Tee mit Buddha
Buch von Michaela Vieser

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Buchdetails
Titel: Tee mit Buddha
Michaela Vieser (Autor)
Verlag: Piper Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 304
ISBN: 9783492258586
Termin: Juni 2010
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Tee mit Buddha wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Tee mit Buddha
- die_milchtuete
[…]Weiterlesen
Da scheint tatsächlich persönlich bedingt zu sein. Ich z.B. habe mich sehr gut eingefunden und konnte sehr gut mit den Personen und habe sie irgendwie auch "lieb gewonnen".
Bei dem Satz "werde ein guter Mensch" muss ich dir allerdings teilweise zustimmen. Ich finde, dass wenn einer der Mönche es sagt es nicht abgedroschen klingt, sie sagen es mit Hintergedanken, bei Michaela allerdings klingt es so als hätte sie in diesem Jahr irgendwie nichts gelernt .
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Ich muss zugeben über den Buddhismus lernt man nicht wirklich was, wobei das für mich nicht so schlimm war da ich ziemlich viel darüber weiß, wäre das nicht der Fall gewesen hätte ich mich glaube ich schwer getan mit dem Buch. Allerdings finde ich, dass man über die Techniken der verschiedenen Meditationsübungen etwas lernen kann. Zwar leider nicht über das Ziel (Tip: Nebenbei oder vorher informieren ), aber über die Technik wie ich finde schon.
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Ich fand das Buch überhaupt nicht sterbenslangweilig, ich fand es sehr spannend und interessant. Die Schilderrugen waren flüssig zu lesen, das sehe ich genauso, nur bin ich der Meinung, dass Michaela einen sehr an sich heran gelassen hat und das Buch aus sehr persönlicher Sichtweise geschrieben war!
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Ich fand den Aufbau jetzt nicht so schlimm und ganz verschwunden sind die meisten Personen auch nicht und zum Beispiel Wado hat sich durch das ganze Buch gezogen. Gegen einen chronolischen Aufbau hätte ich allerdings auch nichts gehabt, ich habe ja immer ein Problem mit Zeitsprüngen.
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Hier muss ich dir wieder Recht geben. Das spirituelle hätte sie besser hinterfragem können, dem Leser näher bringen. Ich habe nach dem Buch das Gefühl sie hat darüber gar nichts gelernt.
Meine Meinung:
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, in der Hinsicht etwas über den Klosteralltag und die Empfindungen die man hat soweit weg von zu Hause in einem buddhistischen Kloster zu wohnen, zu erfahren. In anderer Hinsicht, vorallem auf das Spirituelle bezogen (s. oben), ist das Buch eher eine Enttäschung. Mir gefällt der Schreibstil von Michaela Vieser allerdings sehr gut, ich bin begeistert davon wie sehr sie den Leser an ihre Gefühle heran lässt (s. oben).
Deshalb gibt es von mir: -
Rezension zu Tee mit Buddha
- Marie
Kurzbeschreibung nach Amazon:Weiterlesen
Eigentlich wollte Michaela Vieser in Tokio studieren, stattdessen landet sie in einem buddhistischen Kloster im Süden des Landes. Als erste westliche Person darf sie an der Spiritualität und Tradition dieses Klosters teilhaben. Sie singt und betet mit den Mönchen, wird in die Geheimnisse der Teezeremonie, des Schwertkampfs und der Kalligrafie eingeweiht. Sei es der Bergasket oder der Karaoke singende Zen-Mönch - die Begegnung mit faszinierenden Menschen offenbart ihr das Land hinter dem Lächeln. Eine emotionale Reise zur gelebten Spiritualität Japans, realistisch, mit Sinn für Details und einer gehörigen Portion Selbstironie erzählt.
(Korrektur: Sie landet nicht in dem Kloster - klingt nach Zufall - sondern hat sich sehr darum bemüht, die Möglichkeit zu bekommen, ein Jahr in einem japanischen Kloster zu leben.)
Kloster, das klingt für uns Europäer, die in einer christlichen Tradition aufgewachsen sind, eher nach Abgeschiedenheit, dicken Mauern und eingeschworener Gemeinschaft, nach Armut, Keuschheit und Gehorsam. Übertragen auf Asien bleibt dennoch die Vorstellung einer einsam gelegenen Enklave, umgeben von Natur und andachtsvoller Stille, und Mönchen in gelben und orangefarbenen Gewändern in beständiger Meditation.
So ist Michaela Vieser zunächst enttäuscht, liegt doch IHR Kloster in einem städtischen Gebiet an einer belebten Straße. Auch von den bekannten zierlichen Häusern und Tempeln mit den geschwungenen Pagodendächern entdeckt sie zunächst nichts, statt dessen Apartment-Häuser, Büros, eine Großküche. Doch sie wird freundlich empfangen und spürt, dass man sich auf ihren Besuch vorbereitet hat. Vieser hat zwar japanisch gelernt, dennoch kämpft sie mit Verständigungsschwierigkeiten, die aber im Laufe der Zeit besser werden. In der Klosteranlage leben vorwiegend Familien (man darf also heiraten), und sie erteilt einmal in der Woche Englischunterricht für Kinder.
Das Problem, einen autobiografischen Bericht, in dem es vor allem um spirituelle Erfahrungen geht, nicht zur Nabelschau zu machen, hat die Autorin gut gelöst: Nach den Ankunftsszenen erzählt sie nicht chronologisch, sondern stellt jeweils eine Person, mit der sie etwas Besonderes verbindet, in den Mittelpunkt eines Kapitels. So erfährt der Leser, dass Ikebana mehr ist als Blumenstecken, Kalligrafie mehr als Schönschreiben und Kendo, der japanische Schwertkampf, nichts zu tun hat mit dem Säbelklirren europäischer Ritter. Sowohl diese speziellen japanischen Künste als auch die alltäglichen Arbeiten des Kochens, Gärtnern und Putzens und besonders die Gebets- und Meditationsstunden haben ein gemeinsames Ziel: Den Menschen in sein Inneres zu führen, ihm auf den Weg zu helfen, der für sein Leben gut ist, damit er mit sich selbst und seinen Mitmenschen in Einklang und Zufriedenheit lebt.
Michaels Vieser betrachtet sich und ihre Kämpfe mit den Fettnäpfchen, die bei jedem Schritt lauern, mit Humor, Augenzwinkern und gelegentlich mit einer Portion Koketterie nach dem Motto: Seht her, ich bin die etwas tollpatschige Europärerin, aber sehr ihr auch, wie lernfähig ich bin?
Was mir auch gefällt: Dass ihr jede Art von Missionierungseifer fehlt. Die Erfahrungen, die sie gemacht hat und die für ihr weiteres Leben prägend waren, hat sie für sich selbst gemacht. Sie hat nicht den Ehrgeiz, jeden Leser zum Buddhisten machen zu wollen.
Sprachlich liest sich das Buch leicht, etwa wie ein guter Reise- oder Erlebnisroman, dessen Lerneffekt nicht zu unterschätzen ist. (Man erfährt Wesentliches über Japan und seine Kultur - nicht nur die des Buddhismus - , und es setzt sich im Kopf einfach besser fest, wenn jemand über sein Erleben erzählt, als wenn man ein Sachbuch studiert.) Über gelegentliche Tautologie kann man weglesen.
Was mich wundert: Dass sie es ertrug, ein Jahr lang in Friede Freude Eierkuchen zu leben. Kein Zank, kein Streit, nicht einmal eine Auseinandersetzung im Sinne einer Diskussion. Falls sie tatsächlich nichts vermisst hat, bin ich wohl (noch?) nicht reif für ein Jahr in einem japanischen Kloster.
Marie
Ausgaben von Tee mit Buddha
Besitzer des Buches 15
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