Albert Schweitzer

Buch von Guido Dieckmann

Bewertungen

Albert Schweitzer wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Albert Schweitzer

    Klappentext:
    1949 - in den ersten Jahren des Kalten Krieges. Der Urwald-Arzt Albert Schweitzer ist einer der am meisten bewunderten Menschen des Jahrhunderts. Doch während eines Besuches in den USA, den er zusammen mit seiner Frau Helene angetreten hat, um Spenden zu sammeln, wird er wegen seines Engagements gegen die Atombombe diffamiert. Plötzlich steht alles auf dem Spiel - sein Hospital "Lambarene" in Gabun und sein Ansehen als Arzt und Humanist. Mit fast 75 Jahren nimmt er eine der größten Herausforderungen seines Lebens an.
    Das Buch zum großen Film über die Legende Albert Schweitzer.
    Zum Autor:
    Guido Dieckmann, Jahrgang 1969, lebt als freier Autor in der Pfalz. Er hat sich durch zahlreiche historische Romane einen Namen gemacht. Sein Roman zum Film "Luther" wurde ein Bestsellererfolg. Im Aufbau Verlag sind seine Romane "Die Poetin", "Die Gewölbe des Doktor Hahnemann", "Der Bader von St. Denis", "Die Magistra", "Die Nacht des steinernen Reiters", "Die Frau mit den Seidenaugen" sowie "Luther" lieferbar.
    343 Seiten, aufgeteilt in 21 Kapitel, Prolog und Nachwort des Autors.
    Einige Kapitel sind mit Ort und Jahreszahl untertitelt (z.B. „New York, Juli 1949“)
    Aus der Perspektive eines unbeteiligten Beobachters erzählt das Buch Episoden aus dem Leben des Philosophen, Musikers und Arztes Albert Schweitzer und seiner Frau Helene.
    Dreh- und Angelpunkt sind die Ereignisse des Jahres 1949, dem Beginn der McCarthy-Ära in Amerika. Schweitzer macht eine Vortragsreise, bei der er Spenden für sein afrikanisches Hospital Lambarene sammeln will. Er trifft Albert Einstein, der ihn bittet, sich öffentlich gegen die Atombombe auszusprechen. Schweitzer zögert, weil er die Meinung der amerikanischen Öffentlichkeit kennt und Schwierigkeiten für sein Krankenhaus befürchtet. (Zwar schätzten Albert Einstein und Albert Schweitzer sich sehr und wechselten Briefe, aber historisch verbürgt ist nur ein Treffen der beiden in Berlin Ende der 30er Jahre, Anm.d.R.)
    Schweitzer erfährt von Problemen in Afrika und reist nach Gabun, während Helene wegen ihrer angegriffenen Gesundheit zu Tochter Rhena und den Enkeln ins Elsass fährt.
    Ab hier wird die Geschichte zunächst in zwei Strängen weiter erzählt. In Gabun angekommen muss Schweitzer feststellen, dass eine sogenannte Übergangsregierung seine Pläne zur Erweiterung des Hospitals torpediert und dass einige Mitarbeiter seine Autorität in Frage stellen und für Neuerungen kämpfen. Helene fühlte sich bei ihrer Familie sehr wohl und erholt sich, aber sie sehnt sich danach, wieder an der Seite ihres Mannes zu sein.
    Auch wenn eine Vielzahl von dramatischen Ereignissen geschildert wird, wirkt das Buch blass und fahl. Die Figuren entsprechen bis auf Ausnahmen (Tochter Rhena) gängigen Typen – z.B. die ergebene Oberschwester, die junge aufsässige Schwester, der undurchsichtige afrikanische Politiker, der hinterlistige Verräter, die liebende aufopferungsvolle Gattin, der bewundernde Fan.
    Auch Albert Schweitzer selbst: Von der Kraft, der Energie und dem Mut dieses Mannes wird zwar berichtet, und man kann sich denken, welche Art von Mensch hinter dem Projekt Lambarene steckt, aber der literarische Albert zeigt nichts davon. Sein Charisma wird nicht spürbar.
    Afrika ist anders. Es ist heißer und dreckiger dort als in unsern Breiten. Das erfährt man, weil die Personen sich den Schweiß von der Stirn wischen oder ihre Kleidung schmutzig machen. Leider „erlebt“ man es als Leser nicht, und vom besonderen Geruch der roten Erde steigt beim Lesen leider nichts in die Nase. Die Afrikaner selbst werden vorwiegend als muntere und fröhliche Leute vorgestellt, vor ihren Hütten sitzend, kochend, tanzend, singend – ein Folklorebild drängt sich mir auf.
    Verstärkt wird dieser Eindruck der Eindimensionalität durch die Sprache. Der Nominalstil herrscht vor, Streckverbien werden häufig benutzt (z.B. Essen einnehmen), und das Plusquamperfekt wird auch dort gern verwendet, wo weder Grammatik noch Eindeutigkeit der Zeit es verlangen. Adjektive werden abgeschwächt: Man ist ein wenig geziert, ein wenig abgehetzt und beinahe fröhlich.
    Einige Sätze klingen wie unfreiwillige Kalauer: „Ohne die Musik würde ich vermutlich eingehen wie eine vertrocknete (!) Blume“, S. 53.
    „Das Mädchen war trotz der Aufregungen der vergangenen Wochen gewachsen.“ (Die Rede ist von einem Baby.)
    Fazit: Ein Buch, das geeignet ist, sich einen ersten Eindruck von Albert Schweitzer zu verschaffen, aber keine tiefer gehende biographische Erzählung und wegen der behäbigen Sprache kein Buch zum Eintauchen und fesselnden Schmökern.
    Marie
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Ausgaben von Albert Schweitzer

Taschenbuch

Seitenzahl: 343

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