Noble House

Buch von James Clavell, Hilde Linnert

Zusammenfassung

Serieninfos zu Noble House

Noble House ist der 5. Band der Asien Reihe. Diese umfasst 7 Teile und startete im Jahr 1962. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 1995.

Bewertungen

Noble House wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Noble House

    Super! Beim Lesen Deines Leseindrucks musste ich ständig nickend zustimmen. Überladen mit tausend Themen, ausschweifend, verwirrend und der wirklich dümmste und plumpeste Showdown, der mir jemals untergekommen ist. Tatsächlich wusste Clavell wohl keinen anderen Weg, um aus diesem Wirrwarr zu entkommen.
    Umso überraschter bin ich nun, dass ich hierfür noch 4 Sternchen gab. Rückblickend recht grosszügig, aber ich lasse die Bewertung nun so stehen, die ich damals unter dem Eindruck des Lesens hatte. Ich kann es mir nur damit erklären, dass ich die Lektüre als gute Unterhaltung empfand. Eine leicht zu lesende "Soap-Opera", und da ich mich auch heute noch sehr für Hongkong, der Börsenjongliererei und den finanziellen Fallstricken interessiere, hatte ich auch keine Längen, durch die ich mich kämpfen musste.
    Wie so oft liegt es wohl auch an der Erwartungshaltung, und wenn man das Setting mag, dann kann der Roman auch Spass machen - nur ernst nehmen, darf man das Buch nicht.
    P.S. Gerade hatte ich mich gefragt, ob der Beststellerautor der 80er/90er Jahre überhaupt noch aufgelegt und gelesen wird - und siehe da: sein Roman Shogun wurde als Serie neu verfilmt und ist seit gestern auf Disney+ zu sehen. Vielleicht ein guter Anlass, ein weiteres Buch von ihm vom SUB zu befreien...
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  • Rezension zu Noble House

    Da halte ich ein Buch in den Händen, schwer, da Hardcover, und 878 Seiten lang, und ich weiß bereits nach den ersten zwei Kapiteln, dass es für mich nicht leicht werden wird. In selbstquälerischer Hartnäckigkeit habe ich mir aber einmal geschworen, erst ein Urteil abzugeben, wenn ich das gesamte Werk kenne. Und so hielt ich es auch bei diesem Bestseller aus dem Jahr 1981.
    Doch wie fange ich meine Buchbesprechung an? Die Kritik eines Buches, das in unfassbar vielen Worten alles sein möchte: Firmenchronik, Wirtschaftskrimi, Spionage-Thriller, Liebesgeschichte, Hongkong-Portrait und, als sei dies noch nicht genug, auch noch Katastrophenroman.
    Gut, beginnen wir also mit dem Autor, so wie ich es stets bei meinen Kritiken gehalten habe.
    >> James Clavell – Asien und Geschichte
    Der 1921 in Sydney, Australien, geborene Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur trat mit 19 Jahren in die Royal Artillery ein. In Singapur geriet er in Gefangenschaft und saß im berüchtigten Changi-Gefängnis ein. Nach dem Krieg arbeitete er einige Jahre in der englischen Filmindustrie, bevor er 1954 zunächst nach New York und schließlich nach Hollywood umsiedelte. Versuche als Produzent blieben erfolglos und so begann er, Drehbücher zu schreiben. 1958 hatte er mit dem Drehbuch zu „Die Fliege“ seinen Durchbruch. Weitere sollten folgen, so auch der Klassiker „Gesprengte Ketten“ (1962).
    Seine Erfahrungen in Asien ließ er 1962 in den ersten Roman „Rattenkönig“ einfließen, der im Singapur des Jahres 1945 spielt. Er bildete den Auftakt zu insgesamt sechs Asien-Novellen, die er zwischen 1962 und 1993 schrieb. Einige davon wurden verfilmt, so auch die fünfteilige Fortsetzungsserie „Shogun“ mit Richard Chamberlain und Toshiro Mifune, die in Deutschland sehr erfolgreich war.
    >> Die Handlung in groben Zügen
    Ian Dunross übernimmt im Jahr 1960 von seinem Vater die Leitung von Honkongs größtem und mächtigstem Handelshaus „Noble House“. Als Tai Pan des Unternehmens plant er, weiter zu expandieren, hat dabei aber einige Hürden zu bezwingen. Da wäre zunächst der akute Geldmangel. Mit riskanten Börsengeschäften hofft er, diesem Problem Herr zu werden. Dem jedoch steht sein erbitterter Widersacher Quillan Gornt im Weg, der wegen einer seit Generationen herrschenden Familienfehde alles daran setzt, die Schwäche von Noble House auszunutzen, um seinen Konkurrenten zu ruinieren. Sein Ziel: durch Übernahme von Noble House selbst zum mächtigsten Handelsriesen in Honkong zu werden.
    Zwischen diesen Stühlen sitzen Linc Bartlett und seine attraktive Vizepräsidenten Casey Tcholok. Mit ihrem Unternehmen Par-Con beabsichtigen sie, sich in Hongkong niederzulassen. Ausgestattet mit ausreichend finanziellen Mitteln, führen sie mit beiden Kontrahenten Verhandlungen über eine milliardenschwere Beteiligung. Dies verschärft den Konkurrenzkampf von Dunross und Gornt zusätzlich.
    Am Rande dieser Fehde ereignen sich weitere Dramen. Die Liebe mit Hindernissen zwischen Casey und Linc. Das undurchsichtige Treiben zahlreicher Spione aus verschiedenen Ländern. Die fragile Infrastruktur Honkongs, die so manche Katastrophe bereithält und einige Drogenbarone und Schmuggler, die sich von dem Noble-House-Kuchen ein dickes Stück abschneiden möchten. Am Ende laufen all diese Handlungsstränge zusammen in einem furiosen Showdown.
    >> Ausschweifend in jeder Hinsicht
    Nie habe ich so lange an einem Roman gelesen. Ich gebe zu, ich bin ein sehr langsamer Leser (Gründlichkeit und Verständnis gehen vor Seitenfressen) und ich komme auch seltener dazu, als mir lieb ist. Und doch lag es nicht am zeitlichen Faktor, der dazu geführt hat, dass mich das Buch so lange beschäftigt hat. Stattdessen waren andere Gründe bei mir als Leser und in der Handlung der Anlass für diesen Umstand.
    Geld, so schön es ist, wenn man es hat, war mir noch nie besonders wichtig. Und so gelang es mir auch nie, eine echte Beziehung dazu aufzubauen. Dies gilt erst recht für die Mechanismen und die Terminologie der Börse. James Clavell hingegen schien dieses Metier zu lieben, was ihn dazu veranlasste, die Strategien von Dunross, Gornt und Bartlett geradezu genüsslich haarfein zu beschreiben und auszuschmücken. Für Menschen, deren Lebensinhalt sich nicht um steigende Werte, Leerkäufe und Aktienanteile dreht, kann diese Ausführlichkeit aber schnell ermüdend werden. Phasenweise war ich nicht mehr in der Lage, den handelnden Akteuren zu folgen. Ich verlor schlicht den Börsen-Faden.
    Nun könnte man meinen, dass dann zumindest die vielen Nebenhandlungen für mehr Unterhaltung sorgen. Doch die Liebesgeschichte um Casey und Linc kommt nie richtig in Schwung und die Protagonisten des Spionage-Plots wirken künstlich und wie aus einem B-Movie. Getränkt ist dann alles auch noch mit der (vermutlich nur schlecht übersetzten) Sprech- und Lebensweise der Einwohner Honkongs. Das eine oder andere „Joss“ hätte ich sicher ertragen, aber beim dritten Sohn der fünften Tante und dem ersten Onkel der zweiten Schwester verliert man irgendwann den Überblick und das Interesse. Denn die Beziehungen der Protagonisten untereinander und die Verwandtschaftsverhältnisse werden langatmig und mit vielen Worten ausgeführt, selbst wenn sie für die eigentliche Handlung kaum Relevanz besitzen.
    Zugegeben, das Buch ist verhältnismäßig flüssig lesbar, wenn man die komplizierten Sachverhalte zur Börse und die verzwickten Beziehungsgeflechte mal außen vor lässt. Und vermutlich ist für den Interessierten die Lebensweise im Hongkong der 60er Jahre auch von einem gewissen Wert. Doch wirkt die gesamte Handlung wie eine immens ausschweifende Soap-Opera im Stile von „Dallas“ oder „Denver Clan“. Wen wundert es da, dass Clavell sein Werk in den 80er Jahren für das Fernsehen produzierte und daraus eine vierteilige Kurzserie machte (in der Hauptrolle Pierce Brosnan als Dunross).
    Der monumentale Showdown unterstreicht schließlich noch den Soap-Oper-Charakter durch seine Überflüssigkeit. Es wirkt geradezu so, als wären Clavell die Ideen ausgegangen, wie sich die vielen Handlungsstränge auflösen lassen. Also machte er es auf die brachiale Weise und schlug einmal kräftig mit dem Vorschlaghammer zu.
    >> Fazit
    Der Roman „Noble House Honkong“ ist langatmig, ausschweifend und verwirrend aufgrund seiner zahlreichen Handlungsstränge und Protagonisten. Mit dem Stil einer Soap Opera erfüllt er allerdings bereits eine wichtige Voraussetzung für einen Bestseller. Dennoch ist das Buch keine leichte Kost, da es schwierig ist, den Akteuren zu folgen, was sowohl an den vielen Nebenhandlungen, als auch an den Börsenmechanismen liegt. Die sollte man zumindest ansatzweise verstehen. Daher muss man sich auf den Roman bewusst einlassen und Geduld beweisen. Trotz Bestseller-Status kann ich das Buch kaum jemandem guten Gewissens empfehlen. Dafür ist es alles in allem zu belanglos.
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Ausgaben von Noble House

Taschenbuch

Seitenzahl: 1.280

Hardcover

Seitenzahl: 878

Noble House in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 51

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