Das Augenspiel

Buch von Elias Canetti

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Augenspiel

Mit dem dritten Teil seiner Autobiographie schließt Elias Canetti seine groß angelegte Entwicklungsgeschichte eines Schriftstellers ab. 'Das Augenspiel' besteht in vielen Passagen aus Beobachtungen und Berichten vom Leben in den Ateliers, Cafes und intellektuellen Zirkeln. Canettis Erinnerungsbuch beschreibt Wien als den bedeutendsten geistigen Kristallisierungspunkt Europas zwischen den beiden Weltkriegen.
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Serieninfos zu Das Augenspiel

Das Augenspiel ist der 3. Band der Lebenserinnerungen Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 1977. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2003.

Bewertungen

Das Augenspiel wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Augenspiel

    Der Autor: Elias Canetti
    Titel: Das Augenspiel, erschien erstmals 1985
    Seiten: 360 Seiten
    Verlag: Carl Hanser
    ISBN: 978-3446142817
    Der Autor:
    Elias Canetti (geboren 1905 in Russe, Bulgarien, und gestorben am 14. Aug 1994 in Zürich) war ein deutschsprachiger Schriftsteller, der zudem 1981 den Literaturnobelpreis erhalten hat. Er entstammt einer wohlhabenden, jüdischstämmigen Kaufmannsfamilie und musste in seiner Kindheit und Jugend häufig umziehen (Bulgarien, Wien, Berlin, Frankfurt, London). Seine schriftstellerische Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich: so hat er den Roman „Die Blendung“ geschrieben, Dramen verfasst, eine mehrbändige Autobiographie, sowie Aufzeichnungen und Studien (bspw Masse und Macht) veröffentlicht. Canetti starb 1994 in Zürich. Seinen Nachlass hat er der Zentralbibliothek in Zürich vermacht, darunter seine 20.000 Bände fassende Bibliothek. Seine Tagebücher und private Briefkorrespondenz sind bis 2024 gesperrt und erst danach für die Forschung zugänglich.
    Inhalt: (Hanser-Verlagsseite)
    "Das Augenspiel" hat Österreich zum Schauplatz: das Wien vor dem "Anschluss", die kosmopolitische Stadt am Vorabend der europäischen Katastrophe. In Menschen schildert Canetti die aufgewühlte Zeit, in ihrer Sprache, in ihren Gesichtern und in ihrem Auftreten liest er die Zeichen der Epoche. Ein zentrales Kapitel ist Dr. Sonne gewidmet, dem integren Kritiker und Weisen, der Canetti zum einmaligen Vorbild wurde. Der Tod des Vaters war das entscheidende Erlebnis im ersten Band, der Tod der Mutter steht am Ende des dritten Bandes. Die Trilogie geht jedoch über das Autobiographische hinaus, sie ist der Entwicklungsroman eines Schriftstellers im ersten Drittel unseres Jahrhunderts.
    Meinung:
    Der dritte Band seiner Lebenserinnerungen schließt ohne zeitliche Sprünge direkt an den Vorgänger «Die Fackel im Ohr» an. Elias Canetti heiratet Veza, schreibt in dieser Periode sein Theaterstück «Hochzeit» fertig und veröffentlicht 1935 seinen Roman «Die Blendung». Der Austausch mit anderen Schriftstellern und Künstlern ist noch intensiver als im vorherigen Band – was mir auch deshalb gut gefiel! Anna Mahler, Robert Musil, James Joyce, Isaak Babel, Hermann Broch, Oskar Kokoschka und viele, viele mehr. Deren Personenschilderungen sind unvergleichlich! Elias Canetti ist ein hervorragender Beobachter, und schafft es virtuos intensive Sätze zu formulieren – es macht einfach Spass seine Formulierungen immer wieder und wieder zu lesen. Canetti hält nun Lesungen, überwiegend im kleineren, privaten Kreis bei Mäzenen und vor anderen Künstlern. Deren Reaktion auf die Blendung ist unterschiedlich und teilweise ist Canetti so nachtragend, dass eine Freundschaft für immer ausgeschlossen ist. Interessant zu sehen, welche Menschen Canetti verabscheut (und aus welchen Gründen), und mit welchen Personen er lange verbunden bleibt. Friedl Benedikt, Hermann Scherchen, Avraham Ben-Yishak (Dr. Sonne) und Fritz Wotruba sind u.a. Menschen, mit denen er sich intensiv ausgetauscht hat. Und bei der Vielzahl an Namen, die mir teilweise nicht geläufig waren, hatte ich dann auch viel Zeit mit Recherchen im Internet verbracht. Ich habe da Freude dran, aber wer das Buch einfach durchlesen möchte und dann von den Personenbeschreibungen erschlagen wird, von Personen, die einem möglicherweise nichts sagen, der könnte rasch frustriert sein.
    Zudem gefiel mir außerordentlich, wie hervorragend die scheinbar wahllosen Anekdoten und Begegnungen sich mit fortschreitender Lektüre doch sinnvoll ergänzen. Seine Gespräche und Erlebnisse drehen sich immer wieder um die Themen «Masse», «Macht», «Tod», «Familie», seine Mutter-Sohn-Beziehung, die Bedeutung der «Sprache» und die Notwendigkeit einer sinnvollen Lebensaufgabe. 1937 endet dieser dritte Band mit dem Tod der Mutter. Canetti ist nun «erwachsen», hat endlich veröffentlicht, ist bereits Vorbild für angehende Literaten, gut integriert in den Literaturbetrieb. Und damit endet seine selbst (zu Lebzeiten) veröffentlichte Reihe der «Lebenserinnerungen»
    Ich kann das Buch Jenen empfehlen, die bereits die beiden vorherigen Bände gelesen haben, sich für den deutschsprachigen Literaturbetrieb in den 1930er Jahren interessieren und Spaß an scharfsinnigen Charakterbeschreibungen haben.
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Ausgaben von Das Augenspiel

Taschenbuch

Seitenzahl: 312

Hardcover

Seitenzahl: 312

E-Book

Seitenzahl: 312

Besitzer des Buches 15

Update: