Das Rätsel der Masken

Buch von Elia Barcelo, Stefanie Gerhold

Bewertungen

Das Rätsel der Masken wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Rätsel der Masken

    Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Ich lese Bücher gern, in denen ein Protagonist sich auf die Spur einer längst verstorbenen Person macht und versucht, Details aus dessen Leben herauszufinden ("Nachtzug nach Lissabon" von Pascal Mercier z.B. oder "Besessen" von Antonia Byatt).
    Ariel Lenormand will alles über den von ihm verehrten Schriftsteller Raúl de la Torre herausfinden. Wie in Büchern des Genres üblich, stößt er zunächst auf Schweigen und Geheimnisse, die nach und nach aufgerollt werden. Dass ihm eher zufällig alte Papiere, Bücher, Briefe in die Hände geraten und zwar immer dann, wenn es gerade in den Zusammenhang der Enthüllungen passt, gehört dazu. Daran störe ich mich nicht.
    Doch: Die Autorin hat einen Bruch in ihrer Geschichte. Setzt sich Raúls Leben für Ari zusammen aus Entdeckungen bei Raúls Freunden, den Erinnerungen von dessen erster Ehefrau Amelia und Nachforschungen im Nachlass der ehemaligen Weggefährten, Einzelheiten also, die quasi aus zweiter Hand kommen, wird ab Seite 151 ff eine Passage aus den Augen Raúls erzählt. Passend, damit der Leser über die weiteren Probleme im Bilde ist, aber unredlich in der Konzeption des Buches. Dies hätte die Autorin eleganter und konsequenter lösen müssen. So ein Bruch stört mich sehr.
    Dass Raúls zweite Ehefrau Amanda schablonenhaft bösartig, herrschsüchtig und selbstverliebt gezeichnet wird, hat mir auch nicht gefallen. Etwas mehr Differenzierung wäre schön gewesen.
    Ansonsten gibts nichts zu meckern.
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  • Rezension zu Das Rätsel der Masken

    Der Sprachwissenschaftler Ariel Lenormand ist ein leidenschaftlicher Verehrer des Schriftstellers Raúl de la Torre und gerade dabei, eine Biographie seines Idols zu schreiben. Einziges Problem: es gibt sehr wenig Informationen über de la Torre als Privatmann, und so erhofft sich Lenormand einiges von seinem Interviewtermin mit Amelia Gayarre, Raúls Ex-Frau. Amelia erweist sich allerdings als ziemlich spröde und geizt mit ihren Auskünften.
    Was nicht verwunderlich ist, denn in Raúls Vergangenheit gibt es vieles, das so eigentlich nicht an die Öffentlichkeit gelangen soll. Nach und nach, teils dank Kommissar Zufall, teils, weil Amelia Ariel gegenüber doch noch ein wenig auftaut, setzt sich aber doch ein Bild zusammen, das demjenigen, das Ariel sich von dem so bewunderten Dichter gemacht hat, in vieler Hinsicht so gar nicht entspricht. Er muss sich klar werden, ob er dieses Idealbild in seinem Buch tatsächlich demontieren kann und will oder ob es besser wäre, Raúls Geheimnisse für sich zu behalten, was aber hieße, entweder in seiner Biographie nur die halbe Wahrheit zu berichten oder aber sein ambitioniertes Projekt gleich einzustampfen. Eins weiß er jedenfalls: er will um jeden Preis wissen, wie Raúls Leben wirklich verlaufen ist und was tatsächlich zu seinem rätselhaften vorzeitigen Tod geführt hat.
    Was eigentlich eine simple Recherche hätte werden sollen, erweist sich als wahres Detektivspiel, und jeder Anhaltspunkt, den Ariel findet, scheint wieder ein neues Geheimnis aufzuwerfen, einen neuen Blickwinkel zu eröffnen. Schon beinahe obsessiv jagt er jedem neuen Puzzleteilchen hinterher und verstrickt sich dabei auch persönlich in das Beziehungsgeflecht, in dessen Mittelpunkt einst Raúl de la Torre stand.
    Elia Barceló erzählt diese literarische Spurensuche in einer schönen, bildreichen Sprache, wobei zwischen den Zeilen immer eine große Liebe zum Lesen und Schreiben mitschwingt, und lässt dabei auch Paris, wo sich das Ganze abspielt, lebendig werden. Ihre Charaktere sind interessant und häufig ein bisschen überlebensgroß und mit einem ordentlichen Hang zur Dramatik, was aber gut ins Gesamtbild passt, in dem sehr viele gesellschaftliche und kulturelle Themen und Strömungen zwischen 1960 und 1990 aufgegriffen werden und immer noch eine überraschende Wendung die Spannung aufrechterhält.
    Ein perfekter Urlaubs-Pageturner.
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Ausgaben von Das Rätsel der Masken

Taschenbuch

Seitenzahl: 528

Hardcover

Seitenzahl: 523

Besitzer des Buches 22

Update: