Marlon Brando, der versilberte Held
Buch von Jörg Fauser

Titel: Marlon Brando: Der versilberte Rebell
Jörg Fauser (Autor)
Verlag: Diogenes
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 256
ISBN: 9783257239263
Termin: Juni 2009
Aktion
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Marlon Brando, der versilberte Held
Vor 26 Jahren, 1978 verfasste der heute fast vergessene Journalist Jörg Fauser 'in einer Bude über den Dächern Münchens' die vorliegende Biografie 'Brando - Der versilberte Rebell'. Fauser hat damit etwas geschaffen, das viel mehr ist, als nur das übliche Legenden-vermarktungsgerechte Stück Text, das sich von Imagewechsel zu Imagewechsel hangelt. Der versilberte Rebell ist Prosa, ist Fausers Prosa, die Brandos Lebenslauf besetzt hat und ihn als Gedankenstrom durchfließt. Fauser schrieb hier aber nicht etwa seine eigene Version von Brandos Leben, er war ziemlich gut informiert und stellte den zitierten Quellen auch immer eine eigene Einschätzung zur Seite. Aber das Buch lebt von der spürbaren Inspiration, die Fauser durch Brando erfuhr. In ihm fand er einen der Seinen. Und in dessen Leben und den Legenden, die um ihn ranken, eine Partitur, die dem Sound seiner Schreibe entsprach.
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Bewertungen
Marlon Brando, der versilberte Held wurde bisher einmal bewertet.
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Marlon Brando, der versilberte Held
- Bellis-Perennis
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2. Januar 2025 um 17:11
Guter Inhalt, leider hat mir die sehr flapsige Sprache nicht so gut gefallen Diese Biografie über Marlon Brando ist nicht ausschließlich eine Biografie eines Menschen, sondern vielmehr eine Stück Zeitgeschichte.Weiterlesen
Geboren 1924 in Nebraska als Sohn des Vertreters Marlon Brando und seiner Frau Dolores, wächst Marlon jun., der von allen nur “Bud” genannt, anfangs in geordneten Verhältnissen auf. Das ändert sich, als Mutter Dolores immer öfter zur Flasche greift und der Vater selten daheim ist. Bud und seine Schwestern werden vernachlässigt. Marlon jun. provoziert durch schlechte Schulerfolge und fliegt sogar von einer Militärschule.
Schließlich kehrt er seinem Elternhaus den Rücken und lernt 1943 in New York Erwin Piscator kennen, der eine Schauspielschule leitet und Größen wie Walter Matthau oder Tony Curtis hervorbringt. Die wichtigste Person in dieser Zeit ist die Schauspiellehrerin Stella Adler.
Nach Unstimmigkeiten verlässt er Piscator und hat 1947 mit der Bühnenfassung von “Endstation Sehnsucht” seine ersten Erfolge.
Die weitere Entwicklung zu gefragt wie gefürchteten Star ist bekannt. Weniger bekannt ist vielleicht, dass sich Brando zum Rollenstudium in das jeweilige Umfeld begeben hat. Für die Rolle in “Der Wilde” hat er intensive Milieustudien betrieben.
Seine Art zu spielen, hat allerdings jene Regisseure gegen ihn aufgebracht, die pingelig ihre Schauspieler bevormundet haben.
Marlon Brando soll, lt. Jörg Fauser nie zu Alkohol gegriffen haben, da ihn das Verhalten seiner Eltern so abgestoßen hat. Sein Laster ist eher unmäßiges Essen.
Meine Meinung:
Von dieser Biografie Marlon Brandos bin ich einigermaßen enttäuscht. Nicht so sehr vom Inhalt, sondern von der sprachlichen Ausführung. Jörg Fauser gilt als renommierten Autor. Manchmal habe ich allerdings den höchst subjektiven Eindruck, das Werk eines Pubertierenden zu lesen. Ein Bespiel gefällig?
“Natürlich warf Hollywood seine Kontaktlinsen auf den Stoff …” (S. 53)
oder
“.. diktierte folgendes Statement in ihre Griffel..” (s. 90)
In dieser und ähnlicher Tonart geht es weiter.
Gut gefällt mir, dass sich der Autor ausführlich mit der Zeit und den Zeitgenossen auseinander setzt. So nimmt er Bezug auf die Hetze gegen angebliche und echte Kommunisten, die im konservativen Hollywood Schwierigkeiten ohne Ende hatten. Dass er dabei allerdings die Präsidenten Amerikas (von Eisenhower bis Nixon) rüde beschimpft, ist entbehrlich.
Die Person Marlon Brandos scheint gut getroffen zu sein. Der Star rebelliert – wie zuvor schon im Elternhaus und in den Schulen – gegen allzu forsche Vereinnahmung. In manchen Lebensphasen wird er sich allerdings selbst untreu, wenn er aufgrund von Geldsorgen doch Filme dreht, die nicht ganz seiner Persönlichkeit entsprechen.
Der Autor Jörg Fauser (1944-1987) war selbst ein Rebell, der an Hausbesetzungen und Demos teilgenommen hatte. Er war Journalist und sein literarisches Werk gilt heute als Wegbereiter der Undergroundliteratur. In der Nacht nach seinem 43. Geburtstag wurde Fauser auf der Autobahn nähe München-Riem tot aufgefunden. Ob sein Tod mit seinen Recherchen im Drogenmilieu zusammenhing, konnte nie zweifelsfrei festgestellt werden.
Fazit:
Die Figur des rebellischen Marlon Brando und seiner Zeit ist gut gezeichnet, die sprachliche Ausführung ist es leider für mich nicht. Daher nur 3 Sterne.
Ausgaben von Marlon Brando, der versilberte Held
Besitzer des Buches 3
Update: 2. Januar 2025 um 17:11