Verbrechen

Buch von Ferdinand von Schirach

  • Kurzmeinung

    Maesli
    Jede einzelne „Story“ fasziniert auf ihre eigene Art und Weise.
  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Lockerer Erzählstil, spannende und interessante Fälle

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Verbrechen

Ein angesehener, freundlicher Herr, Doktor der Medizin, erschlägt nach vierzig Ehejahren seine Frau mit einer Axt. Er zerlegt sie, bevor er schließlich die Polizei informiert. Sein Geständnis ist ebenso außergewöhnlich wie seine Strafe ... Ein Mann raubt eine Bank aus, und so unglaublich das klingt: Er hat gute Gründe. Gegen jede Wahrscheinlichkeit wird er von der Justiz an Leib und Seele gerettet ... Eine junge Frau tötet ihren Bruder. Aus Liebe. Ferdinand von Schirach erzählt unglaubliche Geschichten, die dennoch wahr sind. Präzise, schnörkellos, lakonisch wie ein Raymond Carver und gerade deswegen mit unfassbarer Wucht.
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Serieninfos zu Verbrechen

Verbrechen ist der 1. Band der Aus meiner Kanzlei Reihe. Diese umfasst 12 Teile und startete im Jahr 2009. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2020.

Über Ferdinand von Schirach

Ferdinand von Schirach wurde 1964 in München geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Er entwickelte früh einen kritischen geprägten Verstand, worin sich auch sein Jurastudium und die anschließende Arbeit als Rechtsanwalt begründete. Mehr zu Ferdinand von Schirach

Bewertungen

Verbrechen wurde insgesamt 96 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Jede einzelne „Story“ fasziniert auf ihre eigene Art und Weise.

    Maesli

  • Lockerer Erzählstil, spannende und interessante Fälle

    Pasghetti

  • Gute Kurzgeschichten aus der Welt des Verbrechens

    Gaymax

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Verbrechen

    „Verbrechen“ ist eine Sammlung von 11 Kurzgeschichten aus dem Berufsleben des Autors und Strafverteidigers Ferdinand von Schirach. Lauter unglaubliche Geschichten, doch sie sind wahr.
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    Jede einzelne „Story“ fasziniert auf ihre eigene Art und Weise. Ferdinand von Schirach schafft es mit seinem sehr präzisen aber dennoch flüssigen und angenehmen Schreibstil eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, die mich ab den ersten Zeilen gefangen nimmt. Er erläutert den Sachverhalt, schildert die konkreten Abläufe, lässt einige persönliche Noten mit einfließen und baut so eine Spannung auf, die sich bis zum Ende der Kurzgeschichten hält. Zudem gibt er manch interessanten Einblick in die deutsche Strafjustiz, die sich von der italienischen wohl kaum großartig unterscheidet.
    Was mich besonders fasziniert, ist sein Verständnis für das Strafrecht. Er grenzt sein Handeln genau ein, hält sich an die Spielregeln, zeigt eine tiefe Menschlichkeit bei seinem Tun und vermittelt ein souveränes Gefühl, das Beste zu geben. Es ist fast schon Kunst, eine Kür der Perfektion.
    Fazit
    „Verbrechen“ von Ferdinand von Schirach enthält 11 Kurzgeschichten über Straftaten, in denen der Autor als Strafverteidiger gewirkt hat. Stilistisch ausnehmend schlicht gehalten werden nicht nur die Verbrechen erzählt sondern vielmehr die menschlichen Hintergründe beleuchtet, die zu den Taten führten.
    „Jedes Verbrechen ist einzigartig.“
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  • Rezension zu Verbrechen

    Seit "Der Fall Collini" im April 2019 in die Kinos kam ist mir der Name des Autors ein Begriff und ich war neugierig. Ein Strafverteidiger, der über echte Fälle berichtet und dabei das Hauptaugenmerk auf die Motive legt und nicht auf die Tat selbst, war mir sehr sympathisch. Seine Neugier ist auf den Menschen dahinter gerichtet, ihr Leben und was sie dahin gebracht hat, eine Straftat zu begehen.
    Ich hab mir sogar ein Interview mit ihm auf youtube angeschaut und war positiv überrascht von seiner sympathischen, angenehmen, ruhigen Art.
    "Verbrechen" ist das erste seiner Bücher, ein Episodenroman sozusagen, in dem er über 11 Fälle berichtet, oder eher erzählt, die im Laufe seines Berufslebens bedeutend herausgestochen sind. Nehme ich zumindest an, denn er wird sich ja die herausgepickt haben, die ihm - aus welchem Grund auch immer - im Gedächtnis geblieben sind.
    Es sind total unterschiedliche Fälle und somit auch die Täter und ihre Taten ein Sammelsurium zwischen Schlägern, Einbrechern und Axtmördern. Die Motive, die der Autor bei jedem aufgedeckt hat, sind vielfältig und haben doch meist die gemeinsamen Nenner wie Angst, Verzweiflung und Einsamkeit.
    Nicht bei allen kann er tiefer blicken lassen, ich denke, je nachdem wie viel er von diesen Menschen erfahren hat - aber er zeigt sehr deutlich, dass jede Tat wirklich erst genau unter die Lupe genommen werden sollte, bevor man urteilt. Denn oftmals sieht alles sehr klar aus und doch steckt viel mehr dahinter.
    Egal wie grausam die Taten sind, bleibt von Schirach bei einem nüchternen und klaren Stil, der aber sehr deutlich macht, worauf er hinauswill.
    Sehr interessant fand ich auch die Details, die man erfährt, wie in der Strafverfolgung vorgegangen wird, welche Rechte und Pflichten man z. B. bei einer Verhaftung hat usw. da war mir vieles neu.
    Aber auch Manipulationen und Vorteile durch Geld oder hohe Positionen klingen in einem Fall durch und ja, natürlich weiß man das, aber es hinterlässt schon ein sehr ungutes Gefühl, es so schwarz auf weiß zu lesen.
    Die Geschichten sind abwechslungsreich und nicht jede hat mich gleich gefesselt, aber insgesamt fand ich sie gut ausgewählt, um einen Einblick zu geben, was auf Deutschlands Straßen so los ist und was in den Gerichtsräumen verhandelt wird. Interessant auch die Erwähnung von 2400 Tötungsverbrechen in Deutschland pro Jahr - mit so einer hohen Zahl hatte ich nicht gerechnet!
    Besonders gefallen hat mir die letzte Geschichte, die mir tatsächlich sehr ans Herz gegangen ist.
    Es zeigt, wie viele Menschen so ein schweres Los und so viel Leid ertragen müssen, ohne die Eigenschaft, sich daraus zu lösen, sich selbst zu helfen oder irgendwie damit zurecht zu kommen. Und dass es manche gibt, die es trotz allen Widrigkeiten irgendwie schaffen.
    Ich werde sicher noch mehr von ihm lesen.
    4.5 Sterne von mir
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  • Rezension zu Verbrechen

    Bei Verbrechen handelt es sich um ein Buch das insgesamt 11 Kurzgeschichten enthält. Jede handelt davon das jemand mit dem Gesetz in Berührung kam und zumeist einen Strafverteidiger brauchte. Diese Fälle wurden von Ferdinand von Schirach vertreten. Er erzählt uns mit Verbrechen über 11 Fälle und deren Ausgang. Die erste Geschichte handelt von einem Mann, der sich mittlerweile in Ruhestand befindet, und mit jungen Jahren seine Ehe mit den Worten bis das der Tod uns scheidet besiegelte. Jetzt in seinem Ruhestand, beging er eine grausame Tat. Interessant war zu lesen wie der Fall ausging. Kurz darauf erinnerte ich mich auch, diesen Fall auch einmal im Fernsehen gesehen zu haben.
    Lustig fand ich die Geschichte mit den 9 Brüdern und wie einer der Brüder versuchte, seinen Bruder damit vorm Gericht zu retten. Die Verwirrung des Richters und der Staatsanwaltschaft war richtig heraus zu lesen. Ich fand diesen Fall irgendwie recht amüsant.
    In einem weiteren Fall wurde sogar ganz zum Schluss Geld gesammelt, damit der Angeklagte zurück in seine Wahlheimat reisen konnte. Da fragte ich mich ob es wirklich so etwas gibt.
    Verbrechen bereitete mir angenehme Lesestunden. Da die Geschichten nicht allzu lang waren, konnte man immer eine so zwischendurch weg lesen und schon war das Buch auch beendet. Die Fälle waren interessant geschrieben und auch einfach zu lesen. Keine großen Abschweifungen sondern direkt meist auf den Punkt gebracht. Die Sätze waren nicht zu sehr in die Länge gezogen.
    Wieviel Wahrheit hier nun wirklich drin steckt, ist nicht ganz klar. Ich denke allerdings das die Geschichten um die Straftaten eine Mischung aus Realität und Fiktion sind.
    4 Sterne
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  • Rezension zu Verbrechen

    Zum Inhalt (Klappentext):
    Ein angesehener, freundlicher Herr, Doktor der Medizin, erschlägt nach vierzig Ehejahren seine Frau mit einer Axt. Er zerlegt sie, bevor er schließlich die Polizei informiert. Sein Geständnis ist ebenso außergewöhnlich wie seine Strafe. . .
    Ein Mann raubt eine Bank aus, und so unglaublich das klingt: Er hat gute Gründe. Gegen jede Wahrscheinlichkeit wird er von der Justiz an Leib und Seele gerettet . . .
    Eine junge Frau tötet ihren Bruder. Aus Liebe. - Lauter unglaubliche Geschichten, doch sie sind wahr.
    Meine Meinung zum Buch:
    Es war interessant zu sehen was ein Strafverteidiger in seiner beruflichen Laufbahn so alles erlebt. Ich möchte die 11 Kurzgeschichten nicht alle einzeln aufführen, aber so viel ist gesagt, jede hat ihre eigene Wirkung auf mich gehabt.
    Ihr müsst euch das so vorstellen: Ihr seid dabei eine Geschichte zu lesen und bekommt mit wie verdorben die Welt ist und am Ende der Kurzgeschichte bekommt diese noch einmal eine ganz eigene Anziehungskraft, weil erst das Ende das Wahre Gesicht des Täters zum Vorschein bringt. Die Einleitung bis dahin ist so eine Art “Vorbereitung“ darauf, was auf euch letztendlich zukommt.
    Mir sind beim lesen mehrere Gedanken durch den Kopf gegangen. Zum Beispiel: Warum machen Menschen sowas? Die Erklärung darauf wird nicht immer mitgeliefert, was mich zu den wildesten Spekulationen trieb. Und, wie kann man diesen Beruf wählen? In den 11 Geschichten kommen so viele unterschiedliche Menschen vor, wie auch so viele verschiedene Taten, dass mir nach den kurzen Einblick ein wenig der Glaube an die Menschheit abhanden gekommen ist. Wie die Strafverteidiger sowas mit ansehen können, ohne den Verstand zu verlieren, ist mir ein Rätsel.
    Mein Fazit:
    >Verbrechen< hat mir einige nachdenkliche Minuten, manchmal Stunden beschert, so dass ich das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen kann. Wegen der kurzen Kapitel kann man es auch als zweit-Buch nehmen.
    Das Buch bekommt von mir Sterne.
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  • Rezension zu Verbrechen

    […]
    Kann sich wirklich niemand mehr daran erinnern?
    Meine Meinung:
    Der erfolgreiche Berliner Strafverteidiger Ferdinand von Schirach hat mit seinem Debüt „Verbrechen“ bei mir voll ins Schwarze getroffen.
    In seinem Debüt schildert Schirach auf eine sehr souveräne Weise teils unglaubliche, teils sehr brutale Geschichten, die aber alle eines gemeinsam haben – sie sind alle wahr.
    Schirach erzählt also Geschichten, die mit seinem Beruf zu tun haben, die er selbst erlebt hat.
    Jede Geschichte für sich ist interessant und spannend und man kann sich oft gar nicht vorstellen zu was Menschen letztendlich in der Lage sind.
    Aber so brutal und unglaublich es auch sein mag, „Verbrechen“ ist ein Fenster zur Realität.
    Ferdinand von Schirach benutzt eine sehr klare und ausgewählte Sprache. ER erzählt souverän, einfach und glaubwürdig.
    Für mich war „Verbrechen“ ein sehr gutes Buch, interessant und glaubhaft erzählt.
    Ich bin mir also definitiv sicher, dass ich weitere Bücher dieses Autors lesen werde!
    von
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  • Rezension zu Verbrechen

    Dieses Buch hat mich schon seit einiger Zeit gereizt, vor allem durch die interessanten Meinungen hier im Büchertreff. 16,95 € für 200 mit viel Freiraum versehene Seiten sind nicht gerade ein Spottpreis und so habe ich es immer ein bisschen aufgeschoben, beim letzten Einkauf aber dann doch mitgenommen. Und ich habe es wirklich nicht bereut.
    Schon nach kurzer Zeit merkt man als Leser, dass Ferdinand von Schirach hier nur ganz besondere Fälle zusammengetragen hat, von denen keiner einen geradlinigen Verlauf hat. Ich konnte des Öfteren manchmal nur ungläubig den Kopf schütteln und der Autor zwang mich, mit offenem Mund weiterzulesen. Der "Das-gibt's-doch-nicht-Effekt" war fast in jeder Geschichte allgegenwärtig. Absolut passend fand ich den nüchternen und faktenreichen Erzählstil, eine reisserische Aufmachung á la Bild-Zeitung wäre hier absolut unangebracht gewesen. Aber genau dieser Erzählstil, der im Übrigen keinerlei Wertungen für die Taten abgibt, war es, der mich bei "Verbrechen" so begeistern konnte. Aber trotz aller Nüchternheit hatte ich manchmal das Gefühl, dass der Autor dieses Buch mit einem verschmitzen Lächeln auf den Lippen niedergeschrieben hat.
    Die Geschichten besitzen alle guten "Eigenschaften", die Bücher haben sollten: Es war spannend, lustig, tragisch, verwirrend und traurig zugleich. Spannend, wenn man kaum erwarten kann, was ein langsam verrückt werdender Museumswärter wohl anstellen wird, damit er den Auftritt in diesem Buch rechtfertigt. Lustig, wenn ein Libanese mit acht fast identisch aussehenden Brüdern die Justiz narrt. Tragisch, wenn ein junger Kerl seine sich prostituierende Freundin um alles in der Welt schützen will. Verwirrend, wenn man plötzlich selbst erschrickt, da man Verständnis und Mitgefühl für einen pensionierten Arzt aufbringt, der seine Frau ermordet hat. Traurig, wenn ein in Deutschland gescheiterter Mann in Äthiopien sein Lebensglück findet, aus diesem aber wieder brutal herausgerissen wird.
    Nur eine einzige der 11 Geschichten konnte mich nicht begeistern, von allen anderen möchte ich keine einzige hervorheben. Jede war auf ihre Weise toll. Das Cover finde ich im Übrigen nicht mal so passend, da es eher den Eindruck von Mafioso oder Auftragskiller macht. Auf diese beiden Begriffe trifft man zwar auch in dem Buch, sie sind aber keinesfalls repräsentativ. Auch sollte man sich nicht abschrecken lassen von dem Wort "Anwalt". Es gibt zwar einige Ausflüge in das deutsche Rechtssystem, aber auch für Laien hervorragend erklärt und niemals verliert sich eine Geschichte im Paragraphenwust oder Anwaltsdeutsch.
    Ferdinand von Schirach ist erst 1964 geboren und somit bin ich guter Dinge, dass er noch so einiges erleben wird in seiner Tätigkeit als Anwalt und es irgendwann ein "Verbrechen Teil 2" geben wird . Fünf fette Sterne und meine Stimme für den Booke-Buchpreis in der Kategorie Krimi/Thriller:
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Ausgaben von Verbrechen

Taschenbuch

Seitenzahl: 208

Hardcover

Seitenzahl: 208

E-Book

Seitenzahl: 206

Hörbuch

Laufzeit: 00:03:29h

Besitzer des Buches 197

Update: