Himmel und Hölle

Buch von Jón Kalman Stefánsson, Karl-Ludwig Wetzig

  • Kurzmeinung

    Sarange
    Ellenlange Ergüsse über Leben u. Tod mit gelegentl. Einschüben einer punktuell spannenden, meist zerfaserten Handlung.
  • Kurzmeinung

    freddoho
    Das Buch habe ich in Französisch gelesen, sehr schöne Texte. Nur die vielen Namen waren manchmal etwas mühsam.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Himmel und Hölle

Island, vor etwa 100 Jahren: Ein namenloser Junge und sein bester Freund Bárður verdienen mit dem Dorschfang ihr Geld, wenngleich ihre wahre Leidenschaft der Poesie gilt. Eines Morgens verliert sich Bárður jedoch so sehr in den Versen des Dichters Milton, dass er darüber vergisst, seinen Anorak mit aufs Fischerboot zu nehmen. Auf dem offenen Meer, umgeben von eisigen Polarwinden, bezahlt er dafür mit seinem Leben. Vom Tod des Kameraden erschüttert, plagen den Jungen fortan Fragen über sein eigenes Dasein: Wozu lebt er? Hat er es verdient zu leben? Und soll er sich der Ungewissheit der Zukunft stellen?
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Serieninfos zu Himmel und Hölle

Himmel und Hölle ist der 1. Band der Himmel und Hölle Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2007. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2011.

Bewertungen

Himmel und Hölle wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Ellenlange Ergüsse über Leben u. Tod mit gelegentl. Einschüben einer punktuell spannenden, meist zerfaserten Handlung.

    Sarange

  • Das Buch habe ich in Französisch gelesen, sehr schöne Texte. Nur die vielen Namen waren manchmal etwas mühsam.

    freddoho

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Himmel und Hölle

    Da sich auf den letzten Seiten nichts mehr an meinen Leseeindrücken geändert hat, übernehme ich hier leicht angepasst meinen Beitrag aus dem "Das Buch, das alle toll finden, nur du nicht"-Thread:
    Bei diesem Buch bin ich Geisterfahrerin.
    Das ist schade - ich wollte es gern mögen, aber es gelingt mir einfach nicht. Mir gehen diese ellenlangen philosophischen Betrachtungen zum Leben und Tod im Allgemeinen nur noch auf die Nerven. Anfangs habe ich sie noch gern gelesen und als Einschübe in die - durchaus interessante - Handlung rund um die Ausfahrt zum Fischen wahrgenommen. Nun, nach etwa zwei Dritteln, habe ich jedoch eher das Gefühl, das Buch besteht umgekehrt hauptsächlich aus diesen allgemeinen philosopischen Betrachtungen eines über allem schwebenden, an keiner Figur so recht festzumachenden auktorialen Möchtegern-Spiritus-Rector mit gelegentlichen Einschüben von Handlung. Diese langen Auslassungen sind für meinen Geschmack viel zu lose mit den Figuren und der Handlung verknüpft, sodass sie einen Grad von Beliebigkeit erreichen, der mich langweilt. Wer meinen Lesegeschmack kennt, weiß, dass ich ruhige Romane mag und auch vor philosophischen Betrachtungen an sich nicht zurückschrecke, aber diese hier nehme ich nicht als gelungen und interessant wahr und habe sie über weite Strecken nur noch überflogen.
    Dann wiederum gibt es so grandiose Dialoge wie den zwischen dem jungen Zimmermädchen, das sich aus Sicht der Leute "hochgeheiratet" hat, und der Pfarrersfrau, die der jungen Frau vergeblich zu verdeutlichen versucht, wie dankbar sie doch gefälligst dafür zu sein habe, dass der alte reiche Mann sie geheiratet hat und dass die Gattinnen der Honoratioren im Ort sie so bereitwillig in ihre besseren Kreise ausgenommen haben - die schlagfertigen und trockenen Erwiderungen der jungen Frau sind einfach herrlich.
    Leider haben die lesenswerten Passagen mir nicht für eine gute Gesamtbewertung gereicht - der Eindruck eines zerfaserten und unausgegorenen Werkes überwiegt bei weitem.
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  • Rezension zu Himmel und Hölle

