Herzog von Ägypten

Buch von Margriet de Moor, Helga van Beuningen

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Herzog von Ägypten

Panorama menschlicher Schicksale Die Liebesgeschichte zwischen einer Bäuerin und einem Zigeuner Als Joseph zum erstenmal auf Lucies Gestüt kommt, ist sofort klar, daß die beiden füreinander bestimmt sind. Der Rom-Zigeuner und die Bäuerin heiraten, bekommen Kinder und führen sechzehn Jahre lang eine Ehe, an der nur eines merkwürdig ist: Sie wird jeden Sommer auf Eis gelegt. Sechzehnmal setzt sich Joseph ins Auto und macht sich auf den Weg zu seiner Verwandtschaft, irgendwo in Europa, in eine Welt, die von anderen Gesetzen und Leidenschaften regiert wird als die der Bürger. Wenn er dann im Herbst zurückkehrt, nimmt ihn Lucie wieder auf – und Joseph erzählt von seinen Erlebnissen und der Geschichte der europäischen Zigeuner, die oft zutiefst verstörend ist.
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Bewertungen

Herzog von Ägypten wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Herzog von Ägypten

    Klappentext:
    Als Joseph zum erstenmal auf Lucies Gestüt kommt, ist sofort klar, daß die beiden füreinander bestimmt sind. Der Rom-Zigeuner und die Bäuerin heiraten, bekommen Kinder und führen sechzehn Jahre lang eine Ehe, an der nur eines merkwürdig ist: Sie wird jeden Sommer auf Eis gelegt.
    Sechzehnmal setzt sich Joseph ins Auto und macht sich auf den Weg zu seiner Verwandtschaft, irgendwo in Europa, in eine Welt, die von anderen Gesetzen und Leidenschaften regiert wird als die der Bürger. Wenn er dann im Herbst zurückkehrt, nimmt ihn Lucie wieder auf - und Joseph erzählt von seinen Erlebnissen und der Geschichte der europäischen Zigeuner, die oft zutiefst verstörend ist. (von der Verlagsseite kopiert)
    Zur Autorin:
    Margriet de Moor, geboren 1941, studierte in Den Haag Gesang und Klavier. Nach einer Karriere als Sängerin, vor allem mit Liedern des 20. Jahrhunderts, studierte sie in Amsterdam Kunstgeschichte und Architektur. Sie veröffentlichte zunächst die Erzählungsbände "Rückenansicht" (dtv 11743) und "Doppelportrait" (dtv 11922). Schon ihr erster Roman "Erst grau, dann weiß, dann blau" (dtv 12073) wurde ein sensationeller Erfolg und in alle Weltsprachen übersetzt. (von der Verlagsseite kopiert)
    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: Hertog van Egypte
    Erstmals erschienen 1996 bei Querido, Amsterdam
    Fünf Teile auf 281 Seiten, jeder Teil in durchnummerierte Kapitel gegliedert.
    Es existiert ein erzählendes Ich, allerdings ist das Buch keine Ich-Erzählung, weil das Ich nicht zu den handelnden Personen gehört, sondern nur die eine Funktion hat, die Geschichte zu erzählen. Jedoch spricht das Ich an manchen Stellen mit den Stimmen der Figuren, z.B. im gesamten 4. Teil mit der Josephs, gleichzeitig betrachtet es die Ereignisse von der übergeordneten Warte eines allwissenden Erzählers.
    Dass das abenteuerliche Spiel mit der Perspektive den Leser nicht verwirrt, zeugt von de Moors Können.
    Eher verwirren die Sprünge in der Chronologie; nicht nur, dass parallel zu Lucies und Josephs Ehe in der Jetzt-Zeit sein Leben abseits des heimatlichen Hofes, seine Vergangenheit und das Familienleben seiner Sippe geschildert werden, auch die historischen Ereignisse werden dargelegt, das schwierige Leben außerhalb dörflicher und städtischer Gemeinden, die Jagd und schließlich die Vernichtung durch die deutschen Nazis und ihre niederländischen Schergen.
    Inhalt:
    Lucie ist nicht die Hellste, aber durch Tüchtigkeit, Geschick und Fleiß in der Pferdezucht steht ihr Hof, auf dem noch ihr Vater lebt, auf soliden Füßen. Als sie Joseph trifft, schlägt der Blitz der Liebe auf den ersten Blick bei beiden ein. Sie heiraten, und Joseph, der ein gutes Händchen für Tiere hat, verhilft dem Hof zur Blüte.
    Obwohl sie zwei Kinder bekommen, fährt Joseph jedes Jahr im Frühjahr auf und davon, um bis zum Herbst mit seiner Zigeunerfamilie durch die Lande zu ziehen. Aber Lucie ist sicher: Er kehrt zu ihr zurück, und erzählt ihr von dem, was er in den vergangenen Monaten erlebt hat.
    Dann wird Joseph schwer krank.
    Eigene Meinung / Bewertung:
    Wer de Moor kennt, weiß, dass er zunächst mit der Chronologie zu kämpfen hat. Doch wenn man sich Stück für Stück vorwärts liest und nicht krampfhaft versucht, die Ereignisfolge in eine Reihe zu pressen, merkt man irgendwann, dass sich die Teile im Kopf von selbst zusammensetzen.
    Hier geht es um zwei gegensätzliche persönliche Lebensläufe, die in ein gemeinsames Leben münden. Lucie ist für den unsteten Wanderer Joseph der ruhende Pol und das feste Zuhause, während er frischen Wind und Abenteuer in ihren geordneten Alltag bringt. So wie in ihrer Ehe ergänzen sie sich auch bei der gemeinsamen Arbeit.
    Der Autorin gelingt es, den Blick von außen und innen auf das Zigeunerleben zu werfen: Sie gehören nicht zur bürgerlichen Gemeinschaft der Sesshaften, sind als unbekannte Außenseiter verpönt, und man schickt sie von Gemeinde zu Gemeinde. Andererseits haben die Zigeuner kein Interesse an irgendeiner Form von Integration; sie wollen ihre Waren verkaufen, ihre Musik spielen, ihre Tierdressuren vorführen und im Freien leben.
    Erst mit der Nazizeit wird aus den Querelen, die es bis dahin in einigen Landstrichen gab, unmenschliche Gewalt: Prügel, Folter, Gefängnis und am Ende die Abschiebung nach Deutschland in den sicheren Tod.
    Joseph war zu dieser Zeit ein Kind, doch er hat die meisten seiner Familienangehörigen verloren. Seiner Frau erzählt er von der bitteren schweren Zeit und wie ihm das Überleben glückte.
    Wie es ihm jedes Frühjahr gelingt, zu den Übriggebliebenen seiner Sippe zu stoßen, obwohl in der Zwischenzeit kein Kontakt besteht, gehört zu den magischen Momenten, die dieses Buch mit bestimmen, ebenso wie seine Fähigkeiten, Tiere zu verstehen und zu heilen. Auch wenn die Ehe fest auf dem Boden der Wirklichkeit, der schweren Arbeit mit Tieren auf einem Bauernhof, verankert ist, hat ihre Liebe auch eine magische Seite. Dadurch gelangen Geschehnisse im letzten Drittel des Buches nicht den Bereich des Übernatürlichen, sondern fügen sich homogen in die Geschichte ein.
    Fazit:
    Wieder ein erstklassiges, lebendig schön und lebendig brutal erzähltes Buch der niederländischen Autorin.
    ACHTUNG: Wer das Buch lesen will, sollte keinesfalls die auf der Amazon-Seite abgedruckte Rezension aus "Neue Zürcher Zeitung" lesen. Sie beinhaltet die gesamte Handlung und widmet sich auch der Schlusspointe.
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Ausgaben von Herzog von Ägypten

Taschenbuch

Seitenzahl: 288

Hardcover

Seitenzahl: 264

Herzog von Ägypten in anderen Sprachen

  • Deutsch: Herzog von Ägypten (Details)
  • Niederländisch: Hertog van Egypte (Details)

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