Sieben verdammt lange Tage

Buch von Jonathan Tropper, Dr. Birgit Moosmüller

Bewertungen

Sieben verdammt lange Tage wurde insgesamt 29 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Sieben verdammt lange Tage

    Dieses Buch stand nun schon recht lange auf meiner To-Do-Liste. Allerdings, wie es eben bei solch Altlasten immer wieder vorkommt, verschiebt man sie immer wieder hinter das nächste, interessant klingende Buch. Nun endlich bin ich mal dazu gekommen, und auch wenn sich das Buch etwas gezogen hat, so hat es mich auch gut unterhalten.
    Die Geschichte beginnt, wie sollte es auch anders sein, mit einer Einleitung der einzelnen Charaktere, insbesondere der Familie Foxman und dem Ich-Erzähler Judd Foxmann. Gerade zu Beginn musste ich immer mal wieder auf meinen kleinen aufgezeichneten Familienstammbaum schauen um nicht den Überblick zu verlieren (wer jetzt mit wem irgendwie was genau ist). Nach und nach wurde das Personenwirrwar aber überschaubarer.
    Die Personen sind, für mich zumindest, stark genug ausgeprägt um sie fassen zu können und ihnen eine Gesicht zu verpassen. Das betrifft Familie Foxman, als auch einige Nebendarsteller. Wobei ich sagen muss, dass ich von den Männern der Familie ein besseres Bild habe als z.B. von Wendy und der Mutter.
    Im Großen und Ganzen ist die Geschichte um die Familie und Judd sehr interessant und witzig zu lesen, auch wenn der Hintergrund, die Totenwache des verstorbenen Familienoberhaupts der Foxman, nicht unbedingt zum Lachen einläd.
    Jeder der Angehörigen hat sein kleines bis größeres Päckchen durchs Leben zu tragen und alle diese privaten und familiären Problem konzentrieren sich nun sieben Tage lang auf einen Örtlichkeit. Die Personen müssen mit sich und der Familie klarkommen und irgendwie dazwischen auch noch den Tod des Vaters/Ehemanns verarbeiten. Bei diesem ganzen Unterfangen wird gerade auf Judd besonders eingegangen, der gerade vor der Ruine seiner Ehe steht, nachdem er seine Frau mit seinem Chef im Bett erwischt hat. Das war auch einer der Punkte der mich bereits zu Beginn des Buches gestört hat. Judd beschreibt den ‚Vorfall’ (wie er ihn selbst nennt) sehr detailliert und ausschweifend. Was das angeht, hat er eh einen Faible für recht langatmige, ausgeschmückte Beschreibungen seiner Gedanken, was mich teilweise wirklich gelangweilt hat.
    Der Rest der Geschichte ist aber mit sehr viel Situationskomik geschrieben, behandelt auch immer wieder das Thema Leben, mit all seinen positiven und negativen Augenblicken und natürlich ist auch das Thema Sex ein sehr groß angelegtes Thema in diesem Buch. Man darf nicht vergessen dass Judd (der Erzähler) gerade mal 35 Jahre alt ist und vor den Trümmern seiner Ehe steht. Ich für meinen Teil kann zumindest nachvollziehen, dass der Gute Kerl doch etwas ausgehungert ist, sich nach Liebe sehnt und ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass es völlig normal ist, und außerdem spielt sich das meiste eben auch nur in seinem Kopf ab, er lässt den Leser eben daran teilhaben. An mehreren Stellen war mir das Thema Sex im Buch aber auch etwas zu dominant und man hätte sicherlich an der einen oder anderen Stelle etwas davon weglassen können und die Geschichte wäre dennoch unterhaltsam gewesen.
    Was ich auch sehr gut im Buch fand, waren die ganzen kleinen und großen zwischenmenschlichen Probleme die die Akteure auskämpfen mussten und dies auch bis zum Ende des Buches taten. Einige dieser Probleme zeigten Abgründe auf, behandelten Wut, Verzweiflung, Dummheit und Mut. Man ist kann doch staunen was eine Familie so alles in knapp sieben Tage aufarbeiten kann.
    Fazit:
    Auch wenn die Geschichte für mich die eine oder andere Länge hatte und auch das Thema Sex stellenweise etwas zu dominant war, so hat mir das Buch doch sehr gut gefallen. Ich für meinen Teil konnte ein paar ungefähr Parallelen zu meinem Leben und den Umgang der Familie ziehen. Ich konnte mich gut in den Protagonisten hineinversetzen. Zu lachen gab es mehr als genug beim Lesen und auch genug zum Nachdenken. Wenn der Autor noch etwas auf die stellenweise etwas sehr ausschweifenden Schilderungen verzichtet hätte, wäre es vielleicht sogar ein fünf Sterne Buch, so reicht es aber immerhin für 4.
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  • Rezension zu Sieben verdammt lange Tage

    Mir hat das Buch an und für sich sehr gut gefallen.
    Die Grundidee der Geschichte bietet eine gute Basis für eine unterhaltsame Familiengeschichte. Der Hauptprotagonist des Buches, Judd, schildert in Rückblicken sein Leben, Episoden der Kindheit und Jugend, die dem Leser erklären, wie es zu den Spannungen unterhalb der Geschwister kommen konnte. Manche Situationen werden überspitzt/ übertrieben dargestellt, was mir mehrmals als einmal ein herzhaftes Lachen entlockte.
    Obwohl das Buch als Haupthandlung das jüdischen Trauerritual der Schiwa beschreibt, ist es doch in erster Linie eine Darstellung des Lebens - das Rad des Lebens dreht sich auch in dieser Woche weiter und die handelnden Personen haben aufgrund der erzwungenen Ruhe vom Alltag, Gelegenheit, Baustellen in ihrem Leben aufzuräumen (oder generell erst einmal zu entdecken).
    @Sugar: Ich übe mich mal in Traumdeutung -
    Am Ende des Buches hat mir gefallen, dass nicht alle Fragen restlos geklärt wurden - es bleibt der Phantasie des Lesers vorbehalten, diese "offenen" Stränge zu Ende zu spinnen.
    Von mir gibt es Sterne.
    LG
    Casoubon
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  • Rezension zu Sieben verdammt lange Tage

    Inhalt:
    "Ich bin deine Mutter und ich liebe dich." Das sagt Mom immer. Das nächste Wort lautet stets: "Aber ..."
    Die Familientreffen der Foxmans enden stets mit Türenschlagen und quietschenden Reifen, wenn Judd und seine Geschwister so schnell wie möglich einen Sicherheitsabstand zwischen sich und das Elternhaus bringen. Doch nun ist ihr Vater gestorben. Sein letzter Wunsch treibt allen den Angstschweiß auf die Stirn: Die Foxmans sollen Schiwa sitzen, sieben Tage die traditionelle Totenwache halten. Das bedeutet, dass sie auf unbequemen Stühlen in einem kleinen Raum gefangen sind und nicht davonlaufen können. Nicht vor dem, was zwischen ihnen passiert ist – und nicht vor dem, was die Zukunft für sie bereithält …
    Meine Meinung:
    „Sieben verdammt lange Tage“ ist ein Buch voller Emotionen. Vor allem die Bauchmuskeln werden beim lesen in Anspruch genommen.Nachdem Judds Vater nach schwerer Krankheit stirbt, trifft er zu Beerdigung auf seine Mutter und 3 Geschwister, deren er eigentlich immer erfolgreich aus dem Weg gehen konnte.
    Doch als wäre nicht alles tragisch genug, muss er nun auch noch mit allen „Schiwa“ sitzen, der letzte Wille seines Vaters!
    Das heißt sieben verdammt lange Tage, auf engsten Raum, mit seiner skurrilen Mutter und seinen Geschwistern!
    Ihm bleibt aber auch wirklich nichts erspart. Seine Ehe befindet sich am Abgrund, nachdem er seine Frau mit seinem Chef erwischt, und nun muss er es mit seiner Familie aushalten
    Judd ist eindeutig die Hauptperson des Romans, jedoch werden alle Charakteren sehr detailliert beschrieben, so dass der Leser sich wirklich jede Person vorstellen kann.
    Die ganze Geschichte ist hauptsächlich aus Judds Sicht erzählt und es finden viele herrliche, witzige aber auch harte Dialoge statt
    Der Autor lässt sehr oft Sarkasmus einfließen und hat auch nicht davor zurück geschreckt, teilweise hart, direkt und vulgär zu schreiben.
    Alle Personen haben Ihr eigenes Schicksal zu tragen und so bekommt der
    Leser auch Neid und Missgunst zu spüren, aber letztendlich lieben sich vor allem die Geschwister irgendwie doch. Hier wird also die berühmte „Geschwisterliebe“ zum Hauptthema.
    Sehr gut gefallen hat mir, dass die Bedeutung einer Schiwa samt ihren Ritualen erklärt wird
    Mehrmals habe ich laut aufgelacht, da es hier wirklich voller Ironie und schwarzem Humor trieft.
    Und obwohl dieses Buch eher witzig ist, hat es mich dennoch berührt. Vielleicht weil diese Handlung so real ist? Weil man es sich die einzelnen Schicksale so gut vorstellen kann.
    So wird z.B. der Leser mit der Wut von Judds auf seine Frau deutlich konfrontiert.
    Ich kann mir vorstellen das es zu diesem Buch eine Fortsetzung geben kann oder aber auch das die Geschichte als Komödie verfilmt werden könnte.
    Ich war richtig traurig als ich die 447 Seiten gelesen habe, denn ich hätte gern noch mehr von den Foxmans gelesen und weiter gelacht.
    Wobei ich sagen muss das mir das Ende sehr gut gefallen hat.
    Der Schreibstil ist einfach, mit vielen Dialogen. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen und man mag es wirklich nicht aus der Hand legen.
    Das Cover ist heiter gestaltet und passt daher meiner Meinung nach sehr gut.
    Der Klappentext hält was er verspricht.
    Fazit:
    „Sieben verdammt lange Tage“ war verdammt noch mal zu kurz! Ein tolles Buch das ich gerne immer weiter gelesen hätte. Herrlich erfrischend und sarkastisch zugleich.
    Ein Buch, dass man nicht unbedingt in Bus & Bahn oder Wartezimmer lesen sollte, es sei denn man möchte Gefahr laufen, blöd angeguckt zu werden weil man, beim lesen ein lautes Lachen nicht verkneifen kann!
    Jonathan Tropper wurde 1970 geboren. Sein internationaler Bestseller „Mein fast perfektes Leben“ und sein Roman „Zeit für Plan B“ sind ebenfalls bei Knaur erschienen
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Ausgaben von Sieben verdammt lange Tage

Hardcover

Seitenzahl: 448

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 448

Sieben verdammt lange Tage in anderen Sprachen

  • Deutsch: Sieben verdammt lange Tage (Details)
  • Englisch: This Is Where I Leave You (Details)

Besitzer des Buches 66

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