Giftherz

Buch von Stiff Chainey

Bewertungen

Giftherz wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Giftherz

    Stiff Chainey - Giftherz
    Inhalt:
    Zart besaitet? Dann lassen Sie die Finger von diesem Buch. Menschenhandel, Hundekämpfe, Junkies, die für eine Prise Koks die stinkendsten Körper befriedigen, und Frauen, auf „ein Stück Fleisch mit einem Loch“ reduziert – Stiff Chaineys Giftherz läßt uns all jene Abgründe aus der Makroperspektive erleben, hautnah und fast körperlich. In knappen, ausgefeilten Szenen und unverbraucht klingenden Sätzen läßt er die Typen, die sich in unseren Unterwelten tummeln, als genau die Hurensöhne in Erscheinung treten, die sie tatsächlich sind und unter der Schminke, die ihnen von der Mainstream-Literatur verpaßt wurde, viel zu lange gesichtslos blieben. In diesem Roman verschmelzen Poesie, Rock’n’Roll und blutige Realität zu einer Sinfonie des ganz realen Horrors, wie er sich täglich um uns ereignet. Stiff Chainey nicht zu lesen hieße eins der heftigsten Abenteuer unserer Tage zu verpassen. (Oliver Fehn)
    (Q Amazon)
    Meinung:
    Ich bin gerade etwas überfordert mit meiner Meinung zu diesem Buch. Bis gerade eben habe ich vor einem weißen Papier gesessen und hatte keinen blassen Schimmer wie ich meine Meinung zu diesem Buch äußern soll. Wenn ich ehrlich bin habe ich das immer noch nicht, aber ich fange einfach mal an ….. irgendwie:
    Als Leser dieser Geschichte muss man aufpassen, dass man nicht irgendwo den Faden verliert, denn Chainey wechselt immer wieder zwischen dem Ich-Erzähler ‚Narbenfresse‘ und den Beobachter-Erzähler der über verschiedene andere Personen, aber auch ‚Narbenfresse‘, berichtet. Dieses Vorgehen bringt zwar etwas Verwirrung mit sich, verleiht der Geschichte aber viel Abwechslung
    ‚Giftherz‘ ist eine Geschichte, die es in sich hat. Chainey nimmt kein Blatt vor den Mund und zerrt den Leser von einer Widerlichkeit zur nächsten sinnlosen Brutalität und lässt dabei kein noch so kleines, erschreckendes Detail aus. Das aber wahrscheinlich schlimmste an dieser Geschichte ist, dass sie wahr sein könnte!
    Ich möchte mir nicht vorstellen, dass es menschliche Kreaturen gibt, die zu so etwas fähig sind, doch ich bin mir sicher, dass es diese gibt und wahrscheinlich sind sie näher als man denkt.
    ‚Narbenfresse‘, der Protagonist der Geschichte, erlebt Dinge, die ich mir nicht mal vorstellen will. Für ihn gibt es keine Moral, kein richtig oder falsch. Er ist ein völlig abgewracktes Stück Mensch, der weder Gefühle zulässt, völlig ichbezogen ist, keine Glauben hat und dem alles ziemlich egal ist. Man würde ihn, betrachtet man ihn unter ‚normalen‘ Gesichtspunkten, gar nicht als menschliches Wesen betiteln, denn menschlich ist an ihm wenig, zumindest wenn man ‚unsere‘ ach so hoch geschätzte Menschlichkeit als Maßstab nimmt.
    An dieser Stelle kommt ein Punkt des Romans zum Vorschein, welcher die Geschichte von ihrer sinnlosen Gewalt ablenkt, nämlich die Philosophie. Man soll es kaum für möglich halten, doch es kommt immer wieder in der Geschichte zu philosophischen Einwürfen, welche sich mit dem Mensch, der Menschlichkeit, dem Sinn, dem Leben, dem Glauben, dem Uns beschäftigt und den gewillten Leser mit vielen Gedanken zurücklässt.
    Was mir an der Geschichte auch sehr gut gefallen hat ist die Art der Erzählung selbst. Chainey schockierd den Leser immer wieder und ich muss zugeben dass diese Gewalt stellenweise absolut sinnfrei zumutet, doch sie verfolgt einen Sinn. Der Autor will dem Leser keine nette Geschichte über menschliche Abgründe erzählen. Nein! Er will schockieren, dem Leser direkt ins Gesicht schlagen, seine Augen aufreißen und ihn erkennen lassen welche tiefschwarzen, bitterbösen Abgründe sich in unserer ach so überbewerteten Gattung auftun. Chainey kann kein wirklicher Menschenfreund sein, denn er schreibt ohne auch nur einen Lichtblick am Horizont erkennen zu lassen. Alles ist schwarz. Es gibt kein Licht, keine Rettung. Das Ende ist unausweichlich und wohl das einzige Ziel für uns.
    Fazit:
    ‚Giftherz‘ ist für mich eine Ausnahmeerzählung. Nicht etwa weil sie verdammt abartig ist, nein, viel mehr weil sie sich nicht einfach bewerten lässt. Ich habe etwas gebraucht, um einen Ansatz zu finden und ich bin mir nicht mal sicher ob ich damit zufrieden sein kann. Die Geschichte ist düster, schockierend und deprimierend. Das ‚Giftherz‘ steckt an. Es hinterlässt Eindruck und selbst wenn das Buch wieder im Regal steht, so hört man es ganz leise, weit im Hintergrund noch immer schlagen.
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  • Rezension zu Giftherz

    "Stiff Chaineys Giftherz ...
    ... sollten all diejenigen lesen, für die deutschsprachige Literatur mehr ist als sozialdemokratische Schuldkultpropaganda á la Grass und Böll.
    Hier gibt's keine Weltenretter und Schönwetter-Illusionisten, keine Gefühlsduseleien, die nicht im gleichen Augenblick bereut werden. Jeder Protagonist spielt sein eigenes Spiel nach eigenen Regeln mit dem einzigen Ziel, das zählt: Rache und Befriedigung."
    Zitat aus :
    www.esoterick.net/esoterick/giftherz.htm
    Meine Meinung:
    Ein konsequent gnadenlos, intensives ,schnelles Buch, gespickt mit harten Fakten aus dem Untergrund.
    Es war mein 2. Buch dieser brutalen Art . Durch „Hiobs Spiel“ von Tobias O.Meißner wurde ich schon auf diese Art von Literatur vorbereitet, so dass ich das Buch ohne Pause lesen konnte und es mich nicht so sehr schockte. Bei diesem Buch lässt man den Inhalt nicht an sich heran, das wäre auch ein Fehler. Man ließt es einfach nur und kann sich mit keiner Figur identifizieren oder mitfühlen. Man ließt fast mit offenem Mund und einen inneren Erstaunen, denn als Leser fragt man sich immer wieder wie der Autor auf solche Fakten, Beschreibungen und Abgründe kommt. Es entspricht nicht unserem Weltbild , diese Beschreibungen sind so weit von unseren Gedanken entfernt , dass man sich beim lesen wirklich immer wieder fragt, gibt es diese Welt wirklich? Abgründe und Praktiken werden so detailliert beschrieben, dass man sich sehr genau erkundigen sollte ob man mit solchen Äußerungen klar kommt. Als Warnung gebe ich hier einen Link mit einer Rezension und Leseprobe an.
    Ich bezeichne das Lesen dieses Buches als Erfahrung. Definitiv keine Freizeitlektüre sondern eine Erfahrung im Bereich aufwühlender, provozierender , Grenzen überschreitender Literatur.
    Es zeigt dem Leser eine Welt von Varianten menschlicher Abscheulichkeit und Perversion ,die man sonst nur aus Filmen kennt, doch Stiff Chainey beschreibt eine menschenfeindliche Stimmung mit literarischem Stil aber knallharten Sätzen. Definitiv kein Mainstream und nur für hart gesottene Leser zu empfehlen die kein Problem mit provozierenden Tabuthemen haben.
    Ein passendes Zitat von Oscar Wilde:
    "Die Bücher, die von der Welt unmoralisch genannt werden, sind Bücher, die der Welt ihre eigenen Schande zeigen."
    Von mir gibt es für diese Erfahrung der harten Literatur, welche stilistisch gut verarbeitet ist Sterne.
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  • Rezension zu Giftherz

