Verschwörung gegen Amerika
Buch von Philip Roth, Werner Schmitz
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Buchdetails
Titel: Verschwörung gegen Amerika
Philip Roth (Autor) , Werner Schmitz (Übersetzer)
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 544
ISBN: 9783499240874
Termin: März 2007
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Verschwörung gegen Amerika
1940 gewinnt Fliegerheld und Nazifreund Charles Lindbergh die Präsidentschaftswahlen. Unter den amerikanischen Juden breitet sich Furcht aus - auch bei Familie Roth. Dabei setzt die Wende zum Schlechten ganz sachte ein. Aus der Sicht des 8jährigen Philip schildert der Autor, was passiert wäre, wenn ... Ein unerhört spannender 'historischer' Roman, ein Gipfel der Roth`schen Erzählkunst.
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Bewertungen
Verschwörung gegen Amerika wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Verschwörung gegen Amerika
- Rosalita
Bei diesem Buch fällt es mir schwer, eine eindeutige Beurteilung abzugeben.Weiterlesen
Über die ersten 100 Seiten habe ich mich gequält, dann habe ich Feuer gefangen und es wurde eine sehr interessante, fesselnde Geschichte. Die letzten 100 Seiten (das Buch hat insgesamt ca. 400) waren sehr langatmig, bestanden eigentlich aus einer Aneinanderreihung von Leuten, Organisationen, Nachrichtenmeldungen, etc.
Angesprochen hat mich natürlich die zu Grunde liegende Idee. "Was wäre wenn ...", ein einzelnes Rad der Geschichte anders als im Geschichtebuch läuft ... was sind die Konsequenzen, wie würde die Welt aussehen.
Brillant gelungen ist die Verwebung von historischen Fakten und Fiktivem. Wie auch das Nachwort erklärt, sind sämtliche im Buch genannten Personen authentisch, in ihrer Rolle, in ihrer Haltung, in ihrem Auftreten. Diese Personen haben im Buch einen anderen „Mitspieler“, nämlich Charles Lindbergh, seinerseits (auch historisch) eine antisemitische, nazifreundliche Haltung. Mit dem "Wahlkampfthema", Amerika vor dem 2. Weltkrieg verschonen zu wollen, gewinnt er die Wahl gegen F.D.Rooseveldt.
Ebenso brillant die Figur des 8-jährigen Philip Roth (das Buch trägt starke autobiografische Züge), mit all seinen Ängsten, seinen Befürchtungen und seiner Verwirrung. Philip ist schlichtweg überfordert mit der Situation. Seine Eltern wollen das Kind natürlich verschonen, er bekommt dann doch einiges mit und kann mit all den Eindrücken nicht fertig werden. Er sieht wie langsam aber sicher seine heile Familien- und Umwelt aus den Fugen gerät, fühlt sich selber irgendwie schuldig, will verhindern und helfen und fühlt im Grunde wie ausgeliefert und machtlos er ist und dass es auch kein Entrinnen gibt.
Sehr gut beschrieben ist auch die Systematik der Propagandamaschinerie. Subtil und verdeckt, aber sukzessive werden „Meinungen“ gebildet, die Juden assimiliert, durch (beruflich bedingte) Versetzungen übers Land verteilt. Durch die gezielte Propaganda gewinnt die Regierung auch die Zustimmung vieler Juden. Die ganz wenigen, die das System durchschauen bzw. ihm kritisch gegenüberstehen, werden aus dem Verkehr gezogen (z.B. der Journalist Walter Winchell).
Diese ganze Thematik, diese Schilderungen entgleisen allerdings meiner Meinung nach ab Mitte des Buches. Roth verzettelt sich hier in Namen von Leuten, Namen von Organisationen, irgendwelche Kindheitserinnerungen und das Buch verliert leider sehr dadurch. Ebenso das abrupte, einfallslose Ende von Charles Lindbergs Gegenwart hat mich doch einigermaßen erstaunt und passt eigentlich nicht zum Buch.
Am Roman angeschlossen ist ein sehr ausführliches Nachwort, mit sämtlichen Lebensläufen der im Buch genannten Personen bzw. auch den politischen Zuständen der damaligen Zeit. Ein Stück Zeitdokument, aus der Sicht Amerikas.
Grundlagen für Diskussionen aller Art liefert das Buch dennoch und da finde ich es jetzt eigentlich schade, dass ich nicht doch das Zustandekommen einer Leserunde abgewartet habe. -
Rezension zu Verschwörung gegen Amerika
- Steffi
So, habe das Buch nun endlich geschafft ... das letzte Kapitel war furchtbarWeiterlesen
Anfang und Mitte des Buches hatten wirklich fesselnde Momente aber zum Schluss hat mich das Buch extrem genervt, so dass ich teilweise nur noch quer gelesen habe ... Der Schreibstil wechselt am Ende in eine Art "Telegramm-/Nachrichtenstil". Informationen am laufenden Band, die mich aber nicht wirklich interessierten. Wo ist der Präsident, wer hat mit wem irgendwas verbrochen? Nur noch wilde Spekulationen und Vermutungen. Also, ich fand es gräßlich und bin jetzt froh, dass ich das Buch ausgelesen habe.
Schade, denn es hätte sicherlich eine schöne Geschichte werden können, wenn der Autor sich mehr auf die Familie des kleinen Philip konzentriert hätte. Die kam aber zum Schluss auch nur noch im Telegrammstil vor. Die Ereignisse überschlugen sich und wurden mit übermäßigen Informationen überlagert. Dieser Politiker hat dies gemacht, sich mit dem anderen verbündet - vorher war er hier und dort involviert usw. usf. - ziemlich konfus :?
Ich hätte von einem Pulitzer-Preisträger mehr erwartet ... vielleicht habe ich auch nur das falsche Buch von ihm gelesen.
Bitte entschuldigt meine amateurhafte Rezension. Bin reiner Leser, also Verbraucher und kein Profi im Literaturgeschäft
LG, Steffi fange heute an zu : Franziska Stalmann; Das rote Fenster :cyclopsani:
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