Nihilistic Degenerator. Von Abschaum und Untermenschen

Buch von Stiff Chainey, Thomas van de Scheck

Bewertungen

Nihilistic Degenerator. Von Abschaum und Untermenschen wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Nihilistic Degenerator. Von Abschaum und Untermenschen

    Autor - Titel:
    Stiff Chainey - Nihilistic Degenerator
    Genre: Kurzgeschichten, Philosophie (?), Gesellschaft, Gewalt
    Verlag: Edition Esoterick
    ISBN: 9783936830361
    Bindung: Tachenbuch
    Seiten: 144
    Inhalt:
    Nihilistic Degenerator ist ein intensives Portrait verdrängter Realität: Eine brachiale Momentaufnahme, die zugleich Spiegelbild einer kaputten Gesellschaft, als auch die Demontage jedes moralinsauren Gutmenschentums ist. Fade Begriffe wie "Gesellschaftskritik" greifen hier nicht und sind auch zu einfach, denn sie erfassen das subversive Wesen des Degenerators nicht. Stiff Chainey ist weder naiver Moralist, noch gutgläubiger Reformist. Er gibt keine selbstgerechten Antworten. Er will den gesamten Status Quo dekonstruieren. Die Gesellschaft und das Individuum erschüttern. In das narrative Zentrum rückt Chainey Individuen, die er als „Abschaum und Untermenschen“ bezeichnet. Es sind diejenigen Menschen der Masse, die sich dumpfer Befriedigung hingeben, die ihr Leben nicht als „Delikatesse“ begreifen wollen, sondern lieber der Lüge von Sicherheit erliegen und sich mit den vielschichtigen modernen Versionen von Brot und Spielen betäuben. Seine Vision ist tatsächlich die des Übermenschen, im Sinne eines selbstbemächtigten, frei denkenden Individuums, der sich keinem Massenzwang und keiner Sklavenmoral unterwirft. Im tiefsten Herzen ist Stiff Chainey ein ambivalenter Anarchist, der unpopuläre Meinungen und Ansichten vertritt. Er ist heimatlos, keiner Szene zugehörig, mit einem sehr eigensinnigen, aus diversen Subkulturen inspirierten Stil. Die transgressive Natur seiner Werke polarisiert und stößt manchen unbedarften Leser ab. Niemand hat jemals behauptet, Stiff Chainey schreibe für den Mainstream. Er schreibt für, wie er es nennt, a few outstandig individuals, die seine Vision teilen.
    (Q Amazon)
    Meinung:
    In Stiff Chainey "Nihilistc degenerator" findet man 12 Kurzgeschichten, die mit Sicherheit einige Leser dazu bringen werden, das Buch angewidert aus der Hand zu legen und andere wiederum dazu bringen wird gebannt auf die Seiten zu starren. Diese Sammlung polarisiert mit Sicherheit stark. Entweder man hasst diese Art der Literatur oder aber, wenn das auch vielleicht etwas zu viel gesagt ist, man liebt sie.
    Ich gehöre wohl zu der zweiten Kategorie, wenn auch Liebe etwas zu viel des Guten ist.
    Chainey schildert in den hier aufgeführten Kurzgeschichten verschiedene Schicksale. Manche sind erschütternd, manche an der Grenze zum Guten Geschmack und manche auch nicht unbedingt gelungen, doch all diese Geschichten geben Geschehnisse wieder, welche durchaus so passiert sein könnten und passieren können. Manche dieser Geschichten werden durch die erlebende Person selbst erzählt, andere wiederum von außen. Somit dürfte wohl für jeden gewillten Leser etwas dabei sein.
    Meine Erwartungen vor dem Lesen haben sich in Grenzen gehalten. Ich wusste, dass Chainey nicht mit Gewaltdarstellungen geizt und ich habe mich auf einige gefasst gemacht. Doch zuerst war da das Vorwort von Thomas van de Scheck, welches meine Erwarten um einiges in die Höhe schnellen ließ und ich jetzt geradezu eine Art Offenbarung durch diese Kurzgeschichten erwartete. Diese traf dann allerdings nicht ein und in Verbindung mit dem Vorwort war ich etwas enttäuscht von den Geschichten. Ich für meinen Teil hätte es besser gefunden, wenn man daraus ein Nachwort gemacht hätte und den Leser erstmal mit den Geschichten allein gelassen hätte. Ich bin der Meinung, dass die Geschichten, zumindest einige von Ihnen, auch für sich allein sprechen.
    Wie bereits erwähnt geizt der Autor nicht mit Gewaltdarstellungen, aber es geht nicht allein darum. An vielen Stellen taucht Chainey in die Köpfe seiner Akteure ein und gewährt dem Leser so einen tiefen Einblick in deren Gedankenwelt und das, so finde ich, ist stellenweise erschütternder als die Gewaltszenen.
    Als 'normaler' Mensch ist es schwer sich vorzustellen, dass Menschen so 'anders' denken können, dass ihr Gehirn so völlig verschieden zu dem 'normalen' Gehirn arbeitet. Chainey zeigt hier Untiefen des menschlichen Geistes auf, die man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen sollte. Bei machen ist zwar die Motivation für ihr Handeln absolut gut gemeint, nur an der Umsetzung kann man wohl einiges aussetzten, bei anderen ist es wohl einfach nur Dummheit oder gar Wahnsinn.
    In allen Geschichten taucht irgendwie immer mindestens eine Person auf die man als degeneriert einstufen könnte. Nicht immer ist dies der Hauptdarsteller der Geschichte. Ich bin mir allerdings nicht sicher inwiefern man alle Geschichten in den Bereich des Nihilismus einordnen kann. Vielleicht ist meine Art der Betrachtung etwas zu kurzsichtig doch würde ich hier nicht soweit gehen und behaupten, dass der Buchtitel klar auf alle aufgeführten Geschichten passt. Im Normalfall würde mich das auch nicht weiter stören, allerdings bei so einem Titel in Verbindung mit dem Vorwort will ich das zumindest mal erwähnt haben.
    Die Geschichten Faszination, Gier, Blut, Schmutz, Tod waren für mich die Highlights der Sammlung. Schmerz ist eine ebenfalls sehr gut gelungene Geschichte, welche eine wirklich gute Aussage hat, die klar zum Nachdenken anregt. Schicksal ist eine fast schon tragische Geschichte, die am Ende sogar leicht komisch wirkt.
    Wahrheit ist eine Geschichte, bei der ich etwas hin und hergerissen bin. Sie beginnt reichlich banal doch sie entwickelt sich zum Ende hin recht gut.
    Auch bei Vergeltung sitze ich etwas zwischen den Bänken. Die Geschichte ist gut erzählt, aber irgendwie schon zu nachvollziehbar.
    Am wenigsten haben mir Schönheit und Unschuld gefallen.
    Fazit:
    In Nihilistic Degenerator zeigt Chainey die Seite des Menschen, die wir 'Normalos' uns gern wegdenken. Wir können das Verhalten der Beteiligen dieser Geschichten nicht nachvollziehen und schon gar nicht verstehen, denn es ist ganz klar nicht 'normal'. Chainey prangert hier nicht an, aber er verherrlicht es auch nicht, wie es sich im Vorwort anhört. Er erzählt einfach. Er gibt uns Material zum Nachdenken, zum Staunen und auch zum Schockieren. Wer gewillt ist wird sich, in Verbindung mit dem Vorwort, sicherlich so seine Gedanken zu den Geschichten machen und es dürfte dabei einiges an Gadankenmaterial herauskommen.
    Die Geschichten sind auf alle Fälle lesenswert. Allerdings sollte man als Leser einiges vertragen, denn wie schon erwähnt wird mit Gewalt nicht gegeizt.
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  • Rezension zu Nihilistic Degenerator. Von Abschaum und Untermenschen