    Seitenzahl 135
    Inhalt bei amazon.de
    „Zart besaitet? Dann lassen Sie die Finger von diesem Buch. Menschenhandel, Hundekämpfe, Junkies, die für eine Prise Koks die stinkendsten Körper befriedigen, und Frauen, auf „ein Stück Fleisch mit einem Loch“ reduziert – Stiff Chaineys Giftherz läßt uns all jene Abgründe aus der Makroperspektive erleben, hautnah und fast körperlich. In knappen, ausgefeilten Szenen und unverbraucht klingenden Sätzen läßt er die Typen, die sich in unseren Unterwelten tummeln, als genau die Hurensöhne in Erscheinung treten, die sie tatsächlich sind und unter der Schminke, die ihnen von der Mainstream-Literatur verpaßt wurde, viel zu lange gesichtslos blieben. In diesem Roman verschmelzen Poesie, Rock’n’Roll und blutige Realität zu einer Sinfonie des ganz realen Horrors, wie er sich täglich um uns ereignet. Stiff Chainey nicht zu lesen hieße eins der heftigsten Abenteuer unserer Tage zu verpassen.“
    Meine Meinung
    Nach dem ich „Nihilistic Degenerator“ von Stiff Chainey las, war ich von der brutalen Gewalt der Themen und Beschreibungen schon sehr angetan. Dass ich noch einmal gerne in solch eine erschreckend reale Welt eintauchen möchte, war mir also klar.
    Mit Giftherz liegt diesmal kein Kurzgeschichtenband vor, sondern ein kompletter Roman.
    Auf nur 140 Seiten wird der Leser von Beginn an wieder in den Bann der erbarmungs- und schonungslosen Realität der Unterwelt gezerrt und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen. Das Giftherz ist hier absolut Programm.
    In kurzen und aussagekräftigen Kapiteln wird hier das Leben eines Mannes geschildert, welcher im Sumpf des Untergrundes nicht mehr gefangen sein könnte. Drogen, Alkohol, Prostitution, Hass, Verachtung, Waffen, Mord&Totschlag ziehen sich als blutiger, brutaler und verdammter Leitfaden durch das Buch.
    Stiff Chainey nimmt in diesem Roman genauso wenig ein Blatt vor den Mund und genau dies ist es auch, was man als Käufer erwartet und als Leser lesen möchte.
    Jegliche Erwartungen, welche man nach dem Rückentext dem Buch zuschreibt, werden erfüllt. Und es geht noch weiter: Neben den erwähnten Hundekämpfen, Junkies, Drogen und dem diesmal noch präsenteren Sex, erfährt man viel über die korrupte Welt jenseits des Mainstreams.
    Hier hat die recht knappe Seitenzahl zwei Seiten: Auf der einen ist es ein Sog von Abschaum & menschenverachtender realistischer Begegnungen, sodass man nur so durchrast und die gesamte Schock-Masse auf einen binnen weniger Stunden einwirken kann - auf der anderen Seite war es ab und an too much, selbst für mich als wirklich nicht zartbesaiteter Leser.
    Geschockt hat es mich, nichtsdestotrotz bleibt im Hinterkopf ständig der Gedanke: „Wie wahr das Ganze sein könnte...“.
    Als realistisch denkender Mensch, der wahrlich nicht in einer heilen Welt denkt, war dies für mich daher nicht allzu überraschend. Dennoch ist Chainey klarer und direkter Schreibstil passagenweise selbst für hart eingesottene Horror & Psychothrillerleser wahrlich keine leichte Kost gewesen. Wer also mit vulgärer Sprache und ziemlich „asozialen“ Ausdrücken mehr als jenseits der Gürtellinie seine Probleme hat, dem Rate ich nicht zu der Lektüre dieses Buches. Allerdings bin ich mir auch sicher, dass so jemand eh nie zu diesem Buch greifen würde ;-)
    Für mich ist dieses Buch neben „Nihilistic Degenerator“ ein besonderes in meinem Regal. Ich hoffe, von dem Autor werden wir noch öfters etwas lesen, was den Rahmen der menschlichen Norm und Moral sprengt.
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Ausgaben von Giftherz

Taschenbuch

Seitenzahl: 140

Besitzer des Buches 5

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