    Übersetzer: Karl-Ludwig Wetzig
    Verlagstext
    Island, vor etwa 100 Jahren: Ein namenloser Junge und sein bester Freund Bárður verdienen mit dem Dorschfang ihr Geld, wenngleich ihre wahre Leidenschaft der Poesie gilt. Eines Morgens verliert sich Bárður jedoch so sehr in den Versen des Dichters Milton, dass er darüber vergisst, seinen Anorak mit aufs Fischerboot zu nehmen. Auf dem offenen Meer, umgeben von eisigen Polarwinden, bezahlt er dafür mit seinem Leben. Vom Tod des Kameraden erschüttert, plagen den Jungen fortan Fragen über sein eigenes Dasein: Wozu lebt er? Hat er es verdient zu leben? Und soll er sich der Ungewissheit der Zukunft stellen?
    Der Autor
    Jón Kalman Stefánsson, geboren 1963 in Reykjavík, lebte einige Jahre in Dänemark, bevor er sich mit seiner Familie in Mosfellsbær auf Island niederließ. Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des Landes, sein Werk ist preisgekrönt und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Für seinen Roman »Sommerlicht, und dann kommt die Nacht« erhielt Stefánsson im Jahr 2005 den isländischen Literaturpreis. Den internationalen Durchbruch bescherte ihm der Roman »Himmel und Hölle«, erster Teil einer Trilogie, dem »Der Schmerz der Engel« und »Das Herz des Menschen« folgten.
    Inhalt
    Dorsch wurde vor 100 Jahren von offenen Ruderbooten aus mit Angelleinen gefischt. Sechs Mann gehörten zu einer Bootsbesatzung, die geschmiedete Haken mit Ködern besteckten, stundenlang auf den Fjord hinaus ruderten und - oft in Schnee und Eis - die Leinen mit ihrem Fang wieder einholten. Kaum einer der Männer konnte schwimmen; im eisigen Wasser hätte ihm das auch wenig genützt. Kenterte ein Boot, starben dabei oft Brüder oder Vater und Sohn. Im Leben der Männer besteht Glück aus Wärme, Licht und Tabak. In solch einem Sechser-Team arbeiten ein Junge, dessen Name nicht genannt wird, und sein Kamerad Bárdur. Die ganze Härte ihres Lebens wird in der Szene deutlich, als Àrni 6 Stunden zu Fuß nachhause marschiert, um seine Frau vor dem Auslaufen noch einmal zu sehen. Bárdur und der Junge lesen in jeder freien Minute. Ihre Bücher leihen sie sich bei dem legendären blinden Kapitän Kolbeinn aus, von dem man munkelt, er würde 400 Bücher besitzen. Lesen ist Verschwendung von Zeit und Licht, finden die anderen Männer. Als Bárdur, vertieft in John Milton, beim Auslaufen seinen Anorak an Land vergisst, kostet ihn das sein Leben. Vor den Augen der Männer gefriert der nasse Schnee auf Bárdurs Wollpullover und er erfriert, noch ehe das Boot zurückgekehrt ist. Mancher wird Bárdurs Tod seiner Sehnsucht zuschreiben nach allem, was außerhalb des Fjordes existiert; durch seinen Wissensdurst hat er aber auch den Rest der Mannschaft in Gefahr gebracht …
    Der Junge verlässt die Mannschaft und marschiert mitten im Winter in den Ort zurück, aus dem Bárdur und er einmal an die Küste gekommen sein können. Er will Kolbeinn sein Buch zurückzubringen, entschlossen dann selbst aus Kummer um Bárdur zu sterben. Vom archaischen Kampf gegen das Meer aus einer Nussschale heraus vollzieht er damit einen Szenenwechsel in einen Ort mit Handel, Gasthaus und einem wohlhabenden Bürgertum, das sich Dienstboten, große Häuser und Bildung leisten kann. Der Wohlstand, aus dem heraus Kolbeinns privater Bücherverleih entstanden ist, wirkt beinahe obszön im Vergleich zum harten Leben der Dorschfischer.
    Fazit
    Erzählt wird die Geschichte in wunderbarer Sprache von einem allwissenden Erzähler (auch er könnte aus Bárdurs Dorf stammen), der die Dramatik der Ereignisse mit feiner Ironie abfedert. Ein zeitloser Roman über den Hunger nach Bildung, der zu den in Fischereimuseen ausgestellten Dorschleinen die Geschichte der Fischer erzählt.
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  • Rezension zu Himmel und Hölle

    Den Inhaltsangaben der vorherigen Rezis kann ich nichts weiter hinzufügen, aber gerne möchte ich noch meine persönlichen Leseeindrücke schildern:
    Selten habe ich einen Roman gelesen, der so intensiv von der nordischen, kühlen Atmosphäre lebt! Die Sprache ist sehr poetisch, lässt sich aber ohne „übertriebene Gefühlsduselei“ sehr gut lesen.
    […]
    Die Naturbeschreibungen mit den Bergen, dem Fjord, den Stürmen, etc. geben dem Leser nicht nur das Gefühl, in dieser ungastlichen Region ausgesetzt zu sein,
    […]
    sondern schaffen auch eine recht beklemmende Stimmung:
    […]
    Die Geschichte des namenlosen Jungen und seinem erfrorenem Freund bildet die Rahmenhandlung, allerdings lernt der Leser noch viele andere Bewohner der Fischerhütten und des Dorfes näher kennen. Und diese Menschen mit ihren Lebensläufen und Problemen waren nicht minder interessant und es macht überhaupt nichts, dass zeitweise die Erzählung des Jungen etwas verloren geht. Wichtiger als die konkrete Geschichte, ist das Gefühl das beim Lesen vermittelt wird. Und diese unterschiedlichen Einblicke sind schön und bewegend, aber auch ziemlich traurig, und am Ende hinterlässt das Buch den Leser recht schwermütig zurück.
    Ein hervorragendes Buch und der oben erwähnte Nachfolgeband „Der Schmerz der Engel“ ist bereits von meiner Wunschliste auf den SUB gewandert und wird sicherlich bald gelesen werden!
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  • Rezension zu Himmel und Hölle

    Danke, Winfried, für diese erhellenden Kommentare!
    "Der Schmerz der Engel" (siehe unten) ist eine Anknüpfung und Fortführung an jenen Roman! Und zweiter Roman einer geplanten Trilogie.
    Kurzbeschreibung
    In den Wintern sind die Nächte dunkel und still, wir hören die Fische auf dem Meeresgrund atmen. Der Schnee fällt so dicht, dass er Himmel und Erde miteinander verbindet. Während der Junge den anderen bei Schnaps und heißem Kaffee in der Gaststube aus William Shakespeares »Hamlet« vorliest, entrinnt Jens, der Postmann, knapp dem Tod: Festgefroren auf seinem Pferd, erreicht er unterkühlt und mit letzter Kraft die Herberge, im Gepäck zwei Leichen und die wohlbehaltene Postkiste. Auf seine nächste Reise in die weiten Fjorde wird der Junge ihn begleiten. Und beide müssen für ein ungewöhnliches Poststück ihr Leben aufs Spiel setzen.
    Pressestimmen
    »Jón Kalman Stefánsson macht den Kampf der Menschen gegen die Naturgewalten fühlbar, seine Erzählkunst erreicht neue Gipfel, sein Roman ist purer Zauber und bewegt seine Leser zutiefst … Einfach meisterhaft – nach diesem Roman sieht man den Tod und die Liebe mit anderen Augen.« Víðsjá »Einer der besten isländischen Erzähler seit Halldór Laxness. Seine Romane sind reine Poesie.« Kristof Magnusson »Jón Kalmar Stefánssons Roman Der Schmerz der Engel ist ein poetisches Kräftemessen von isländischer Naturgewalt und menschlicher Seele. (…) `Es gibt Bücher´, lässt er seinen Protagonisten, den Jungen, sagen, `die dich zweifeln machen, sie machen dich mit Abgründen bekannt.´ Ein solches Buch hat Stefánsson selbst geschrieben.« Süddeutsche Zeitung »Der Schmerz der Engel von Jón Kalman Stefánsson erzählt poetisch, wie er sich mit einem Waisenjungen, der ihn begleiten soll, allen Naturgewalten stellt. Dabei kommen sie den großen Fragen zu Liebe und Tod sehr nah.« Freundin - Donna »Die Romanhelden von Jón Kalman Stefánsson werden geschüttelt von Meeresstürmen und Eisregen. (…) Den Naturgewalten setzt der 47-jährige Autor, ein feinsinniger, wie bescheidener Mensch, die Kraft der Poesie entgegen: „Wir sitzen in einem morschen Ruderboot mit ein brüchigen Netz und wollen Sterne fischen“ Das ist der Roman ja selbst: ein hell leuchtender Stern. « Westdeutsche Allgemeine Zeitung »Schlicht und ergreifend, wie Island leben.« Grazia »In der kunstvollen, soghaften Beschreibung dieser Reise erlebt der Leser die sinnstiftende Wirkung, die Literatur und besonders die Poesie für den Jungen haben, auf einer anderen Ebene nach.« Münchner Merkur »Ein bewegender, stimmungsvoller Roman, in dem es um die großen Themen geht: die Liebe und den Tod.« Freundin »Das Buch des renommierten 48-jährigen Autors ist eine Hommage an frühere Generationen, die zäh und unverdrossen um ihr Überleben auf der gottverlassenen Nordmeerinsel kämpften. « Neue Zürcher Zeitung »Eine archaische, eine meisterhafte Abenteuergeschichte.« Berner Zeitung »Stefánsson erzählt diese Geschichte von zwei Männern im Eis packend wie einen Actionthriller, ohne dabei die Schönheit der Sprache, die Lust am Philosophieren und Fabulieren aus den Augen zu verlieren. Auf diese Weise werden 340 Seiten Schneetreiben an keiner Stelle langweilig.« Kurier am Sonntag »Jón Kalman Stefánsson (…) erzählt mit sehr viel Poesie die Geschichte des Mannes und des Waisenjungen, die sich den Naturgewalten stellen. Was fasziniert, ist die anspruchsvolle Sprache. Das Buch ist eine Hommage an frühere Generationen, die zäh und unverdrossen um ihr Überleben auf der Nordmeerinsel kämpfen.« Siegener Zeitung
    (Quelle: Amazon)
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Ausgaben von Himmel und Hölle

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

Hardcover

Seitenzahl: 231

E-Book

Seitenzahl: 217

Himmel und Hölle in anderen Sprachen

  • Deutsch: Himmel und Hölle (Details)
  • Französisch: Entre Ciel Et Terre Stef (Details)

Besitzer des Buches 14

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