Magnolienschlaf

Buch von Eva Baronsky

Bewertungen

Magnolienschlaf wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Magnolienschlaf

    Klappentext:
    Ein Haus. Zwei Frauen. Zwei Geheimnisse.
    Jelisaweta ist 23 und aus Smolensk nach Deutschland gekommen, um Wilhelmine zu pflegen. Doch was als ideales Arrangement beginnt, gerät bald zu einem grausam-weiblichen Kleinkrieg. So unerbittlich schieben sich die Vergangenheiten übereinander, dass plötzlich die Wahrheit sichtbar wird.
    Über die Autorin:
    Eva Baronsky, geboren 1968 und vielen bereits bekannt durch ihren Roman „Herr Mozart wacht auf“ , hat mit Magnolienschlaf ihren zweiten Roman veröffentlicht, bei dem sie das Thema Vergangenheitsbewältigung aufgreift.
    Meine Meinung:
    Ich liebe Geschichten, die mich sofort begeistern können.
    Magnolienschlaf war für mich ein Roman, bei dem ich als Leser jede Zeile in mich aufnahm und wirken ließ.
    Seite für Seite habe ich mich von ihr verzaubern und fesseln lassen.
    Viele Emotionen wurden geweckt und regten zum Nachdenken an.
    Zeitweise schockierte mich die Autorin mit dieser Handlung, schaffte es aber auch mich zu verblüffen oder auch zum Lachen zu bringen.
    Ich finde Magnolienschlaf ist eins der Bücher dessen Beschreibungen sich schwer in Worte fassen lassen, man muss dieses Buch einfach lesen und fühlen.
    Jelisaweta und Wilhelmine sind hier die Protagonisten.
    Wilhelmine ist mit stolzen 91 Jahren pflegebedürftig und Jelisaweta mit jungen 23 Jahren nur allzu froh diesen Job in Deutschland übernehmen zu können.
    Beide verstehen sich zu Beginn sehr gut, bis Wilhelmine plötzlich klar wird das Jelisaweta Russin ist.
    Der Kleinkrieg beginnt.
    Wieso und weshalb, das sollte der Leser in diesem Buch selbst herausfinden.
    Für mich machte auch genau das diese Geschichte aus. Ich wurde hin und her gerissen mit meinem Empfinden zwischen Mitleid und Wut über die Protagonisten. Selten habe ich einen Roman gelesen, bei dem ich so mit den Personen mitfieberte.
    Aber genau das macht Magnolienschlaf so besonders. Die Figuren wirken so lebendig, die Geschichte so zeitnah erzählt, dass der Leser glauben könnte, diese Geschichte spiele sich in seiner Nähe ab.
    Dabei verwendet Eva Baronsky einen derart feinfühligen aber gleichzeitig auch harten Schreibstil und beschreibt ungeschönt die Vergangenheit der beiden Personen und die schrecklichen Erlebnisse des Krieges.
    Auch beschreibt die Autorin die Figuren sehr detailliert und real, sodass ich als Leser glaubte, die Emotionen der Figuren zu spüren,
    Ob es nun der Egoismus des Neffen samt seiner Frau war, Wilhelmines Hass und Wut oder aber auch Jelisawetas Ärger und Verzweiflung, all diese Gefühle wurden so deutlich beschrieben, dass ich glaubte, diese Geschichte nicht nur zu lesen, sondern auch zu fühlen.
    Sie führt den Leser Stück für Stück an die Wahrheit heran und bringt ihn gleichzeitig dazu, zu beobachten wie Wilhelmines eigene Familie ihr Leiden eher nebensächlich behandelt.
    Dadurch regte mich dieser Roman noch zusätzlich zum Nachdenken an. Denn hat nicht jeder Angst vor der Einsamkeit und Hilflosigkeit im Alter?
    Die Covergestaltung und auch der Titel hätten für diese Geschichte nicht passender sein können.
    Trotz der geringen Seitenzahl war ich nach 184 Seiten froh, den Roman beendet zu haben und musste erst mal tief durchatmen,.
    Fazit:
    Magnolienschlaf ist ein bezaubernder und erschreckender Roman zugleich, der sich mit den Schatten der Vergangenheit beschäftigt und zeigt, was geschehen kann, wenn man Erlebtes nicht aufarbeiten konnte und wollte.
    Die Autorin hat auf 184 Seiten einen faszinierenden Generationskonflikt beschrieben, der fesselnder nicht hätte sein können.
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  • Rezension zu Magnolienschlaf

    Inhalt:
    Ein kleines altes Haus am Rande der Großstadt und zwei Frauen, wie sie verschiedener nicht sein könnten: Wilhelmine und Jelisaweta trennt so viel mehr als 68 Lebensjahre. Jelisaweta ist 23 und für ein paar Wochen aus Smolensk nach Deutschland gekommen, um Wilhelmine zu pflegen, die seit einem Unfall an ihr Bett gefesselt ist. Doch was als scheinbar ideales Arrangement beginnt, gerät bald außer Kontrolle und wird zu einem Kleinkrieg, in dessen Verlauf die beiden Frauen sich auf grausam-weibliche Weise attackieren. Am Ende wird jede auf die Frage zurückgeworfen, was man mit sich anfängt, nachdem man der Wahrheit ins Auge gesehen hat. Denn Schuld wartet nicht auf Kläger, Sühne braucht keinen Richter, und der Krieg ist nicht vorbei, nicht für die Greisin und nicht für das Mädchen. Der Krieg hat gerade erst angefangen. (Quelle: Aufbau Verlag)
    Die Autorin:
    Eva Baronsky, 1968 geboren, lebt im Taunus. Für ihren ersten Roman »Herr Mozart wacht auf« (2010) erhielt sie den Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe. Im Frühjahr 2011 erscheint ihr zweiter Roman »Magnolienschlaf«. (Quelle: Aufbau Verlag)
    Gebunden, 224 Seiten
    Aufbau Verlag
    978-3-351-03338-5
    17,95 €
    Meine Meinung:
    Eva Baronsky erzählt in ihrem Roman "Magnolienschlaf" die Geschichte von der 91-jährigen Wilhelmine und der 23-jährigen Jelisaweta.
    Wilhelmine ist seit dem Unfall bettlägerig und muss gepflegt werden. Ihren Verwandten fällt sie eher zur Last.
    Als Pflegerin engagiert Karin, eine etwas ruppige Verwandte von Wilhelmina, die junge Russin Jelisaweta. Diese stammt aus Smolensk und möchte zum einen etwas Geld dazuverdienen, zum anderen möchte sie ihrer herrschsüchtigen Mutter entkommen.
    Anfangs geht noch alles gut und die alte Frau ist zufrieden mit der zurückhaltenden Art von Jelisaweta, die ihre Arbeit gut erledigt. Beide verstehen sich auf ruhige Art und Weise.
    Jedoch ändert sich Wilhelmines Meinung, als sie die junge Frau russisch sprechen hört. Sie will nicht mehr von ihr gepflegt werden; glaubt, bestohlen zu werden und bezeichnet Jelisaweta als "Drecksrussin". Jelisaweta reagiert mit Wut und Trotz auf diese Anschuldigung.
    Im Laufe der Geschichte kommt immer mehr die Vergangenheit von Wilhelmine und von Jelisaweta zum Vorschein.
    Jelisawetas Großmutter Babka wurde im zweiten Weltkrieg von deutschen Soldaten vergewaltigt - in Smolensk fand 1941 eine Kesselschlacht zwischen der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee statt.
    Auch Wilhelmine hat Schreckliches im Krieg erlebt, hatte Angst vor einer Vergewaltigung durch die Russen.
    Erst am Ende des Romanes gelingt eine Annäherung. Auch Wilhelmines Schicksal erfährt der Leser erst am Ende des Romanes, dieses möchte ich aber hier noch nicht verraten.
    Eva Baronsky ist ein feinfühlig, intensiv geschriebener Roman über zwei unterschiedliche Frauen gelungen, den ich gerne gelesen habe.
    Ihr Debütroman Herr Mozart wacht auf hat mir auch schon gefallen.
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Ausgaben von Magnolienschlaf

Hardcover

Seitenzahl: 192

Taschenbuch

Seitenzahl: 192

E-Book

Seitenzahl: 190

Besitzer des Buches 16

Update: