Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Tiefe

Lars Tobiasson-Svartman ist Marineoffizier und Seevermessungsingenieur, ein Mann der Abstandmessung und des Abstandhaltens. Es ist die Zeit des Ersten Weltkriegs und er hat den militärischen Auftrag, in den Stockholmer Schären neue Fahrwasser auszuloten. Eines Tages trifft er auf einer der äußersten Schären eine einsam lebende Frau, Sara Fredrika. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch bald geht sein Auftrag zu Ende, und zu Hause erwarten ihn seine Frau und ein geordnetes Heim. Um zu Sara Fredrika zurückkehren zu können, ersinnt er einen dreisten Betrug ... Ein Mann zwischen zwei Frauen. Ein Mensch, der über Leichen geht, um ans Ziel seiner Wünsche zu gelangen. Ein Roman über die finsteren Abgründe der Seele und das Böse in uns.
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Über Henning Mankell

Mit dem schwedischen Schriftsteller und Theaterregisseur Henning Mankell ist untrennbar die bekannte Krimiserie um den Kommissar Kurt Wallander verbunden. Der Meister des Schwedenkrimis wurde 1948 in Stockholm geboren und starb 2015 in Göteborg. Mehr zu Henning Mankell

Bewertungen

Tiefe wurde insgesamt 21 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Tiefe

    Henning Mankell präsentiert sich mit diesem Roman „Tiefe" als ein hervorragender Chronist der menschlichen Seele.
    Lars Tobiasson-Svartmann ist Marineoffizier und Seevermessungsingenieur, ein Mann, der sich aufs Abstandmessen und aufs Abstandhalten versteht, auch in seinen Beziehungen zu anderen Menschen. Der Erste Weltkrieg hat gerade begonnen, in der Ostsee bekämpfen sich russische und deutsche Schiffe, während die schwedische Marine neutral bleibt. Lars Tobiasson-Svartmann hat den geheimen militärischen Auftrag, die Fahrwasser in den Schären neu auszuloten.
    Er trifft eines Tages auf einer der äußersten Schären eine einsam lebende Frau. Von diesem Augenblick an gerät sein Leben aus den Fugen. Er, der sein Leben lang von einer Tiefe träumt, die nicht auszuloten ist, er, der jeden Abend mit seinem Lot schlafen geht, um nicht aus dem Lot zu geraten, entdeckt in sich eine Tiefe, die einem höllischen Abgrund gleicht, der ihn vor nichts, auch nicht vor Mord und Gewalt zurückschrecken lässt.
    „ Ich suche nach etwas, nach einem Boden, den es nicht gibt, weder im Meer noch in mir selbst", lässt Mankell seine Hauptfigur gegen Ende des Buches nachsinnen.
    Mankells Sprache ist noch dichter, noch ausdrucksvoller geworden, gut unterstützt durch seine Übersetzerin Verena Reichel. Die Aufteilung in 206 Kapitel auf insgesamt 380 Seiten gibt dem Buch eine ganz eigene Spannung und Dramatik.
    Obwohl die Handlung an den Anfang des letzten Jahrhunderts gelegt wurde, hat der Roman eine aktuelle Botschaft: hinter äußerem Schein und allerlei „Messinstrumenten" und sogenannten objektiven Daten verbirgt sich in mancher menschlichen Seele ein tödlicher Abgrund.
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  • Rezension zu Tiefe

    Ein ganz anderes Mankell-Buch als die Krimis oder Afrika-Bücher.
    Mankell entwirft einen Anti-Protagonisten, soll heißen: Einen Protagonisten, mit dem man keine Übereinstimmung empfindet, ein Ekelpaket, der sich andere Menschen auf Distanz hält (einschließlich des Lesers), der gleichzeitig instinkthaft, unbeherrscht und gewalttätig reagiert und dennoch einen durchdacht-raffinierten Betrug gegenüber seiner Frau inszeniert und dem man am Ende alles erdenklich Böse wünscht.
    Dass ein Buch auch mit einem Anti-Helden "funktionieren" kann, haben schon andere Bücher gezeigt (z.B. "Das Parfüm"), aber hier sieht die Sache anders aus. Es ist nicht von Anfang an klar, wie dieser Lars Tobiasson-Svartmann tickt; man wundert sich über manche bösartigen Handlungen (dass er z.B. einem Matrosen ohrfeigt, weil dieser sich nicht die Nase putzt), dennoch folgt man ihm auf die einsame Schäreninsel und kann auch die Liebe - falls es denn Liebe ist - zu Sara Fredrika verstehen.
    Ein vielschichtiges Buch, das gekonnt mit dem Begriff "Tiefe" spielt, der sich sowohl auf Tobiasson-Svartmanns Beruf bezieht als auch auf die Bodenlosigkeit, die er in sich selbst spürt.
    Mit den ersten 150-200 Seiten habe ich gekämpft, und ich habe die gewohnte Spannung vermisst, das fesselnde, das normalerweise das Lesen der Mankell-Bücher antreibt. Aber dann hat mich das Buch trotzdem noch erwischt, und den Rest habe ich in einem Rutsch durchgelesen.
    Ich kann verstehen, dass Mankell-Fans von diesem Buch enttäuscht waren; andererseits kann ich es empfehlen, wenn man es unter dem Gesichtspunkt "Psychogramm eines Mörders" liest und alle Erwartungen hinsichtlich gewohner Mankell-Spannung über Bord wirft.
    Marie
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Ausgaben von Tiefe

Taschenbuch

Seitenzahl: 365

Hardcover

Seitenzahl: 368

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:00h

Tiefe in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 85

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