Das Mädchen mit dem Perlenohrring

Buch von Tracy Chevalier, Ursula Wulfekamp

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Mädchen mit dem Perlenohrring

Delft, 1664. Die junge Magd Griet wird in den Haushalt des holländischen Malers Johannes Vermeer gegeben und avanciert schnell zur Schülerin und Muse des Malers. Sie zeigt eine scheue, in Andeutungen belassene Zuneigung zu dem Künstler, dem sie schließlich Modell sitzt, was für Schikanen seitens Vermeers eifersüchtiger Gattin sorgt. Als der Maler das junge Mädchen bittet, den Perlenohrring seiner Frau für ein Porträt anzulegen, löst er eine Katastrophe aus, die Griets Zukunft bedroht. Dieser moderne Klassiker und internationale Erfolg mit über 5 Millionen erkauften Exemplaren weltweit bleibt auch zwanzig Jahre nach Erscheinen mit seinen eindrücklichen und zugleich schlichten Beschreibungen ein zeitloses Meisterwerk, ganz nach dem Vorbild Vermeers. Grundlage der gleichnamigen und für den Oscar nominierten Verfilmung mit Scarlett Johanson und Colin Firth aus dem Jahr 2003.
Weiterlesen

Bewertungen

Das Mädchen mit dem Perlenohrring wurde insgesamt 61 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

(27)
(25)
(7)
(2)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Mädchen mit dem Perlenohrring

    Geschichtliches lese ich ja eigentlich am liebsten in Biografien, nicht in historischen Romanen. Aber bei Tracy Chevalier musste ich zumindest in das Buch reinlesen, gehört sie doch zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen.
    Und sie hat mich nicht enttäuscht. Es war wieder ein absoluter Lesegenuss, den ich erleben durfte.
    Die siebzehnjährige Griet erzählt hier ihre Geschichte. Nach einem Arbeitsunfall ihres Vaters, bei dem er das Augenlicht verlor, lebt die Familie in einer ärmlicheren Gegend in Delft. Der Sohn ist in der Lehre, das Geld reicht vorne und hinten nicht mehr. So wird sie in den Haushalt des angesehenen Malers Johannes Vermeer gegeben. Dort muss sie als Dienstmagd arbeiten und darf als einzige sein Atelier betreten, um es zu putzen. Der Grund dafür ist, dass Vermeer ihren Blick für Farben und die Anordnung von Gegenständen bemerkt hat.
    Griet schuftet von morgens bis abends, nur sonntags hat sie frei und darf zu den Eltern.
    Vermeer hat eine große Familie, und sie wird immer größer. Die beste Geldquelle für ihn ist ein reicher Kunde, der ihm immer wieder ein Bild abkauft. Als der auf Griet aufmerksam wird, stellt er ihr nach und verlangt schließlich, dass Vermeer sie malen muss. Für Griet bedeutet das nichts Gutes, darf die Hausherrin doch nichts davon erfahren.
    Warum ist dieses Bild so etwas Besonderes? Einerseits durften Models früher nicht die Augen auf den Maler richten. Und es gehörte sich auch nicht, den Mund so geöffnet zu haben. Das galt als unschicklich. Und erst die Perle. Wo Griet doch eine Dienstmagd ist. Recht war ihr das alles nicht. Doch sie war auf den Dienst angewiesen.
    Ja, sie war wohl ein bisschen verliebt in den Maler, obwohl das Wort Liebe nie fiel und sie auch keine Beziehung hatten. Spürte er ihre Gefühle für ihn? Wenn ja, ließ er sich nichts anmerken. Doch er merkte sowieso kaum, was um ihn herum geschah, wenn man ihn nicht mit der Nase drauf stieß. Er spürte ja nicht mal, in was für eine Lage er Griet mit diesem Bild brachte. Oder wusste er es genau und es war ihm egal? Nur das Ergebnis zählte und dass er es verkaufen konnte.
    Ein Happy End in unserem Sinne gibt es für Griet nicht. Es hätte sie zwar schlechter treffen können, aber ich bin überzeugt, dass sie ihr Leben so nicht verbringen wollte.
    Einen halben Stern Abzug für das fehlende Happy Ende. Ich weiß, das ist nicht realistisch und gibt die Geschichte irgendwie auch nicht her. Was solls, ich liebe Happy Ends.
    Und bisher bin ich mit den 5 Sternen auch recht großzügig umgegangen. Eine Lieblingsschriftstellerin bleibt sie mir trotzdem.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Das Mädchen mit dem Perlenohrring

    Delft, 1664: Wegen der Arbeitsunfähigkeit ihres Vaters muss die junge Griet als Dienstmagd in den Haushalt des Malers Johannes Vermeer eintreten. Dort erwartet sie nicht nur harte Arbeit, sie erweckt auch das Interesse des Hausherrn, der sie Hilfsdienste in seinem Atelier verrichten lässt.
    Als Vermeer sie schließlich mit den Perlenohrringen seiner Frau malt, beschwört er damit deren Zorn herauf, der sich allein gegen Griet richtet.
    Anfangs hat mir die Geschichte, an die ich mit sehr hohen Erwartungen herangegangen bin, auch ganz gut gefallen. Das Alltagsleben einer Dienstmagd in einem bürgerlichen Haushalt mit vielen Familienmitgliedern wird sehr anschaulich und lebendig geschildert. Dabei kommen die charakterlichen Eigenheiten der Protagonisten mit ihren Vorlieben und Abneigungen, ihren Eifersüchteleien, manchmal sogar intrigantem Verhalten sehr gut zur Geltung.
    Mit dahinschwindender Seitenzahl, das nahende Ende vor Auge, nahm meine Enttäuschung jedoch unweigerlich zu. Viel Aufregendes blieb ja nicht mehr zu erhoffen, nicht einmal eine überraschende Wende hat die Geschichte zu bieten. Eigentlich nimmt sie den erwarteten Verlauf, wenn Dienstherren ihre Mägde für ihre Zwecke einspannen. Dabei hatte Griet ja noch ein nicht unbedeutendes Ass im Ärmel, einen Vorteil, der hier natürlich nicht genannt werden kann. Das Ende der Geschichte konnte mich ebenfalls nicht überzeugen.
    Stilistisch hat mir der Roman nicht schlecht gefallen, inhaltlich fand ich ihn einfach nur langweilig und allzu vorhersehbar.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Das Mädchen mit dem Perlenohrring

    Die sensible und scheue junge Griet, Tochter eines Delfter Fliesenmalers, wird nach dessen unfallbedingter Erblindung als Magd ins Haus Vermeer verdingt und gerät dort bald zwischen alle Stühle: Angestellt für die umfangreiche niedrige Hausarbeit, u.a. auch das Putzen des Ateliers, spannt der egozentrische Maler sie bald ohne das Wissen seiner eifersüchtigen Gemahlin für verschiedene Hilfsdienste ein und macht sich Griets intuitives Gespür für Farben und Bildkomposition zunutze. Ob unterdessen in der Küche das Essen anbrennt oder die eingeweichte Wäsche grau wird, ist ihm gleichgültig. Dass über die junge Magd geredet wird und sie sich der Übergriffe seines umschmeichelten Mäzens erwehren muss, ist ihr eigenes Problem.
    Griet wird nun die Verantwortung dafür zugeschoben, zwischen den verschiedenen, von allen Seiten an sie herangetragenen und zum Teil einander widersprechenden Ansprüchen und Interessen zu jonglieren – und sie soll die Schuld auf sich nehmen, wenn das trotz aller Schufterei, trotz erzwungener Heimlichkeiten und teils schmerzhafter Opfer ihrerseits nicht funktioniert. Dabei wird nicht mit Druck, Appellen an ihr Gewissen und ihre Moral sowie dreisten Manipulationen gespart, die das junge, lebensunerfahrene Mädchen nur ansatzweise durchschaut. Griets teils völlig verquere Vorstellungen davon, wer wann in wessen Schuld steht, und wie sie sich innerlich den verschiedensten Menschen verpflichtet fühlt, die sie ihrerseits nur gedankenlos oder böswillig ausnutzen, haben mich tief geschmerzt und streckenweise an die Einstellungen des Butlers in „Was vom Tage übrig blieb“ erinnert.
    Doch Griet zeigt oft auch einen erstaunlichen klaren Blick auf ihre Situation und den bedrückenden Umstand, dass sie nicht viel daran zu ändern vermag. Schlimme Zeiten waren das, wo man so über eine Dienstmagd verfügen konnte (und sie sind in Zeiten moderner Sklaverei nicht vorbei) und eine Magd sich noch nicht einmal der Hoffnung ergeben konnte, dass es ihr in einem anderen Dienstverhältnis besser ergehen und sie ihren Herrschaften weniger schutzlos ausgeliefert sein würde.
    Auch Griet begehrt zunächst nicht auf, sondern ergibt sich in ihr Schicksal. Man kann buchstäblich zusehen, wie das Netz um sie herum sich immer enger zuzieht, wie sie von allen Seiten benutzt, verraten und verkauft wird und der vielleicht einzig mögliche Ausweg für sie keiner ist…
    Mehr möchte ich zum Fortgang der Handlung jetzt nicht verraten.
    Ich mag es sehr, wenn eine Geschichte ohne unnötige Zeitsprünge von vorn nach hinten erzählt wird; dies tut die Autorin in einer schlichten und dennoch schönen und charakteristischen, für die Hauptfigur sehr angemessenen Sprache. Der Roman kommt ruhig und unaufgeregt daher; sein Spannungsbogen wird von der Geschichte selbst getragen, von den gut eingefangenen Charakteren und Stimmungen. Eindringlich und intensiv bleibt er stets sehr nah an der Hauptfigur, wofür die gewählte Ich-Form ja keine automatische Garantie darstellt – doch hier habe ich diese Erzählform als absolut gelungen wahrgenommen und jede Seite genossen. Als einzigen Kritikpunkt möchte ich die im Laufe des Geschehens mehrfach behauptete, aber selten ausreichend pointiert dargestellte Eifersucht und daraus resultierende Feindschaft von Vermeers Gattin der jungen Magd gegenüber erwähnen. Hier sind für mich einige Fragen offen geblieben, aber ich konnte das Buch dennoch zufrieden beenden.
    Diese zeitlos tragische und berührende Geschichte von einer jungen Frau, die versucht, sich in einem Umfeld von egoistischen und teils sogar einfach nur schäbigen Menschen nicht brechen und zerstören zu lassen, wird noch länger in mir nachklingen. Gleichzeitig werde ich nie wieder Vermeers Gemälde vom „Mädchen mit dem Perlenohrring“ betrachten können, ohne an die junge Griet zu denken, deren Schicksal Tracy Chevalier so feinfühlig ersonnen hat.
    Der Roman kann derzeit bei NetGalley angefragt werden!
    Weiterlesen
  • Rezension zu Das Mädchen mit dem Perlenohrring

    Die Geschichte beginnt im Jahr 1664. Nach dem ihr Vater durch einen tragischen Unfall erblindet ist, muss die junge Griet für den Lebensunterhalt der Familie sorgen. Als Dienstmagd beginnt sie ihre Arbeit für den Maler Jan Vermeer und seine Familie.
    Leicht hat es Griet nicht. Tanneke, ebenfalls eine Dienstmagd behandelt sie eher von oben herab. Auch ihrer Herrin Catharina ist sie eher ein Dorn im Auge. Harte Arbeit wartet auf Griet, die sie stillschweigend erledigt.
    Von den Gemälden ihres Herrn ist Griet jedoch fasziniert. Als Griet Vermeers Atelier täglich sauber machen muss, wird sie Zeuge von der Entstehung dieser Gemälde. Auch Griet scheint auf Vermeer eine anziehende Wirkung zu haben. Sie wird im Atelier zu seiner Gehilfin und als er beginnt, sie zu malen, ahnt keiner, dass dies der Beginn einer nahenden Tragödie ist.
    Nur zufällig ist mir dieses Buch in die Hände gefallen und mit den Worten "Ich les mal rein" habe ich es von einer Kollegin geliehen. Das berühmte Gemälde kannte ich, aber das war es dann auch schon. Und was soll ich sagen, für mich ist dieser Roman das Highlight des Monats.
    Ich habe mir die anderen Gemälde von Vermeer angeschaut und ich kann nachvollziehen, dass gerade bei diesem Bild der Gedanke kommen kann, wie es wohl entstanden ist. Es hebt sich von seinen anderen Bildern ab und ich bin mir sicher, dass dieses Mädchen eine besondere Bedeutung in Vermeers Leben hatte.
    Ich habe den Schreibstil als sehr ruhig empfunden. Dennoch ist die Geschichte, die in der Ich-Form aus Griets Sicht geschrieben ist, keine Seite langweilig. Ich war gefesselt von der Geschichte um die Entstehung dieses Bildes. Sogar die Beschreibung der Malerei, die Entstehung der Farben, die Arbeit mit den Farben und dem Gemälde werden hochinteressant und gefühlvoll geschildert.
    Griet ist eine Person, die ich von Beginn an mochte. Ihre Art, ihre Gedanken, ihre Gefühle - ich konnte mich gut in sie herein versetzen. Lediglich mit Cornelia hatte ich ein Problem. Als siebenjährige legt sie ein berechnendes Verhalten an den Tag, das nicht dem Alter entspricht. Wäre sie ein paar Jahre älter, hätte dies meiner Meinung nach besser gepasst. Das ist allerdings die einzige Kritik, die ich habe.
    Ein wunderschöner Roman, den ich nur empfehlen kann.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Das Mädchen mit dem Perlenohrring

    Das Buch gefällt mir sehr gut, es hat mir ein paar angenehme, leichte Lesestunden bereitet.
    Über den Maler Vermeer, der schon mit 43 Jahren starb, ist wenig bekannt, das meiste davon aus Rückschlüssen auf historisch bekannte Fakten seiner Zeit und die Malerei seines Jahrhunderts. Nach den neueste Forschungen können ihm nur 37 Gemälde eindeutig zugesprochen werden.
    Es gefällt mir daher, dass die Autorin die Person des Malers ein wenig im Dunkeln lässt, dass sie nur solche Details aus seinem Alltag verwendet, die belegbar sind: Die Personen seiner Familie, seine Tätigkeiten außer Haus, seine wenigen Gemälde.
    Erst nach seinem Tod nennt Griet ihn beim Namen, bis dahin ist der "der Herr" oder einfach nur "er". Die unweigerlich zwischen einem Maler und seinem Modell aufbrechende erotische Spannung nimmt Griet mit dem Blick eines unbedarften jungen Mädchen wahr, das das Knistern eigentlich nicht zu deuten weiß.
    Obwohl die Autorin sich selbst die Steilvorlage zu einer in historischen Romanen gern erzählten Liebesgeschichte liefert, schildert sie statt dessen ein real mögliches Leben.
    Einziger Wermutstropfen: Die allzu plakativ und flach angelegten Gegenspielerinnen Catherina und Cornelia.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Das Mädchen mit dem Perlenohrring

    Delft 1664. Die Welt der jungen Griet ist wohlgeordnet, bis ihr Vater bei einem Arbeitsunfall sein Augenlicht verliert. Um die Familie zu unterstützen, wird das Mädchen als Dienstmagd in den Haushalt des angesehenen Malers Johannes Vermeer gegeben. Hier hält harte Hausarbeit sie in Atem. und die Schikanen von Vermeers eifersüchtiger Gattin ließen sich kaum ertragen, wären nicht die faszinierenden Bilder des Meisters, die Griet auf magische Weise in ihren Bann ziehen. Obwohl der Zutritt streng verboten ist, wagt sich Griet heimlich in das Allerheiligste des Hauses, in Vermeers Atelier, um dort stundenlang Farben und Gegenstände nach ihren eigenen Vorstellungen zu ordnen. Immer häufiger ruht nun der Blick des Künstlers auf ihr, und das Band zwischen Herr und Magd wird enger. Eine verschwörerische Beziehung wächst. Vermeer beginnt, sie heimlich zu malen, und unter seinen Händen nimmt ein Bild Gestalt an, dessen Wirkung er sich selbst kaum noch entziehen kann. Als er Griet schließlich bittet, einen Perlenohrring anzulegen, beschwört das eine Katastrophe herauf, die nicht nur für Griet ungeahnte Folgen hat... (Klappentext)
    Ich kam gestern abend auf das Buch, weil ich bei der Oscarverleihung sah, dass es einen Film gleichen Namens gibt. Ob der nach diesem Buch gedreht wurde weiss ich nicht. Gekauft habe ich das Buch, weil ich das Bild unheimlich gern mag und hoffte mehr zu erfahren über Vermeer. Vielleicht ein falscher Ansatz, denn ich wusste eigentlich was ich erfahren wollte. Das Buch entspricht dem nicht, denn es ist meiner Meinung nach in einer sehr düsteren Stimmung geschrieben. Die Titelheldin hat es sehr schwer und das wird auch ausreichend dargelegt. ME zuviel und über Vermeer erfährt man zwar auch etwas, aber vielleicht etwas anderes als ich mir erhoffte bzw. vorstellte. Ich habe es damals zügig lesen können, aber zurück blieb ein zwiespältiges Gefühl.
    Weiterlesen

Ausgaben von Das Mädchen mit dem Perlenohrring

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 369

Das Mädchen mit dem Perlenohrring in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Details)
  • Englisch: Girl with a Pearl Earring (Details)
  • Französisch: La Jeune Fille à la perle (Details)

Ähnliche Bücher wie Das Mädchen mit dem Perlenohrring

Besitzer des Buches 141

  • Mitglied seit 6. Januar 2021
  • Mitglied seit 25. Mai 2006
  • Mitglied seit 1. Januar 2021
  • Mitglied seit 26. Januar 2023
  • Mitglied seit 10. Oktober 2022
  • Mitglied seit 25. Mai 2022
  • Mitglied seit 31. August 2007
  • ele

    Mitglied seit 5. Januar 2017
Update: