Die verratene Armee

Buch von Heinrich Gerlach

Bewertungen

Die verratene Armee wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die verratene Armee

    Stalingrad.
    Mythos, Wahnsinn, Massengrab.
    250000 Soldaten eingeschlossen im Kessel der Todesstadt.
    Und über allem schwebt wie ein blutiges Damokles-Schwert die Zusage des "Führers".
    "Ihr könnt euch felsenfest auf mich verlassen".
    Dies lies Hitler die Eingeschlossenen noch zum Jahreswechsel 42/43 als die Unmöglichkeit dessen schon sicher war wissen.
    Wer dieses Buch liest, dem wird schnell klar das Hitler, das Monster, neben all seinen anderen Übeln auch einfach nur ein miserabler, verantwortungsloser Oberbefehlshaber war.
    Anfänglich glaubten die Soldaten den Worten des Diktators, denn niemand hätte sich vorstellen können das man die 6. Armee einfach ihrem blutigem Schicksal überlässt.
    Doch jeder Tag im Kessel von Stalingrad zeigte den Soldaten einmal mehr das sie "lebende Tote" waren, verraten, verlassen und vollkommen auf sich selbst gestellt.
    Kann sich heute überhaupt noch jemand vorstellen das z.B. die Beschilderung im Kessel, die anfänglich aus Holzschildern bestand die aber des Nachts von frierenden Landsern regelmäßig abgebaut und verfeuert wurden, dann durch halbverweste, hartgefrorene Pferdekadaver die noch vom Sommer her im Gelände lagen ersetzt wurden welche dann ebenfalls wieder von halbverhungerten Soldaten regelmäßig des Nachts "geholt" und gegessen wurden letztendlich aus kopfüber in den Boden gesteckten, hartgefrorenen menschlichen Leichen bestand ?
    So zu lesen im Kapitel "Die Knochenstrasse".
    Eindrucksvoll schildert der Autor Heinrich Gerlach der selbst einer der wenigen ist der Stalingrad überlebt hat den Wahnsinn dieser ungleichen "Schlacht".
    Fernab von Verherrlichungen zeigt er die schonungslose Wahrheit.
    Hunger, Tod, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Entbehrungen, Kälte ...
    Zitat aus dem Buch: "Seine Arbeit hatte er sinnvoll geregelt, >Bauchschuß? Nein, geht nicht - jetzt nicht. Vielleicht später!< Später, das hieß niemals. Aber ein Bauchschuß zählte gleich drei Amputationen, gleich einem Dutzend Erfrierungen. Die Rechnung war klar."
    Diesen Wahnsinn der sich von Seite zu Seite fortsetzt, ja noch steigert ist selbst als Leser kaum auszuhalten (zumindest mir ging es so).
    Wie erst musste jeder einzelne Eingeschlossene im Kessel erst darunter gelitten haben.
    Bis zum bitteren Ende führt uns dieser Roman, bis zur Kapitulation im Südkessel am 31.01.1943, die natürlich viel zu spät kam, herausgezögert durch den zaudernden Generalfeldmarschall Paulus.
    ca. 90000 Soldaten gehen noch in Gefangenschaft von denen schätzungsweise 5000-6000 die Gefangenschaft überleben und nach Hause kommen.
    6000 von ca. 250000.
    Stalingrad, eine der größten militärischen Katastrophen der Militärgeschichte.
    Für alle die mehr über Stalingrad erfahren wollen ist dieses Buch ein Muss.
    Von mir gibt es für dieses Buch glatte fünf von fünf Sterne !
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