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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Winter

    Originaltitel: Zima, 2001 (polnisch)
    Übersetzer der deutschen Fassung: Olaf Kühl, Renate Schmidgall
    Kurzbeschreibung (Amazon):
    "Auf den Schrottplatz kommst du nicht", sagt Grzesiek zu seiner orangen Syrena (Auto), in der er mit Kupferdrahtrollen an der polnisch-slowakischen Grenze unterwegs ist. "Ich finde schon jemanden für dich. Vielleicht einen Rentner. Er wird für dich sorgen, und ihr werdet zusammen alt werden." Wie die berühmten Galizischen Geschichten spielt auch Winter unter Menschen in einer armen Gegend, deren Bewohner nach der Wende auf der Strecke geblieben sind. Sie leben in einer großen Stille. Überall in der Landschaft liegen kaputte oder ausrangierte Gegenstände herum, "von Leere durchweht", ihres Sinns beraubt. Ob es einen eschatologischen Mechaniker gibt, der mit einem himmlischen Schraubenschlüssel an ihrer Erlösung arbeitet? Andrzej Stasiuks unvergeßliche Geschichten erzählen vom Geheimnis und von der Würde einer bald verschwundenen Welt.
    Aus dem Klappentext der französischen Ausgabe bei "Editions Noir sur Blanc" (eigene Übersetzung) :
    Die Helden dieser fünf Geschichten leben von Wenigem in ihrem armen Dorf im Südosten Polens, nahe an der slowakischen Grenze. Doch sie leben fest verbunden mit dem „Hier und Jetzt“, deren Unvollkomùmenheiten sie mit feiler Philosophier ertragen. Diese Fragmente von Leben, mit Humor und Phantasie erfasst, schaffen ein Bild einer Welt, in der die Gegenwart langsam vorbeizieht und die Leute an den Grenzen zur Ewigkeit leben.
    Die Kurzbeschreibung als auch der französische Klappentext gibt schon gut die Atmosphäre dieser fünf Geschichten wieder, die mir gut gefallen haben. Sie haben ebenfalls etwas vom „möglichen Ende“, von einem Leben, das anscheinend so fern der Zentren dieser Welt abläuft. Doch fand ich die Stimmung poetischer als in dunkleren Texten Stasiuks. Sie sind zwar als Erzählungen ausgegeben, haben aber sicherlich viel Erlebtes in sich, denn der Autor bewohnt diese Grenzregion, die auch in seinem Buch „Die Welt hinter Dukla“ eine erste Rolle spielt.
    Neben dem oben erwähnten Schrotthändler findet man als Hauptpersonen auch einen älteren Mann, der regelmäßig in die Stadt fährt und "die Welt betrachtet"; einen fahrenden Händler, der mit seinen Waren aus "Paris-Rom-London" die Welten zu verbinden scheint und einen Winter ohne Ende, den man, mehr oder weniger isoliert, im Haus verbringt.
    In Teilen seiner Schreibart erinnerte er mich.an einen anderen, mir lieben Autor, Mariusz Wilk. Auch dort die Beschreibung von Welten, wie sie verschwinden. Mitten in Europa, außerhalb der Zeit?! Nahezu poetische Betrachtungen und Beschreibungen laden zum Verweilen und Nachlesen ein.
    Ich habe das Buch in seiner französischen Ausgabe (L’hiver) gelesen, und kann mich also nicht über die deutsche Übersetzung äußern.
    Über den Autor
    Andrzej Stasiuk, der in Polen als wichtigster jüngerer Gegenwartsautor gilt, wurde 1960 in Warschau geboren, debütierte 1992 mit dem Erzählband "Mury Hebronu" (Die Mauer von Hebron), in dem er über seine Gewalterfahrung im Gefängnis schreibt. Stasiuk wurde 1980 zur Armee eingezogen, desertierte nach neun Monaten und verbüßte seine Strafe in Militär- und Zivilgefängnissen. 1986 zog er nach Czarne, ein Bergdorf in den Beskiden.
    Gebundene Ausgabe: 59 Seiten
    Verlag: Insel Verlag; Auflage: 1 (21. September 2009)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3458193227
    ISBN-13: 978-3458193227
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Ausgaben von Winter

Hardcover

Seitenzahl: 59

Winter in anderen Sprachen

  • Deutsch: Winter (Details)
  • Polnisch: Zima: Obrazy Kamil Targosz (Details)

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