Schindlerjüdin
Buch von Raimund A. Mader
-
Buchdetails
Titel: Schindlerjüdin
Raimund A. Mader (Autor)
Band 2 der Kommissar Adolf Bichlmaier-Reihe
Verlag: Gmeiner-Verlag
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 319
ISBN: 9783839211052
Termin: Juli 2010
-
Bewertung
-
Kaufen
-
Aktion
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Schindlerjüdin
Frühjahr 1948, kurz vor der Währungsreform. In Regensburg werden drei Männer auf brutale Art und Weise ermordet. Schnell ist klar, dass es sich bei den Opfern um ehemalige SS-Mitglieder handelt. Im Zuge der Ermittlungen taucht überdies ein bekannter Name auf: Oskar Schindler, wohnhaft in Regensburg.
Mehr als 50 Jahre später wird ein Zeuge der damaligen Taten, Paul Gemsa, ein schlesischer Heimatvertriebener und mittlerweile hochrangiger Bürger der Stadt, selbst ermordet. Kommissar Adolf Bichlmaier ist sich sicher, dass es einen Zusammenhang zwischen den Verbrechen geben muss …
Weiterlesen
Serieninfos zu Schindlerjüdin
Schindlerjüdin ist der 2. Band der Kommissar Adolf Bichlmaier Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2008. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2013.
Über Raimund A. Mader
geboren 1952 in Bad Tölz, lebt seit vielen Jahren in Eschenbach, in der nördlichen Oberpfalz. Er studierte Anglistik und Germanistik in München und in Seattle, Washington. Mehr zu Raimund A. Mader
Bewertungen
Schindlerjüdin wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.
(0)
(2)
(1)
(0)
(0)
Rezensionen zum Buch
-
Rezension zu Schindlerjüdin
- Kapo
Kurzbeschreibung von Amazon.de:Weiterlesen
Frühjahr 1948, kurz vor der Währungsreform. In Regensburg werden drei Männer auf brutale Art und Weise ermordet. Schnell ist klar, dass es sich bei den Opfern um ehemalige SS-Mitglieder handelt. Im Zuge der Ermittlungen taucht überdies ein bekannter Name auf: Oskar Schindler, wohnhaft in Regensburg.
Mehr als 50 Jahre später wird ein Zeuge der damaligen Taten, Paul Gemsa, ein schlesischer Heimatvertriebener und mittlerweile hochrangiger Bürger der Stadt, selbst ermordet. Kommissar Adolf Bichlmaier ist sich sicher, dass es einen Zusammenhang zwischen den Verbrechen geben muss ...
Über den Autor: (dem Buch entnommen):
Raimund A. Mader, geboren 1952 in Bad Tölz, lebt seit vielen Jahren in der nördlichen Oberpfalz. Er studierte Anglistik und Germanistik in München und Seattle/Washington. Heute arbeitet er als Gymnasiallehrer in Weiden.
Buchreihe um den Kommissar Adolf Bichlmaier:
1. Glasberg
2. Schindlerjüdin
Handlung:
"Schindlerjüdin" ist getrennt in 2 Abschnitte, wovon der erste Teil bei insgesamt 319 Seiten ca. 1/3 einnimt. Wir befinden uns in Regensburg, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Am Ufer der Donau werden die Leichen von 3 Männern gefunden, die nicht nur ermordet, sondern auch noch kastriert worden sind. Der Schutzpolizist Melchior König findet heraus, dass alle 3 ehemalige Mitglieder der SS sind und zudem gute Bekannte des als "Schlächter von Plaszów" bekannten KZ-Kommandanten Amon Göth. Einziger Anhaltspunkt in Bezug auf die Morde ist der kleine schlesische Flüchtlingsjungen Paul Gemsa, der etwas gesehen zu haben scheint sowie ein unbekanntes Mädchen, das bei ihm gewesen ist. Nach weiteren Ermittlungen kommt Melchior König in eine moralische Zwickmühle.
Im zweiten Abschnitt ist der aus "Glasberg" bekannte Kommissar Adolf Bichlmaier von seiner schweren Krankheit wieder genesen und kehrt in den Dienst zurück. Sofort wird er zu einem neuen Fall gerufen: Die Leiche von Paul Gemsa, mittlerweile ein bekannter Lokalpolitiker, wurde erdrosselt im Wald gefunden. Bichlmaiers Ermittlungen führen in die bewegte Vergangenheit des Schlesiers. Kurz darauf wird ein sizilianisch-stämmiger Polizist von einer Gruppe mit rechtsradikalem Hintergrund totgeschlagen. Auch scheinen sich viele Bürger gegen das geplante Denkmal für den Retter von so vielen Juden Oskar Schindler auszusprechen. Die Stimmung in der Oberpfälzer Hauptstadt knistert...
Meine Meinung:
"Schindlerjüdin" reicht leider nicht ganz an "Glasberg", das grandiose Erstwerk von Raimund A. Mader, ran. Manchmal waren es mir 1 oder 2 Zufälle zuviel, die den Fall vorangetrieben haben, z.B. dass es bei jedem Mord Zeugen gab oder das durch Leute aus dem Bekanntenkreis zufällig jemand auf einem Foto identifiziert wird. Auch gingen mir die Polizisten etwas zu locker mit dem Mord an einem Kollegen um. Schließlich war es ja einer der ihren und normalerweise wird in so einem Fall sehr sensibel reagiert. Psychothriller-Effekte wie die Person, die plötzlich "wie ein Schatten" auftaucht, mit dem Protagonisten spricht und genauso schnell und unerkannt wieder verschwindet hätte der Autor eigentlich gar nicht nötig gehabt.
"Schindlerjüdin" ist nicht ganz so komplex und spannend wie der Vorgänger, aber trotzdem hat Raimund A. Mader überdurchschnittliche Krimikost abgeliefert. Sehr gut hat mir der erste Teil gefallen und wie die interessante Zeit beschrieben wird als die Nachwirkungen des Krieges noch allgegenwärtig und NSDAP und SS noch greifbar waren. Deutschland war erst noch beim Übergang in die Demokratie, in Mitten von Flüchtlingen aus den Ostgebieten und amerikanischen Besatzern. Sensible Themen wie Konzentrationsläger und Judenverfolgung werden vom Autor meiner Meinung nach mit dem richtigen Fingerspitzengefühl behandelt: Schonungslos und deutlich, aber der Zeigefinger wird nur in den richtigen Momenten erhoben und ohne Kollektivanklage.
Ein schmaler Grat ist die Einbringung von realen Personen wie Oskar Schindler, Amon Göth und kurzzeitig auch Franz-Josef Strauß in eine fiktive Geschichte, vor allem wenn persönliche Gespräche wie die von Schindler mit seiner Frau niedergeschrieben werden. Dies wurde allerdings von Mader recht elegant gelöst, so dass man nie an eine Verwässerung der Biographien dieser Menschen denken könnte. Einzig Strauß bekommt einen kleinen, aber nicht ernstzunehmenden Seitenhieb ab. Im Nachwort äußert sich der Autor übrigens zu diesem Thema.
Fazit: Raimund A. Mader verknüpft in seinen Krimis geschickt Oberpfälzer Lokalkolorit mit jüngerer Geschichte. Auch wenn mich "Schindlerjüdin" nicht ganz so begeistern konnte wie "Glasberg", kann ich das Buch allen Krimiliebhabern empfehlen.
Ausgaben von Schindlerjüdin
Besitzer des Buches 6
Update: