Candide

Buch von Voltaire, Wolfgang Tschöke

Bewertungen

Candide wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Meinungen

  • Leben wir in der besten aller Welten? Voltaire hat die Antwort.

    Aladin1k1

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Candide

    ### Inhalt ###
    Candide, „der Reine“, ist der Neffe eines Barons in Westfalen, der in einem Schloss namens Thundertentronckh wohnt. Da er es gewagt hat in einem Anfall jugendlichen unschuldigen Leichtsinns dessen Tochter Kunigunde zu küssen, wird er vom Baron mit einem Arschtritt aus dem Schloss befördert. Sein Hauslehrer Pangloss hat ihn während seiner Ausbildung gelehrt, dass die Welt, in der die Menschen leben, die beste aller Welten ist und das sich alles immer zum Besten fügt. Mit dieser Einstellung zieht er nun los und versucht sein Glück in der Welt. Nachdem er eine Nacht in einer Ackerfurche nächtigen muss, wird er von zwei bulgarischen Soldaten zum Essen eingeladen und Candide ist begeistert von der Liebenswürdigkeit dieser beiden. Pangloss' Lehren bestätigen sich hier seiner Meinung nach aufs Beste. Nachdem Candide sich verabschieden möchte, wird er von den beiden Soldaten grob überwältigt und zwangsrekrutiert. Da er sich aus Soldatensicht ungehörig benimmt wird er vor die Wahl gestellt: 12 Bleikugeln in den Kopf oder 36 Mal Spießruten laufen à 2000 Soldaten. Candide wählt das zweite und schafft zwei Durchgänge. Lange Rede, kurzer Sinn: Am Ende entkommt Candide den Bulgaren schwer geschunden und tritt seine unfreiwillige Reise durch die Welt an, bei der er von einem Ort zum nächsten befördert wird, immer auf der Suche nach Bestätigung der Lehren seiner Hauslehrers Pangloss’ und natürlich seiner Geliebten Kunigunde.
    ### Meinung ###
    Voltaires Antwort auf Leibniz „Beste aller möglichen Welten“, die er aufgrund eigener Lebenserfahrungen lächerlich fand und dementsprechend drastisch fallen die Abenteuer des Candide aus, in denen viel geköpft, gehängt, erstochen, verstümmelt, bestohlen und betrogen wird. Candide muss schnell einsehen, dass es mit dem Pangloss'schen Optimismus nicht weit her ist. Immer wieder bestätigt sich die Schlechtigkeit der Menschen. Martin, ein befreundeter mitreisender Philosoph glaubt sogar, dass Gott die Welt einem bösartigen Wesen überlassen hätte. Und wenns gut läuft? Auch blöd, da der Mensch ein rastloses schnell gelangweiltes Wesen ist. Die einzige Lösung? Arbeit: Sie bewahrt uns vor Langweile, Laster und Not. Eine philosophische Gesellschaftssatire, die für das 18. Jh erstaunlich klar und schnörkellos daherkommt, fast schon modern.
    Candides Episoden an sich sind natürlich hanebüchen und konstruiert: Es passieren laufend höchst unwahrscheinliche Dinge, von daher war das Lesevergnügen in puncto Spannung nicht ganz so berauschend, der Leser weiß bereits früh, das ein Unglück das nächste jagen wird. Nichtsdestotrotz glaube ich wohl, dass die geschilderten Verhältnisse nicht weit von der damaligen Realität entfernt sind. Der Roman enthüllt daher so manches Wichtige über die menschliche Natur, sodass ich als Philanthrop zu der Aussage gelange: Liebe die Menschen, aber aus sicherer Entfernung ;-D
    ### Fazit ###
    Ein satirischer Beitrag eines philosophischen Streites des 18. Jahrhunderts, für das 21. Jahrhundert daher nicht mehr ganz so relevant. Die ein oder andere gedankliche Perle, ein erstaunlich moderner lockerer Schreibstil und nur 160 Seiten lassen einen darüber hinwegsehen.
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Ausgaben von Candide

Taschenbuch

Seitenzahl: 144

Hardcover

Seitenzahl: 160

E-Book

Seitenzahl: 94

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