    Autor Stiff ChaineyTitel Nihilistic Degenerator: Von Abschaum und UntermenschenSeitenzahl 140Verlag EsoterickGenre Psychothriller?Preis 16,90€Erscheinungsdatum Juni 2009
    Inhalt bei amazon.de
    Nihilistic Degenerator ist ein intensives Portrait verdrängter Realität: Eine brachiale Momentaufnahme, die zugleich Spiegelbild einer kaputten Gesellschaft, als auch die Demontage jedes moralinsauren Gutmenschentums ist. Fade Begriffe wie "Gesellschaftskritik" greifen hier nicht und sind auch zu einfach, denn sie erfassen das subversive Wesen des Degenerators nicht.
    Stiff Chainey ist weder naiver Moralist, noch gutgläubiger Reformist. Er gibt keine selbstgerechten Antworten. Er will den gesamten Status Quo dekonstruieren. Die Gesellschaft und das Individuum erschüttern.
    In das narrative Zentrum rückt Chainey Individuen, die er als „Abschaum und Untermenschen“ bezeichnet. Es sind diejenigen Menschen der Masse, die sich dumpfer Befriedigung hingeben, die ihr Leben nicht als „Delikatesse“ begreifen wollen, sondern lieber der Lüge von Sicherheit erliegen und sich mit den vielschichtigen modernen Versionen von Brot und Spielen betäuben.
    Seine Vision ist tatsächlich die des Übermenschen, im Sinne eines selbstbemächtigten, frei denkenden Individuums, der sich keinem Massenzwang und keiner Sklavenmoral unterwirft.
    Im tiefsten Herzen ist Stiff Chainey ein ambivalenter Anarchist, der unpopuläre Meinungen und Ansichten vertritt. Er ist heimatlos, keiner Szene zugehörig, mit einem sehr eigensinnigen, aus diversen Subkulturen inspirierten Stil. Die transgressive Natur seiner Werke polarisiert und stößt manchen unbedarften Leser ab.
    Niemand hat jemals behauptet, Stiff Chainey schreibe für den Mainstream. Er schreibt für, wie er es nennt, a few outstandig individuals, die seine Vision teilen.
    Meine Meinung
    Gesellschaftskritisch, widerlich, ekelhaft, erschütternd, mutig, irre, wahnsinnig, beängstigend, horrormäßig, psycho, aggressiv, tabulos, klar, streng, überraschend, gruselig, ernüchternd, brutal, pur.
    Dies waren meine Empfindungen bei der Lektüre dieses Buches.
    Der Autor Stiff Chainey war mir bis dato völlig unbekannt. Ich war beim Stöbern auf amazon.de auf dieses Buch gestoßen und alleine das Cover und der Titel haben mich angeschrieen: LIES MICH!
    Was ich erwartete? Ganz klar: die pure Brutalität und hemmungslose Offenbarung einer Pseudogesellschaft, in der wir alle leben. Ich wollte das harte Wort lesen, ich wollte Ehrlichkeit und erwartete, dass das Buch einen aufrüttelt und einem vor Augen führt, was wir in unseren schlimmsten Träumen fürchten.
    „Nihilistic Degenerator“ besteht aus vielen Kurzgeschichten, welche verschiedenen Themen befassen, u.a. Vergewaltigung, Massenmord, Sex, Drugs & Rock n Roll. Ich bin ein recht hartgesottener Mensch und lese nichts lieber als Psychothriller. Hier muss ich erwähnen, dass ich froh war, dass dieses Buch aus mehreren Kurzgeschichten, bzw. Kapiteln besteht, denn die einzelnen Geschichten waren teilweise so hart und heftig, dass ich nach jeder erst einmal eine Auszeit brauchte.
    Stiff Chainey schreibt deutlich, klar und tabulos. Er nennt alles beim Namen. Hier ist nichts zensiert worden und gerade dies macht den Lesegenuss aus: Verbale Äußerungen unterhalb der Gürtellinie und detaillierte Beschreibungen machen jede Kurzgeschichte zu einem irren Höllentrip.
    Das Kopfkino wird enorm angeregt und so durchlebt man von Kurzgeschichte zu Kurzgeschichte einen Horror- und Splatterfilm nach dem anderen. Was bei FSK 18 Movies zensiert wird, ist hier genau beschrieben. Eine enorme Belastung für die Psyche, aber was anderes habe ich schon alleine durch das Cover nicht erwartet. Und es war auch das, was ich wollte.
    Erschreckend fand ich, dass einige „Messages“, welche die Geschichte vermitteln bzw. herüberbringen wollen, gar nicht so abwegig waren. Der erste Gedanke war meistens: „Boah, ist das krank!“ und „Wie kann man so was nur schreiben?“ bzw. „So was würde es niemals in echt geben.“ Doch wenn man nicht gerade in einer heilen Welt aufgewachsen ist, wie dieser, die uns oft im TV vorgespielt wird, weiß man ganz genau: Oh doch, es kann und es wird’s wahrscheinlich auch.
    Der Sprachstil ist auf der einen Seite sehr deutlich, klar und intensiv gefühlsbetont, auf der anderen Seite aber auch oft leicht philosophisch, sodass man auf jeden Fall beim Lesen bzw. nach jeder Geschichte erst mal ins Nachdenken kommt. So war dies jedenfalls bei mir. Ich musste das Gelesene oft erst einmal sacken lassen und genauer drüber nachdenken, was der Autor nun wirklich meint (meinen könnte) und wie ich es für mich auf meine Welt anwenden bzw. ob ich gar Beispiele für finden kann. Hier kam wieder das Gefühl auf, dass vieles gar nicht so abwegig zu sein scheint...
    Ein Fazit zu finden, bzw. dieses Buch zu bewerten, fällt mir sehr schwer. Ich konnte es nicht einmal wirklich einem Genre zuordnen. Es ist schwer verdauliche Kost und wirklich nur für Leser „geeignet“, welche wissen, auf was sie sich hier einlassen. Ich denke, dem „Otto-Normal-Leser“ wird dieses Buch einfach nur anekeln und er wird es nach drei Seiten weglegen und den Autor als gestört und krank betiteln.
    Meiner Meinung und meinem Gefühl nach, ist dieses Buch eines von vielen Beispielen, wie kaputt unsere Welt in vielen Bereichen ist/sein könnte und wie vor allem die Medien, der Staat und die Geselleschaft diesen Problemen entfliehen wollen.
    Für mich ein wahrer Geheimtipp unten den „richtig“ harten Sachen und ein Erlebnis, welches mir viel Erschrecken und beinah schlaflose Nächte bereitet hätte.
    von
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Ausgaben von Nihilistic Degenerator. Von Abschaum und Untermenschen

Taschenbuch

Seitenzahl: 148

E-Book

Seitenzahl: 148

Besitzer des Buches 5

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