The Owl Killers

Buch von Karen Maitland

Bewertungen

The Owl Killers wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu The Owl Killers

    Ich habe, inspiriert durch die kürzlich veröffentlichte Rezension von @Magdalena, endlich "The Owl Killers" gelesen und stimme ihr sowie @Solitude bei der Beurteilung zu. Auch ich bin zwar nur langsam vorangekommen, weil das Buch klein gedruckt ist und der dauernde Perspektivwechsel viel Konzentration erfordert, dessen ungeachtet hat mir der Roman aber sehr gut gefallen. Er ist atmosphärisch und bedrückend und schildert das Leben der einfachen Leute im Mittelalter - ein Leben, das von Armut, Not und Krankheiten geprägt ist und sich zwischen den Polen des christlichen Glaubens und des heidnischen Aberglaubens (Owl Masters) abspielt.
    Sehr gut getroffen ist der Charakter des Priesters Ulfrid, der beispielhaft für die Verlogenheit und materielle Gier der Kirche steht.
    Auch die Thematik der Beginen ist interessant, das - theoretisch sehr gute - Konzept der Bewegung gerät zunehmend mit der Realität in Konflikt, da auch diese religiösen Frauen von ihrer eigenen Geschichte und ihren ganz persönlichen Wünschen beeinflusst werden.
    Leider ist "The Owl Killers" nicht ins Deutsche übersetzt worden, ich vergebe und eine Leseempfehlung an alle geschichtlich Interessierten mit sehr soliden Englischkenntnissen (z.B. @Squirrel ).
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  • Rezension zu The Owl Killers

    Ulewic ist ein kleines Dorf in England und anno 1321 vom Pech verfolgt. Wetterkapriolen führen zu Missernten, Furcht vor Krankheiten geht um, und die unheimlichen "Owl Masters", maskierte Männer, die in den Wäldern archaische heidnische Rituale durchführen und nicht vor Entführungen oder gar Mord zurückschrecken, versetzen die Einwohner zusätzlich in Angst und Schrecken.
    In der Nähe des Örtchens haben sich nicht allzu lange vorher Beginen angesiedelt und möchten getreu den Regeln ihrer Gemeinschaft Gutes tun wie Kranke heilen und den Armen helfen, doch dem Gemeindepfarrer sind die frommen Frauen ein Dorn im Auge, und auch die Dorfbewohner betrachten sie mit Misstrauen, weil sie sich unter anderem um Aussätzige kümmern.
    Als der Beginenkonvent von einem Seuchenausbruch verschont bleibt und man munkelt, dass das dem Schutz einer heiligen Reliquie zu verdanken sei, wächst der Argwohn noch mehr, und der Pfarrer setzt sich in den Kopf, diese Reliquie in die Finger zu bekommen.
    Dieses Buch zusammenzufassen ist gar nicht so einfach, denn es ist nicht nur die bloße Handlung, die seinen großen Reiz ausmacht. Es ist anders als vieles, was sonst so unter dem Etikett Mittelalterroman verkauft wird. Holde Maiden und stolze Recken sucht man hier vergebens, Könige, Kaiser und Schlachtengetümmel bleiben außen vor.
    Stattdessen tauchen wir ganz tief ein in das Alltagsleben in einem mittelalterlichen Dörfchen mit seinen persönlichen Fehden und Freundschaften, geprägt von ebenso viel Glaube wie Aberglaube. Für die meisten ist das irdische Leben nicht viel mehr als Mühe, Sorge und Plackerei, man ist Naturgewalten und der Obrigkeit hilflos ausgeliefert und am allermeisten den finsteren Owl Masters, denen sich niemand zu widersetzen wagt.
    Die Gemeinschaft der Beginen steht dazu in ziemlichem Kontrast. Es handelt sich um vorwiegend gebildete Frauen, verwitwet oder nie verheiratet gewesen, die einen Weg gefunden haben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ohne sich einem Ehemann oder aber den strikten Regeln eines Nonnenklosters unterwerfen zu müssen. Kein Wunder also, dass sie dem wetterwendischen Pfarrer suspekt sind, zumal sie in manchen Dingen erstaunlich fortschrittlich denken und agieren (was aber trotzdem nicht unpassend aus dem zeitlichen Kontext heraussticht).
    Die düstere Grundstimmung des Buches wird noch verstärkt durch die Auftritte der gruseligen Owl Masters, wobei es nur sehr wenige blutigere Szenen gibt und sich das Grauen meist eher subtil einschleicht, was mir sehr gut gefallen hat.
    "The Owl Killers" ist eines meiner Jahreshighlights, ein großartiger Roman mit interessanten Figuren, einer tollen Mischung aus Alltagsszenen, Spannung und Grusel und nebenbei auch viel Wissenswertem über England im 14. Jahrhundert (das Nachwort ist diesbezüglich auch sehr aufschlussreich). Die Autorin hat zum Glück noch mehr geschrieben, was ich sehr gerne nach und nach entdecken möchte.
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  • Rezension zu The Owl Killers

    Inhaltsangabe von der Rückseite des Buches:
    1321. Fear ist a question of what you believe. And belief could be the death of you.
    In the heart of the countryside lies an isolated village, where pagan Owl Masters rule through fear, superstition and murder.
    When a group of religious women ill-advisedly settles outside the village, they awaken dangerous jealousies. Why do their crops succeed? How do their cattle survive the plague? Are they concealing a holy relic that protects them from harm?
    The Owl Masters cry "witchcraft" and sharpen their talons. As torment and hellfire rain down, the women must take a stand to stop this darkness from spreading its evil across the land.
    Zum Inhalt:
    Die Geschichte spielt in einem kleinen, abgeschiedenen Dorf in England, im Jahre 1321. Die Menschen führen ein hartes Leben und sie sind hin- und hergerissen zwischen der Furcht vor der Religion und den "Owl Masters", einer geheimnisvollen Gruppe von Menschen, die sich hinter Masken versteckt. Der Ursprung der "Owl Masters" liegt weit zurück, sie sind die heimlichen Herrscher im Dorf und schrecken nicht davor zurück, ihre Ziele auch mit drastischen Mitteln durchzusetzen. Ihre Präsenz liegt wie ein Schatten über dem Ort, keiner kennt sie, aber jeder fürchtet sie.
    Abseits des kleinen Ortes hat sich eine Gruppe von Beginen angesiedelt, religiöse Frauen, die ähnlich wie Nonnen leben. Ihr Alltag besteht aus harter Arbeit und dem Dienst an Gott. Obwohl die Dorfbewohner im Krankheitsfall oder bei sonstigen Nöten gerne ihre Hilfe in Anspruch nehmen, werden sie ansonsten jedoch von ihnen gemieden. Als heftige Unwetter die Ernte vernichten und eine Seuche die Tiere im Dorf dahinrafft, während die Beginen davon verschont bleiben, spitzt sich die Lage zu und die Stimmung wendet sich gegen die Frauen...
    Meine Meinung:
    Mir hat damals "Der Fluch der Gaukler" von Karen Maitland sehr gut gefallen und so habe ich lange gewartet, dass auch ihre anderen Bücher übersetzt werden. Irgendwann habe ich die Hoffnung dann aufgegeben und mir eines ihrer Bücher in englisch gekauft. Beim ersten Versuch hatte ich das Buch dann abgebrochen, nicht, weil es mir nicht gefallen hat, sondern weil ich beim Lesen nur sehr langsam vorangekommen bin. Diesmal habe ich durchgehalten und wurde nicht enttäuscht.
    Karen Maitland erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von mehreren Personen, so erfährt man nach und nach mehr über deren persönlichen Hintergrund. Da ist zum einen Pater Ulfrid, der Pfarrer des Dorfes. Er ist wegen persönlicher Verfehlungen nach Ulewic versetzt worden und würde alles dafür tun, wieder von da wegzukommen. Pater Ulfrid ist kein schlechter Mensch, aber seine Vergangenheit macht ihn immer wieder angreifbar durch jene, die davon wissen. Eine andere Hauptperson ist Agatha, die jüngste Tochter des Lords von Ulewic. Sie ist das ungeliebte Kind der Familie, da sie angeblich unter einem schlechten Stern geboren wurde. Agatha ist eigensinnig und unangepasst und sie versucht, hinter das Geheimnis der "Owl Masters" zu kommen. Als Vertreter der Dorfbewohner lernt der Leser Pisspuddle kennen, ein kleines Mädchen. Und dann sind da natürlich noch die Beginen. Auch von einigen von ihnen erfährt man nach und nach mehr. Jede hat ihre ganz eigene Geschichte, und während man anfangs noch ihr Zusammenleben für sehr harmonisch hält, tun sich nach und nach auch hier Konflikte auf.
    Ulewic ist ein sehr abgeschiedenes Dorf, die Menschen verlassen den Ort sehr selten, wenn überhaupt. Dies macht sie wahrscheinlich noch empfänglicher für Aberglauben als die Menschen andernorts. Ich hatte beim Lesen die ganze Zeit ein armseliges Dorf im Nirgendwo vor Augen und empfand die Stimmung des Buches als sehr düster und trostlos. Im Verlauf der Handlung geschehen auch Dinge, die übernatürlichen Ursprungs zu sein scheinen und dies empfand ich beim Lesen schon als ein wenig unheimlich.
    Mir hat auch sehr gut gefallen, wie Karen Maitland den Konflikt der Dorfbewohner geschildert hat. Sie fürchten sich vor der Religion, aber mehr noch vor den "Owl Masters", einem uralten Geheimbund, der schon lange über die Gegend herrscht. Auch die Angst der Menschen vor allem Fremden, vor allem, was anders ist und was sie nicht verstehen können, fand ich sehr gut beschrieben. Das ist ja etwas, was auch heute durchaus noch aktuell ist.
    Im Anhang des Buches erläutert die Autorin noch einiges zur Geschichte der Beginen, das fand ich hilfreich, hatte ich doch darüber bisher noch nichts gelesen. Außerdem gibt es noch eine Erklärung zu einigen der im Buch verwendeten Begriffe.
    Fazit:
    "The Owl Killers" ist ein sehr spannendes Buch, in dem es vor allem um die Furcht der Menschen vor der Religion auf der einen und ihre Furcht vor dem Aberglauben auf der anderen Seite geht. Und um Menschen, die sich diese Furcht zunutze machen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Auch die Angst vor allem und Abneigung gegen alles, was fremd ist, ist ein Thema des Buches. Die Geschichte enthält aber auch Elemente, die unheimlich und übernatürlich wirken, und die mit dem Verstand nicht zu erklären sind.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es gibt von mir
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Ausgaben von The Owl Killers

Taschenbuch

Seitenzahl: 528

Hardcover

Seitenzahl: 528

E-Book

Seitenzahl: 530

Besitzer des Buches 6

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