Präludium für Josse

Buch von Snorre Björkson

Bewertungen

Präludium für Josse wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Präludium für Josse

    Josse und Holtes treffen sich zum ersten Mal auf einem Friedhof in Verden, wo sich beide in einem Posaunenchor engagieren. Aber näher kommen sich die beiden erst viel später, als sie sich durch die Proben für ein Konzert öfter sehen und Zeit miteinander verbringen. Josses Leidenschaft ist die Musik, vor allem die von Johann Sebastian Bach, und für sie steht fest, dass sie nach dem Abitur Musik studieren will. Als Holtes von ihren Vorlieben weiß, plant er, mit ihr im Sommer vor dem Studium auf eine Reise zu gehen, um den Spuren von Bach anhand einer alten Biographie von Albert Schweitzer zu folgen. Auf der gemeinsamen Reise lernen sich die beiden immer besser kennen und erleben wunderbar romantische Momente in der Natur unter freiem Himmel, aber auch in Tierställen, bis sie irgendwann das Reiseziel Lübeck erreichen und sie sich trennen müssen, denn Josse muss zum Studium nach Freiburg. Aber Holtes hat noch eine Aufgabe, bis er Josse an Weihnachten wiedersieht, denn er möchte für sie ein Bach-Präludium einstudieren…
    Snorre Björkson hat mit seinem Buch „Präludium für Josse“ einen sehr ruhigen und gefühlvollen Roman vorgelegt, in dessen Zeilen überall Musik und Emotion steckt. Der Schreibstil ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, denn der Autor liebt es, lange Satzreihen zu bilden und möglichst viele Informationen in bildhafter Sprache an den Leser zu bringen. Es ist also kein Buch, dass man mal so eben schnell zwischendurch liest, sondern eher eines, auf das man sich konzentrieren und das man genießen sollte, denn es dreht sich alles irgendwie um Musik und das damit verbundene Gefühl, das der Autor sehr schön zum Ausdruck bringt. Bezeichnend sind schon die Kapitelüberschriften, die wunderbar passend zur Handlung mit dem improvisierten musikalischen Vorspiel (Präludium) beginnen, dann in einem einfachen Instrumentalstück (Air) münden, um am Ende in einer mehrstimmigen Komposition (Fuge) zu enden. Der Leser erfährt die Geschichte aus Holtes Sicht und lernt ihn und seine Gedanken- und Gefühlswelt dabei sehr gut kennen. Sehr behutsam und gefühlvoll wird dem Leser die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten angetragen, wobei er sich wunderbar hineinfühlen kann und alles mit ihnen zum ersten Mal erlebt.
    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt worden. Sie sind normale Personen aus dem täglichen Leben, mit den nötigen individuellen Eigenschaften und einer Menge Leben versehen, so dass sich der Leser sehr schön in sie hineinversetzen und ihren Empfindungen nachspüren kann. Josse ist eine junge Frau, die das Leben noch vor sich hat. Sie liebt die Musik und geht völlig in ihr auf. Ihr Musikstudium ist ein lang gehegter Traum, der nun zum Greifen nah ist. Holtes ist ein junger Mann, den Musik zwar ebenso begeistert, aber der vor allem von Josse begeistert ist. Die erste große Liebe bringt ihn auf die verrücktesten Ideen, wie er Josses Herz nach und nach immer mehr erobern kann, und so setzt er sie in die Tat um. Romantisch und mit der nötigen Untermalung finden die beiden Herzen immer mehr zueinander, während der Leser angerührt seufzt.
    „Präludium für Josse“ ist eher ein leiser und prosaischer Roman, der der Liebe eine Stimme durch die musikalische Untermalung verleiht. Am besten lässt man sich beim Lesen von einer ruhigen Klaviersonate von Johann Sebastian Bach die Stimmung untermalen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung.
    Verdiente
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  • Rezension zu Präludium für Josse

    Klappentext: Holtes liebt Josse, und sie liebt Johann Sebastian Bach. Das erste Mal begegnen sich die beiden im Posaunenchor auf einem Friedhof bei Verden im November. Doch erst Monate später, während der Proben für ein Schulkonzert, kommen sie sich näher. Und nichts scheint verheißungsvoller als der bevorstehende Sommer, denn Josse hat das Abitur in der Tasche und genießt ihre freien Tage vor dem Musikstudium. Um ihr Herz zu gewinnen, macht Holtes einen verwegenen Vorschlag und entführt Josse auf eine Reise: Mit der Bach-Biographie Albert Schweitzers im Gepäck unternehmen die beiden eine Wanderung auf den Spuren ihres Lieblingskomponisten und erleben einen Sommer der Liebe zwischen duftenden Wiesen und rauschenden Getreidefeldern, verbringen romantische Nächte in Schafställen, im Iglu-Zelt und unter freiem Himmel. Irgendwann aber erreichen sie Lübeck, das Ziel der Reise, mit dem sich ihre gemeinsame Zeit einem Ende nähert. Josse geht nach Freiburg, bricht auf in ein neues Leben. Holtes bleibt zurück. Er übt ein Bach-Präludium, wie Josse es ihm auftrug, und erwartet sehnsüchtig ihre Rückkehr zu Weihnachten …
    Autor (Quelle Amazon): Snorre Björkson, geboren 1968 in Norddeutschland, spielt diverse Instrumente und begleitet seine Lesungen häufig mit Musik. Eine frühe Fassung von "Präludium für Josse" schrieb er auf niederdeutsch. Neben Romanen und Lyrik verfasst er Hörspiele für den Rundfunk, macht Kabarett und Theater. Er lebt am Steinhuder Meer.
    Aufbau: Das Buch umfasst 260 Seiten, wird aus Holtes Sicht geschrieben und gliedert sich (ohne Ouvertüre und Coda) in drei große Kapitel: „Präludium“ beschreibt die Zeit des Kennenlernens und der ersten Annäherungen, „Air“ zeigt die gemeinsame Reise und „Fuge“ handelt von der Zeit danach, als Josse fortgezogen ist.
    Meine Meinung: „Präludium für Josse“ war ein Spontan-kauf, ich habe mich in den Klappentext verliebt und musste es einfach haben, deswegen waren auch meine Erwartungen eher hoch gesetzt. Die ersten Seiten haben meine große Vorfreude allerdings schon gedämpft, weil mir die Sprache irgendwie fremd war. Im Nachhinein habe ich das Kapitel erneut gelesen und fand es völlig in Ordnung, vielleicht weil ich mich an die Sprache gewöhnt habe. Björkson hat eine ganz eigene Art sich auszudrücken, manchmal sind es lange verschachtelte Sätze, bei denen man achtsam lesen muss, manchmal nur Wortaneinanderreihungen, dann kurze Gedichte oder auch nur Gedankengänge. Aber spätestens nach ein paar Seiten weiß der „Vorleser im Kopf“ wie, welche Sätze zu betonen sind. Nur an die „Moin Moins“ konnte ich mich bis zuletzt nicht gewöhnen.
    In diesem Buch geht es um die großen kleinen ersten Male, die erste Begegnung, die ersten zufälligen Berührungen, das erste gemeinsame Musizieren, das erste Mal zu zweit allein; Es ist sehr empfindsam geschrieben, drückt aber weder auf die Tränendrüse, noch werden die Situationen dramatisiert oder überspitzt dargestellt. Bach spielt hier eher eine untergeordnete Rolle, auch wenn die Anerkennung sehr stark spürbar ist, wie in diesem Zitat:
    „Bei Bach ist es, als trete der Komponist hinter seine Musik zurück. Bachs Musik ist eine Einladungskarte. Bach selbst ist ein großer Komponist und zugleich ein großer Gastgeber.“
    Es fällt mir wirklich schwer diesen Roman zu beschreiben, deswegen möchte ich es jetzt vielleicht doch lieber so angehen:
    Wem ich diesen Roman nicht empfehlen würde: Lesern, die eine spannende und moderne Liebesgeschichte erwarten, mit bedeutungsvollen Szenen und Liebeserklärungen, einem auf und ab der Gefühle; aber auch Lesern, die wenig Bezug zur Musik und poetischer Ausdrucksweise haben.
    Wem ich diesen Roman empfehlen würde: Lesern, die auch gerne „ruhige“ Bücher lesen, in dem es weniger um die Handlung und Spannung geht, als um Gedanken und Gefühle. Lesern, die Gedichten gegenüber aufgeschlossen sind, auch wenn diese sich nicht reimen, und die vielleicht auch einen Bezug zur Musik haben.
    Fazit: Ein sehr einfühlsamer Roman, der aber durch seine besondere Sprache und durch den starken Bezug zur Musik vielleicht nicht jedermanns Sache ist.
    Eine Leseprobe konnte ich leider nicht finden.
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Ausgaben von Präludium für Josse

Hardcover

Seitenzahl: 262

Taschenbuch

Seitenzahl: 262

Besitzer des Buches 8

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