Der Duft des Sommers

Buch von Joyce Maynard, Sibylle Schmidt

Bewertungen

Der Duft des Sommers wurde insgesamt 11 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Duft des Sommers

    Der dreizehnjährige Henry lebt mit seiner seelisch angeschlagenen Mutter Adele, die nur noch selten das Haus verlässt, in einer amerikanischen Kleinstadt. Die Eltern sind geschieden, der Vater hat eine neue Familie gegründet, bei der Henry auch öfter zu Besuch ist, aber er tut sich schwer damit, das Baby des Vaters aus dieser Beziehung als seine Schwester zu akzeptieren und spürt auch, dass diese neue Familie für seine Mutter ein schwieriges Thema ist.
    Bei einem der seltenen Ausflüge ins Einkaufszentrum begegnen die beiden einem an Kopf und Bein verletzten Mann und gewähren ihm kurzerhand Unterschlupf bei sich zu Hause. Er heißt Frank und ist Henry gleich sympathisch, weil er mit ihm wie mit einem Erwachsenen redet, ihm, der sich immer für einen hoffnungslosen Fall gehalten hat, Baseballkniffe beibringt und auch noch prima kochen kann, eine willkommene Abwechslung von all den Fertiggerichten, die Adele zu Hause hortet, um nicht so oft einkaufen gehen zu müssen.
    Auch Adele ist verändert durch diesen unverhofften Gast, wie die nächtlichen Geräusche aus dem Schlafzimmer bezeugen können, die Henry, der sich der pubertätsbedingten Veränderungen des eigenen Körpers und verwandter Themen nur zu bewusst ist, eindeutig zuzuordnen weiß.
    Der einzige Haken an der Sache ist leider schnell gefunden: Frank ist aus einer Haftanstalt geflohen, wo er wegen Mordes einsaß, und es läuft eine Großfahndung nach dem Flüchtigen, natürlich nicht ohne großes Trara in den Medien. Adele und Henry setzen alles daran, Frank zu schützen, doch sie wissen auch, dass sie damit gegen das Gesetz verstoßen.
    Schon beim Aufhänger des Buches, der Zufallsbegegnung im Einkaufszentrum, das darin mündet, dass eine depressive Frau und ein halbwüchsiger Junge einen verletzten Fremden mit fadenscheiniger Story ganz naiv mit nach Hause nehmen, schwante mir, dass mich das Buch nicht hundertprozentig glücklich machen würde.
    Was ich durchaus mochte, war die nicht allzu subtile Botschaft, dass die Dinge oft nicht (nur) so sind, wie sie zu sein scheinen und das Vertrauensverhältnis, das zwischen Frank und Henry entsteht, weil der Ältere den Jungen ernst nimmt.
    Die, äh, Romanze zwischen Frank und Adele empfand ich hingegen als völlig unglaubwürdig, weil sie einfach so aus dem Nichts daherkam und auch kein Knistern zwischen den beiden spürbar war. Henrys pubertäre Gedankenwelten kamen mir auch eher vor wie das, was sich die Autorin unter derselben vorgestellt hat, alles dreht sich nur um Sex und irgendwelche Phantasien über Klassenkameradinnen :rollen:
    Den deutschen Titel finde ich auch (mal wieder) ziemlich doof und nichtssagend, im Original heißt das Buch "Labor Day", weil sich die Handlung innerhalb von wenigen Tagen um diesen Feiertag herum abspielt. Dafür haben immerhin die Pfirsiche auf dem Cover ihre Daseinsberechtigung.
    Als Film mit guter Besetzung hätte mir diese Geschichte höchstwahrscheinlich besser gefallen, als Buch hat sie mich nicht so recht überzeugen können, zumal ich auch die Charaktere ein bisschen flach fand.
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Ausgaben von Der Duft des Sommers

Hardcover

Seitenzahl: 288

Taschenbuch

Seitenzahl: 288

E-Book

Seitenzahl: 287

Der Duft des Sommers in anderen Sprachen

  • Deutsch: Der Duft des Sommers (Details)
  • Englisch: Labor Day (Details)

Besitzer des Buches 20

Update: