Meine Antonia

Buch von Willa Cather, Stefanie Kremer, Elke Schmitter

  • Kurzmeinung

    Farast
    Gefühlvoll ohne sentimental zu sein, mit starken Frauenfiguren.
  • Kurzmeinung

    Jean van der Vlugt
    Starke Figuren (v.a. Frauen)! Roman des Gefühls, nicht der Handlung, ohne Sentimentalität! Der Schluss ist ein Wunder!

Bewertungen

Meine Antonia wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Meinungen

  • Gefühlvoll ohne sentimental zu sein, mit starken Frauenfiguren.

    Farast

  • Starke Figuren (v.a. Frauen)! Roman des Gefühls, nicht der Handlung, ohne Sentimentalität! Der Schluss ist ein Wunder!

    Jean van der Vlugt

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Meine Antonia

    Ich habe das Buch schon vor über zehn Jahren gelesen und kann deshalb nichts mehr zu obiger Diskussion sagen. Meine Rezi von damals habe ich aber noch gefunden.
    Rezension von 2011:
    Meine Antonia ist ein Buch der leisen Töne, dessen Wirkung bei mir auch nach ein paar Tagen immer noch anhält. Die Geschichte lebt nicht von den Ereignissen, obwohl die teilweise sehr dramatisch sind. Vielmehr lebt sie von den Personen, die die Autorin wunderbar gezeichnet hat.
    Auch wenn sie keine sympathische Frau ist macht Antonias Mutter einen der stärksten Eindrücke auf mich. Wirkt sie anfangs noch schüchtern und dankbar für die neue Chance, so kommt bald eine andere Person zum Vorschein. Sie ist neidisch auf die Besitztümer anderer Leute ohne die harte Arbeit zu sehen, die dahinter steckt. Sie will Dinge geschenkt bekommen ohne selbst etwas zurück zu geben. Ihre Familie scheint ihr egal zu sein, ihr geht es nur um den ältesten Sohn. Seinetwegen mussten alle die geliebte Heimat verlassen was den Vater unendlich traurig macht.
    Antonia ist zerrissen zwischen ihrer Freundschaft zu Jim und der Loyalität zu ihrer Familie. Manchmal konnte ich in ihrem Benehmen deutlich ihrer Mutter sehen, ein anderes Mal stellt sie die Freundschaft über ihre Familie. Trotzdem hält sie unerschütterlich zu ihrem Bruder und seinem Traum vom besseren Leben, auch wenn das manchmal das Aufgeben ihrer Träume wie der Schule bedeutet.
    Aber schließlich scheint auch sie ihr Glück zu finden: während ihrer Arbeit als Hausmädchen entdeckt sie das Tanzen und ist jeden Abend auf dem Tanzboden zu finden, ohne an die Folgen zu denken. Hier habe ich eine sehr trotzige Antonia erlebt. Sie glaubt, sich ihr Vergnügen verdient zu haben und lässt deshalb keinen Kommentar darüber zu. In so einer Situation kommt sie mir wie ein kleines Kind vor.
    Damals habe ich es eines der Lesehighlights genannt. Schade, dass ich mich trotzdem kaum noch an das Buch erinnern kann.
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  • Rezension zu Meine Antonia

    Willa Cathers Roman aus dem Jahr 1918, der mit der Knaus/btb-Ausgabe nun in der dritten Übersetzung ins Deutsche vorliegt, ist ein in jeder Hinsicht ungewöhnliches Buch. Der Ich-Erzähler Jim Burden wächst als Waise bei seinen Großeltern auf einer Farm in Nebraska auf. Die vier Jahre ältere Antonia, deren Familie gerade aus Böhmen eingewandert ist, bleibt für lange Jahre Jims wichtigste Vertraute in seiner Altersgruppe. Was Antonia in diesen ersten Jahren lernt, in denen ihre Eltern sich - fresh from the boat - mit der für sie ungewohnten Farmarbeit plagen, lernt sie von Jim. Abgesehen von der besonderen Beziehung zwischen Jim und Antonia bietet der Roman Einblick in das Leben der ersten Siedler, die auf ihrem Grund die Spuren im Gras finden, die die Ureinwohner noch vor kurzer Zeit dort hinterlassen haben.
    Zunächst wirkt es erstaunlich, dass eine männliche Erzählstimme über eine ganze Clique von Mädchen berichtet und sich dabei mit Küche, Garten, dem Heranwachsen von Kindern und schließlich sogar dem Schneiderhandwerk befasst. Doch in diesem Buch ist nichts wie erwartet. - Antonia spielt im Roman eine Hosenrolle, stolz auf ihre Fähigkeiten, arbeitet sie auf der Farm ihrer Eltern wie ein Mann. Antonias kurzes Intermezzo als Köchin einer kinderreichen norwegischen Familie in der nächsten Kleinstadt bietet dem Erzähler Jim die Gelegenheit, das Schicksal einer ganzen Gruppe von Hausmädchen zu verfolgen. Alle stammen aus Familien böhmischer oder skandinavischer Herkunft und sprechen noch zu schlecht Englisch, um als Lehrerin arbeiten zu können. Mit dem Geld, das sie als Hausmädchen oder Schneiderin in der Stadt verdienen, können ihre Väter schneller ihre Schulden aus dem Landkauf zurückzahlen. Zwei dieser Mädchen strafen allen Klatsch über ihren lockeren Lebenswandel Lügen, indem sie nach einem ersten geschäftlichen Erfolg in der Kleinstadt im Westen der USA einen Neuanfang wagen - und wieder erfolgreich sind. Lena, die Schneiderin, bringt auf den Punkt, warum ihre berufliche Selbstständigkeit und die Ehelosigkeit für sie so wichtig sind. Sie hat als Kind keine Nacht allein in einem Bett geschlafen; kein Tag verging, an dem sie sich nicht um ihre jüngeren Geschwister gekümmert hat. Lena hatte bereits genug Familie für ihr gesamtes Leben, um keine feste Beziehung zu einem Mann mehr zu erträumen.
    Fazit
    Für einen Roman, der Anfang des 20. Jahrhunderts erschien, eine ungewöhnliche Sichtweise, die hinter der Konsequenz jedoch zurückbleibt, mit der Willa Cather ihre eigene Rolle in Hosen und ihre Karriere als Journalistin und Autorin verfolgte. (siehe dazu auch das Nachwort)
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  • Rezension zu Meine Antonia

    Ich hatte dieses Buch schon eine geraume Zeit auf dem SUB ! Na, was da noch für Schätze schlummern… Und ich stimme Buchkrümel und Wirbelwind in ihren positiven Meinungen vollkommen zu. Gerne hole ich nach fast fünf Jahren den Fred nochmal hoch; vielleicht werden andere User noch aufmerksam auf dieses Buch!
    Ich werde noch einiges zufügen, was mir aufgefallen ist :
    Es herrscht eine seltsame Verbindung zwischen dem Ausgenutztwerden und dem Leid einerseits, und dann halt der Unschuld, der Leichtigkeit andererseits, bzw auch einer gewissen Bitterkeit. So sehr man aber in eine für uns andere Welt abtaucht, so ist diese doch sehr realistisch !
    Eingebettet ist die Geschichte von Antonia und den anderen auch immer wieder in tolle Naturbeschreibungen : die Jahreszeiten sind sehr präsent : ob die gleissende Hitze der Sommer, Erntezeiten, und dann auch die Kälte der Winter, die meterhohen Schneemassen, Stürme…
    Der Roman besteht aus einer Einführung und dann fünf ungleich langen « Büchern », bzw Teilen, mit je Unterkapiteln son sehr lesbarer Länge, um die drei bis fünf Seiten lang. Der erste Teil umfasst erzählerisch « nur » ein Jahr und ist dennoch der längste : als ob die Kindheit bzw frühe Jugend den Stoff des Lebens bildet. Da war Jim circa 10/11 Jahre und Antonia 13.
    Eingerahmt wird die Ich-Erzählung des Jim Burden über Antonia von einem weiteren Ich-Erzähler, der Jim Burden mit über 40 wiedersieht und ihn zum Festhalten seiner Erinnerungen an Antonia einlädt.
    […]
    Nun, diese Frage und die spätere Zustimmung in einem Beitrag lässt mich stutzen und verschiedentlich antworten :
    - der Vater wollte sehr offensichtlich nicht, jedoch die Mutter : sie hatte grosse Pläne für die Kinder… An einer Stelle sagt Vater Shimerda klar, dass er bei der Abfahrt Geld gehabt hätte.
    - vielleicht sehr verborgen, aber dennoch klar gesagt wird, dass die Mutter als Magd im Hause des Vaters war und schwanger geworden ist. In gewissem Sinne wurde sie nie akzeptiert von den Schwiegereltern (wahrscheinlich sah sie eine gesellschaftliche Herabsetzung in der Beziehung ihres Sohnes?), betrat sie nie das Haus der Eltern ihres Mannes! So war diese Familie daheim irgendwie Paria ! Ist es ein Wunder, dass besonders sie weg wollte, und einen neuen Anfang woanders suchte ?
    Doch in mir kommen angesichts der scheinbar lapidaren Feststellung und des späteren Beifalls noch andere Überlegungen hoch, die ich ihrer Ausführlichkeit wegen mal in einen Spoiler setze, obwohl sie kein Geheimnis sind :
    Hier noch ein Link zum (US-) englischen Original, das ich las :
    Taschenbuch: 272 Seiten
    Verlag: Mariner Books; Auflage: Reissue (21. September 1995)
    Sprache: Englisch
    ISBN-10: 039575514X
    ISBN-13: 978-0395755143
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  • Rezension zu Meine Antonia

    Als zehnjähriges Waisenkind kommt Jim Burden nach Nebraska, um dort bei seinen Großeltern zu leben. Unterwegs trifft er auf die Shimerdas, eine böhmische Auswandererfamilie, deren Ziel ebenfalls die Prärie ist, und freundet sich mit deren Tochter Antonia an. Die Freundschaft bleibt bestehen, als sich Antonias Familie ganz in der Nähe von Jims Großeltern ansiedelt - unter ärmlichsten Bedingungen, in einer Erdhöhle.
    Antonia ist willensstark und kräftig, packt fest mit an, um eine Existenzgrundlage für ihre Familie aufzubauen, insbesondere für ihren Vater, einen Geiger, der eigentlich gar nicht gemacht ist für das rauhe Leben in der Prärie und die Landwirtschaft, doch als sie älter wird, spürt sie, dass sie nicht auf Dauer so leben möchte, und sieht sich nach einer Anstellung als Hausmädchen um.
    Jim wächst seinerseits heran, wird als erster in seiner Familie studieren gehen, macht seine ersten Erfahrungen mit Frauen, versucht seinen Weg im Leben zu finden - und Antonia geht ihm bei alledem nie völlig aus dem Kopf ...
    Es ist schwer, den Inhalt zusammenzufassen. Das Buch lebt vor allem von den leisen, poetischen Schilderungen von Land und Leuten. Ganz unprätentiös und klar stellt Willa Cather den Alltag der Siedler dar, die teils unter unvorstellbar primitiven Bedingungen und schlecht vorbereitet in ein neues Leben starten. Es kommt auch zu einigen dramatischen Ereignissen, die gerade durch die ruhige, unsentimentale Erzählweise sehr eindrucksvoll beschrieben werden.
    Die Gefühle der Hauptfiguren spielen eine eher untergeordnete Rolle bzw. sind eher zwischen den Zeilen herauszulesen, trotzdem sind die Charaktere so einprägsam gezeichnet, dass sie mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben werden, ebenso wie viele kleine, wunderschön beobachtete Szenen.
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  • Rezension zu Meine Antonia

    Neben Guy de Maupassant wurde Willa Cather, dank Krümels Rezension, für mich die Entdeckung 2008! Beides Klassiker, das gibt zu denken.
    Ihr Roman steckt voller Wärme und Liebe zu "ihrem" Land und hat an Lebhaftigkeit durch die Jahre nichts eingebüßt.
    Besonders Jim, der Erzähler, und natürlich Antonia sind mir schnell ans Herz gewachsen. Willa Cather zeigt den Kontrast von Stadt und Land, der harte Überlebenskampf, besonders der Frauen, die häüfig auf Bildung verzichten mussten, um im Alltag ihren Mann zu stehen und die Familie mit Tatkraft zu unterstützen. Mancher gelang dadurch eine frühe Art Emanzipation.
    Ich begleitet das Land und seine Menschen durch die Jahreszeiten und das Bild vom roten wehenden Gras hatte ich ich auch dann noch vor Augen, wenn ich das Buch zu meinem Verdruß zur Seite legen musste.
    Ein wunderbares Buch, dem ich wesentlich mehr Aufmerksamkeit wünsche. Mit Freude habe ich registriert, dass nun weitere Bücher von Willa Cather neu aufgelegt werden. Das nächste erscheint Februar. "Meine Antonia" wird ganz sicher nicht mein letztes Buch von Willa Cather sein.
    Ich schließe mich daher Krümels Beurteilung von uneingeschränkt und voller Begeisterung an.
    Übrigens als Weihnachtsgeschenk sicher auch ein excellenter Griff!!!
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
    Bernd Schroeder, Hau
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  • Rezension zu Meine Antonia

    Eine amerikanische Bronte!
    Ein wunderbarer Roman! Ein Roman in den man versinkt und eintaucht, und über Stunden die reale Welt vergisst! Das Warum zu beschreiben ist schwer.
    In der zweiten Hälfte des vorletzten Jahrhunderts wanderten die Pioniere der alten Welt in die noch urbare und unendliche Weite der Prärie Nebraskas ein. Welchen Gründen sie auch immer folgten, sie waren Entwurzelte und auf der Suche nach Glück, Geld und neue Heimat.
    “Meine Antonia” kommt aus Böhmen, und warum diese Familie nach Amerika übersetzt, bleibt doch ein kleines Rätsel, denn die Wurzeln bleiben immer in Böhmen. Der Vater von Antonia ist Musiker und muss in der neuen Heimat seinen Traum aufgeben, zum Farmer wurde er aber nie. Ihr Bruder übernimmt diese Verantwortung.
    Antonia ist die älteste Tochter, die einerseits eine enge und innige Freundschaft mit dem Nachbarjungen innehat; mit Jim (der Erzähler) ist sie Kind und erkundet das Land. Aber sie trägt auch viele Lasten auf ihren Schultern, sie muss ihren Mann stehen und die Felder bewirtschaften. Als junge Frau kommt sie als Haushälterin in eine größere Stadt und unterstützt mit diesem Geld weiterhin ihre Familie.
    Was mir besonders gut gefallen hat, war diese Subjektivität in der Erzählung. Cather stand eindeutig auf der Seite der älteren Töchter der neuen Einwanderer. Sie trugen ein schweres Los und mussten für ihre Familien alles geben, und das taten sie auch mit Elan und Ausdauer. Diese jungen Frauen schufteten von morgens bis abends damit das Land abbezahlt wurde, Häuser gebaut und Maschinen angeschafft werden konnten. Aber, da sie sehr emanzipiert und selbstsicher waren, untersagten sie sich nicht kleinen Annehmlichkeiten. Sie gingen gerne Tanzen und lachten für ihr Leben gerne, was ihnen einen schlechten Ruf einbrachte.
    Dennoch schaffte es jede von ihnen, es zu etwas zu bringen. Jede fand ihren Weg!
    Ich setze diesen Roman mit den großen Bronte Romanen gleich, wenn auch ein Jh. später. Auch den Stil und die Sprache der Autorin kann man mit den ganz Großen des 20. Jh. gleichsetzen. Das Werk ist ein wunderbares Zeitzeugnis und für mich eine Perle der Literatur!
    Über die Autorin:
    Willa Catcher (1873 - 1947) kam als Mädchen nach Nebraska, und wurde Journalistin, später Autorin. Sie erhielt 1923 den Pulitzer-Preis. “Meine Antonia” erschien 1918 und zu deutsch 1928.
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Ausgaben von Meine Antonia

Hardcover

Seitenzahl: 320

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 320

Meine Antonia in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 36

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