Canterbury

Buch von Geoffrey Chaucer, Adolf von Düring

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Canterbury

Ohne Geoffrey Chaucers 'Canterbury Tales' ist keine Bibliothek der Weltliteratur vollständig. Bahnbrechend ist der Reichtum dieser Geschichten, virtuos der Umgang mit verschiedenen Erzähltechniken. Wie schon Boccaccio in seinem 'Dekameron' hat Chaucer sich eine Rahmenhandlung geschaffen: Sein Ich-Erzähler begibt sich mit 29 Männern und Frauen unterschiedlicher Herkunft auf eine Pilgerreise nach Canterbury zum Grab des heiligen Thomas Becket. Auf dem Weg erzählen sie sich Geschichten, in denen sich die Vielfalt des englischen Mittelalters auf das Lebendigste spiegelt.
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Bewertungen

Canterbury wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Mittelalterliche Geschichten, die sich Pilger auf einer Wallfahrt erzählen

    Aladin1k1

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Canterbury

    ### Inhalt ###
    29 Pilger unterschiedlichster Berufung und Herkunft wandern zusammen auf einer Wallfahrt nach Canterbury (vermutlich 14. Jh.). Dabei kommt dem Wirt in der Runde die geniale Idee, dass sich die Gruppe während der Wanderung mit Geschichten erfreuen, die sie nacheinander zum Besten geben. Dabei bekommen alle Stände, Berufe und Geschlechter ihr fett weg. Erzähler sind u.a. ein Ritter, ein Müller, ein Landverwalter, ein Koch, ein Rechtsgelehrter und viele mehr.
    ### Meinung ###
    Die Idee mit der Rahmenhandlung, in der von den Protagonisten viele Geschichten erzählt werden, hat sich Chaucier von Bocaccio (Dekameron) entliehen. Im Gegensatz zu Bocaccio greift Chaucier überwiegend auf die Versform zurück. In einigen Kapiteln schreibt er vollkommen in Prosa. Die Geschichten sind satirische Darstellungen der Menschen aller Geschlechter aus allen Bevölkerungsschichten. Alle bekommen dort ihr Fett weg. Themen sind Treue/Untreue (Weib von Bath) von Mann und Frau, Das Schmachten und Aufopfern für eine unerreichbare Liebe (Ritter), ein bußfertiges Leben führen (Pfarrer), eine besonnene und nicht auf Rache sinnende Lebensweise (Chaucers Erzählung von Melibeus).
    Insgesamt war es für mich kein besonderes Vergnügen dieses Buch zu lesen. Man gewinnt hier und da schon ganz interessante Einblicke der Menschen aus dem 14. Jahrhundert. Die Ansichten über das rechte Zusammenleben von Mann und Frau und auch darüber, dass ein gutes Zusammenleben nur auf Augenhöhe stattfinden könne, was ich als überraschend fortschrittlich für diese Zeit empfinde, waren ganz interessant. Auf der anderen Seite sind weder die Versform noch die Prosateile (zumindest Chauciers) etwas, was in mir Freudentaumel auslöst, ganz im Gegenteil. Die Versform hat gegenüber den in Prosa geschriebenen Teilen noch den Vorteil, dass sie sich relativ leicht lesen lassen, wenn dadurch jedoch meiner Meinung nach häufiger die Idee, die Geschichte zu kurz kommt. Die Prosateile sind eine einzige Zumutung: Ellenlang, verschnörkelt, voller Wiederholungen ein und desselben Gedankens, eine Qual. Zum Beispiel in der Erzählung von Melibeus, in der eine einfach, jedoch verständige Frau ihrem wohlhabenden Mann ewig und drei Tage in allen möglichen Variationen und unter Bezugnahme auf antike Philosophen klarzumachen versucht, dass man sich zügeln müsse und niemals aus Rachsucht und Leidenschaft handeln dürfe, auch wenn es darum gehe mit seinen Feinden umzugehen. In der die Geschichte des Pfarrers, der einem auf zig Seiten erklärt wie man nur richtig und tüchtig "zerknirscht" sei, damit man eine Missetat, die man begangen hat, ernsthaft und tief bereut, nur das sei ein gottgefälliges Leben.
    Auch hier wieder: Ein Dokument, was für Historiker und Literaturwissenschaftler sicher einen hohen Wert hat, für den modernen Leser jedoch eine Zumutung ist.
    ### Fazit ###
    Historiker und Literaturwissenschaftler zugreifen! Der moderne Leser hält besser die Finger davon.
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Ausgaben von Canterbury

Hardcover

Seitenzahl: 800

Taschenbuch

Seitenzahl: 1.968

E-Book

Seitenzahl: 608

Besitzer des Buches 22

Update: