Kafkas Puppe

Buch von Gerd Schneider

Bewertungen

Kafkas Puppe wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kafkas Puppe

    Hab das Buch heute fertiggelesen und weiß nicht recht, was ich sagen soll. Ich bin ein bißchen zwiegespalten. Die Geschichte zwischen Kafka und dem Mädchen war sehr schön beschrieben, richtig lyrisch, und man merkt, dass sich der Autor viel mit der Person Franz Kafka beschäftigt. Das war ein positiver Nebeneffekt für Leute, die zwar einige seiner Erzählungen kennen (ich liebe "Die Sorge des Hausvaters"!), nicht aber den zerissenen Charakter, der er war (die Übermacht des Vaters fand ich ganz schlimm - kein Wunder, dass der arme Franz darunter gelitten hat).
    Ich muß mich 2nd Chance's Meinung anschließen, dass das Ende nicht mehr so zauberhaft ist. Nicht, weil es durch Theresienstadt so grausam historisch verbürgt ist, sondern weil das Verschwinden der Seiltänzerin recht sonderbar anmutet (Ist das ein Spoiler? Nein, oder?).
    Trotzdem habe ich den Hauptteil des Buches sehr genossen. Es gibt einen Film, in dem Jeremy Irons den Schriftsteller porträtiert, und nachdem, was ich jetzt gelesen habe, scheint er mir mit seinen traurigen Augen und dem unsicheren Gebaren keine schlechte Wahl gewesen zu sein.
    Allerdings möchte ich doch noch sagen, dass ich glaube, dass Kafka nicht ganz so melancholisch war und durchaus einen Sinn für auch derben Humor hatte.
    P.S. Der Gartenzwerg im vorigen posting soll natürlich reisend sein, nicht resisend...
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  • Rezension zu Kafkas Puppe

    Klappentext:
    1923 in einem Berliner Park. Ein kleines Mädchen weint um seine verloren gegangene Puppe. Ein Mann versucht es zu trösten. Doch dieser Mann ist nicht irgendwer; es ist Franz Kafka. Der schwerkranke Schriftsteller denkt sich etwas Besonderes für das kleine Mädchen aus: Von nun an bringt er ihr jeden Tag einen Brief in den Park, in dem die Puppe von ihren abenteuerlichen Erlebnissen erzählt. Die Briefe helfen nicht nur dem Mädchen, sondern auch Franz Kafka, der am Ende seines Lebens noch einmal aufblüht.
    Ein ungewöhnlicher; ein packender Roman, der mal fiktional, mal biografisch die letzten Wochen aus dem Leben des großen Schriftstellers nachzeichnet. Die Begegnung mit dem Mädchen und die Puppenbriefe hat es wirklich gegeben.
    Auf der linken Innenseite des Schutzumschlages steht:
    "Als wir in Berlin waren, ging Kafka oft in den Steglitzer Park. Ich begleitete ihn manchmal. Eines Tages trafen wir ein kleines Mädchne, das weinte und ganz verzweifelt zu sein schien. Wir sprachen mit dem Mädchen. Franz fragte es nach seinem Kummer, und wir erfuhren, daß es seine Puppe verloren hatte. Sofort erfindet er eine plausible Geschichte, um dieses Verschwinden zu erklären: "Deine Puppe macht nur gerade eine Reise, ich weiß es, sie hat mir einen Brief geschickt." Das kleine Mädchen ist etwas mißtrauisch: "Hast du ihn bei dir?" "Nein, ich habe ihn zu Haus liegen lassen, aber ich werde ihn dir morgen mitbringen." Das neugierig gewordene Mädchen hatte seinen Kummer schon halb vergessen, und Franz kehrte sofort nach Hause zurück, um den Brief zu schreiben."
    Zitiert nach: Dora Diamant, "Mein Leben mit Franz Kafka", abgedruckt in "Als Kafka mir entgegenkam..." Erinnerungen an Franz Kafka, hrsg. von Hans-Gerd Koch, Berlin 1995 (Wagenbach)
    Meine Meinung:
    Kafkas Puppe ist zwar nicht spannend, trotzdem ich konnte es nur schwer aus der Hand legen, da ich wissen wollte wie "die Reise" der Puppe verläuft.
    Es gibt drei Handlungsorte: Der Steglitzer Park, Kafkas Wohnung und das private Waisenhaus in dem Lena (das kleine Mädchen) wohnt. Täglich treffen sich Franz und Lena an einer Bank im Park, wo er die Briefe vorliest. Das Mädchen ist oft ein wenig skeptisch ob es wirklich wahr ist was ihre Puppe erlebt und nimmt die Briefe immer mit ins Waisenhaus wo sie ihrer Schwester davon erzählt. Franz Kafkas Freundin hat eine Puppe wieder hergestellt, die wohl so aussieht wie die von Lena und versucht den Schriftsteller zu überreden, sie dem Mädchen zu geben. Also damit die Reise zu beenden, aber er weigert sich am Anfang dagegen.
    Das Ende hat mir nicht so wirklich gut gefallen, ein Happy End wäre mir wohl lieber gewesen. Trotzdem finde ich "Kafkas Puppe" lesenswert, da man auch etwas über Kafka selbst erfährt, und den Kauf bereue ich nicht.
    Über Gerd Schneider:
    Gerd Schneider, Jahrgang 1942, lebt in Niederkassel bei Bonn. Nach dem Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft arbeitete er als Journalist. Seit 1980 schrieb er zahlreiche Romane, Sachbücher und Fernsehdrehbücher. Seit seinem Studium beschäftigt er sich intensiv mit der Person Franz Kafka.
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Ausgaben von Kafkas Puppe

Hardcover

Seitenzahl: 224

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 224

Besitzer des Buches 14

Update: