Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana

Buch von Umberto Eco, Burkhart Kroeber

Cover zum Buch Die geheimnisvolle Flamme der Königin...

Titel: Die geheimnisvolle Flamme der Königin...

, (Übersetzer)

3,3 von 5 Sternen bei 12 Bewertungen

65% Zufriedenheit

Verlag: dtv

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 512

ISBN: 9783423134897

Termin: September 2006

Aktion

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana

Die Geschichte eines Mannes, der sein Gedächtnis verliert und nun seine Erinnerungen wiederfinden will. - »Ecos schönster Roman bisher. Eben einer für Büchernarren.« Focus Ein Roman, wie es noch keinen gab. Umberto Eco erzählt die Geschichte eines Mannes, der sein Gedächtnis verlor und nun seine verlorenen Erinnerungen wiederfinden will in all den Bildern, die sein und unser Leben begleiten. Eine Spurensuche im Alltag des zwanzigsten Jahrhunderts: nostalgisch, witzig und immer überraschend und pointiert. Und hinter allem, was dies Jahrhundert ausmachte an Schrecklichem und Komischem, versucht der Mann das privateste wiederzufinden, seine angeschwärmte, das ganze Leben lang vergeblich gesuchte Jugendliebe. Umberto Eco ist etwas Wunderbares gelungen: Aus seiner eigenen Erinnerung hat er die Erinnerungen einer ganzen Generation beschrieben.
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Über Umberto Eco

Der Schriftsteller Umberto Eco wurde 1932 in Allessandria in der italienischen Region Piemont geboren und starb 2016 in Mailand. Das erste seiner Bücher mit dem deutschen Titel "Der Name der Rose" erschien 1980 und machte den Philosophen, Medienwissenschaftler und Kolumnisten Eco auf einen Schlag weltberühmt. Mehr zu Umberto Eco

Bewertungen

Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana

    • 10. April 2016 um 10:29
    Ich gehöre auch zu den Langweiligfindern. Vielleicht war ich gerade deshalb enttäuscht, weil die Beschreibung des Romans so klang, als wäre er genau für mich gemacht: biografisches Erinnern und das Durchstöbern von Kindheitserinnerungen, geknüpft an Bücher und Musik und Helden der Kindheit. Leider endet das Buch obendrein nicht gerade furios, sondern eher nach dem Schema "erster naheliegender Einfall".
    Der größte Teil des Romans sind also biografische Erinnerungen an bestimmte Kulturgüter, Schlagertexte, Warengüter, literarische Figuren, Filmhelden, politische Propagandamittel oder Comicabenteuer. Ein richtiger romanhafter Fluss stellt sich so kaum ein. Dazwischen mengen sich die Erinnerungen an seine nie verwirklichte, aber anscheinend sein ganzes Leben durchweg ersehnte Jugendliebe zu dem Mädchen Lila (über das er auch einiges Überraschende erfahren wird). Ein Mann auf der Suche nach sich selbst. Naja. Auch scheinen mir die Erkenntnisse über Erinnern und Vergessen und die kulturelle Konstruktion von Biografien nicht besonders umwerfend. Insofern macht der Roman leider wenig Spaß, auch wenn er mich eigentlich nicht gelangweilt hat. Die vorgestellten Kulturgüter und Medientexte sind zumeist interessant - auch wenn sie für in den 1930er-Jahren (in Italien) geborene Leser wahrscheinlich noch "wertvoller" sind - und schön mit etlichen Abbildungen bebildert. Vielleicht ist es tatsächlich eher ein Buch zum Querlesen und zum Einsammeln von Querverweisen? Eine kleine Enzyklopädie zum sich Anregungen holen?! Und entweder liest man dann, wenn einem die kurzen Zusammenfassungen gefallen haben, die im Laufe des Romans erwähnt werden, weiter mit "Cyrano de Bergerac" von Edmond Rostand, mit "Gegen den Strich" von Joris-Karl Huysmans, mit "Der lachende Mann" von Victor Hugo oder eben mit Flash Gordon.
    Der Abschnitt zum Ende hin, in dem Dialoge und tatsächliche Handlungsszenen das Tempo beleben und die Gespräche mit dem anarchistischen Partisanenkämpfer Gragnola Ende des Zweiten Weltkrieges im faschistischen Italien irgendwo in den Bergen wiedergegeben werden, in denen dieser der damals zwölfjährigen Hauptfigur erklärt, warum Gott ein Faschist ist, sind allerdings ziemlich toll! Seine Darlegung, warum die Welt mit all dem Bösen in ihr gedanklich plötzlich einen Sinn bekommt, wenn Gott nicht gut ist, wie alle sagen, sondern böse, ist so unterhaltsam wie gedanklich anregend. Auch wenn der Anarchist Gragnola Gott ablehnt, kann er Jesus allerdings viel abgewinnen, der "dem bösen Gott" menschliche Güte entgegenbringt, auch als er von ihm verlassen war:
    […]
    (S. 391)
    Von mir bekommt der Roman leicht genervte 2,5 Sterne. Zum immer mal wieder neben einem anderen Buch lesen aber gut geeignet, da der Wiedereinstieg auch nach längeren Pausen nicht schwer fällt.
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  • Rezension zu Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana

    • 7. September 2006 um 22:10
    Umberto Eco "Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana, Originaltitel "La misteriosa fiamma della regina Loana"
    im Forum "Ich lese gerade wurde das Buch kurz vorgestellt: Umberto Eco Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana
    Von Amazon kopiert:
    Der Held des Romans heißt Giambattista Bodoni, ist von Beruf Antiquar und muss nach einem Schlaganfall lernen, ohne einen Teil seiner Erinnerungen auszukommen. Zwar weiß er noch sehr genau, was er einst aus der Bibel und über das klassische Altertum gelernt hat, aber sein Enkelkind ist ihm völlig fremd, und er könnte auch nicht sagen, ob er mit seiner hübschen Assistentin einmal eine Affäre hatte. “Ich wusste alles über Alexander den Großen, aber nichts über meinen kleinen Alessandro”, sinniert er.
    Also begibt er sich im Haus seiner Großeltern, das sich in der norditalienischen Provinz befindet, auf Spurensuche. Alte Bücher, Comic-Hefte, Schallplatten, Fotografien und vieles mehr helfen ihm, sich Stück für Stück in die Vergangenheit zurückzuhangeln. Und mit jedem Fragment, das er sich unter großen Mühen zurückerobert, muss er erkennen, wie sehr der Erwachsene Bodoni von den Vorlieben des kleinen Giambattista geprägt wurde, wie sehr dem Fluss seiner Bildung ein Strom aus scheinbar Trivialem unterliegt.
    Nicht zufällig wurde Bodoni zur selben Zeit geboren wie sein Autor: In Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana erkundet Umberto Eco seine eigenen Wurzeln. Im Vorfeld des Romans hat er monatelang nach Erinnerungsstücken aus seiner Kindheit gefahndet, sei es in seinen eigenen Archiven oder bei Sammlern und im Internet. Somit ist sein Roman als Dokument einer bestimmten Zeit gleichermaßen subjektiv wie repräsentativ. Eco-Freunde werden den versierten Historiker ebenso wieder finden wie den verspielten Sprachwissenschaftler. Akademischer Ernst und überbordende Fabulierfreude machen aus diesem Buch ein Leseerlebnis ersten Ranges.
    Zumindest ein Kunststück hat Eco geschafft: Ein Buch zu schreiben, das ebenso genial wie langweilig ist.
    Der erste Teil - der Ich-Erzähler erwacht aus dem Koma - fängt gut an; interessant ist geschildert, wie er ohne persönliche Erinnerungen, aber mit tausenden von Zitaten, Bildern, Buchpassagen, Gedichten, usw. im Kopf seine ersten Schritte in ein neues Leben macht. Er erkennt die Bücher seines Antiquariats, weiss, wo sie eingeordnet sind und wieviel sie Wert sind, aber seine Assistentin erkennt er nicht. Die intellektuelle Seite seines Gehirns funktioniert perfekt, alles, was er jemals gelesen hat, scheint fest gespeichert, aber von der emotionalen Seite ist nichts mehr übrig, d.h. sobald sich mit Erinnerungen Gefühle verbinden (Tod der Eltern, erste Liebe, seine Kinder und Enkel), ist nichts davon übrig.
    Man liest fassungslos: Wie kann ein Mensch eine solche Menge intellektuelles Wissen im Kopf behalten? Wie ist es möglich, scheinbar jedes Wort, das man jemals gelesen hat, für immer zu speichern? - Dass Eco hiermit auch sich selbst als genialen Literaturkenner darstellt, braucht nur am Rande erwähnt zu werden. -
    Im zweiten Teil führt der Erzähler den Leser in das Haus seiner Großeltern, in dem auf verstaubten Dachböden, verdunkelten Arbeitszimmern, hinter verborgenen Wänden und in eingemauerten Regalen die ganze Vergangenheit in Form von Büchern, Comics, Zeitschriften, Schallplatten, alten Schulheften, aber auch Zigarettenschachteln und Espressodosen herumliegt und auf Entdeckung wartet. Der Großvater konnte nichts wegwerfen.
    Wäre ich eine Italienerin in Ecos Alter, wäre diese Passage des Buches eine wahre Fundgrube und ein Schatz, in dem ich mich und meine Erinnerungen wiederfinden könnte (s. Serjenas Aussage im o.a. Thread). Aber ich bin weder das eine noch das andere, und in diesem Teil des Buches habe ich mich stellenweise gelangweilt. Anfangs fand ich es nett, die Bildchen zu betrachten, die Geschichten dazu zu lesen, aber wenn nach dem hundertsten Comic der hunderterste kommt und anschließend auch noch die Briefmarkensammlung aus dem 2. Weltkrieg Marke für Marke beschrieben wird, lese ich die nächsten Seiten nur noch quer und hoffe, dass ich nichts Entscheidendes verpasse: Die Erkenntnisse, die er über sich selbst, seine Familie und die politische Situation aus seinen alten Schulheften, Notizen seines Großvaters oder Berichten der Haushälterin zieht. Immer dann, wenn er die Figuren seines damaligen Lebens als handelnde Personen ins Spiel bringt, wird die Geschichte wieder farbig und lebendig.
    Über den dritten Teil verrate ich nichts. Ich müsste sonst komplett spoilern. Nur soviel: Der Höhepunkt des Buches, wo sich das erfahrene und das intellektuelle Leben vereinen in einer Art "apokalyptischem Comic".
    Wen man mit Sicherheit genial nennen kann: Den Übersetzer Burkhart Kroeber, der es schafft, soviel italienisch im deutschen Text zu belassen, dass der originale Klang (z.B. eines Gedichtes) erhalten bleibt, gleichzeitig aber so zu übersetzen, dass man auch ohne Italienischkenntnisse kein Problem mit dem Verständnis hat.
    Ich habe sehr lange an diesem Buch gesessen. Man kann es keinesfalls zwischendurch lesen, sondern braucht Ruhe und Konzentration - also kein Buch für Mittagspausen oder Zugfahrten. Es hat mir nochmal einige wichtige Informationen zum Thema "Italien und die Zeit des 2. Weltkriegs" aus einer persönlichen Sicht nahegebracht, und ich habe auch über Literatur, nicht nur die italienische, einiges Neue erfahren.
    Marie
    (mit Gruß an @ Rita, die neugierig darauf wartet, dass ich das Buch endlich fertig habe )
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Ausgaben von Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana

Hardcover

Cover zum Buch Die geheimnisvolle Flamme der Königin...

Seitenzahl: 508

Taschenbuch

Cover zum Buch Die geheimnisvolle Flamme der Königin...

Seitenzahl: 512

Hörbuch

Cover zum Buch Die geheimnisvolle Flamme der Königin...

Laufzeit: 00:04:40h

Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana (Details)
  • Englisch: The Mysterious Flame of Queen Loana (Details)
  • Italienisch: La Misteriosa Fiamma Della Regina Loana (Details)

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Update: 24. September 2022 um 18:05