Kleinstadtschlampe

Buch von Mirjam Dreer

Bewertungen

Kleinstadtschlampe wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kleinstadtschlampe

    Der Klappentext:
    Mia liebt laute Partys. Tanzen, saufen, Drogen und Sex. So hurt sie sich durch ihre Kleinstadt, wie es ihr gefällt. Doch klar, Männer sind toll! Aber für Mia haben sie eine sehr kurze Haltbarkeit, meist nur eine Nacht – das gibt ihr den Kick. Die Gewöhnlichkeit einer Beziehung will sie sich lieber nicht vorstellen. Gähn! Langweilig!
    Doch dann lernt sie Noah kennen. Der gibt ihr zu denken, und schließlich muss Mia erkennen, dass selbst Kleinstadtschlampen zu echten Gefühlen fähig sind ...
    (ubook)
    Die Autorin:
    Mirjam Dreer erblickte am gleichen Tag wie Jimi Hendrix das Licht der Welt – nur etwa 44 Jahre später. Sie kann zwar keine legendären Gitarrensolos spielen, verbringt aber ihre Freizeit gern auf matschigen Festivals. Neben der Musik ist das Schreiben ihre große Leidenschaft. In der Schule begeisterte sie mit ihren Aufsätzen und schrieb immer wieder Kurzgeschichten für ihre Freunde. In der Pubertät entwickelte sich das Schreiben zu einem Akt der Befreiung; was eine weitaus schmerzfreiere Problembewältigung war als sich ins Koma zu saufen. Vermeiden ließ es sich ab und zu trotzdem nicht. Irgendwann fing sie dann an, seitenweise über Jungs zu schreiben, die ihr gefielen. Und für den ein oder anderen war es ein kleiner Schock zu erfahren, dass man auf ein ganz normales Mädchen eine solche Faszination ausüben kann. Sie wollte aber nur, dass diese Jungs wussten, was sie von ihnen hielt. Mit 19 Jahren begann Mirjam mit ihrem ersten Roman, „Kleinstadtschlampe.“ Inspiriert von Melissa P’s „Mit geschlossenen Augen“ und Rocko Schamonis „Dorfpunks“ machte sie sich ans Werk. Sollte ihr der Verkauf ihrer eigenen Bücher nicht genügend Geld einbringen, so tut es zumindest der Verkauf von Büchern anderer. Mirjam hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet in ihrem absoluten Traumjob als Buchhändlerin in München. (ubook)
    Meine Meinung:
    Mia ist ein selbstbewusstes Mädel aus einem Provinzkaff im bayrischen Pfaffenwinkel und lebt für Partys, Alkohol, Drogen und schnellen Sex. Für gewöhnlich bekommt sie auch was sie will und hat meist ihren Spaß dabei. Gelegentliche Momente der Reue und Selbstreflexion vergehen schnell und sie lebt ihre Neigungen weiter aus.
    Bis da dieser Kerl auftaucht, Noah. Klar will sie mit ihm ins Bett. Doch könnte sie sich mehr als eine Nacht mit ihm vorstellen, eine Beziehung mit ihm erscheint erstmalig interessant. Doch Noah widersteht auch über längere Zeit all ihren Annäherungsversuchen, hält sie auf Distanz und irgendwann spricht er dann sogar von Freundschaft. Dermaßen gekränkt sucht Mia das Weite und fällt in alte Gewohnheiten zurück. Ein plötzlicher Unglücksfall bringt Mia und Noah einander wieder näher, doch finden sie diesmal ihr Glück?
    Mirjam Dreer beschreibt mit klaren und spritzigen Worten das schnelle Leben der Jugendlichen. Mit welchem Selbstverständnis und gleichzeitiger Hilflosigkeit sie Halt, Nähe, Wärme und Liebe suchen. Ganz offen und unverblümt wird mit der offen ausgelebten weiblichen Sexualität umgegangen, die Promiskuität nicht verherrlicht, aber auch nicht verteufelt. So provokativ das Buchcover auch sein will, so wenig hat mich der Inhalt schockiert. Kenne ich doch aus dem Freundeskreis einige Frauen, die sehr genaue Vorstellungen von ihrem Sexualleben haben und das auch für sich passend gestalten – das gehört zum heutigen Leben dazu. Interessanter als eine wild ausgelebte Sexualität ist in diesem Buch jedoch das teilweise Unvermögen, sich seiner Gefühle klar zu werden und diese nach außen hin in eine Beziehung einzubringen. Zu groß der öffentliche Druck und der eigene Wunsch nach Mr. und Mrs. Right und noch größer die Versagensängste. So treten am Ende die sexuellen Eskapaden in den Hintergrund und man stellt sich die Frage, wo in den jeweiligen Abschnitten dieser Geschichte die Weichen richtig oder falsch gestellt wurden.
    So offen, spötisch und ungefiltert Mirjam Dreer so manche Szene ganz treffend beschreibt, so hölzern und gestelzt wirken leider manche Dialoge, wenn sie versucht, zu viele Aussagen in knappe Jugendsprache zu verpacken. Dennoch bleibt sie an vielen Punkten authentisch und sorgt für ein flottes und humorvolles Lesen. Manchen mögen diverse sexuelle Beschreibungen zu explizit sein, sie verdeutlichen jedoch, dass Sex eben manchmal nichts mit Romantik zu tun haben muss um trotzdem schön zu sein. Sehr schön sind auch die diversen Songs gewidmeten Kapitel - einfach eine Playlist aus allen Titeln erstellen, es wirken manche Begebenheiten mit Musikuntermalung noch realistischer. Wenn ich auch Weilheim nicht kenne, so sind mir doch die hier genannten Clubs und das jeweilige Publikum in München bestens bekannt. Diese realen Orte geben der Geschichte einen zusätzlich authentischen Anstrich, machen die Charaktere noch lebendiger.
    Ein offenes Buch über die heutige Jugend und ihrer Suche nach sich selbst und der richtigen Beziehung, eine aufrichtige Momentaufnahme des Hier und Jetzt. Ein gutes Debüt.
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Ausgaben von Kleinstadtschlampe

Taschenbuch

Seitenzahl: 192

Besitzer des Buches 10

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