Dunkelziffer

Buch von Arne Dahl, Wolfgang Butt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Dunkelziffer

In den dunklen Wäldern des nordschwedischen Ångermanlands verschwindet die 14-jährige Emily spurlos. Zwischen ihr und der blutigen Enthauptung eines Mannes scheint es eine grausige Verbindung zu geben. Das Stockholmer Ermittlerteam um Paul Hjelm und Kerstin Holm stößt auf Spuren, die ins Internet führen – mitten hinein in einen perfiden Kampf zwischen Gut und Böse.
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Serieninfos zu Dunkelziffer

Dunkelziffer ist der 8. Band der Inspektor Paul Hjelm Reihe. Diese umfasst 15 Teile und startete im Jahr 1999. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2014.

Über Arne Dahl

Arne Dahl ist das Pseudonym des im Jahr 1963 geborenen schwedischen Autors Jan Lennart Arnald. Als kleiner Junge begeisterte er sich für die Krimis seines Vaters und las Bücher von Agatha Christie und Desmond Bagley. Mehr zu Arne Dahl

Bewertungen

Dunkelziffer wurde insgesamt 16 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Dunkelziffer

    "Guten Abend und hersslis willkommen", begann Arne Dahl seine Lesung. Mit Ringelpullover unterm Knitterjackett saß er neben der Dolmetscherin und Moderatorin Renate Steffens auf dem Podium, ein schmaler, nicht sehr großer Mann mit graumelierten kurzgeschorenen Haaren und einer auffallend spitzen Himmelfahrtsnase, der jünger wirkt als 48 Jahre. Er "ssprisst ein bissen Deutss", versteht alles, erzählte aber überwiegend auf Englisch, in das er deutsche Sätze einflocht.
    Seine Lesung begann er mit den Anfangspassagen aus seinem im Februar auf Deutsch erschienenen Buch "Opferzahl" in Schwedisch, las etwa zehn Minuten, gerade so lange, dass man einen Eindruck vom Originaltext bekam, sich aber noch nicht langweilte, weil man nichts verstand. Anschließend las Renate Steffens auf Deutsch das zwölfte Kapitel über die ersten Zeugenvernehmungen.
    Dahl arbeitet etwa fünf Monate an einem Roman, die ersten fünf braucht er für die Recherchen und intensives Lesen über das Thema. Er teilt Schriftsteller ein in "Transpirators" und "Inspirators". Während der Vorbereitungsphase zählt er sich zu den Transpirators, beim Schreiben lässt er sich treiben, kann 16 Stunden am Stück arbeiten und sometimes sitzt er zero Stunden pro Tag am Schreibtisch.
    Für "Misterioso", den ersten Band, skizzierte er Handlungsabläufe und Szenen auf gelbe Notizzettel, klebte sie in bestimmter Reihenfolge und mit Pfeilen bemalt auf den Fußboden. Weil zu jener Zeit seine Kinder klein waren, verschob sich der Plot täglich, und inzwischen speichert er die gelben Zettel in seinem Hirn. Während in diesem Krimi Paul Hjelm sein Alter ego war, kann es mittlerweile jedes Mitglied des A-Teams sein.
    Eine eindeutige Erklärung für den Boom des Schwedenkrimis hat Dahl nicht; den Ursprung sieht er in den Büchern von Sjöwall / Wahlöö und dem schwedischen Kollektivtrauma um den unaufgeklärten Mord an Olof Palme mit den haarsträubenden Ermittlungsfehlern der Polizei. Die skandinavischen Krimiautoren kennen einander; Arbeitstreffen oder organisierte Autorengruppen wie in anderen Ländern gibt es jedoch nicht.
    Getreu dem Vorbild der "Ureltern" legen schwedische Krimiautoren ihre Reihen auf zehn Bände an, so auch Dahl. Nach dem Schreiben von Band 10 "Himmelsöga" hatte er einen Alptraum: Um sein Bett herum erhoben sich Gestalten aus der Nacht. Als erstes erkannte er eine dunkelhaarige Frau, Kerstin Holm. Die Gestalten kamen auf ihn zu, Kerstin beugte sich über ihn und rief: "Don't kill us!" Also schrieb er Band 11 "Elva", der noch nicht in Übersetzung erschienen ist. Danach soll endgültig Schluss sein mit dem A-Team und dem Pseudonym Arne Dahl.
    Unter seinem richtigen Namen Jan Lennart Arnald wird er jedoch weiterschreiben, hat eine neue Reihe begonnen und diese im internationalen Raum angesiedelt. Den einen oder andere Protagonisten aus dem A-Team nimmt er mit. Außerdem werden die ersten Bände gerade verfilmt - das ZDF beteiligt sich.
    Man darf gespannt sein.
    Wer ein paar Fotos sehen will und einiges erfahren möchte, was ich vergessen habe, kann hier klicken.
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  • Rezension zu Dunkelziffer

    Wie schon bei dem Vorgängerroman "Totenmesse" sind auch bei
    "Dunkelziffer" die ersten ca 100 Seiten relativ verwirrend, da abwechselnd scheinbar zusammenhangslose Szenarien dargestellt werden.
    Zuerst wird über einen Elektriker berichtet, der im Zuge von Arbeiten an unterirdischen Leitungen ein offenbar sehr altes und außergewöhnliches
    Skelett findet, das er an geheimnisvolle Menschen verkauft.
    Als nächstes erfährt der Leser vom Verschwinden der vierzehnjährigen
    Emily Flodberg, die während einer Klassenfahrt unbemerkt in den Wald ging und nicht wieder auftauchte. Die Polizei ist höchst beunruhigt, weil in der Nähe drei aktenkundige Pädophile leben. Das Stockholmer
    A-Team für internationale Verbrechen wird zu Rate gezogen, weil zum
    Zeitpunkt des Verschwindens litauische Autos beobachtet wurden.
    In einem weiteren Erzählstrang wird ein namentlich nicht genannter
    Mann vorgestellt, der sich selbst an der linken Hand den kleinen Finger abgetrennt hat, um "etwas nicht zu vergessen" und der nun im Auto sitzt und auf etwas Bestimmtes zu lauern scheint.
    Schließlich werden sowohl in Stockholm als auch im Wald, in dem Emily verschwand, männliche Leichen aufgefunden, denen mit einer Klaviersaite der Hals durchtrennt wurde.
    Das A-Team verteilt sich auf die verschiedenen Ermittlungsorte. Als es, verstärkt durch einen Computerspezialisten, gelingt, die Festplatte der verschwundenen Emily zu sichten, wird allmählich deutlich, dass alle Fälle zusammenhängen. Die Ermittlungen kreisen ab jetzt um ein großes Netzwerk von Pädophilen, die sich im Internet so gut getarnt haben, dass die Polizei gegen sie quasi machtlos ist. Es scheint jedoch jemanden zu geben, der in den geschlossenen Kreis eingedrungen ist und nun die Kinderschänder systematisch liquidiert...
    "Dunkelziffer" ist nicht nur ( vor allem zum Ende hin) sehr spannend und unterhaltsam, sondern regt auch zum Nachdenken über zeitlos aktuelle
    Fragen an: welchen Raum sollte die Sexualität im Leben des Menschen einnehmen? Wenn sie eine kraftspendende Quelle ist, warum wird sie dann durch erstickende Normen eingeschränkt und wer bestimmt, was überhaupt als normal gilt? Diesen Fragen müssen sich auch die Mitglieder des
    A-Teams stellen, über deren Beziehungen, bzw. Liebeslust und Liebesleid der Leser allerhand erfährt. Die Ermittler werden als normale Menschen mit alltäglichen Problemen geschildert, mit denen man sich identifizieren kann.
    Ein lesenswertes Buch, wenn auch das Thema "Pädophilie" schwer im
    Magen liegt!
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  • Rezension zu Dunkelziffer

    Auch ich habe bei vorablesen Arne Dahls "Dunkelziffer" gewonnen.
    Klappentext:
    In den Wäldern des nordschwedischen Angermanlands verschwindet die 14-jährige Emily. Einzige Hinweise für Kerstin Holm vom Stockholmer A-Team sind Fahrzeuge mit baltischen Kennzeichen – und die Information, dass drei verurteilte Pädophile ganz in der Nähe des Tatorts wohnen. Der Fall gewinnt an Brisanz, als ein Mann mit durchtrennter Kehle aufgefunden wird. Das Mordinstrument: eine Klaviersaite. Bald gibt es in Stockholm eine zweite Leiche mit ähnlichen Schnittwunden. Die Spuren dieser Verbrechen führen ins Internet, mitten hinein in einen perfiden Kampf zwischen Gut und Böse, in dem die junge Emily ihre ganz eigene Rolle spielt.
    Meinung:
    Der achte Fall der A-Gruppe um Kerstin Holm und Paul Hjelm nimmt sich des Themas Pädophilie und Kinderpornographie an.
    Der Fall ist geschickt aufgebaut, es gibt drei Handlungsstränge, die sich gegen Ende miteinander verknüpfen. Auch dieses Mal kommt die Action in dem Buch nicht zu kurz, aber sie ist dieses Mal nicht das wesentliche, sondern viel mehr die stückweise Ermittlung und das zusammenfinden der einzelnen Handlungsstränge.
    Sehr gut hat mir gefallen, dass die einzelnen Charaktere noch stärker in all ihren Facetten dargestellt wurden. Die Zweifel von Kerstin Holm in ihrer neuen Beziehung, Sara Svenhagens Probleme mit ihrer Mutterschaft und ihrer Liebe zu Jorge oder Paul Hjelms Zweifel über sein Leben. Arne Dahl zeigt somit, dass seine Kommissare keine Übermenschen sind, sondern Akteure mit Ecken und Kanten, die sie dadurch viel glaubwürdiger sein lassen.
    Gerade dies macht Lust auf weitere Fälle der A-Gruppe. Ein spannendes Buch, dass mir viele schöne Lesestunden bescherrt hat.
    Für jemanden, der es nicht nur spannend und actiongeladen mag, sondern auch einiges über die Akteure der Handlung erfahren will, kann man dieses Buch nur empfehlen.
    Liebe Grüße von der buechereule
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Ausgaben von Dunkelziffer

Hardcover

Seitenzahl: 416

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

E-Book

Seitenzahl: 422

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:31h

Besitzer des Buches 67

Update: