Apocalypsia

Buch von Andreas Izquierdo

Bewertungen

Apocalypsia wurde insgesamt 11 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Apocalypsia

    Aufmerksam auf Apocalypsia von Andreas Izquierdo wurde ich, als es mit dem Klappentext:
    „Es heißt, sobald ein Kind zur Welt kommt, legt ihm ein Engel einen Finger auf den Mund: so vergisst es augenblicklich alle göttlichen Geheimnisse. Nur die kleine Furche zwischen Nase und Mund bleibt als Spur zurück. Doch als sich das letzte aller Geheimnisse offenbart, müssen die Engel erkennen, dass auch sie nicht alles wissen: Gott liegt im Sterben, und mit ihm die gesamte Schöpfung. Es sei denn, sein Platz wird neu besetzt …
    Die Engel sind in Aufruhr, denn Gott geht seinem Tod entgegen. Die Erkenntnis seiner Sterblichkeit ist ein Schock, das Versprechen vom ewigen Leben – eine Lüge. Das Heer der Engel spaltet sich. Wer die Freiheit will, folgt Luzifer, dem schönsten und mächtigsten unter ihnen. Sein Plan ist so schlicht wie verführerisch: Sind erst die missratenen Menschen vernichtet, kann der paradiesische Urzustand wiederhergestellt werden. Die kleine Schar um den einfachen Engel Nathanael, die entschlossen die alte Ordnung verteidigt, ist ganz auf sich allein gestellt. Intrigen, Verrat und Mord führen schließlich in die Katastrophe, und die Erde erlebt schon bald ein Horrorszenario. Nur Esther und Judith sehen dort die Apokalypse kommen, denn sie allein wissen, dass alles seine Zeit hat … und wenn das eine stirbt, wird das andere geboren.“
    in meinem Lieblingsbücherforum für eine Testleserunde ausgeschrieben wurde. Ich bin ein großer Fan des Fantasy-Genres und liebe auch Krimis und Thriller. Das oben geschriebene versprach mir eine Mischung aus beidem. Natürlich bewarb ich mich sofort, aber das Losglück hatten andere Mitglieder.
    Doch nur wenige Tage später konnte ich auf einer anderen, mir mittlerweile sehr lieb gewordenen Internetseite eine Leseprobe finden und mich mit meinen Leseeindruck für ein Vorableseexemplar bewerben. Diesmal war mir die Glückfee hold und schon vier Tage nach der Verlosung (eine wirklich sensationelle Geschwindigkeit) hielt ich mein Buch in der Hand.
    Parallelwelten
    Ganz am Anfang des Buches ist die Hierarchie der Engel abgedruckt, die bei mir im Folgenden sehr zum Leseverständnis beitrug und zu der ich auch immer mal wieder zurück blätterte.
    Die Geschichte beginnt mit einem eigentlich sehr traurigen Prolog, in der sich eine verzweifelte Frau das Leben nehmen möchte. Doch sie überlebt den Sturz von der Klippe ohne auch nur eine einzige Schramme zu haben und erlebt dabei Merkwürdiges, sogar Beglückendes.
    Die Erde wie wir sie kennen, ist nur ein Teil der Welt, die mir der Autor in seinem Werk zugänglich macht. So befinde ich mich dann auch erst einmal auf bekanntem Terrain, nämlich in der Welt der Menschen. Dort lerne ich auch Esther und Judith kennen. Esther ist eine sehr introvertierte Ärztin die sich mit aller Hingabe ihrer Arbeit widmet. Ansonsten gibt es in ihrem Leben nichts, außer einem riesengroßen Schmerz, den sie jedoch vor sich und ihrer Außenwelt verschließt.
    Bei Judith handelt es sich um die Frau aus dem Prolog. Sie ist nach ihrem Auffinden, am Fuße der Klippe, Esthers Patientin. Der ihr zugewiesene Pfleger Geno würde die Betreuung aufgrund der unheimlichen Umstände am liebsten ablehnen. Das ändert sich jedoch urplötzlich, als er herausfindet, dass Judith das „zweite Gesicht“ hat und er dies für seine Zwecke ausnutzen kann.
    Nur Esther und Judith spüren die Veränderungen, die in der Welt um sie herum vor sich gehen. Esther weiß jedoch auch nicht, was sie von der Patientin, die ihr so unvermittelt die Frage „Glauben Sie an Engel?“ stellte, zu halten hat. Nur, dass sie ihr eigentlich Angst macht und sie sich trotzdem auf ungewöhnliche Art und Weise zu ihr hingezogen fühlt. Und dies gänzlich ohne den Hintergedanken die besonderen Fähigkeiten der Frau auszunutzen, wie es alle anderen Krankenhausmitarbeiter versuchen.
    Und dann ist da die Welt der Engel. Ein Engel wurde im Feuer geboren. Eine Geburt, die anders war, als alle vorherigen. Die Ankunft Nathanaels wurde von den Anhängern der heiligen Ordnung sehnlichst erwartet. Der Potestates Iax, der vom Rat beauftragt wurde, Nathanael zu holen und ihm den Start zu erleichtern, ist jedoch entsetzt und schwer verunsichert. Der junge Engel hat eine Verkrüppelung am linken Arm. Dies widerspricht nicht nur seiner ästhetischen Vorstellung, sondern auch allem bisher dagewesenen. Nachdem Iax den Cherubim Rafael hinzugezogen hatte, den diese Tatsache genau so ängstigt, versucht er jedoch an seinem Glauben festzuhalten und seine Aufgabe zu erfüllen. Doch der Umgang mit dem jungen Geschöpf, das neben der Behinderung auch in seinen Handlungen und Gefühlen so anders als alle anderen Engel ist, fällt ihm nicht immer leicht. Und dabei muss er ihn doch vorbereiten. Auf die Begegnung mit Luzifer, auf den schlimmsten Krieg aller Zeiten, den alles vernichtenden Krieg.
    Und was auf der einen Seite geschieht, geschieht auch auf der anderen…
    Der klare, anschauliche, ja fast poetisch anmutende Schreibstil des Autors nahm mich von der ersten Seite des Buches an gefangen und machte es für mich zum bisherigen Lesehöhepunkt des Jahres 2010. Dabei war festzustellen, dass sich die Welten der Menschen und der Engel im Wesentlichen gar nicht so sehr unterscheiden. In beiden gibt es Eitelkeiten, Eigennutz, Intrigen, Mord und Verrat. Die blutigen Schlachten wurden hier in der Welt der Engel geführt, in der Welt der Menschen schlug eher die Natur zurück.
    Ohne ellenlange und ermüdende Beschreibungen gelang es ihm, mir die Figuren nahe zu bringen. Hier fand ich die Entwicklung der Figur des Nathanael am beeindruckendsten. Obwohl ein Engel, ein fantastisches Wesen, hatte man zu Beginn den Eindruck, ein Kind vor sich zu haben. Ein Kind, das jede Gemütsregung des von ihm bewunderten Erwachsenen spürt. Für jede Zurückweisung gibt es sich selbst die Schuld und will nur noch mehr gefallen. Später gefällt mir vor allem seine Herzenswärme, die den übrigen Engeln nicht gegeben ist.
    Aber auch die Figur des Luzifers war treffend gezeichnet. Ein Spiegel auf die Geschichte. Etwas, was schon viele Male geschehen ist und leider auch heute noch immer wieder geschieht. Eine charismatische Figur, die es versteht die Massen zu Mitläufern zu machen. Gefährlich! Der Disput im Konvent erinnerte mich ein bisschen an die letzten Wahlen hier in Deutschland. Die Politiker der großen Parteien schaffen es alle nicht ein konstruktives Wahlprogramm aufzustellen und wundern sich über den Zuwachs der braunen Brut, die in ihren Schriften den Druck (wenn auch verdreht) genau auf die wunden Punkte der Masse legt. Ich bin fast froh, dass die noch keinen „Luzifer“ haben.
    Ich könnte jetzt noch seitenlang weitere Eindrücke und Empfindungen schreiben, die mich beim Lesen von Apocalypsia bewegten. Nur, dass ich dann wahrscheinlich dem interessierten Leser zu viel vorwegnehmen würde. Nur noch so viel. Obwohl der Autor seinen Figuren Namen gab, die biblischen Ursprungs sind, muss man keiner Religion angehören und auch nicht bibelfest sein, um der Handlung folgen zu können.
    Ein wunderbares Buch, mit einer fantasievollen und unheimlich fesselnden Geschichte. Einer Geschichte, die viele Wahrheiten enthält ob aus früheren Zeiten oder der Gegenwart. Eine Geschichte, die nachhallt und zum Nachdenken anregt. Zum Nachdenken über den Umgang mit unserem Planeten und über den Umgang der Menschen miteinander. Wir sind alle Eins! Von mir gibt es eine hundertprozentige Leseempfehlung.
    Über den Autor Andreas Izquierdo erfuhr ich auf seiner Internetseite www.izquierdo.de, dass er 1968 als Sohn eines deutschen Ingenieurs und einer spanischen Krankenschwester in Euskirchen geboren wurde und in Iversheim (Nordeifel) aufwuchs. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Köln und ist Mitglied der Krimiautorenvereinigung Syndikat. Andreas Izquierdo hat schon diverse Sitcom-, Serien-, und Spielfilmbücher für RTL, ZDF, SAT1 und WDR geschrieben und bereits drei Kriminalromane und einen Reiseroman veröffentlicht. Sein historischer Roman „König von Albanien“ (2007) wurde mit dem „Sir-Walter-Scott-Preis“ ausgezeichnet.
    619 Seiten
    Leseprobe zu Apocalypsia:
    http://www.rotbuch.de/images/m…Apocalypsia_Leseprobe.pdf
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  • Rezension zu Apocalypsia

    Meine Meinung: Wäre ich nach dem Äußeren des Buches und nach dem Klappentext gegangen, dann hätte ich diesen kostbaren Schatz wohl gar nicht gelesen. Erst nachdem ich ein paar Seiten der Leseprobe regelrecht verschlungen hatte, wusste ich: Dieses Buch musst Du haben.
    Vom Umschlag her, ist das Buch in einem dunkelroten Ton gehalten und darauf steht in großen weißen Lettern das Wort Apocalypsia". Die Buchstaben sind mit roten Flecken beschmiert, die schnell deutlich machen, dass es sich um Blut handelt. Und das wird in diesem Fantasyroman nicht gerade wenig vergossen. Es war stellenweise schon sehr brutal und ich habe mich während der Kriegsszenen oft gefragt, warum ich gerade dieses Buch nicht aus der Hand legen kann, obwohl ich ein absoluter Kriegsgegner bin und auch solche Szenen eigentlich vermeide zu lesen.
    Aufteilung des Buches:
    Das Buch beginnt mit der Hierarchie der Engel:
    I. Chor
    1. Seraphim
    2. Cherubim
    3. Throne
    II. Chor
    4. Dominationes
    5. Virtutes
    6. Potestates
    III. Chor
    7. Principatius
    8. Archangeli
    9. Angeli
    Es st eingeteilt in Abschnitte. Jeder Abschnitt hat mehrere Kapitel. Gewundert habe ich mich darüber, dass es kein Inhaltsverzeichnis gibt - zumindest zu den einzelnen Abschnitten. Die Abschnitte haben folgende Überschriften:
    Anomalien
    Die Prophezeiung
    Plagen
    Der Konvent
    Krieg
    Aber erst einmal Näheres zum Inhalt, denn wie schon erwähnt, hätte der Klappentext mich nicht ermutigt, das Buch zu lesen. Überzeugt hat mich der Schreibstil von Andreas Izquierdo.
    Sehr lange Zeit lebte die Welt der Menschen und die der Engel im Gleichgewicht friedlich nebeneinander. Starb ein Mensch, so wurde er als Engel wieder geboren. Doch seit Gott im Sterben liegt, gerät die Welt aus dem Gleichgewicht. Die Engel müssen ihre Sterblichkeit erkennen und ihr Heer spaltet sich in zwei Lager. Während die eine Seite weiter auf Gott vertraut, schließt sich die andere dem Engel Luzifer an. Seinem Versprechen, den paradiesischen Urzustand durch die Vernichtung des Menschen wiederherzustellen, können sich nur wenige Engel entziehen.
    In diese Zeit wird ein kleiner Engel mit dem Namen Nathanael hineingeboren. Die Prophezeiung sagt voraus, dass er als Vertreter der alten Ordnung, die Engel in den Kampf gegen Luzifer führen wird.
    Aber Nathanael wird mit einer verkrüppelten Hand geboren und sein Meister, der Potestas Iax, ist voller Zweifel. Er soll ihn im Kampf unterrichten - aber wie soll ein Krüppel die Schöpfung retten? Nur sehr schwer kann er seinen Abscheu unterdrücken.
    Während die Welt der Engel in zwei Lager gespalten wird, geht auch die Welt der Menschen ihrem Untergang entgegen. Die Erde wird von merkwürdigen Lichtern eingekreist, die an Polarlichter erinnern. Dies führt dazu, dass sich die Erde immer mehr aufheizt und die Kontinentalplatten zu driften beginnen. Die Menschen, die durch die anhaltende Hitze nicht gestorben sind, finden den Tod durch Erdbeben, Tsunamis oder Vulkanausbrüchen.
    Selten habe ich mich in einem Buch so verloren, wie in diesem und selten haben mich Worte so sehr aufgewühlt wie die von Andreas Izquierdo. Alleine die Wortwahl und seine Art zu schreiben ist das, was mich überzeugt hat. Diese gewaltige Geschichte, die dahinter steckt, war noch das I-Tüpfelchen.
    Was mich ein paar Mal regelrecht aus der Bahn geworfen hat, war die Intensität des letzten Satzes in manchen Kapiteln. Sätze, die mich in dem Moment so unerwartet mit einer Wucht getroffen haben, dass ich erst eine Pause machen musste, bevor ich weiter lesen konnte.
    Die Figuren in diesem Roman sind, wie ich finde, ein kleines Meisterwerk. An jeder einzelnen hing ich, ob nun Gut oder Böse. Wobei ich mich doch ein paar Mal gefragt habe, ob das Böse in diesem Fall wirklich so Böse ist. Diese Aussage Luzifers ließ doch einige Zweifel aufkommen: Der Vater trennte uns, um zu verbergen, dass er uns betrogen hat! Denn in seiner Kränkung und um die tiefe Lücke zwischen Engeln und Menschen zu schließen, beschenkte er Letzteren überreich, gab ihm die Fähigkeit, zu schaffen, sich zu entfalten, seine eigenen Ziele zu verfolgen. Ja, er erlaubte sogar, nicht an ihn zu glauben. Gaben, die er den Engeln verweigerte und - wie zum Spott - diesen unfertigen, zerstörerischen und dummen Wesen opferte!"
    Eins steht fest: Der Autor regt mit seinem über 600 Seiten starken Werk auf jeden Fall zum Nachdenken an. Führt uns unsere Fehler vor Augen und zeigt uns, dass wir bereits einen falschen Weg eingeschlagen haben. Der Krieg, den die Engel in seinem Buch führen, ist eigentlich der der Menschen und die Arroganz, die wir unserer Umwelt gegenüber an den Tag legen, wird irgendwann unser Untergang sein.
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  • Rezension zu Apocalypsia

    Trotz kleiner Mängel hat mir das Buch sehr gut gefallen.
    Gott liegt im Sterben und braucht einen Nachfolger. Dies ist die Kernaussage dieses Buches und die Umsetzung ist gut gelungen auch wenn ich trotzdem ein paar Mängel gefunden habe. Aber ich fange mal mit dem Positiven an.
    Die Charaktere sind gut gezeichnet und haben alle ihre eigene Geschichte mit Freude, Leid und Problemen.
    Da gibt es Judith, die versucht ihrem Leben ein Ende zu bereiten, aber noch gerettet werden kann, auch wenn nicht ganz klar wird durch wen.
    Dann haben wir da Esther, die ihre Trauer nicht überwinden kann, und auch nicht mit sich selbst ins Reine kommen kann. Sie klammert sich zu sehr an die Vergangenheit und kapselt sich sogar vor sich selbst ab. Sie quasi Angst vor sich selbst und lässt auch sonst niemanden an sich ran.
    Nathaniel ist anders als alle anderen und versteht nicht was alle in ihm sehen wollen. Er fühlt sich zu Beginn der Geschichte alleingelassen, obwohl er nicht wirklich allein ist und sucht nach Anerkennung.Er wächst im Laufe der Geschichte immer weiter über sich hinaus und in sein Schicksal hinein und nicht nur bildlich gesprochen.
    Iax ist voller Zweifel, auch wenn er es nicht zugeben will und versucht seine Gefühle teilweise hinter einer Maske aus Gleichgültigkeit zu verbergen. Aber auch er wird vor Prüfungen gestellt und erkennt am Ende, das sein Glaube zwar noch da ist, aber sich das Ziel dieses Glaubens gewandelt hat.
    Neben den einzelnen Charakteren ist auch die Geschichte als solche gut umgesetzt worden und die Sprache des Buches hat Teilweise etwas poetisches, als würde die Erzählsprache aus einer andern Zeit kommen. Sie klingt manchmal fast schon etwas antiquiert in ihrer Ausdrucksweise, aber genau das ist es was die Geschichte für mich so mitreißend macht. Und die Sprache passt einfach zu der Ganzen Geschichte ohne sie irgendwie komisch klingen zu lassen.
    Aber ich habe am Anfang ja auch Mängel angesprochen.
    Was mir aufgefallen ist, war das es am Anfang der Geschichte den Anschein hatte das Judith und Esther ganz bestimmte Aufgaben haben. Bei Judith bekommt man zwar eine Ahnung davon, was ihre Aufgabe sein könnte, auch wenn die Umsetzung dieser eher unscheinbar umgesetzt wird. Aber bei Esther bin ich mir bis jetzt noch nicht ganz klar, warum sie so hervorgehoben wurde. Sie erfährt in der Ganzen Gesichte nur ein Leid nach dem anderen und am Ende hat sie keine rechte Wiedergutmachung erfahren. Zwar bekommt sie etwas, das sie über alle maßen erfreut, aber sie hat davon nichts, weil sie es schon bald wieder vergessen muss.
    Aber wie gesagt. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Personen sind Lebendig, genau wie die Sprache und alle Abläufe folgen logisch aufeinander ohne Fragezeichen zurückzulassen oder das der Leser sich fragt was der Autor sich dabei gedacht hat.
    Ein rundherum gelungener Roman und ich werde den Autor bestimmt im Auge behalten. Von mir bekommt das Buch ,5 Sterne.
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  • Rezension zu Apocalypsia

    Vorab: ich bin absolut positiv überrascht von Apocalysia!
    Dieser Fantasy Roman lässt sich mit nichts vergleichen, was ich bisher gelesen habe! Es war das erste Buch, das ich zum Thema Engel gelesen habe, und ich bin immer noch so fasziniert, dass ich meine Gedanken dazu kaum in Worte fassen kann.
    Das Thema an sich fand ich schon sehr ungewöhnlich. Die Welt der Engel liegt im Krieg und da sie ein Spiegel der Menschenwelt ist bleibt auch diese nicht unberührt davon. Zu Anfang lernen wir Esther und Judith kennen, die eine Ärztin, die andere ihre Patientin. Was es mit den beiden auf sich hat erfährt der Leser erst langsam im Verlauf der Geschichte. Der Hauptteil spielt in der Welt der Engel. Alles beginnt damit, dass ein neuer Engel geboren wird – Nathanael. Doch anders als seine Brüder und Schwestern ist er nicht makellos, sondern hat eine Behinderung – sein Arm ist verkrüppelt. Zusammen mit Iax, seinem Lehrmeister, begibt er sich auf die Reise zum Lager der „guten“ Engel. Nach einem langen Weg stehen sich schließlich auf der einen Seite Luzifer, als Vertreter der bösen Engel, und die Seraphinen und Cherubinen auf Seiten der guten Engel gegenüber. Das Ganze endet in einer gigantischen Schlacht. Wie diese ausgeht, werde ich natürlich nicht verraten.
    Für mich war dieses Buch auf jeden Fall mein persönliches Highlight dieses Jahr. Es vereint fantastische, religiöse und philosophische Ideen in einer unglaublich tollen Art und Weise. Besonders fasziniert hat mich die Figur des Nathanael, der einen unglaublichen Weg gemeistert hat. An vielen Stellen habe ich so mit ihm mitgelitten, aber am Ende hat sich das ganze Leid ja zum Glück ausgezahlt. Der krasse Gegensatz zu Nathanael ist natürlich Luzifer, die Verkörperung des Bösen. Auch er ist ein starker Charakter, bei dem man als Leser nie so genau weiß, woran man ist.
    Zusammenfassen kann man das Buch nicht, dafür ist es einfach zu komplex, aber es regt den Leser auf jeden Fall zum nachdenken an, ist schlüssig geschrieben und lässt vor allen Dingen keine Fragen offen! Absolut empfehlenswert!
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  • Rezension zu Apocalypsia

    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Die Engel sind in Aufruhr, denn ihr Vater geht seinem Tod entgegen. Die Erkenntnis über seine Sterblichkeit ist ein Schock, das Versprechen von ewiger Liebe - ein Schwindel. Das Heer der Engel spaltet sich. Wer die Freiheit will, folgt Luzifer, dem mächtigsten unter ihnen. Sein Plan ist so schlicht wie verführerisch: Sind erst die missratenen Menschen vernichtet und er auf dem Thron, ist der Urzustand allen Seins wiederhergestellt. Die kleine Schar derer, die entschlossen die alte Ordnung verteidigen, ist ganz auf sich allein gestellt, und Intrigen, Verrat und Mord führen schließlich in die Katastrophe. Ein packender Fantasy-Roman, tempo- und actionreich erzählt!
    Inhalt:
    Eine verzweifelte Frau will Selbstmord begehen und geht während eines starken Sturmes an den Rand einer Klippe und springt. Während ihres Fluges wird sie von einem mysteriösen Wesen aufgefangen und erreicht sanft den Boden. Sie verliert das Bewusstsein, wird aber gefunden und ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte und das Pflegepersonal des Krankenhauses sind ratlos: Die Frau mit Namen Judith ist immer noch bewusstlos, hat aber keine einzige Schramme davongetragen. Sie scheint ein Wunder zu sein, denn anders als über die Klippe hätte der Ort, an dem sie gefunden wurde, nicht erreicht werden können.
    Wir lernen die Ärztin Esther kennen: Eine in sich zurückgezogene, depressive, junge Stationsärztin, die auch mit ihren Mitmenschen nicht gerade zimperlich umspringt. Der Pfleger Geno ist in heller Aufruhr als die noch weggetretene Judith beginnt, Fragen und Antworten einer Fernsehquizshow herunterzurasseln bevor diese genannt werden. Die rational denkende Esther lässt sich davon nicht beeindrucken. Gleichzeitig gehen auf der ganzen Welt seltsame Ereignisse vor sich: Ein grünliches Schimmern, ähnlich dem Nordlicht legt sich über den Himmel. Das merkwürdige Licht ist auf der ganzen Welt zu sehen. Die Wissenschaftler sind ratlos.
    Mittlerweile ist Judith vollständig erwacht. Sie scheint Geno in ihren Bann gezogen zu haben. Dieser weicht nicht von ihrer Seite und gewinnt einen Tag später im Lotto, da Judith ihm die Gewinnzahlen mitgeteilt haben soll. Sie scheint einen sechsten Sinn und eine besondere Ausstrahlung zu haben, was andere Mitarbeiter des Krankenhauses zu ihren Gunsten ausnutzen wollen. Von der skeptischen Esther wird dies unterbunden, aber auch sie kann sich Judiths Anziehungskraft nicht widersetzen und fährt nach einer Eingebung mitten in der Nacht zu ihr. Dort wird sie Zeuge wie Judith in Panik gerät weil sie etwas Schreckliches vor den Fenstern sieht.
    Szenenwechsel: Zusammen mit Iax, einem Engel mittleren Ranges, sind wir in einem Hochgebirge in einer anderen Welt. Wir erleben die Geburt eines Engels namens Nathanael. Dieser trägt einen noch nie dagewesenen und unfassbaren Makel: Er hat einen verkrüppelten Arm. Es ist noch nie vorgekommen, dass die Perfektion der Engel durchbrochen wurde. Auch der herbeigerufene Cherubim Rafael ist ratlos.
    Die beiden Engel machen sich auf eine Reise durch eine Welt, die abwechselnd grün und blühend oder trist und karg ist und in der Zeit und Raum bedeutungslos sind. Iax wird zu Nathanaels Lehrmeister und führt ihn in Kriegskünste ein, verhält sich dem kindlich wirkenden Engel gegenüber aber sehr schroff und abweisend während Nathanael seinem Mentor Liebe und Zuneigung entgegenbringt. Sie sind auf dem Weg in die "Burg", in der alle Engel zu Hause sind.
    Es stellt sich heraus, dass der "Vater", also Gott, im Sterben liegt und gleichzeitig Luzifer aus seinem Gefängnis entkommen ist und schon eine Menge Engel auf seine Seite gebracht hat. Ein allerletzter Kampf der beiden Seiten droht, den es zu verhindern gilt, da bei einem kriegerischen Aufeinandertreffen die gesamte Schöpfung zerstört zu werden droht. Der verkrüppelte und unbeholfen wirkende Nathanael wird anscheinend noch eine wichtige Rolle spielen.
    Gleichzeitig bricht auf der Erde die Hölle los: Auf die grünen Lichter folgt eine unfassbare Hitzewelle und Naturkatastrophen finden an jeder Ecke der Welt statt. Die Menschheit steht vor dem Untergang. Unsere Welt scheint mit der der Engel eng verknüpft zu sein.
    Meine Meinung:
    Andreas Izquierdo hat sich in diesem außergewöhnlichen Fantasybuch der Geschichte um die Engel aus der jüdisch-christlichen Lehre bedient, die allerdings ziemlich frei ausgelegt wurde. Einerseits muss dies leicht für ihn gewesen sein, da er sich einem schon vorhandenen Grundgerüst bedienen konnte, andererseits war es sicherlich auch nicht einfach, denn es gab auch einige "Regeln", an die er gebunden war.
    Ein Großteil, ich schätze ca. 3/4 des Buches, spielt sich in der Welt der Engel ab. Die Cherubim und die Seraphim werden als absolute Lichtgestalten dargestellt: Sie sind mächtig, glanzvoll und respekteinflößend. Alle bekannten Engel spielen hier auch eine große Rolle, z.B. Rafael, Gabriel, Michael, Metatron oder Uriel. Man kann sich ihnen mit ihrer überwältigenden Aura nicht entziehen. Ähnlich wird Luzifer dargestellt: Nicht als Höllenfürst, sondern als wunderschöner Engel mit fast unendlicher Macht und Stärke. Die Beschreibung "das Böse" würde meiner Ansicht nach nicht auf ihn zutreffen. Er ist zwar listig und tritt auch als Verführer auf, aber ebenso empfindet er sehr viel Liebe für seine Brüder und scheint ihnen, obwohl er den Vater vom Thron stoßen will, sehr wohlgesinnt zu sein.
    Die Benennung dieser Auseinandersetzung in "gut gegen böse" wäre hier unpassend gewesen. Vielmehr stehen sich zwei Armeen mit unterschiedlichen Ansichten gegenüber: Die Traditionalisten, die unbeirrbar an der bestehenden göttlichen Ordnung und den Traditionen festhalten wollen (Cherubim und Seraphim), sowie die Rebellen (Luzifers Gefolge), die für einen Umsturz bzw. die Abkehr von alten Werten stehen und einen neuen Herrscher über die Schöpfung einsetzen wollen (Luzifer).
    Objektiv gesehen hat Andreas Izquierdo relativ neutral geschrieben und der Leser ist nicht schon von Anfang an festgelegt, wem er seine Sympathie geben muss. Vor allem der Rat, der zu den "Guten" gehört, und aus den höchsten Seraphim und Cherubim besteht, hat kein Erbarmen bei Verfehlungen, die von Engeln aus den eigenen Reihen begangen wurden und folgt einer strengen Hierarchie. Gnade ist nicht zu erwarten, denn nach deren Lehre kann diese nur vom Vater (der Name Gott fällt übrigens kein einziges Mal und er kommt auch selbst nicht in dem Buch vor!) gegeben werden.
    Es gab sehr wenig Actionszenen in den Buch, vielmehr ist "Apocalypsia" ein ziemlich ruhiger Roman, der sich viel um Gefühle dreht und den Leser bzgl. "Richtig" oder "Falsch" oft zum Nachdenken bringt, weswegen ich mir eine Leserunde zu diesem Buch gut vorstellen könnte. Soviel kann ich vorwegnehmen, am Ende kommen auch Fans von rasanten Geschichten auf ihre Kosten: eine gigantische, monumentale, blutige und wahrhaftig apokalyptische Schlachtszene ist die Belohnung fürs Durchhalten. Die Weltuntergangsszenen auf der Erde, die relativ kurz gehalten wurden, scheinen mir allerdings sehr stark von dem Film "2012" abgekupfert.
    Als Kritik an unserer momentanen Weltordnung habe ich das Verhalten der einfachen Engel verstanden, die, ohne etwas zu hinterfragen, ihren Führern blind und wie ferngesteuert aufs Schlachtfeld folgen und das obwohl ihr Tod unausweichlich ist und eine Schlacht das Ende für alles bedeuten würde.
    Selten war ich so zwiegespalten bei der Bewertung eines Buches: Das Lesevergnügen schwankte stark zwischen Langeweile und Begeisterung. Durch manche Abschnitte habe ich mich gequält, andere wiederum habe ich regelrecht verschlungen. Dies hat sich oft innerhalb von 10 Seiten gedreht und ein paar Absätze später war mein Eindruck schon wieder ein anderer. Deswegen denke ich, dass eine faire Bewertung sind. Trotzdem kann ich "Apocalypsia" mit Abstrichen an Leser weiterempfehlen, die ruhige und hintergründige Fantasyromane mögen. Auch Anhänger von normalen Romanen und Erzählungen mit einer etwas offenen Einstellung für Mystisches könnten mal einen Blick darauf werfen.
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Ausgaben von Apocalypsia

Hardcover

Seitenzahl: 624

E-Book

Seitenzahl: 692

Taschenbuch

Seitenzahl: 620

Hörbuch

Laufzeit: 00:20:14h

Besitzer des Buches 23

Update: