Abschied von Sidonie
Buch von Erich Hackl, Karla Seedorf

Titel: Abschied von Sidonie
Erich Hackl (Autor) , Karla Seedorf (Autor)
Verlag: C. Bange Verlag GmbH
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 108
ISBN: 9783804430945
Termin: Februar 2016
Aktion
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Abschied von Sidonie
Die Königs Erläuterung Spezial zu Erich Hackl: Abschied von Sidonie ist eine verlässliche und bewährte Textanalyse für Schüler und weiterführende Informationsquelle für Lehrer und andere Interessierte: verständlich, übersichtlich und prägnant. Mithilfe der Kurzzusammenfassung, Angaben zu Leben und Werk des Autors, Zeitgeschichtlicher Hintergrund der Romanhandlung, Textanalyse, ausführlichen Inhaltsangabe, Aufbau, Personenkonstellationen und Charakteristiken, Stil und Sprache, Interpretationsansätze, Rezeptionsgeschichte und Materialien sind Schüler fundiert und umfassend vorbereitet. Plus Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen.
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Bewertungen
Abschied von Sidonie wurde insgesamt 18 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Abschied von Sidonie
- tom leo
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24. Januar 2023 um 22:32
Nach mehr als zehn beitragslosen Jahren kann man diesen Fred über die 1989 erschienene Erzählung getrost und gerechtfertigt ruhig nochmals nach oben schieben.Weiterlesen
Ich selber war zunächst einmal sehr interessiert, aus den 30iger und 40iger Jahren aus Österreichischer Sicht etwas zu lesen. Ich kannte bislang eher deutsch-deutsche Berichte aus jener Zeit. Hier sicherlich vor allem über das Schicksal einer von vielen, einer “Zigeunerin”, aber auch einer armen Arbeiterfamilie, die das Herz am rechten Fleck hat. Was Sidonie, was aber auch die “Arbeitersituation” anbetrifft, geht es um Ausgrenzung. Nationalsozialistische Rassenideen wachsen auch auf dem schon vorhandenem Mief und Mist der allgemein herrschenden Vorurteile. Sidonie ist von Anfang an – für die meisten – abgestempelt. Da erscheinen die (Pflege-)Eltern als reines Wunder an Fürsorge und Liebe.
Rassistische Mechanismen zu erkennen, zu unterscheiden – da war es sehr interessant für mich, durch “Zufall” gleichzeitig das Buch von Tupoka Ogette - exit RACISM: rassismuskritisch denken lernen zu lesen.
Es macht um einen Dreh betroffener noch, wenn man sieht, dass Hackl in Steyr geboren ist, wo also ein Teil der Handlung spielt….
Hackls Sprache ist, so Klappentext, “sachlich und unbarmherzig”. Doch hinter diesem nüchternen Erzähler steht eine unglaubliche, etwas versteckte Schubkraft! Denn eigentlich ist das Furchtbare, das Dunkle, schon im ersten Kapitel erkennbar. Dann ist es fast unglaublich, dass dieser Chronist quasi im letzten Satz herausstellt, dass es hinter dieser traurigen Geschichte keine absolute Zwangsläufigkeit gab.
Es gab die Gerechten, es gab Rettende, Mutige…
AUTOR:
Erich Hackl (* 26. Mai 1954 in Steyr, Oberösterreich) ist ein österreichischer Schriftsteller und literarischer Übersetzer.
Erich Hackl verbrachte seine Jugend in Steyr. Er besuchte dort das Gymnasium und studierte anschließend Germanistik und Hispanistik an den Universitäten in Salzburg, Salamanca und Málaga. Ab 1977 war er Lektor für deutsche Sprache und österreichische Literatur an der Universität Complutense Madrid. Von 1979 bis 1983 unterrichtete er als Lehrer für Deutsch und Spanisch in Wien, von 1981 bis 1990 am Institut für Romanistik der Universität Wien. Seit 1983 ist er freier Schriftsteller. Zahlreiche Reisen führten ihn in verschiedene Länder Lateinamerikas.
Erich Hackl ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. -
Rezension zu Abschied von Sidonie
- felidae
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26. Oktober 2006 um 17:23
"Abschied von Sidonie" - dieses Buch erzählt die kurze Lebensgeschichte des Zigeunermädchens Sidonie in der Zeit des "Austro-Faschismus" von Engelbert Dollfuss und der Zeit des Nationalsozialismus von Hitler.Weiterlesen
Aufgewachsen und gut behütet bei liebevollen Pflegeeltern war die kleine Sidonie ein fröhliches Kind, obwohl es in der kleinen Ortschaft in der sie lebte nicht sehr einfach für sie war.
Geboren als Zigeunerkind mit dunkler Hautfarbe, stand man dem Mädchen schon feindlich gegenüber.
Josefa und Hans entschlossen sich, zwei Findelkinder bei sich aufzunehmen, da sie keine weiteren Kinder mehr bekommen konnten. Zusammen mit ihrem leiblichen Sohn Manfred, den Ziehkindern Sidonie und Hilde lebten sie in einer kleinen Wohnung.
Große Probleme kamen auf die beiden zu, als der Nationalsozialismus auch in ihr kleines Dorf einzog. Bürgermeister, Lehrer, Nachbarn standen der Familie feindlich gegebnüber, denn sie beherbergten ein "unreines" Kind, ein "Zigeunerkind" einen "dunklen Bastard". Josefa kämpfte um Sidonie, verteidigte sie, versuchte sie zu beschützen, doch eines Tages kam ein Brief ins Haus: "Sidonie solle zur leiblichen Mutter in ein Zigeunerlager überstellt werden..."
Doch Josefa und Hans wussten, wo dieser Transport wirklich hingehen sollte...in ein Konzentrationslager....
Dieses Buch habe ich für meine Maturaarbeit gelesen und es hat mir sehr berührt. Sidonie hat es wirklich gegeben, eines von tausenden Schicksalen. Erich Hackl beginnt dieses Buch als unbeteiligter Erzähler, doch bald ändert sich der neutrale Ton, als die Zustände sich zuspitzen und es für Sidonie immer gefährlicher wird.
Ein sehr gelungenes Buch meiner Meinung nach, das sehr viel Stoff zum Nachdenken und guten Diskussionen liefert.
lg felidae
Rezensionen zum Hörbuch
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Rezension zu Abschied von Sidonie
- Farast
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22. März 2023 um 11:01
Inhalt:Weiterlesen
Am achtzehnten August 1933 entdeckte der Pförtner des Krankenhauses von Steyr ein schlafendes Kind. Neben dem Säugling, der in Lumpen gewickelt war, lag ein Stück Papier, auf dem mit ungelenker Schrift geschrieben stand: »Ich heiße Sidonie Adlersburg und bin geboren auf der Straße nach Altheim. Bitte um Eltern.« (Quelle: Verlag)
Mein Eindruck:
Hier sollte man sich immer klar machen zu welchem Zeitraum die Geschichte spielt. In fast nüchternem Tonfall und chronisch aufgebaut erfährt man über Josefa und Hans, die zu ihrem leiblichen Sohn Manfred, die kleine Sidonie als Pflegekind aufnehmen, später dann noch Hilde. Sidonie wurde von ihrer Mutter, einer Roma, ausgesetzt, die sie leider nicht selbst aufziehen konnte. In Josefa und Hans fand Sidonie wunderbare und unvoreingenommene Eltern. Doch die Zeiten ändern sich.
Was für ein beeindruckendes Hörerlebnis. Man erfährt einiges über die Zeit und über den Widerstand, was ich im Falle von Österreich bis dato noch nicht gekannt habe. Gestolpert war ich erst über die nüchterne Vortragsweise von Pit Klein. Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran und ab einem bestimmten Punkt änderte sich nicht nur die Vortragsweise, sondern auch der gesamte Tonfall der Erzählung (Stichwort Zugreise). Ab dem Moment konnte ich als Zuhörende nur noch tief einatmen und atemlos lauschen. Es ist eine Geschichte über Widerstand, einem kleinen Mädchen, Menschen die unvoreingenommen sind, Rassismus, Kleinbürgerlichkeit und Denunziantentum der schlimmsten Sorte.
Eine unbedingte Empfehlung von mir, sei es als Buch oder Hörbuch.
Ausgaben von Abschied von Sidonie
Besitzer des Buches 53
Update: 12. Juni 2025 um 09:30