Die Mansarde

Buch von Marlen Haushofer

  • Kurzmeinung

    Emili
    Ein Thema, das mich gar nicht interessiert. Einsamkeit in der Ehe. Grandios erzählt.
  • Kurzmeinung

    Marie
    ... und wieder von allen Menschen abgeschnitten. Obwohl sie diesmal da sind

Bewertungen

Die Mansarde wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Ein Thema, das mich gar nicht interessiert. Einsamkeit in der Ehe. Grandios erzählt.

    Emili

  • ... und wieder von allen Menschen abgeschnitten. Obwohl sie diesmal da sind

    Marie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Mansarde

    Dieser Roman von Marlen Haushofer erschien zum ersten Mal 1969. Erst jetzt, Dank der Neuauflage und dem Verlag, bin ich dazu gekommen das Buch zu lesen. Das erzählerische Talent der Autorin ist unbestritten. Grandios erzählt sie eine Geschichte der Einsamkeit in einer Ehe. Nicht nur psychologisch tiefgreifend und präzise im Wortwahl, auch poetisch beschreibend, mit Liebe zum Detail lässt sich dieser kurze Roman sehen. Die Fähigkeiten der Autorin möchte ich feiern, denn ich schätze ihre Erzähltalent sehr. Es ist ein Genuss ihren Gedanken, Beschreibungen und Einsichten zu folgen. Die Geschichte wird in Ich Form erzählt, sodass der Leser sich gut in die Protagonistin, eine Ehefrau der späten Nachkriegszeit, versetzen kann.
    Doch das Thema interessierte mich leider nur wenig. Es geht um das Befinden einer Frau, die in ihrer Ehe sich einsam und unglücklich fühlt. Es gab einen Moment, der den Verlauf der Gemeinsamkeit der Eheleute beeinflusst hat. Wie so oft, auch in der Realität, lag es an der fehlenden Kommunikation. Jeder lebt sein Leben. Die Hauptprotogonistin versinkt in der eigenen Reflektionen, ihrem Unbehagen, ihrem Unglück. Sie seziert regelrecht ihr Seelenleben, und der Leser darf daran teilnehmen.
    Vielen Lesern würde die Geschichte sehr zusagen, denn diese kleine sozialpsychologische Studie einer Hausfrau, Ehefrau, die in ihrem Leben gefangen ist, sehr gut nachvollziebar ist. Der Zustand der Erzählerin ist besorgniserregend, dem Leser ist ihr seelisches Leben greifbar nah, doch die Frage ist, möchte man davon lesen? Ich würde sagen, dass dieser kurze Roman für viele ein Gewinn sein wird. Denn die erzählerische Qualitäten, wie auch die Fähigkeit psychologischen Tiefen aufzuzeigen, großartig sind.
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  • Rezension zu Die Mansarde

    Die Mansarde
    Original : Deutsch, 1969
    Nach der Lektüre von « Der Wand » kann man den Namen der österreichischen Autorin nur im Hinterkopf behalten. Und so griff ich bei einer günstigen Ausgabe von « Der Mansarde » zu. Es handelt sich hierbei um ihren letzten Roman, einem Jahr vor ihrem Tod. Im Fred zum Autor (siehe unten) erwähnte Rosalita, nach ausführlicherer Beschäftigung mit den Werken Haushofers :
    « Ihre Bücher tragen stark autobiografische Züge, fühlte sie sich doch zeitlebens in die Rolle der Mutter und Hausfrau gedrängt, in der sie "gefangen" war und aus der sie nicht ausbrechen konnte. »
    (Hier auch noch einige weitere Informationen zum Leben von Marlen Haushofer :
    >Marlen Haushofer< )
    Und es ist beeindruckend – meines Erachtens – mit welch immer neuen Bildern und Wörtern es der Autorin hier gelingt, eine Situation zu beschreiben, in der ein lebendiges Leben (doppelt gemoppelt?) hinweggedrängt wurde. Um diese Atmosphäre zu beschreiben hier einige Wortbeispiele und Ausdrücke :
    « einsam ; abgeschnitten ; ziellos ; gleichgültig ; die innere Kälte, Müdigkeit ; verdrängen ; Fremdheit ;
    « Jeder von uns denkt seine einsamen Gedanken. »
    « ...dieses hemmungslose Vor-mich-hin-Denken, das eigentlich kein Denken ist... »
    « Ich habe einen bürgerlichen Mann geheiratet, führe einen bürgerlichen Haushalt und muß mich dementsprechend benehmen. »
    « Wir spielen Familie. »...und man könnte diese Auflistung beliebig fortführen !
    Der plötzliche briefliche Erhalt der eigenen Tagebuchaufzeichnungen verweist auf eine Zeit « vor siebzehn Jahren », in der sie von Taubheit überfallen und von ihrem Mann und Sohn getrennt wurde... Warum und weshalb, und auch die Ursachen der Taubheit bleiben sehr vage, liegen auf der Ebene eines rein persönlichen Ansatzes sogar ganz im Dunkeln (?). Es sei denn, dass man mit einigem Knobeln auf eine Zeit gegen Ende der 40iger Jahre kommen kann, da die Jetztzeit circa "20 Jahre nach den Bombenangriffen des II.Weltkrieges" zu liegen scheint.
    Die Inhaltsangaben meiner Taschenbuchausgabe, aber auch die Gedanken von Anriel verweisen auf eine prioritäre Lesart der kritischen Auseinandersetzung mit dem täglichen Einerlei, bzw einer Scheinehe. Z.B. : « Schritt für Schritt (…) wird ein familiäres Gefühlsgehäuse besichtigt, das irreparabel in Unordnung geraten ist, eine freudlose Wanderschaft durch die Orte stillgelegter Sehnsüchte und begrabener Hoffnungen. »
    Es ist – siehe oben – für mich keine Frage, dass es Haushofer sehr gut gelingt, die Seelenwelt ihrer Ich-Erzählerin psychologisch fein herauszuarbeiten. Bei genauem Hinsehen aber findet man durchaus eine noch ganz andere, gesellschaftskritische Komponente, die so viele Schriftsteller ihrer Generation geprägt hat: Manchmal ist es offensichtlich, meines Erachtens, dass hier eine Gesellschaft in ihrer Scheinheiligkeit und ihren Kompromissen dargestellt wird, wie es halt durch den Anschluß und das Mitlaufen mit den Nazis normal war. Und nachher ? Nichts gewesen. Wie anders wäre die Figur von X erklärbar ? Etc... Man lese, denn ich will das nun nicht mehr auseinanderpflücken, den Roman unter diesem Hintergrund und entdeckt dabei eine neue Tiefendimension.
    Sprachlich, inhaltlich, psychologisch eine Wucht. Für mich in einem Atemzug mit « Der Wand » zu nennen. Und eine solche geht auch hier durch den Roman, die Hauptpersonen.
    Entdecken !!!
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  • Rezension zu Die Mansarde

    Ähnlich wie in ihrem erfolgreichen Roman Die Wand wird in diesem Roman Die Mansarde das psychologische Gespür der Autorin Marlen Haushofer (1920-1970) deutlich.
    Erzählt wird in einer Woche von Sonntag bis Sonntag die Geschichte einer Frau, die in einer unbefriedigenden Ehe lebt. Diese Ehe ist nach vielen Jahren nur noch eine Farce und die Ruine eines länger zurückliegenden Ereignisses, dass die Eheleute nachhaltig voneinander entfremdet hat.Was für ein Ereignis dies war, erfährt der Leser erst spät (so ungefähr, wie ich es hier schildere, steht es aber auch shcon im Klappentext, daher kein Spoiler): die Erzählerin war plötzlich vorübergehend taub geworden und wurde daraufhin von ihrem Mann in eine Berghütte geschickt unter Aufsicht eines Fremden. Es wird so dargestellt, als sei eine Ehe und das Erziehen von Kindern in diesem Zustand nicht möglich. Die Frau leidet unter dem ambivalenten Gefühl einerseits von ihrer Familie verstoßen und vergessen worden zu sein, andererseits ist sie froh über die Abgeschiedenheit, die Nähe zur Natur und das Alleinsein mit ihren Gedanken. Als sich ihre Taubheit legt, kehrt sie zu ihrem Mann und ihrem Sohn Ferdinand zurück und versucht über Jahre hinweg ein “normales” Leben zu führen - doch ihre künstlich aufrecht erhaltenes Familienleben und Hausfrauendasein wird gestört als jemand ihr Briefe mit ihren alten tagebuchähnlichen Aufzeichnungen über die Zeit in den Bergen schickt.
    Für mich war der Roman allerdings schwer nachvollziehbar, weil das besagte Ereignis, welches die Ehe so gestört hatte, heutzutage wohl kaum so schwerwiegend wäre. Ich kann mir kaum einen Mann denken, der seine Frau wegschickt, bloß weil sie ihr Gehör verloren hat. Ähnlich wie bei Die Wand befindet man sich als Leser in einer Erwartungshaltung - die Spannung des Romans beruht hauptsächlich auf dieser Erwartung, dass etwas passieren möge, doch es “passiert” eigentlich nicht, sondern man erfährt nur nach und nach Dinge über den Alltag und die Vergangenheit der Personen. Vielleicht resultiert daraus auch meine Empfindung eines unbefriedigten Schlusses.
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Ausgaben von Die Mansarde

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

Hardcover

Seitenzahl: 192

E-Book

Seitenzahl: 225

Besitzer des Buches 18

Update: