Die Zarentochter

Buch von Petra Durst-Benning

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Zarentochter

Der Zarenhof in St. Petersburg ist die prunkvolle Kulisse von Petra Durst-Bennings bewegendem neuen Roman. Die junge Großfürstin Olga muss den Erwartungen ihres Vaters gerecht werden und eine gute Partie machen. Doch ihr Herz will etwas anderes als die hohe Diplomatie und führt sie an den Hof König Wilhelms I. von Württemberg. Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892) wird als zweite Tochter des russischen Zaren Nikolaus I. geboren. In prächtigen Palästen und Residenzen wird sie zu einer zukünftigen Regentin erzogen. Das Ziel von Zar Nikolaus ist es, seine Töchter politisch klug zu verheiraten, um die Macht Russlands zu stärken. Doch Olga weiß schon früh, dass der goldene Käfig ihr nicht genug ist. Sie findet ihre große Liebe, aber das politische Kalkül der Königshäuser nimmt auf Gefühle keine Rücksicht. Ein ergreifender Roman über die Liebe und das Leben – und über eine junge Frau, die allen Widerständen zum Trotz ihr Glück findet.
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Serieninfos zu Die Zarentochter

Die Zarentochter ist der 2. Band der Zarentochter Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2002. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2014.

Über Petra Durst-Benning

Die Liebe zur Sprache begleitete die 1965 in Baden-Württemberg geborene Autorin Petra Durst-Benning seit jeher. So schloss sie nach der Schule eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Wirtschaftskorrespondentin und Übersetzerin ab. Mehr zu Petra Durst-Benning

Bewertungen

Die Zarentochter wurde insgesamt 23 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Zarentochter

    Eine ganze Zeit habe ich keine historischen Romane mehr gelesen. In der letzten Zeit entdecke ich sie langsam für mich zurück. Als dann vor einiger Zeit auf einer meiner Lieblingsseiten im Netz Vorableseexemplare von dem inzwischen erschienenen Buch „Die russische Herzogin“ ausgeschrieben waren, kam ich nicht umhin, mir die Leseprobe vorzunehmen. Sie sprach mich an. Leider hatte ich nicht das Glück, ein Exemplar zu gewinnen. Doch ich bohrte noch ein bisschen tiefer und entdeckte dabei, dass dieses Buch sogar schon eine Fortsetzung war.
    „Die Zarentochter“ von Petra Durst-Benning ist der erste Teil um die Geschichte der russischen Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892) und kürzlich als Taschenbuch erschienen.
    Obwohl ich sonst eigentlich ganz bodenständig bin, habe ich eine leichte Schwäche für russische Zaren-Pracht. Vielleicht liegt das daran, dass ich als Kind ein Buch mit russischen Märchen hatte, welches schnell zu meinem Lieblingsbuch avancierte oder dass wir in der Schule zwar viel über die Oktoberrevolution erfuhren, die Zarenfamilie Romanow aber permanent außen vor blieb. Jedenfalls interessierte mich das Buch schon anhand des
    Klappentextes:
    „Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892) wird als zweite Tochter des russischen Zaren Nikolaus I. geboren. In prächtigen Palästen und Residenzen wird sie zu einer zukünftigen Regentin erzogen.
    Das Ziel von Zar Nikolaus ist es, seine Töchter politisch klug zu verheiraten, um die Macht Russlands zu stärken. Doch Olga weiß schon früh, dass der goldene Käfig ihr nicht genug ist. Sie findet ihre große Liebe, die sie nach Stuttgart an den Hof König Wilhelms I. von Württemberg führt, aber das politische Kalkül der Königshäuser nimmt auf Gefühle keine Rücksicht. Ein ergreifender Roman über die Liebe und das Leben – und über eine junge Frau, die allen Widerständen zum Trotz ihr Glück findet.“
    Als ich nun kürzlich wieder mal mein „kleines“ Kind zum Zug brachte und dabei ganz zufällig unserer Bahnhofsbuchhandlung einen Besuch abstattete, landete das Buch auch schon in meinem Bücherregal. Nach mehreren gelesenen Thrillern, war bei mir dringend ein Genrewechsel nötig. So blieb „Die Zarentochter“ auch gar nicht lange im SuB.
    Die Geschichte
    Dieser Roman erzählt die Geschichte der russischen Zarentochter Olga Nikolajewna Romanowa und späteren Königin von Württemberg, von der Kindheit bis zu ihrer Hochzeit. Großfürstin Olga, von allen nur Olly genannt, wächst wohlbehütet am prunkvollen russischen Zarenhof, als 3. Kind und zweitälteste Tochter, unter 7 Geschwistern auf.
    Jedes der Zarenkinder hat eine eigene Erzieherin, unterrichtet werden sie von Privatlehrern. Olly ist ein sehr intelligentes Kind, aber von Natur aus eher schüchtern. So steht sie anfangs sehr oft im Schatten ihrer schönen älteren Schwester Mary, die stets im Mittelpunkt stehen will und ihre Eltern um den Finger wickelt. Manch Angestellter, der Mary doch ein bisschen in ihre Schranken verweisen wollte, musste das leider bereuen.
    Von den Sorgen und Nöten des einfachen Volkes fern gehalten, werden auch Freundschaften der Zarenkinder mit Untergebenen von der Zarenfamilie stets schnell und kompromisslos unterbunden. Und doch erkennt gerade Olly sehr früh, dass der Not unter der Bevölkerung entgegen gewirkt werden muss. Mit Hilfe ihrer neuen Zofe arbeitet sie darauf hin, später mal einen reichen und einflussreichen Mann zu heiraten, damit sie den Armen helfen kann.
    Zunächst muss jedoch erst einmal ein geeigneter Ehemann für ihre ältere Schwester Mary gefunden werden. So wird diese in die Gesellschaft eingeführt und wie ein Paradepferd den europäischen Königshäusern angepriesen. Der Mann, den Mary dann letztendlich heiratet, ist zwar von Adel, aber keineswegs standesgemäß. Mary hat jedoch, als Lieblingstochter des Zaren, ihren Willen wieder einmal durchgesetzt.
    Zarewitsch Sascha, der Erstgeborene und spätere Thronfolger muss sich ebenfalls in das Hochzeitskarussell begeben. Bei ihm ist der Zar jedoch zu keinerlei Kompromissen bereit. Die Hofdame, an die er sein Herz bereits verloren hatte, wird fortgeschickt. Akzeptiert wird nur eine Eheschließung, die die Macht Russlands stärkt. Genau das wird auch Olly erwartet…
    Für mich war „Die Zarentochter“ nach der kurzen Begegnung mit der Leseprobe von „Die russische Herzogin“ mein erster Lesekontakt mit der Autorin
    Petra Durst-Benning.
    Grund genug, um mich auch über die Schreiberin ein bisschen im Netz zu informieren. Die 1965 geborene Baden-Württembergerin lebt mit Mann und Hund südlich von Stuttgart auf dem Land. Sie ist staatlich anerkannte Wirtschaftskorrespondentin und Übersetzerin. Nach ihrer Ausbildung begann sie zunächst mit dem Schreiben von Sachbüchern. 1996 veröffentlichte sie ihren ersten historischen Roman. Mittlerweile sind da noch einige hinzu gekommen. Mehr über die Autorin und ihre Werke kann man auf ihrer Fan-Forum-Seite im Netz unter durst-benning.de nachlesen.
    Auch zum Buch gibt es eine eigene Website (die-zarentochter.de). Dort kann man viel über die Recherchen der Autorin und allerlei drum und dran erfahren.
    Eindrucksvoll
    Mit ihrem flüssigen und sehr detailreichen Schreibstil zog mich die Autorin ganz schnell in ihren Bann. Sie ließ mich am prunkvollen Leben der Zarenfamilie teilhaben und die Protagonisten wirkten auf mich sehr lebendig. Verwundert hat mich, dass die Zarenkinder ihre Muttersprache russisch erst mühsam erlernen mussten, weil am Hof fast ausschließlich französisch gesprochen wurde. Damit erklärten sich aber auch, die so wenig russisch klingenden Kosenamen der Zarenkinder – wie Mary, Olly und Adini.
    Die zahlreichen Bälle und Festivitäten konnte ich mir durch die bildhaften Beschreibungen von der Ausstattung der Säle, bis hin zu Kleidern und Frisuren, bestens vorstellen. Aber auch die Landschaft, den Winter in St. Petersburg oder die Weißen Nächte – ich kenne sie zwar nur von Bildern und Dokumentationen – waren Kopfkino pur.
    Den Anmerkungen der Autorin zum Ende des Romanes konnte ich entnehmen, dass viele der von ihr neu in Worte gefasste Geschehnisse auf wahren Begebenheiten basieren, einige historische Fakten jedoch mit schriftstellerischen Freiheiten vermischt wurden. Letzteres hat die Autorin jedoch so gekonnt hinbekommen, dass es auf mich durchaus real wirkte.
    Nicht ganz realistisch wurde die wahre Not unter der Bevölkerung Russlands zu dieser Zeit dargestellt. Es wurde zwar immer wieder von Aufständen gesprochen, die der Zar mit seiner Armee niederschlagen musste. Dies geschah jedoch jeweils nur aus Sicht der Zarenfamilie, die sich meiner Meinung nach, das wirkliche Maß der Zustände, weswegen sich das Volk erhob, überhaupt nicht vorstellen konnte.
    Aber darum ging es in dem Roman „Die Zarentochter“ letztendlich ja auch gar nicht. Im Mittelpunkt stand Olly und ihre Entwicklung vom schüchternen, in sich gekehrten Kind zu einer schönen und offenherzigen, intelligenten jungen Frau, mit aller Freude und allem Leid. Und dafür, dass ich mich bei diesem Roman doch bestens unterhalten habe, vergebe ich mit 4 guten Sternen eine positive Wertung.
    Die Fortsetzung „Die russische Herzogin“ werde ich in jedem Fall auch lesen. Allerdings warte ich da aus Kostengründen auch auf die Taschenbuchausgabe.
    Eine Leseprobe zum vorgestellten Buch findet ihr unter folgendem Link:
    http://bilder.buecher.de/zusatz/26/26380/26380653_lese_1.pdf
    419 Seiten
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  • Rezension zu Die Zarentochter

    Zum Inhalt
    Der historische Roman „Die Zarentochter“ von Petra Durst-Benning handelt vom Leben der jungen Olga Nikolajewna Romanowa, die als drittes Kind des Zaren
    Nikolaus I und seiner Ehefrau Alexandra Fjodorowna 1822 geboren wurde.
    Olga wuchs mit ihren 6 Geschwistern in einer erstaunlich modernen Familie auf. Der Zar und die Zarin legten großen Wert darauf, den direkten Kontakt zu allen ihren Kindern zu pflegen, obwohl jedes Kind natürlich seine Gouvernante oder seinen Lehrer hatte. So waren die Teestunden geprägt von fröhlichem Erzählen, Kinder wollten nicht nur gesehen, sondern auch gehört werden - anders als es zu jener Zeit in den meisten Familien der Fall war.
    Die Familie lebte im Winterpalast in St. Petersburg und verbrachte die Sommer in der Regel am Peterhof am finnischen Meerbusen, wo sich Olly (Olga), ihre ältere Schwester Mary und die jüngere Adini ausgesprochen wohl fühlten.
    Im Prolog wird der Zar im Dezember 1825 von Aufständischen (den Dekabristen) aufgesucht und die älteren drei Kinder erleben das unerfreuliche und beängstigende Gespräch mit, worauf der Zar sie beruhigt und ihnen versichert, er werde immer für sie da sein. Dieses bedingungslose Vertrauensverhältnis in den Vater spiegelt sich später auch wieder, wenn die Kinder ins heiratsfähige Alter kommen, und eine passende Partie für sie gefunden werden muss. Selbstverständlich bestimmt der Zar in erster Linie welche Vereinigungen mit anderen Königshäusern für Russland politisch wünschenswert sein könnten, aber die jungen Leute verfügen über erstaunlich viel Mitspracherecht.
    Der Roman erzählt ausführlich über die Zeit, als für die ältesten 4 Kinder eine passende Verbindung gesucht wird. Enttäuschungen und unglückliche, nicht standesgemäße Liebschaften kommen dabei ebenso vor, wie politisches Kalkül. Nach einigen Misserfolgen heiratet Olly im Jahre 1846 den Prinzen Karl von Württemberg und zieht mit ihm nach Stuttgart.
    Persönliche Meinung:
    Ich habe die Lektüre dieses Buches wirklich sehr genossen. Obwohl es in einem mir relativ unbekannten Umfeld und vor langer Zeit spielt, liest sich die Sprache angenehm flüssig und passt sich dennoch sehr gut in die damalige Zeit ein, ohne auf unpassende Weise modern zu klingen. Wenn von den Mädchen in ihren langen Kleidern geschrieben wird, musste ich immer wieder an „Sissi“ denken. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dieser Stoff auch eine gute Grundlage für einen Historienfilm.
    Die Schilderungen der Württemberger brachten mich immer wieder zum Schmunzeln. Die eher hölzern wirkenden Umgangsformen der Schwaben, die Sparsamkeit, die schwankt zwischen „Zeigen, dass man jemand ist“ und einem liebenswürdigen Geiz, beobachtet man im Alltag immer wieder, nicht zuletzt bei offiziellen Empfängen. Der Reichtum eines jeden Buffets wird sozusagen an den Brezeln gemessen.
    Bisher war mir auch gar nicht bewusst, dass verschiedene soziale Institutionen von den russischen Königinnen ins Leben gerufen wurden. Wenn man in der Umgebung von Stuttgart wohnt und Kinder hat, kommt kaum um das „Olgäle“ herum, dem Kinderkrankenhaus in Stuttgart. Das heutige städtische Gymnasium „Königin Olga Stift“ wurde von Olga als Mädchenschule gegründet und Olgas Tante, Katharina Pawlowna, hat sich mit dem „Katzenstift“ (Königin Katharina Stift) und dem Katharinenhospital in den Herzen der Stuttgarter verewigt.
    Etwas vermisst habe ich im Buch genauere Informationen zu den Unruhen, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert in Russland geherrscht haben. So habe ich immer darauf gewartet, dass die Streitigkeiten mit den Aufständischen, die im Prolog angetönt sind, im Laufe des Romans noch ausgeführt werden. Das war leider nicht der Fall, genauso wenig hat man genauere Kenntnisse über die Kriege im Kaukasus gewonnen.
    Das Leben der einfachen Leute wurde nur an sehr wenigen Stellen und da auch nur am Rande thematisiert. Es entsprach aber wohl der Realität, dass Angehörige aus Königshäusern wenig Einblick in das Leben des einfachen Bürgers hatten. Ich mag in Büchern immer sehr gerne, wenn eine kurze zeitliche Einordnung mit einer Liste der wichtigsten historisch verbürgten Personen drin ist; das fehlt hier leider.
    Fazit:
    Wenn jemand gerne historische, gut überschaubare Romane hat, dann kann ich „Die Zarentochter“ nur wärmstens empfehlen. Man lernt einiges über das Leben am Hofe der Zaren und kann dabei herrlich entspannen. Dass man das Ende auf Grund der Historie bereits kennt, tut dem Buch keinen Abbruch. Die dadurch etwas fehlende Spannung wird durch viel Gefühl und wunderbare Beschreibungen von Landschaft und Palästen mehr als wett gemacht.
    Ich vergebe:
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  • Rezension zu Die Zarentochter

    Inzwischen habe ich die Zarentochter auch gelesen. Einfachheitshalber kopiere ich euch meine Rezi von vorablesen.
    Der historische Roman handelt von der Zarentochter Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892), im Buch genannt Olly. Sie wird als zweite Tochter von Zar Nikolaus I geboren und schon früh auf ihre Rolle als Ehefrau, Landesmutter und zukünftige Regentin vorbereitet. Der Zar möchte seine Töchter politisch klug verheiraten, daher sind Gefühle wie Liebe immer dem Wohl von Russland untergeordnet. Olga lebt somit in einem goldenen Käfig und ist dem adligen Heiratsmarkt ausgeliefert. Olga erweist sich zunächst nicht als der hübsch anzusehende Schmetterling wie erwartet, erst als der Vater ihr die kluge Anna zur Seite stellt, ändert sich das Bild. Anna hört sich die Träume der jungen Frau an, erfährt von deren Sehnsucht die Not der Armen mildern zu wollen, und macht ihr klar, dass nur Geld und Macht sie an dieses Ziel bringen. Das hübsche Mädchen aus hohem Hause bleibt natürlich nicht unbeachtet. Verehrer und Heiratskanditaten finden sich ein, doch Olgas Liebe gilt dem nicht standesgemäßen Alexander. Eine Intrige wird das kurze Glück schnell beenden. Durch eine jahrelange Verlobung mit dem ungarischen Palatin Stephan fliessen die Jahre dahin. Olga erfährt Schmerz, Verzweiflung. Hinter ihrem Rücken wird bereits gelästert und man stempelt sie als alte Jungfer ab. Bis endlich Karl, der Sohn von König Wilhelm I. von Württemberg um ihre Hand anhält.
    Petra Durst-Benning beschreibt einfühlsam die Jugend der Olga Nikolajewna Romanowa,deren Glücksgefühle, aber auch die vielen Rückschläge bis zur Braut. Sehr romantisch und leicht zu lesen. Eindringlich beschreibt sie den komplizierten Heiratsmarkt und wie beschämend die jungen Frauen als Ware gehandelt werden. Die historische Fakten werden wohl verpackt und Olga wird schnell in die Herzen geschlossen.
    Mir wäre es ehrlich gesagt lieber gewesen ihr gesamtes Leben in einem Buch vorzufinden. So ist das Buch eher als historischer Liebesroman zu werten. Da jedoch sehr spannend und unterhaltsam, kann ich die 4 Sterne unbedenklich vergeben. Der Fortsetzung sehe ich erwartungsvoll entgegen.
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
    Volker Klüpfel/Michael Kobr, Rauhnacht
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  • Rezension zu Die Zarentochter

    Meine Meinung zur "Zarentochter"
    "Die Zarentochter" erzählt aus dem Leben der Olga Nikolajewna
    Romanowa (1822 - 1892) von ihrer frühen Kindheit bis zu ihrer Hochzeit mit Karl von Württemberg und der Übersiedelung nach Stuttgart im Jahre
    1846.
    Olga, genannt Olly, wächst in einer für eine Familie des Hochadels erstaunlich familiären Atmosphäre auf, besonders zu ihren Schwestern
    Mary und Adini und zu ihrem älteren Bruder Sascha hat sie eine enge
    Beziehung. Obwohl alle Kinder Gouvernanten/Hauslehrer haben, ist auch der Kontakt zu den Eltern, Zar Nikolaus und Zarin Alexandra regelmäßig gegeben. Olly könnte eigentlich glücklich sein, aber es gibt zwei
    "Probleme" in ihrem Leben: Ihr goldener Käfig und ihre Privilegien erfüllen sie nicht, sie ist sozial engagiert und möchte gern den
    Ärmsten der Armen helfen. Das ist in ihrer Position gar nicht so einfach, da sie nicht über den nötigen Einfluss verfügt. Als Ehefrau eines Herrschers hätte sie ganz andere Möglichkeiten...und damit ist man schon beim zweiten und beherrschenden Problemfeld angelangt. So liebevoll ihre Eltern auch sind, bestehen sie doch auf standesgemäßen
    Ehepartnern für ihre Kinder. Liebe spielt eine untergeordnete Rolle, allein das Wohl Russlands ist von Bedeutung. Im Mittelpunkt des Romans steht dabei das sogenannte Heiratskarussell, der Leser erlebt Liebe,
    Leid und (meist) standesgemäße Eheschließungen im Hause Romanow mit und empfindet unwillkürlich Mitleid mit den Zarenkindern, die bei der
    Partnerwahl nur eingeschränkte Mitspracherecht haben.
    Das Buch ist sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben, stellenweise ist es außerdem sehr humorvoll, besonders dann, wenn Olly sich alle
    Mühe gibt, sich bei einem ihr nicht genehmen möglichen
    Heiratskandidaten unbeliebt zu machen.
    Soweit ich es im Internet recherchieren konnte, hat die Autorin sich auch weitgehend an die historischen Fakten gehalten, einige Änderungen ihrerseits werden in den Anmerkungen erläutert. Ein ausführlicheres
    Nachwort hätte allerdings auch nicht geschadet.
    Das Buch schließt mit dem Hinweis auf den Folgeband, der von Ollys
    Leben als Königin Württembergs erzählt und leider erst im September
    2010 erscheinen wird. Da ich dieses Buch sehr gern gelesen habe, werde ich mir auch den Folgeband nicht entgehen lassen.
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  • Rezension zu Die Zarentochter

    Wikipedia sollte sich entscheiden.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Olga_Nikolajewna_Romanowa_(1895%E2%80%931918)
    Habe 'die Zarentochter' jetzt auch ausgelesen. Ich kopiere meine Rezension mal von vorablesen.de :
    Die Autorin hat ein sehr interessantes Thema gewählt:
    Das Leben einer russischen Zarentochter. Ich habe meine Wurzeln selbst in Russland und interessierte mich schon vor dem Lesen dieses Romans sehr für das Leben des letzten Zaren und seiner Familie, habe vor Jahren schon privat recherchiert und Referate in meinem Geschichte-Leistungskurs über dieses Thema gehalten.
    Dementsprechend war ich wahrscheinlich schon etwas 'voreingenommen', was diesen Roman angeht. Aber interessiert war ich sehr.
    Vielleicht lag es ja an diesen hohen Ansprüchen, dass mich der Roman eher enttäuscht hat.
    Er hatte zwar einen sehr guten Lesefluss drin - man hat die mehr als 400 Seiten innerhalb von wenigen Tagen ausgelesen gehabt - aber nicht, weil ich vor Interesse darauf brannte, wie es weitergeht.
    Die ganze Geschichte war für mich sehr oberflächlich angelegt:
    Das Karussell drehte sich immer wieder von Neuem um Ehemänner - sehr anspruchsvolle, 'gute' Partien natürlich! - um schöne Kleider, hübsche Frisuren und Perlenketten. Wenn jetzt ein Kontrast da gewesen wäre, der sich gegen diesen goldenen Käfig aufgelehnt hätte, wäre es sicher ein spannender Handlungsverlauf geworden. Aber die Charaktere waren für mich auch nur oberflächlich angelegt gewesen, keine Romanfiguren, die im Gedächtnis bleiben. Zwar wurde jeder von ihnen eine bestimmte Eigenschaft zugeordnet - so war Mary z.B. die etwas launische, rauere Älteste, Adini das zarte, junge Küken ... etc. - aber nichts, das wirklich im Kopf hängen bleibt.
    Insgesamt war ich deswegen eher enttäuscht. Der Roman war okay, man konnte ihn in einem Zug durchlesen, aber für mich ist es kein Buch, das ich auch noch ein zweites, drittes, viertes, fünftes Mal aus dem Regal hole.
    Für mich ist die wirkliche Geschichte der letzten Zarenfamilie um einiges spannender.
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  • Rezension zu Die Zarentochter

    Olga und ihre Schwestern Adini und Mary, Töchter des Zaren Nikolaj und seiner Frau Alexandra, sind sehr unterschiedlich in ihrem Auftreten und Gemüt. Adini ist einfach die jüngste und verspielteste der drei Schwestern, Mary eine unbedachte, eigensinnige junge Frau, die ihre eigenen Interessen immer in den Vordergrund stellt und immer das bekommt, was sie möchte; und Olga, die von allen Olly genannt wird, ist ein Mädchen, das auch an die anderen denkt und etwas bewirken möchte. Olly sieht die Ungerechtigkeiten in Russkand: den Überfluss, in dem ihre Familie lebt, und die Armut, die in den Städten herrscht und viele Menschen unter unwürdigen Bedingungen leben lässt. Olly möchte etwas verändern und bewirken - doch das ist gar nicht so einfach in ihrer Position als Zarentochter.
    Als die Mädchen heranwachsen, beginnt das einst so unbeschwerte Leben am Hof sie mit Macht einzuschnüren; schnell wird Olly und ihren Schwestern deutlich gemacht, dass ihre persönlichen Interessen und Gefühle unwichtig sind, wenn es um Zukunftspläne geht - der Vater hat die Geschicke Russlands im Sinn und ist nicht gewillt, eine seiner Töchter "unter Wert" zu verheiraten.
    Dies bekommt auch Olly zu spüren, die sich auch aufgrund ihres Alters zunächst der Illusion hingegeben hatte, dass die Liebe alle Grenzen, Verbote und Regeln außer Kraft setzen würde. Die Realität holt die junge Zarentochter nur allzubald ein...
    Doch trotz aller Widrigkeiten und Rückschläge, trotz großer Enttäuschungen und seelischer Schmerzen, die Olly kurzfristig jeden Lebensmut nehmen, bleibt die Zarentochter sich selbst treu und schafft es - nicht zuletzt durch den Beistand ihrer Schwestern, ihrer Schwägerin und ihrer Kammerfrau -, ihren Weg zu gehen.
    Von Petra Durst-Benning kannte ich bislang nur "Antonias Wille" (das ich schon mehrfach gelesen habe und richtig gut finde!) und deswegen war ich sehr gepannt auf den neuen Roman. Ich bin in keiner Weise enttäuscht worden. Der Roman ist spannend geschrieben und man fühlt sich der Protagonistin Olly schnell sehr nah. Der Autorin gelingt es sehr gut, aus der historischen Figur eine literarische zu machen, mit der man mitfühlen und zeitweise auch sehr mitleiden kann und muss.
    Die Handlung ist gut erzählt, glaubwürdig und vor allem hat es mir gefallen, dass der Schauplatz, der nun mal zumeist Russland ist, mir nahegebracht wurde. Bislang kannte ich keinen historischen Roman, der dort spielt.
    Die Aufmachung des Romans lässt vermuten, dass es sich um eine mehr oder weniger seichte Liebesgeschichte handelt, aber diese Annahme wird dem Roman meiner Ansicht nach nicht gerecht. Dieses Buch ist mehr. Man kann es wirklich nicht mehr aus der Hand legen, wenn man erstmal bestimmte Wendepunkte der Handlung erreicht hat...
    Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, auch wenn es bis dahin noch ein Jahr dauert!
    Von mir gibt es
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Ausgaben von Die Zarentochter

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

E-Book

Seitenzahl: 436

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