Ich, der Wächter

Buch von Charles MacLean

Bewertungen

Ich, der Wächter wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ich, der Wächter

    Kurzbeschreibung
    "Es gab keinerlei Vorwarnung. Keine erkennbare Folge von Ereignissen, die zu dem Vorfall geführt hätte. Kein auslösender Faktor, kein Präzedenzfall. Es war ein isoliertes Phänomen - unbegreiflich, es hatte mit nichts sonst etwas zu tun". Für Martin Gregory wird die Wirklichkeit zum Alptraum. Erfolgreich in Beruf, glücklich verheiratet, kommt er eines Tages zur gewohnten Zeit nach Hause und begeht eine Greueltat, so schauderhaft, das dem Leser der Atem stockt. Und doch gibt es einen Grund für diese Tat…
    Autor
    Der schottische Autor und Journalist Charles Maclean wurde 1946 geboren und lebt mit seiner Familie in Schottland und Kroatien. Er arbeitete nach dem Studium in Eton und Oxford in verschiedenen Berufen überall in Europa und Amerika. Nach England zurückgekehrt, gründete er eine Zeitschrift, die zum führenden Organ der Umweltschutzbewegung wurde. Seine journalistischen Erfahrungen vertiefte er als Mitarbeiter von Vogue, bis er schließlich als Sachbuchautor hervortrat und den Scottish Arts Council Award erhielt. Er arbeitet gelegentlich noch als Reisejournalist, betreibt eine Farm bei Argyll und brennt den berühmten MacPhunn Single-Malt-Whisky. "Ich, der Wächter" (The Watcher) ist sein dritter Roman, mit dem er in Amerika und England großes Aufsehen erregte.
    Buchgestaltung
    Die Hardcover Ausgabe ist mit einem Schutzumschlag versehen und umfasst insgesamt 350 Seiten. Der mir bisher unbekannte Paul Zsolnay Verlag hat das Buch im März 1985 veröffentlicht. Der Schreibstil ist fesselnd und bildhaft. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und lassen sich gut lesen. Die beiden Erzählstränge sind klar voneinander abgegrenzt und somit gibt es keine Probleme, der Handlung zu folgen. Das Cover ist gut gewählt und passend zum Inhalt.
    Meine Meinung
    Das Buch beginnt mit einem grausigen Paukenschlag, der mich regelrecht geschockt hat. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, und es hat mich direkt und ungebremst in die Geschichte reinkatapultiert. Diese Anfangsszene wird allerdings manchen Lesern übel aufstoßen und auch bei mir hat es einen unguten Nachgeschmack hinterlassen.
    Martin schildert selbst eindringlich seine Erlebnisse ab dem Zeitpunkt seiner Heimkehr nach einem arbeitsreichen Tag. Er hat eine Geburtstagsüberraschung für seine Frau geplant und beginnt mit den Vorbereitungen. Allerdings nimmt alles einen anderen Verlauf als man erwartet, und Martin begeht ohne ersichtlichen Grund und ohne Vorwarnung eine schlimme und grausame Tat. Er begibt sich daraufhin in die Hände von dem Psychologen Dr. Somerville, der ihn mit Hilfe einer Hypnose- und Regressionstherapie behandeln will und der Ursache seiner schrecklichen Tat auf den Grund gehen möchte. Ab hier kommt auch der Arzt in Form von Protokollen zu Wort und beschreibt die Vorkommnisse aus seiner Sicht. Somit nimmt nun ein vielfältiges und komplexes Psychospiel seinen Lauf, das mich nicht mehr losgelassen hat und auch nicht vorhersehbar war. Was ist Einbildung, was ist Wirklichkeit? Ist Martin ein Psychopath oder ist alles, was ihm widerfährt, ein Komplott? Was steckt dahinter? Der Autor versteht es bestens, den Leser bis zum Ende im Unklaren zu lassen und immer wieder Zweifel zu säen. Ich finde die Geschichte herausragend und überaus gelungen.
    Ich habe bei Martin alle Emotionen erlebt und mit gelebt. Ich empfand für ihn mal Wut, Abscheu, Mitleid, Schock, Entsetzen, ja sogar auch Sympathie - alle charakterlichen Züge kamen hier zum Vorschein. Das ist von dem Autor wirklich klasse gemacht. Ein starker Plot, der von Anfang bis Ende spannend ist. Ich war regelrecht gebannt. Das Finale ist genauso ungewöhnlich wie die gesamte Story.
    Wer allerdings Action im herkömmlichen Sinn sucht, wird mit diesem Buch vielleicht nicht so ganz glücklich werden. Hier geht es in erster Linie um die menschlichen Abgründe und den geistigen Verfall. Langeweile kam für mich jedenfalls zu keiner Zeit auf.
    Ich würde das Buch unter dem Genre „Psychothriller“ einordnen, denn das trifft es meiner Meinung nach ziemlich genau.
    Obwohl das Buch bereits 1985 erschienen und daher schon etwas älter ist, hat es in meinen Augen nicht seinen Reiz und Charme verloren. Dieses Buch gehört zu der Sorte, die man mehrmals lesen kann und dabei immer wieder neue Aspekte entdeckt.
    Fazit:
    Ein außergewöhnliches, anspruchsvolles und intensives Psychogramm allererster Sahne. Von mir eine klare Leseempfehlung.
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Ausgaben von Ich, der Wächter

Hardcover

Seitenzahl: 304

Taschenbuch

 

Besitzer des Buches 3

  • lio

    Mitglied seit 24. Mai 2009
  • Mitglied seit 3. November 2009
  • Mitglied seit 17. September 2009
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