Der freundliche Mr Crippen

Buch von John Boyne, Werner Löcher-Lawrence

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der freundliche Mr Crippen

Im Sommer 1910 steht Scotland Yard vor einem unlösbaren Fall: Im Haus des allseits beliebten Mr Hawley Crippen wird die grausam zerstückelte Leiche seiner Frau gefunden. Von Crippen selbst fehlt jede Spur ... John Boyne erzählt meisterlich die spannende Jagd nach einem mutmaßlichen Mörder, die sich 1910 in London und auf einem kanadischen Passagierschiff so wirklich zugetragen hat.
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Serieninfos zu Der freundliche Mr Crippen

Der freundliche Mr Crippen ist der 2. Band der Matthieu Zela Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2000. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2004.

Bewertungen

Der freundliche Mr Crippen wurde insgesamt 28 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Hier besonders schön: Boynes leiser Humor, der immer wieder kurz aufblitzt :-D

    PotatoPeelPie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der freundliche Mr Crippen

    John Boyne hat es in diesem Roman geschafft, dass ich zum Schluss keinen seiner Charaktere gemocht habe. Jeder von ihnen hat Eigenschaften, die sie oder ihn mir anfangs sympathisch gemacht haben. Aber im Verlauf der Handlung habe ich meine Meinung geändert. Die einzige Ausnahme war vielleicht Billy Carter, auch wenn der mir mit seiner jugendlichen Arroganz manchmal ein wenig auf die Nerven gegangen ist.
    Was dem Autor aber gut gelungen ist: er hat mir einen Blick ins Seelenleben seiner Protagonisten gewährt, so dass ich zumindest verstehen konnte, was sie zu ihrem Handeln gebracht hat. Gerade bei Dr. Crippen hat er mich ein paar Mal überraschen können, denn so, wie er ihn anfangs beschrieben hat, hätte ich die spätere Entwicklung nicht erwartet. Besonders, was die Ehe mit Cora betrifft, hat sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung entwickelt, als ich anfangs vermutet habe.
    Trotzdem hat mir Hawley Crippen als Protagonist mit seiner Mischung aus Schwäche und Selbstmitleid nicht gefallen. Sicher waren die seiner Erziehung geschuldet, aber ich hätte mir gewünscht, dass er sein Schicksal nicht nur erträgt, sondern in seine eigenen Hände nimmt.
    Dass der Roman mir trotz der Abneigung gegen die meisten Personen, die mir darin begegnet sind, trotzdem gut gefallen hat, ist eine Kunst, die nur wenige Autoren für mich beherrschen.
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  • Rezension zu Der freundliche Mr Crippen

    John Boyne ist meiner Meinung nach ein guter Autor, trotzdem waren bei den vier Büchern, die ich bisher von ihm gelesen habe, von zwei bis vier Sternen in meinen Bewertungen schon alles dabei.
    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, dennoch habe ich ein paar Kritikpunkte:
    Die Geschichte beginnt sehr gemächlich. Die ersten Kapitel waren durchaus nicht langweilig, aber auch nicht wirklich spannend. Erst als die Rückblenden ins Leben von Dr. Crippen begannen, wurde es für mich interessant. Die Szenen auf der SS Montrose blieben für mich aber stets die weniger einnehmenden. Viele dieser Szenen an Bord, genauso wie die, die im Haus der Crippens bei den Dinnerpartys spielen, haben mich zum Augen verdrehen gebracht, weil sie einfach so übertrieben und klischeeüberladen dargestellt waren.
    Die Charaktere kommen allesamt unglaublich klischeehaft daher. Die einzige Ausnahme machen meiner Meinung nach Matthieu Zéla und Martha Hayes. Da war ich doch enttäuscht vom Autor. Insgesamt kommen die weiblichen Figuren in diesem Roman nur ganz schlecht weg. Sie sind penetrant, nervig, egoistisch, arrogant, und noch viel, viel schlimmeres.
    ABER trotz alledem war der Schreibstil toll und ich habe das Buch gern gelesen. John Boyne lässt ein unschönes geschichtliches Ereignis zu einer guten Geschichte werden und findet ganz neue Wendungen und Möglichkeiten, wie es hätte sein können.
    Auch wenn es irgendwie makaber klingt, da das Buch ja auf wahren Begebenheiten beruht, aber ich fühlte mich sehr gut unterhalten und kann daher über meine o.g. Kritikpunkte großzügig hinwegsehen. Von mir gibt es Sterne und eine Leseempfehlung
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  • Rezension zu Der freundliche Mr Crippen

    Dass John Boyne zu meinen Lieblingsautoren gehört, ist nichts Neues. Doch dieses Buch gehört m.E. zu seinen schwächeren.
    Dass der Autor fast sämtliche Frauen schlecht wegkommen lässt, sie mit den denkbar schlimmsten Eigenschaften ausstattet, sei ihm unbenommen. Wenn allerdings sämtliche Frauen mit denselben schlimmen Eigenarten behaftet sind, schmeckt mir das nach Einheitsbrei. Alle (bis auf Ethel und die bedeutungslose Nebenfigur Martha Hayes) sind falsch, laut, von sich selbst überzeugt, machen sich selbst etwas vor, kriechen in die eine Richtung und treten in die andere. Die schrecklichste von allen ist Cora Crippen, ihr ähneln Louise Smythson, Antoinette Drake plus Tochter Victoria, Margaret Nash; sie alle könnten Schwestern sein.
    Wie in „Das Haus zur besonderen Verwendung“ nimmt Boyne sich eine historische Episode vor und schafft eine eigene Fiktion daraus. Was allerdings bei Dr. Crippen schief geht.
    Auch wenn der Autor seine Theorie vielleicht nicht ernst meint, sondern einfach mit den Möglichkeiten spielt, die der Fall Crippen bietet, müsste das Ganze doch wasserdicht sein, um zu funktionieren.
    @Yael , was dieses Buch angeht, sind wie uns ziemlich einig, aber wir dürften uns sicher auch einig sein, dass es nicht zur Dutzendware gehört, die in diesem Fred erwähnt und bedauert wird. Auch ein schwächerer Boyne ist in meinen Augen immer noch ein lesenswertes Buch.
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  • Rezension zu Der freundliche Mr Crippen

    Habe das Buch nun doch fertig gelesen und entschuldige mich im Vorfeld bei allen Boyne-Fans. Irgendwie werden wir beide in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Die Rezi steht auch auf meinem Blog, daher gehe ich auch auf Punkte meines vorigen Posts ein.
    Eigentlich weiß ich nicht, weshalb ich dieses Buch gelesen habe, nachdem "Haus der Geister" eine solche Pleite für mich war. Vielleicht, weil John Boyne meist ungewöhnliche Themen in der Vergangenheit aufgreift, ohne dabei penetrant und trocken in jedem zweiten Satz in historische Details zu gehen. Der Stoff und die Zeit, in denen seine Romane spielen, interessieren mich, und so habe ich Dr. Crippen doch noch eine Chance gegeben.
    Inhalt: Juli 1910. Im belgischen Antwerpen bricht die SS Montrose zu einer Atlaniküberquerung nach Kanada auf. An Bord sind Mr Robinson und sein Sohn Edmund, die schon bald das Misstrauen der übrigen Passagiere und des Käptains erregen. Tatsächlich fliegt die Maskerade der beiden früh auf, nachdem Käptain Kendall die beiden im Dunkeln erwischt und feststellt, dass die Robinsons nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Spekulationen nehmen ihren Lauf, und als Scotland Yard - alarmiert durch den vagen Verdacht, Crippen hätte seine Frau getötet - die Verfolgung aufnimmt, ist das Schicksal des freundlichen Mr Robinson besiegelt.
    Meinung: Die Geschichte beruht auf einem wahren Fall, von dem Boyne in Rückblenden und von der Überfahrt gleichermaßen mit künstlerischer Freiheit erzählt. Das ist an sich nicht verwerflich, im Gegenteil. Doch leider gewinnen die detailverliebt beschriebenen Charaktere nicht an Tiefe, geschweige denn dass ich Sympathie für sie empfunden habe. Die verschiedenen Erzählperspektiven sollten anscheinend für Spannung sorgen; mich haben sie oft verwirrt und ein bisschen geärgert. Allerdings gewöhnt man sich mit der Zeit daran. Nicht gewöhnt habe ich mich an die Vorhersehbarkeit der Story und die plumpen "tierischen" Vergleiche (grinsende Katze beim Anblick einer Schale Milch, schielende Ratte auf der Suche nach Käse, Känguru mit Verdauungsproblemen, um nur ein paar zu nennen). Auch war mir vieles zu ausführlich; unfreiwillig komische und unwichtige Dinge wie "schmerzverzerrte Augen" oder weitschweifende Details, die nicht im Entferntesten der Handlung dienen, haben mich gestört (wobei erster Kritikpunkt vielleicht auf das Konto des Übersetzers geht).
    Berührt hat mich einzig das Nachwort des Autors, in dem er berichtet, dass sowohl Dr. Hawley Crippen als auch seine Geliebte sechzig Jahre später auf ihren Wunsch hin mit dem jeweiligen Foto ihrer großen Liebe bestattet wurden. Ich hoffe nur, die Anekdote ist nicht erfunden...
    Fazit: Mein vermutlich letztes Buch von John Boyne. Schade, trotz allem. Immerhin bin ich aus Ermangelung einer neuen Lektüre bis zum Schluss drangeblieben, was ich nach der ersten Hälfte ursprünglich nicht vorhatte, daher vergebe ich zwei
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  • Rezension zu Der freundliche Mr Crippen

    Mich wundert gerade, dass ich meine Rezi nach dem Lesen seinerzeit nicht eingestellt habe. Also hole ich das mal schnell nach ... mir hat das Buch auch gut gefallen.
    Im Sommer 1910 läuft die "Montrose" von Antwerpen aus in Richtung Kanada. An Bord befindet sich die übliche bunte Mischung von Passagieren, darunter die standesbewusste Mrs. Drake mit ihrer Tochter, der stille Mr. Robinson mit seinem Sohn, ein aufmüpfiger, jüngst verwaister Teenager mit seinem Onkel und die schweigsame Martha Hayes, die alleine unterwegs ist.
    Kapitän Henry Kendall ist derweil unglücklich, weil sein langjähriger Weggefährte und Erste Offizier aufgrund einer plötzlichen Erkrankung durch den jungen Billy Carter ersetzt worden ist, der ihm ein bisschen zu gutgelaunt und zu sorglos unterwegs ist, um sofort sein Vertrauen zu gewinnen. Doch was diese Überfahrt unvergesslich werden lässt, ist etwas ganz anderes: mitten auf dem Ozean keimt der Verdacht auf, es könne ein Mörder an Bord sein.
    Bei diesem handelt es sich angeblich um Hawley Crippen, der verdächtigt wird, seine Frau getötet zu haben. Zwar hieß es, Cora Crippen sei verreist, aber eine ihrer Freundinnen ist überzeugt, dass sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, auch wenn sie dafür noch keine stichhaltigen Beweise hat, und schaltet die Londoner Polizei ein.
    Auf zwei Zeitebenen erzählt John Boyne diese an einen wahren Kriminalfall angelehnte, fesselnde Geschichte. Zum einen gelingt ihm eine wunderbare Darstellung der langen Atlantiküberquerung der "S.S. Montrose" mit gelungenen kleinen Porträts der Reisenden und der Stimmung an Bord; zum anderen zeichnet er den Lebensweg des eigenbrötlerischen Hawley Crippen nach. Der hat schon als Jugendlicher davon geträumt, Arzt zu werden, doch so einfach ließ sich dieser Traum nicht umsetzen. Auch sonst lief in seinem Leben nicht alles nach Plan, bis ein trauriger Höhepunkt erreicht ist, als er unter Mordverdacht gerät.
    Ein klassischer Krimi ist das nicht, aber das heißt nicht, dass es an Spannung mangelt. Im Gegenteil. Dass wir die Geschehnisse aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln erleben, trägt das Seine dazu bei, es spannend zu machen. Wir sehen Crippens eigene Perspektive und die des ermittelnden Polizeibeamten, der spürnasigen Freundin von Cora Crippen und verschiedener Passagiere und Besatzungsmitglieder. Es gibt keinen allwissenden Erzähler, so dass sich erst nach und nach die gesamte Wahrheit zusammensetzt wie ein Puzzlespiel, während man als Leser rätselt und mutmaßt und immer wieder überrascht wird.
    Ein klein bisschen störend empfand ich die relativ einseitige Darstellung von Cora Crippens Charakter. Sonst aber bis hin zu den liebevoll ausgearbeiteten Nebenfiguren eine ungewöhnliche und lesenswerte Kriminalgeschichte, die mir sehr gut gefallen hat.
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  • Rezension zu Der freundliche Mr Crippen

    John Boyne schätze ich als Autor von Romanen mit einem realen historischen Hintergrund. Auch für diesen Roman hat er einen solchen gewählt. Der Mord an Cora Crippen bewegte im Jahr 1910 die Gemüter in Großbritannien und weit darüber hinaus. Dieses Thema ist mehrfach verfilmt worden und auch in der Gegenwart noch bekannt. „Crippen“, die englischsprachige Erstausgabe dieses Romans, erschien bereits im Jahr 2004.
    Auch mit diesem Roman schaffte John Boyne, mich ans Buch zu fesseln. Der Sprachstil ist sehr angenehm. Obwohl ich wusste, wie der Fall Crippen letzten Endes ausgeht, wollte ich stets wissen, wie geht es im Buch weiter. Es ist bekannt, dass es sich bei dem Mordprozess um einen sogenannten Indizienprozess handelte. Noch heute bestehen begründete Zweifel am Ablauf der Tat, an der Schuld des Hawley Crippen und vor allem an der Identitä des Opfers. Von John Boyne wird auch vermittelt, dass es mehr als eine Version des damaligen Geschehens gibt. Hinsichtlich des Tatverlaufs und der Täterschaft stehen verschiedene Möglichkeiten im Raum. Für mich als routinierte Krimi- und Thrillerleserin ist die Variante, nicht Crippen selbst habe seine Frau ermordet, nicht schlüssig genug dargestellt, sie birgt einige Ungereimtheiten. Schon der Fundort der Leiche weckt in mir größere Zweifel.
    Aber gerade diese Widersprüche lassen mich fragen, waren diese wohl so beabsichtigt oder sind dem Autor handwerkliche Fehler unterlaufen? In den anderen Romanen von John Boyne sind mir ähnliche Fragwürdigkeiten bislang noch nicht aufgefallen.
    In den 19 Kapiteln wechselt John Boyne immer wieder die Perspektive. Er berichtet unter anderem von der Flucht und Entlarvung auf dem Passagierschiff, von der Vergangenheit des Hawley Crippen, von den Zweifeln im Bekanntenkreis der Crippens und den Ermittlungen und der Verfolgung durch Scottland Yard.
    Alles in allem bietet „Der freundliche Mr Crippen“ 560 Seiten solide Unterhaltung. Auch wenn ich mich an den genannten Punkten etwas stoße, habe ich den Roman doch gern gelesen.
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Ausgaben von Der freundliche Mr Crippen

Taschenbuch

Seitenzahl: 528

Hardcover

Seitenzahl: 560

E-Book

Seitenzahl: 560

Der freundliche Mr Crippen in anderen Sprachen

  • Deutsch: Der freundliche Mr Crippen (Details)
  • Englisch: Crippen (Details)

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