Das Frühlingsopfer
Buch von Rosamond Smith, Elfriede Peschel
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Buchdetails
Titel: Das Frühlingsopfer
Rosamond Smith (Autor) , Elfriede Peschel (Übersetzer)
Verlag: dtv
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783423085328
Termin: August 2000
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Das Frühlingsopfer wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.
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Rezension zu Das Frühlingsopfer
- Buchdoktor
VerlagstextWeiterlesen
Nur äußerlich scheint Maggie Blackburns Leben als Dozentin am Konservatorium harmonisch und ruhig. Sie ist eine intelligente und sensible Persönlichkeit, der zum Beispiel niemand eine leidenschaftliche, aber unerklärte Liebe zutrauen würde. Doch dann, mit einer brutalen Vergewaltigung, ändert sich für sie alles. Maggie kennt sowohl das Opfer als auch den Täter, ja bald weiß praktisch jeder Bescheid, aber wie man helfen und für Gerechtigkeit sorgen soll, davon scheint niemand eine Vorstellung zu haben. Der Vergewaltiger ist ein brillanter Kopf, ein arroganter Komponist von Rang, auf den man nicht verzichten kann. Ein subtiler psychologischer Thriller.
Die Autorin
Rosamond Smith ist ein Pseudonym der 1938 geborenen Autorin Joyce Carol Oates, die auch als Lauren Kelly publizierte.
Inhalt
Joyce Carol Oates, die unter dem Pseudonym Rosamond Smith eine Reihe beachtlicher Psycho-Thriller verfasste, hat wiederholt das Universitäts-Milieu und auch Gewalttaten zum Mittelpunkt ihrer Romane gemacht. In "Das Frühlingsopfer" verknüpft sie das Schicksal einiger Musikprofessoren des Forest Park Konservatoriums. (Der Originaltitel "Nemesis" charakterisiert die Vorgänge treffender.) Margaret Blackburn hat sich für das Unterrichten an einer Universität und gegen eine Karriere als Musikerin entschieden, weil sie sich nicht selbstbewusst genug fand, um im Rampenlicht zu stehen. Maggie lebt allein und hat nur eine enge Freundin. Sie ist in ihrem Beruf angesehen, ihre Kollegen wundern sich nur über den sonderbaren Gegensatz zwischen Maggies direktem Auftreten und ihrem Wunsch nach Zurückgezogenheit. Für die Handlung des Psycho-Thrillers muss Maggies Persönlichkeit wichtig sein, wie auch ihre eigenartigen Erinnerungslücken, da die Musikprofessorin so ausführlich charakterisiert wird.
Im Anschluss an eine Party in Maggies Haus, die sie in offizieller Funktion für neue Studenten und Fachbereichs-Mitarbeiter ausrichtet, wird ein - männlicher - Student vom prominenten Musikprofessor Rolfe Christensen mit Alkohol abgefüllt und vergewaltigt. Brendan vertraut sich Maggie an und vermittelt ihr äußerst raffiniert das Gefühl, schuldig an den Ereignissen zu sein, da sie ja Täter und Opfer eingeladen hat. "Ihr müsst das doch gewusst haben!", wirft Brendan seiner Fakultätsberaterin vor. Tatsächlich zieht Christensen einen Rattenschwanz von Verfahren wegen Übergriffen auf Studenten hinter sich her, die alle im Sande verliefen. Wie kann ein Mann mit einem solchen Lebenslauf eine Stelle als Musikprofessor ergattern? Maggie lässt der Fall nicht los. Bei einem Gespräch mit Calvin Gould, dem von ihr umschwärmten Dekan, stellt sich heraus, dass Gould über Alkoholexzesse und sexuelle Belästigung Anhängiger durch Christensen sehr wohl informiert ist. Brendan muss derweil vor einem Untersuchungsausschuss des Konservatoriums aussagen. Obwohl die Mitglieder dieser Kommission zum Stillschweigen verpflichtet sind, lässt sich die Tat an der Hochschule nicht unter den Teppich kehren. Brendan und auch Maggie als seine Unterstützerin sind zu geächteten Außenseitern geworden. Als Christensen tot aufgefunden wird, ist Brendan natürlich der Hauptverdächtige. Doch könnte es nicht weitere Opfer geben, die Christensen in der Vergangeheit missbrauchte und die sich nun an ihm gerächt haben? Könnten Christensens als unverdient angesehener beruflicher Erfolg und sein sichtbarer Wohlstand ein Motiv für die Tat sein? Maggie hat mit einem Mal keine Zeit mehr für unbezahlte Zusatzaufgaben, die ihr die Kollegen aus lieber Gewohnheit aufhalsen wollen. Sie sieht sich als Tochter eines pensionierten Staatsanwalts in der Rolle einer Ermittlerin, die an ihrem Konservatorium das Netzwerk einflussreicher Männer entwirren muss, die sich gegenseitig Posten und Stipendien zuschanzen.
Fazit
Smith/Oates konstruiert ihren Psychothriller aus dem Zusammentreffen mehrerer exzentrischer Persönlichkeiten. Maggie, die sich wie von Krakenarmen an den Fall Brendan binden lässt, Brendan, der Maggie manipuliert und sich über die Vorgänge an seiner vorigen Hochschule seltsam widersprüchlich äußert, und eine Gruppe homosexueller Männer, die einander in verheerender Hassliebe zugeneigt sind. Die Autorin beschreibt ihre Personen bis ins winzigste Detail und analysiert klug den Mikrokosmos Universität. Die Ereignisse, die der Gewalttat an Brendan folgen, entwickelt sie mit solcher Raffinesse, dass ihre Leser in jedem Kapitel neu die eigene Wahrnehmung infragestellen müssen. Sogar die Vorstellung aus jahrelanger Krimi-Lektüre, welche Mord-Methoden typisch für männliche oder weibliche Täter sein könnten, bringt Smith ins Wanken. Ein subtiler Psycho-Thriller, der aus verschiedenen Perspektiven nach Antwort auf die Frage sucht, wer eigentlich Opfer und wer Täter ist.
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Besitzer des Buches 4
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