Habsburgs verkaufte Töchter

Buch von Thea Leitner

Bewertungen

Habsburgs verkaufte Töchter wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Habsburgs verkaufte Töchter

    Ich habe dieses Buch gerade beendet und empfand es als sehr informativ und auch schockierend/ deprimierend.
    Auch wenn es mir natürlich bekannt war, dass die Kinder der Adelshäuser sich ihre Ehepartner nicht selbst aussuchen durften und aus dynastischen Gründen heiraten mussten, schockierte mich dennoch die Skrupellosigkeit, mit der Prinz(essinn)en verschachert wurden, an Ehepartner, von denen sehr unangenehme Fakten über deren Gesundheit und Persönlichkeiten bekannt waren.
    Dass gerade die Frauen Demütigungen und Misshandlungen klaglos und stoisch über sich ergehen ließen, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar - dazu muss man(n)/frau wohl schon von frühester Jugend von den Eltern und der Kirche gehirngewaschen worden sein.
    Unglaublich ist es auch, dass selbst im 19. Jahrhundert noch eine solch massive Inzucht getrieben wurde, obwohl man schon seit Jahrhunderten beobachten konnte, dass die Kinder dieser Ehen zu Krankheiten neigten und/oder "nicht sauber tickten."
    Im Falle der auf dem Cover der E-Book Ausgabe abgebildeten Leopoldine, die noch elf Geschwister hatte, war es so, dass aufgrund der doppelten Inzucht (väterlicher-und mütterlicherseits) von zwölf Kindern fünf als (Klein)kinder starben, ein Sohn ein Epileptiker mit Wasserkopf war, eine Tochter geistig schwerbehindert in einem abgeschlossenen Raum vor sich hin vegetierte und von den restlichen fünf alle außer der intelligenten und vielfach begabten Leopoldine "schlichten Gemüts" waren.
    […]
    Das möchte ich unterschreiben, hier wäre weniger mehr gewesen, ohne Familienstammbäume (im E-Book) konnte ich nicht den Überblick behalten.
    Etwas befremdlich mutet die Tatsache an, dass das erst 2017 erschienene E-Book noch die alte Rechtschreibung aufweist (muß, daß) und dass dort Wörter, die heute nicht mehr benutzt werden (N****sklaven), nicht geändert wurden. Das Buch erschien ursprünglich in den 1990er Jahren, insofern darf man sich nicht über Gebühr wundern.
    Dessen ungeachtet bietet die Sammelbiographie für Laien gut lesbare und informative Lektüre für Leser, die sich für die Habsburger interessieren.
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  • Rezension zu Habsburgs verkaufte Töchter

    Inhalt (laut Klappentext):
    Die Töchter des Hauses Habsburg wurden als halbe Kinder bereits verheiratet, Spielbälle im Kampf um die Macht. Unter ihnen finden sich große Liebende und große Leidende - und viele geistreiche, schöne, tapfere Frauen, die mehr Format hatten als die berühmten männlichen Herrscher der Familie...
    Im Buch werden 6 Frauenschicksale näher beschrieben. Allerdings, wenn man genauer ist, wird auf sehr viel mehr Schicksale eingegangen - und das ist irgendwo schon der Haken am ansich sehr interessanten Buch: Teilweise ist es viel zu umfangreich von Namen und Daten. Wir erfahren nicht nur etwas über zB laut ersten Kapitel Kunigunde 1465-1520, sondern auch sehr viel mehr zu diversen Zeitgenossen, Verwandtschaften um sie und so weiter. All diese Daten verwirren recht bald.
    All die Verbindungen, Verlobungen - oft schon als Kleinkinder, manchmal sogar schon als Ungeborene - werden zumindest äußerlich von allen Mädchen hingenommen, sie versuchen wie ihnen angelernt wurde, jeweils das Beste daraus zu machen. Natürlich hat die Autorin besondere Schicksale herausgegriffen, es wird sicher auch viele "Duckmäuse" unter den angetrauten Habsburgerinnen gegeben haben und nicht nur weise Kämpferinnen bzw. politisch interessierte und leitende Frauen.
    Behandelt wurde auch Anna von Österreich (1601 - 1666), die Mutter des Sonnenkönigs - wie im Buch angemerkt wird, wird sie viel zu selten erwähnt, obwohl sie wesentlich an Frankreich beteiligt war, jedoch historisch stets im Schatten von Marie Antoinette steht.
    Richtiggehend schockiert war ich über die Familienbande und wie nah oft zusammengeheiratet wurde. Ich gebe wieder aus dem Kapitel rund um Anna:
    Die Verbindung Ludwigs XIV mit Maria Teresa ist ein klassisches Beispiel für die Inzucht in Europas Herrscherhäusern. Ludwigs Mutter und Maria Teresas Vater waren Geschwister, ebenso wie Maria Teresas Mutter und Ludwigs Vater. Sie waren also Cousins in doppelter Hinsicht und so nahe verwandt wie Bruder und Schwester. Statt der üblichen acht Großelternteile hatte das Paar nur zwei Großmütter und zwei Großväter - und auch die stammten aus Ehen unter engsten Verwandten. (Kein Wunder also, wenn es so viele Verrückte und Wahnsinnige gab ;) )
    Durch die Kapiteln lässt sich das Buch leicht Etappenweise lesen. Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr Gesichte und Historie.
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Ausgaben von Habsburgs verkaufte Töchter

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 337

Hardcover

Seitenzahl: 272

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