Tante Rosina und das verräterische Mieder

Buch von Andrea Vitali, Christiane Landgrebe

Bewertungen

Tante Rosina und das verräterische Mieder wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Tante Rosina und das verräterische Mieder

    Das höchste Ideal der Italiener ist ihr Familiensinn. Alle Familien besitzen irgendwo in ihrem weit verzweigten Clan eine/n weise/n Alte/n (Großmutter, -vater, Tante, o.ä.). Nicht nur in den Familien, sondern auch den politischen Räten, den Verwaltungen und in den Kneipen unterhält man sich in ohrenbetäubender Lautstärke, so dass nicht derjenige Recht bekommt, der es hat, sondern derjenige, der die anderen übertönt. Die Jungfräulichkeit heranwachsender italienischer Töchter wird bewacht und gehütet bis zur Hochzeit. Alle Jungs fahren knatternde Mopeds. Aus jeder Kleinigkeit vermag man eine Staatsaktion zu machen, aus der nur der heil herauskommt, der am besten gezahlt hat. Frauen haben sich in der Ehe in den Grenzen des Herdes zu bewegen; weil Männer sowieso fremd gehen, sieht man es ihnen von vorneherein nach. Ansonsten scheinen alle irgendwie irre im Kopf – so scheint es jedenfalls den Nachbarnationen.
    Keiner bringt es besser fertig, sämtliche Klischees über die Italiener zu verbreiten als italienische Autoren, die einen Familienroman schreiben. Vitali ist nicht der erste, und er wird sicher nicht der letzte sein.
    Um das richtige italienische Dorf-Feeling heraufzubeschwören, braucht man natürlich Personen en masse. Dass der nicht-italienische Leser gewisse Probleme mit ihnen hat, macht nichts; er kann sowieso nicht nachempfinden, wie sich una famiglia italiana anfühlt und wie es sich in ihr lebt.
    Gut, dass man als überschaubare deutsche Familie dort nicht lebt, sondern nur Urlaub macht.
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  • Rezension zu Tante Rosina und das verräterische Mieder

    Kurzbeschreibung amazon.de
    Es war der Morgen des 12. Februar. Die Luft war kalt, und das ganze Viertel roch appetitlich nach frisch gebackenem Brot. Es versprach ein schöner Tag zu werden, doch Mercede Vitali, Eignerin des gleichnamigen Wäschegeschäfts, haderte mit einem Gewissenskonflikt. Renata Meccia, die schöne Tochter des Bürgermeisters, hatte bereits in aller Frühe einen Einkauf getätigt, der das Schlimmste befürchten ließ. In ihrer Not beschloss Mercede, mit dem Priester zu reden. Das würde zumindest ihr Gewissen erleichtern. Dabei ahnte Mercede nicht einmal die wirkliche Tragweite der ganzen Geschichte. Denn hätte sie gewusst, welches Drama sie mit ihrem Bekenntnis auslöste, hätte sie - ganz gegen ihre Natur - lieber den Mund gehalten ...
    Die Geschichte spielt im Jahre 1931 in Bellano am Comer See. Der Bürgermeister entdeckt per Zufall dass seine Tochter mit dem Sohn genau der Frau, welcher ihn vor 20 Jahren am Tage der Hochzeit vor dem Altar stehen liess, eine Liaison hat. In seinen Augen ist diese Verbindung somit absolut unmöglich. Jedoch wie soll er dies seiner Tochter beibringen? Das stellt ihn vor ein grosses Problem.
    Anderseits hat er im Moment gar keine Zeit sich mit dieser unglückseligen Situation zu befassen. Er strebt für sein Dorf etwas viel Höheres an. Etwas das nicht nur seinem Dorf ermöglicht berühmt zu werden, sondern auch ihm die gebührenden Auszeichnungen einbringen wird. Ohne Verzögerung und ohne sich um die Kosten zu kümmern beschäftig er sich mit seinem ambitiösen Werk.
    Allerdings entwickeln sich die Dinge nicht wie gewünscht, eine Reihe von zufälligen Umständen bringen die Dinge komplett durcheinander.
    Diese Zeit indes nützt Renate, um sich bei ihrer Tante Rosina, einer klugen, zwar schon älteren aber noch sehr rüstigen Dame, Rat zu holen, um ihren Vater für sich und ihren Freund zu gewinnen.
    Natürlich spielt das im Titel erwähnte Mieder auch noch eine Rolle.
    Eine heitere, amüsante Lektüre. Andrea Vitali erzählt zugleich viele kleine Geschichten der Bewohner von Bellano, welche miteinander verflochten sind, die oftmals sehr zum schmunzeln verleiten. Das Buch hat mir einige unterhaltsame Stunden geboten.
    Zum Autor: Kopiert aus Wikipedia:
    Andrea Vitali (* 5. Februar 1956 in Bellano) ist ein italienischer Schriftsteller und Arzt. Vitali besuchte das Liceo Mancini in Lecco und studierte anschließend Medizin an der Universität Mailand. Er praktiziert als Arzt in seinem Heimatdorf.
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Ausgaben von Tante Rosina und das verräterische Mieder

Taschenbuch

Seitenzahl: 384

Hardcover

Seitenzahl: 384

Besitzer des Buches 3

  • Mitglied seit 29. Juli 2005
  • Mitglied seit 4. Juni 2004
  • Mitglied seit 24. Juli 2009
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