Verstummt

Buch von Karin Slaughter, Klaus Berr

  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Zwar spannend, aber überhaupt nicht rund
  • Kurzmeinung

    DieSylke
    Spannend. Gut geschrieben. Fix zu lesen.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Verstummt

Der Stoff, aus dem Albträume gemacht sind … Selbst der erfahrene Detective Michael Ormewood vom Atlanta Police Department ist schockiert, als er die grausam ermordete Frau vor sich sieht. Das Werk eines krankhaften Serienmörders? Alles deutet darauf hin. Michael wird daher gezwungen, mit Special Agent Will Trent zusammenzuarbeiten, einem Mann, dem er instinktiv misstraut. Und mit der Polizistin Angie Polaski, die verdeckt ermittelt und früher seine Geliebte war – bis sie sein Feind wurde. Nur wenig später verschafft sich das Böse dann Zutritt zu Michaels eigenem Haus. Und längst Vergangenes sickert in die Gegenwart, wie Gift in seine Adern …
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Serieninfos zu Verstummt

Verstummt ist der 1. Band der Will Trent & Sara Linton Reihe. Diese umfasst 14 Teile und startete im Jahr 2006. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Über Karin Slaughter

Nichts für schwache Nerven sind die packenden Thriller der amerikanischen Bestsellerautorin Karin Slaughter. Die Schriftstellerin wurde 1971 geboren und wuchs bei ihrem Vater und dessen zweiter Frau in einer Kleinstadt im Bundesstaat Georgia auf. Mehr zu Karin Slaughter

Bewertungen

Verstummt wurde insgesamt 95 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Zwar spannend, aber überhaupt nicht rund

    Pasghetti

  • Spannend. Gut geschrieben. Fix zu lesen.

    DieSylke

  • Sehr spannend, aber, wie so oft bei Thrillern, zu viele "Zufälle"

    dYna

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Verstummt

    "Verstummt" hat mir wieder richtig gut gefallen und der erste Roman der Will-Trent-Reihe scheint genauso gut zu sein wie die Bücher um Linton und Tolliver. Dass die Geschichte nicht einfach linear erzählt wird, sondern aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlichen Zeiten, gibt dem Buch irgendwie einen besonderen und außergewöhnlichen Touch. Auch die Charaktere waren richtig klasse und so ziemlich alle, die näher beleuchtet werden, hatten auch Tiefgang: Michael Ormewood, John Shelley, Angie (auch wenn bei ihr etwas stark durchscheint, dass die Autorin anscheinend Gefallen an selbstzerstörerischen Frauen findet wenn man da an Lena aus ihrer anderen Reihe denkt). Der einzige, der noch ein relativ unbeschriebenes Blatt für mich ist, ist Will Trent. Er hat eine ziemlich üble Vergangenheit und seine Legasthenie in Verbindung mit seinem Scharfsinn machen ihn schon interessant, aber ansonsten fehlen mir bei ihm noch ein paar eindeutige Charakterzüge, aber ich hoffe, das wird in den Folgebänden nachgeholt. Karin Slaughter nimmt kein Blatt vor den Mund und erzählt schonungslos wie es an sozialen Brennpunkten zugeht: Gewalt, Drogen, verpfuschte Leben, Korruption, Prostitution, Waffen, Mord, sexuelle Übergriffe, Misshandlungen, Pädophilie. Dabei kommt auch oft eine sehr derbe Sprache heraus, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier anders zugehen sollte. Alles in allem kamen auch die Gefängnisszenen sehr realistisch rüber. Und die teils offene, teils unterschwellige Kritik am ganzen System der USA incl. deren Judikative finde ich gut und wichtig.
    Fazit: "Verstummt" ist ein vielversprechender Auftakt der Reihe um Will Trent und macht Lust auf mehr.
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  • Rezension zu Verstummt

    Auch ich habe eben meinen ersten Thriller von Karin Slaughter beendet und möchte mich noch etwas dazu äußern.
    Darüber, wie der Thriller aufgebaut wurde, ist ja schon genug geschrieben worden, darum bin ich mal so frei und lass diese Beschreibung einfach mal weg.
    "Verstummt" war für mich nicht nur Neuland, weil ich die Autorin nicht kannte, sondern auch weil das Buch etwas anders geschrieben wurde, als ich es bisher gewohnt war. Häufig folgen Thriller oder Krimis einem Schema: Tat geschieht, Polizei macht sich auf die Suche nach Beweisen, Beweise werden gefunden, Täter wird überführt. Dieses Mal war es schon etwas anders. Allein aus dem Grund, dass Slaughter ihre Charaktere nach und nach miteinander verknüpft hat, blieb doch lange Zeit die eine oder andere Frage offen: Wer sagt die Wahrheit? Wer hat was zu verbergen? Wer spielt welche Rolle?
    Ich persönlich fand lediglich, dass die eine oder andere Aufklärung etwas zu früh stattfand und damit der Geschichte schnell Wind aus den Segeln genommen wurde. Da das Buch aber aufgrund seiner Aufteilung sehr gewitzt mit den Gedanken und Überlegungen des Lesers spielt, kommt es immer wieder zu einem Aufschwung und nur selten zu Strecken, in denen ein Hauch von Langeweile aufkommt.
    Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Welt, die Slaughter erschaffen hat. Die Atmosphäre ist drückend, beängstigend und ich hatte mit vielen Charakteren Mitleid, Angst und teilweise überkam mich auch wirklich ein leichter Ekel, wenn das Kopfkino mal wieder aufgrund von sehr detailreichen Beschreibungen zu gut funktionierte. Stimmung zu schaffen scheint der Autorin absolut nicht schwer zu fallen und es hat beim Lesen Spaß gemacht, ihr in diese Welt zu folgen und ihren Charakteren durch eine mehr als düstere Geschichte zu folgen.
    Sehr unterstützend waren aber nicht nur die Beschreibungen, die Slaughter nutzt, sondern auch ihre Figuren selbst. Sie wirken sehr lebensnah, was nicht nur Folge einer sehr ausgewählten Wortwahl ist (die übrigens bei sämtlichen Charakteren - egal, welcher sozialen Schicht sie auch entstammten - passte), sondern auch daherrührt, dass jede einzelne der Figuren greifbar dargestellt wurde. Meint: Es gibt nicht nur ein einfaches Schwarz-Weiß-Denken, sondern ein menschliches Handeln, dass (fast) immer auch seine Gründe hat und damit halbwegs nachvollziehbar wird. Es schweben keine Handlungen in der Luft und mir fällt gerade auch nicht eine Stelle ein, in der ich über eine Äußerung oder eine Tat eines Charakters gestolpert wäre, weil sie für ihn untypisch ist.
    Überhaupt ist "Verstummt" ein stimmiger Thriller, der mich schon sehr gefesselt hat. Dennoch gibt es etwas, was mich schon sehr gestört hat: Die vielen Schreibfehler und fehlenden An- und Abführungszeichen der wörtlichen Rede. Ich bin teilweise so oft über etwas gestolpert, dass ich mich gefragt habe, ob mir das in der Form überhaupt schon mal passiert ist und das stört den Lesefluss einfach enorm.
    Alles in allem hat mir "Verstummt" gut gefallen und ich vergebe für eine solide Geschichte mit Charakter, Tiefgang und einigen Denkanstößen .
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  • Rezension zu Verstummt

