Bewertungen

Meschugge wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Meschugge

    Ja, @funny-valentine43 , das Buch landete dann wirklich auf meinem Mini-SUB und nun habe ich es « schon » gelesen (für meine Verhältnisse Lichtgeschwindigkeit). Ich stimme Dir mehr als zu, dass das Buch irgendwie « verwirrt », bzw man sich fragt, wo hier wohl die « Moral » liegt. Und das Wort ist zweischneidig :
    - Sinn der Geschichte
    - Leitfaden des Handelns bei den Protagonisten
    Ja, was läuft hier eigentlich ? Juden sind Opfer des Holocausts, und jeder der hier Beteiligten hat nahe Menschen verloren, manchmal eine erste Familie, Kinder… Gleichzeitig haben diese Handelnden eine je größere Komplexität als nur eine Opferrolle. Das wird dann insbesondere bei der Person der Miriam aufgearbeitet.
    Und Aaron Greidingen sagt sich bei jeder Stufe der Erkenntnis « jetzt ist Schluss », aber dann eben doch nicht. Fatalität, Hörigkeit oder… eine Form der Vergebung, des Verständnisses ??? Ist das nun alles « meschugge » ? Auf jeden Fall liegt wohl jener schief der denkt, dass alle Juden einfach per se gut und eben Opfer waren. Für Singer gibt es laut Buch, auch unter ihnen ein kunterbuntes Chaos bis hin zum Ehebrecher, zur Prostituierten, Verwickelten in dunkle Geschäfte. Dadurch entwickelt der Autor keine einseitige Sicht, bzw ein Schwarz-Weiss-Bild.
    Neben der Holocaust-Dimension sollte man auch nicht die "shtetl-Dimension" vergessen, bzw diese Form der All-Heimatlichkeit, mit der sich diese New Yorker Juden in den Schriften des Aaron Greidinger wiederfinden, der von seinem Viertel in Polen schreibt ! « Jeder scheint jeden zu kennen « ! Das weckt ein sehr warmes Bild. Und ist sicher auch dem Leben Singers selber sehr nahe ! Greidinger veröffentlicht zB in den selben Zeitschriften, in denen Singer veröffentlichte !
    Der Originaltitel lautete vor einer letztlichen Korrektur übrigens « Verlorene Seelen ».
    Es gäbe noch vieles hervorzuheben. Ein wirklich bemerkenswerter Autor!
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  • Rezension zu Meschugge

    Isaac Bashevis Singer - Meschugge
    ISBN der deutschen Ausgabe: 9783423125222
    TB, dtv, erschienen 1996
    Titel der amerikanischen Originalausgabe: Meshugah
    Translated from the Yiddish by the author and Nili Wachtel
    Über den Autoren:
    Da ich selber keine Kenntnisse zu dem Autoren habe, verlinke ich die Wikipedia-Seite https://de.wikipedia.org/wiki/Isaac_Bashevis_Singer
    Buchrücken:
    „Aaron, ich sitze in der Patsche wegen Miriam.“ – „Miriam? Wer ist das? Und warum sitzt Du in der Patsche?“
    „Die Meisterschaft des Erzählers Singer besteht darin, selbst in den heikelsten Augenblicken das Schreckliche mit dem Komischen konfrontieren zu können.“ Claus Ulrich Bielefeld in der Süddeutschen Zeitung
    Meine Meinung:
    Der erste Satz des Buches lautet: „Es war schon mehrmals vorgekommen, daß jemand, von dem ich geglaubt hatte, er sei in Hitlers Lagern gestorben, plötzlich lebendig und wohlbehalten auftauchte.“
    Für mich sagt dieser erste Satz alles, zumindest sehr viel über die Stimmung und die Atmosphäre dieser Geschichte aus. Protagonist ist Aaron Greidinger, Schriftsteller, der für eine New Yorker jiddische Zeitung Fortsetzungsromane schreibt und im Rahmen einer Kolumne Ratschläge zu Leserfragen erteilt. Wir schreiben das Jahr 1952. Aaron Greidinger ist ein polnischer Jude und auf der Flucht vor den Nazis in die USA gekommen, wie so viele seiner Landsleute, die überlebt haben.
    Die Geschichte beginnt mit einem Wiedersehen zwischen Aaron und Max Aberdam, einem selbsternannten Börsenmakler, den Aaron aus Warschauer Zeiten kennt. Max hat nach Aaron gesucht, ob ein anderer Grund, als der des Wiedersehens eines alten Bekannten dahinter steckt, wird nicht erwähnt. Durch Max lernt Aaron sowohl neue Menschen kennen als auch, dass er alte, totgeglaubte Bekannte wiedertrifft.
    Tatsächlich wird die Tötung der Juden in dem Verlauf der Geschichte nicht dramatisiert, sondern eher als nackte Tatsache erzählt. Aaron freut sich über jeden Totgeglaubten, den er lebend antrifft.
    Diese pragmatische Herangehensweise an eine hochbrisante Thematik verleiht dem Roman eine gewisse Leichtigkeit.
    Neben der Erzählung, wie geflüchtete Juden in New York leben, besteht dieser Roman auch aus der Beziehungsgeschichte zwischen Aaron und Miriam, die Aaron ebenfalls durch Max kennengelernt hat.
    In der Übersetzung bzw. den Übersetzungen wurde die jiddische Fachterminologie erhalten und in einem angehängten Glossar erläutert, was für mich sehr gut zum Erzählen der Geschichte passte und mir den einen oder anderen Begriff noch einmal näher erläutert hat, jedoch bin ich mir nicht sicher, immer alles richtig verstanden zu haben. Da wäre weitere Recherchearbeit meinerseits gefragt.
    Was mich ebenfalls zu der Frage bringt, ob es vielleicht eine weitere „Moral“ in dieser Geschichte als die offensichtliche gibt.
    Für einen Meinungsaustausch in diesem Forum wäre ich offen und auch dankbar!
    Meine Bewertung:
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Ausgaben von Meschugge

Taschenbuch

Seitenzahl: 298

Hardcover

Seitenzahl: 304

Besitzer des Buches 5

Update: