Verschwörungsmelange

Buch von Hermann Bauer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Verschwörungsmelange

Ganz Florisdorf fiebert dem Derby zwischen den Bezirksfußballvereinen „Floridsdorfer Kickers“ und „Eintracht Floridsdorf“ am kommenden Sonntagvormittag entgegen. Das Café Heller soll extra geöffnet werden, um von dem zu erwartenden Massenansturm zu profitieren - überhaupt nicht zur Freude von Chefober Leopold, der das Spiel selber gerne sehen möchte. Überschattet wird das „Großereignis“ von der beabsichtigten Fusion der beiden traditionsreichen Wiener Fußballvereine. Vor allem die Anhänger der Eintracht können sich damit nicht abfinden und verschwören sich während einer Versammlung im Café Heller einmütig gegen die Pläne. Kampfbereit ziehen sie anschließend zum Eintracht-Platz. Als auch Leopold nach der turbulenten Sitzung am Sportplatz eintrifft, ist die Lage längst eskaliert: Wolfgang Ehrentraut, stärkster Verfechter der Fusion, liegt erstochen hinter dem Fußballtor. Neben ihm seine Aktentasche, in der Leopold eine ganz erstaunliche Entdeckung macht …
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Serieninfos zu Verschwörungsmelange

Verschwörungsmelange ist der 3. Band der Ober Leopold / Café Heller Reihe. Diese umfasst 16 Teile und startete im Jahr 2008. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Bewertungen

Verschwörungsmelange wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Verschwörungsmelange

    In Floridsdorf fiebert man einem wichtigen Spiel zwischen den beiden lokalen Fußballvereinen entgegen. Auch Leopold hätte sich am freien Sonntag gerne unter die Zuschauer gemischt, doch leider hat seine Chefin beschlossen, dass Kaffeehaus an diesem wichtigen Tag offenzuhalten und dadurch ein kräftiges Umsatzplus zu erzielen.
    Getrübt wird die Freude über das Spiel bei vielen Fans durch die Tatsache, dass die beiden Klubs zum 1. FC Floridsdorf fusionieren sollen. Dieses Vorhaben ruft die unterschiedlichsten Emotionen hervor, und deshalb wundert sich Leopold nicht einmal sehr, als er den stärksten Befürworter der Fusionierungspläne, den Obmann der "Floridsdorfer Eintracht", Wolfgang Ehrentraut, erstochen auf dem Platz vorfindet.
    In einer in der Kantine zurückgelassenen Aktentasche findet Leopold kompromittierendes Material, und ihm wird klar, dass Ehrentrauts Mörder auch außerhalb des Fußballklubs zu finden sein könnte.
    Oberkellner Leopold hatte es schon lange im Gefühl, dass bald wieder ein Verbrechen passieren wird, und so macht er sich auch diesmal mit Feuereifer unauffällig an die "Ermittlungsarbeit". Gerne bezieht er seinen Freund Thomas Korber mit kleinen Aufträgen mit ein. Der Gymnasialprofessor verstrickt sich diesmal erfreulicherweise gar nicht so arg in seine sonst üblichen Turbulenzen mit dem schönen Geschlecht und ist auch weniger trinkfreudig.
    Verdächtige gibt es gerade unter den Fußballbegeisterten jede Menge, angefangen von ehrgeizigen Managern über Kantinenwirten bis zu strikten Gegnern und Befürwortern der Fusion.
    Besonders gut beschreibt Hermann Bauer in diesem dritten Band die Atmosphäre eines traditionsreichen Wiener Kaffeehauses, das gerade wegen seines leicht in die Jahre gekommenen Interieurs einen ganz eigenen Charme ausstrahlt, getragen von seinen Stammgästen und seinem Stammpersonal. Aber nicht nur das Kaffeehaus zeigt leichte Abnützungsspuren, auch Oberkellner Leopold meint erste Anzeichen des Alters zu spüren, und sinniert über die Frage, was sein Schicksal wäre, wenn das Kaffeehaus modernisiert, und er nicht mehr gebraucht werden würde.
    Diese existentiellen Fragen des sympathischen Leopold werden von einer zarten Liebesgeschichte seines Freundes Thomas Korber unterstrichen und mit sehr schönen romantischen Liebesgedichten untermalt. Dass Stefan Zweig auch Gedichte geschrieben hat, war mir bisher nicht bekannt, und dass ich ausgerechnet in einem Lokalkrimi darauf stoße, habe ich schon gar nicht geahnt.
    Dieses schöne Gedicht des großen Schriftstellers über erste Zärtlichkeiten eines Liebespaares möchte ich hier gerne zitieren.
    […]
    Oberinspektor Richard Juricek tritt weiterhin nur zögerlich in Erscheinung, während Inspektor Bollek, der sich über Leopolds Einmischung in seine Arbeit immer mordsmäßig aufregt, für mich bereits zur Stammmannschaft gehört.
    Außer den bereits bekannten Protagonisten gibt es wieder eine große Anzahl an Figuren, die charakterlich aber nur wenig ausgearbeitet in Erscheinung treten, und für den Leser keine große Rolle spielen.
    Eine Ausnahme bildet der bereits in den 1970er Jahren nach Kanada ausgewanderte Josef Braun. Als Joe Brown und Besitzer einer Möbelkette ist er in die alte Heimat zurückgekehrt, und hat als Präsident und Hauptsponsor der "Floridsdorfer Kickers" große Pläne. Seine rustikale Ausdrucksweise in einem deutsch-englischen Mix sorgt für humorvolle Szenen und hat bei mir Assoziationen mit lebenden Vorbildern hervorgerufen.
    Die leicht wehmütige, aber auch romantische Stimmung in diesem Roman hat mir gut gefallen, während mir die Tat, das Motiv und die Lösung des Falles doch etwas verworren und weit hergeholt vorgekommen sind. Positiv daran ist wiederum, dass es dem mitratenden Leser kaum möglich sein wird, im Vorfeld auf die richtige Spur zu kommen.
    Fußballthemen sprechen mich prinzipiell nicht besonders an, aber in diesem Fall war die Problematik recht gut verständlich dargestellt, und auch die Langmut von Nicht-Fußballfans wurde nicht über Gebühr strapaziert.
    Insgesamt betrachtet, ist dem Autor mit diesem Roman solide Krimiunterhaltung gelungen, die für einige unterhaltsame Lesestunden sorgt. Gerne vergebe ich dafür
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  • Rezension zu Verschwörungsmelange

    Klappentext
    Ganz Florisdorf fiebert dem Derby zwischen den Bezirksfußballvereinen »Floridsdorfer Kickers« und »Eintracht Floridsdorf« am kommenden Sonntagvormittag entgegen. Das Café Heller soll extra geöffnet werden, um von dem zu erwartenden Massenansturm zu profitieren - überhaupt nicht zur Freude von Chefober Leopold, der das Spiel selber gerne sehen möchte.
    überschattet wird das »Großereignis« von der beabsichtigten Fusion der beiden traditionsreichen Wiener Fußballvereine. Vor allem die Anhänger der Eintracht können sich damit nicht abfinden und verschwören sich während einer Versammlung im Café Heller einmütig gegen die Pläne. Kampfbereit ziehen sie anschließend zum Eintracht-Platz.
    Als auch Leopold nach der turbulenten Sitzung am Sportplatz eintrifft, ist die Lage längst eskaliert: Wolfgang Ehrentraut, stärkster Verfechter der Fusion, liegt erstochen hinter dem Fußballtor. Neben ihm seine Aktentasche, in der Leopold eine ganz erstaunliche Entdeckung macht. Leopold findet heraus, dass der Funktionär nicht nur im Fußballverein etliche Feinde hatte …
    Stimmen:
    „… der Autor pflegt die feine sprachliche Klinge und dokumentiert ein Stück Wiener Kultur, ohne in den herben Schmäh eines Kaisermühlen-Blues zu verfallen … Für Krimileser, die sich an den kleinen und leisen Zwischentönen in den Schilderungen eines Alfred Komarek und seinem Gendarm Polt ergötzen konnten, ist Hermann Bauers Leopold mit Sicherheit ein ähnlicher Lesegenuss ...“
    Autorenportrait:
    Hermann Bauer, Jahrgang 1954, ist Lehrer für Deutsch und Englisch an einer Handelsakademie in Wien. Er liebt Kriminalromane, besucht regelmäßig „sein“ Kaffeehaus und spielt Theater. Mit dem Kaffeehauskrimi „Fernwehträume" gab er 2008 sein Debüt als Romanautor, es folgte „Karambolage“ 2009, „Verschwörungsmelange“ ist der dritte Fall für seinen ebenso neugierigen wie liebenswürdigen Oberkellner Leopold.
    Gmeiner Verlag
    1., Auflage 8. Februar 2010
    ISBN-Nummer: 3839210615
    277 Seite zu 13 Kapitel
    Wieder kann Ober Leopold seinem liebsten Hobby nachgehen, der Mörderjagd. Plötzlich sind alle altersbedingten Wehwehchen wie weggeblasen und er stürzt sich in ein neues Abenteuer. Nach der Ermordung des Obmanns des Fussballvereins Eintracht Floridsdorf, der die Fusion mit dem grössten Feind des Vereins eingefädelt hat, fragt man sich schon, ob diese Fusion noch andere Hintergründe hat. Ist es gar die scheidungswillige Ehefrau, die dahintersteckt? Aber auch die sogenannten Freunde, die Musketiere, benehmen sich ganz schön verdächtig. Der Ermordete hat sich eine Menge Feinde gemacht und der Sponsor dieser Fusion benimmt sich wie der reiche Onkel aus Amerika. Also hat Leopold eine Menge zu tun.
    Noch ein Nachschlag: Wer das Originalkaffeehaus in den Romanen sucht, sollte hier nachsehen http://www.hermannbauer.at/kritiken/HBauer%20Augustin.pdf oder einfach ins Café Fichtl in Floridsdorf gehen.
    Mir hat besonders gefallen, dass die Beschreibung der Atmosphäre dieses kleinen Vorstadtvereins so gelungen ist. Es ist kein Thriller, die Spannung hält sich in Grenzen und wird zum Ende hin gut aufgebaut. Der Autor führte mich ganz schön in die Irre, der Täter war für mich nicht schon Seiten vorher erkennbar sondern wirklich eine Überraschung.
    Die Personen, kann man so in jeden Wiener Vorstadtkaffeehaus wiederfinden, z.B. den Lehrer, die alte Dame oder die Tarokpartie (Tarok ist ein ziemlich altes Kartenspiel, welches in vielen Wiener Kaffeehäusern gespielt wird), aber auch die Billardspieler die anscheinend in dem Vorgängerbuch Karambolage schon vorkommen, sind also absolut realistisch. Ein gutes Kaffeehaus zeichnet sich nicht nur durch guten Kaffee aus, sondern es muss mindestens zehn Tageszeitungen führen und dazu noch einen Lesezirkel. Dies und die resche Chefin sind hier im Café Heller vorhanden.
    Der Roman ist leicht lesbar mit viel Humor und und manchen wienerischen Ausdrücken, welche immer übersetzt werden, durchsetzt. (Spassettl, Schnoferl, Pantscherl und ähnlichen).
    Der Roman erhält von mir vier Sterne, dies ist für mich schon eine Höchstwertung. Man braucht doch noch eine Stern für Steigerungen oder sollen Krimis mit Goethes Wahlverwandtschaften gleichgestellt werden?
    Alles in allem ein unterhaltsamer Krimi mit Wiener Flair und Schmäh, den ich allen Wienliebhabern empfehlen kann.
    Liebe Grüsse
    Mara
    P.S. Nun habe ich also wieder einen Wiener Autor entdeckt und muss mir natürlich die Vorgängerromane auch noch anschaffen. Meine Bücherstappel wachsen, aber ich denke, in diesem Fall lohnt es sich.
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Ausgaben von Verschwörungsmelange

Taschenbuch

Seitenzahl: 277

E-Book

Seitenzahl: 277

Besitzer des Buches 13

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