    Mir hat "Verstummt" auch sehr gut gefallen!
    Rezension
    Dieses Buch war mein erster Ausflug in die Welt von Karin Slaughter und ich war wirklich gespannt. Gut sollte sie schreiben, aber auch teilweise sehr gewaltlastig und das ist eigentlich nicht meine bevorzugste Geschmacksrichtung.
    Was mir dann aber als erstes positiv aufgefallen ist, das war besagter Schreibstil der Autorin. Karin Slaughter schreibt flüssig, fesselnd und baut menschliche und soziale Abgründe genauso gekonnt ein, wie Witz und Spannung. Ihre Beschreibungen von Orten und Personen sind sehr anschaulich und es fiel mir leicht, in die verschiedenen Szenen einzutauchen. Manchmal vielleicht etwas zu leicht, denn das ein oder andere war wirklich nichts für schwache Nerven. Nicht nur Tatortbeschreibungen haben mich teilweise schlucken lassen, auch der Handlung merkt man an, dass die Autorin nichts beschönigen möchte- im Gegenteil. Aber das wirkte größtenteils nicht übertrieben, sondern hat vielmehr eine realistische, bedrohliche Atmosphäre geschaffen.
    Die Geschichte beginnt mit dem bereits im Klapptext angekündigten Mord an der Prostituierten Aleesha. Da man hinter der grausamen Tat einen Serienmörder vermutet, wird dem zuständigen Detective Michael Ormewood der Special-Agent Will Trent zur Seite gestellt. Und damit beginnt ein interessantes Katz-und-Maus-Spiel! Denn beide Männer misstrauen sich instinktiv und das offenbar auch nicht ganz unbegründet. Doch während beide noch mit verdeckten Karten spielen, schlägt der Mörder erneut zu- direkt vor Michaels Haustür. An dieser Stelle macht die Autorin dann einen Schnitt und der Leser findet sich plötzlich in der Geschichte von John Shelley wieder: zwanzig Jahre zuvor wurde der Jugendliche der Vergewaltigung und des Mordes an einer Fünfzehnjährigen für schuldig befunden und entkam nur knapp der Todesstrafe. Ist es Zufall, dass sich die Muster der Tathergänge ähneln- wo John Shelley kurz vor Aleeshas Tod auf Bewährung entlassen wurde? Der findige Leser mag es ahnen, ist es natürlich nicht. Aber wie genau alles zusammenhängt, damit hat mich Frau Slaughter definitiv überrascht! Sie verknüpft beide Geschichten sehr geschickt miteinander und auch wenn der Bruch mich ziemlich unvorbereitet getroffen hat, hat mir nach einer kurzen "Häh?"-Phase auch Johns Geschichte sehr gut gefallen! Gerade seine Erlebnisse im Gefängnis, aber auch die Beziehung zu seiner Familie sind sehr eindringlich beschrieben. Nur hat die Autorin für meinen Geschmack hier ein Detail viel zu früh preisgegeben. Ab diesem Moment waren Spannung und Nervenkitzel bei mir leider bei weitem nicht mehr so präsent wie zu Anfang.
    Das macht Frau Slaughter jedoch mit ihren Charakteren wieder wett. Allen vorran Will Trent, mit dem sie eine sympatische und absolut faszinierende Ermittlerfigur geschaffen hat. Er ist nicht der typische Super-Agent: mit dunkler Vergangenheit, Leseschwäche und ohne nennenswertes Talent im Umgang mit Menschen hat und macht er durchaus seine Fehler- als Mensch und als Polizist. Aber gerade das macht ihn zu einer Figur, mit der ich sehr gerne mitgefiebert habe. Auch seine Kindheitsfreundin Angie mit ihrer ganz eigenen Art, sowie der durch seine Erlebnisse im Gefängnis geprägte John sind interessante Figuren. Mir hat es sehr gut gefallen, dass hier viel Wert auf die Charaktergestaltung gelegt wurde und man nicht nur "Hüllen" folgt.
    Das Einzige, was mich dann doch noch gestört hat, war die allgegenwärtige Problembewältigung. Hier hat nahezu jeder gerechter- oder ungerechterweise Schreckliches durchgemacht oder die ein oder andere Leiche im Keller. Auch Rechtssystem, Gefängnis & Co.wurden teilweise sehr negativ dargestellt. Ob nur der Dramatik wegen, oder ob das wirklich alles so funktioniert, kann ich nicht Teichgott sei Dank nicht beurteilen. Für meinen Geschmack wäre hier aber teilweise weniger mehr gewesen.
    Fazit
    Aus der eigentlichen Ermittlung hätte Frau Slaughter meiner Meinung nach mehr machen können, wenn sie die ein oder andere Karte später auf den Tisch gelegt hätte. Aber nichtsdestotrotz ein unterhaltsames Buch, das vor Allem Fans von persönlichen Hintergründen der Protagonisten zu empfehlen ist. Ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Will Trent!
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  • Rezension zu Verstummt

    Die amerikanische Autorin Karin Slaughter (geb. 1971) aus Atlanta überzeugte mich bislang ja schon mit ihrer mittlerweile 6-teiligen Grant County Reihe und der kleinen Thrillerparodie „Unverstanden“ von ihrer Vielseitigkeit. Als ich von ihrem Buch „Verstummt“ erfuhr, welches wohl der Auftakt zu einer neuen Serie ist, war das natürlich ebenfalls ein Fall für meine Merkliste. Da ich jedoch immer genügend Lesestoff vorrätig habe, wollte ich nicht die teure gebundene Ausgabe kaufen, sondern wartete auf das Taschenbuch.
    Eigentlich war ich, als es im Dezember 2009 erschien, ja auch nur in der Thalia-Buchhandlung um ein Geschenk zu kaufen. An den druckfrischen Taschenbüchern, die auch noch mit einem Magnetlesezeichen versehen waren, konnte ich einfach nicht vorbei gehen und machte auch mir selbst wieder einmal ein Buchgeschenk. Da ich auch gerade wieder mit einem anderen Buch fertig war, stellte ich das, von mir schon bereit gelegte andere Neue zurück ins Regal und zog „Verstummt“ einfach vor.
    Der Mörder beißt die Zungen ab
    Detective Michael Ormewood vom Atlanta Police Department wird zu einem Mordschauplatz in den Grady Homes – einem verrufenen Viertel mit Sozialwohnungen - gerufen. Die Prostituierte Aleesha Monroe wurde auf brutalste Weise ermordet. Es ist schon schlimm, die tote Frau so übel zugerichtet liegen zu sehen, als ihm sein Kollege Leo dann auch noch einen Beweisstückbeutel zuwirft, der die abgebissene Zunge des Opfers enthält, wird ihm regelrecht schlecht.
    Special Agent Will Trent, wird als Berater zu den Ermittlungen hinzu gezogen. Vor einigen Monaten gab es bereits zwei Vorfälle, in denen Opfern von einem schwarz maskierten Mann die Zunge abgebissen wurde. Alles deutet daher auf einen Serienmörder hin. Ormewood muss notgedrungen mit Trent zusammen arbeiten. Doch auch die verdeckte Ermittlerin des Sittendezernates - Angie Polaski – kann wertvolle Hinweise liefern…
    Die Hauptfiguren
    Michael Ormewood ist Mitte 40, verheiratet und Vater eines behinderten Sohnes. Doch die Ehe ist nicht mehr glücklich und die Schwiegermutter auch ganz klar gegen ihn. Daher ist er auch hin und wieder „handwerklich“ bei der Nachbarin zu Gange, mit schlechtem Gewissen, versteht sich.
    GBI Special Agent Will Trent, der Ormewood als Berater zugeteilt wird, kommt erst einmal als komischer Kauz daher. Total verschlossen, groß, schlaksig und von Narben übersät. Ormewood ist von der Einmischung des Agenten nicht begeistert, fügt sich jedoch widerwillig.
    Angie Polaski, Ormewoods ehemalige Kollegin bei der Sitte, arbeitet derzeit bei den Huren am Tabakladen als verdeckte Ermittlerin. Ormewood und sie haben keineswegs ein gutes Verhältnis zueinander, trotzdem ist sie bereit, ihm im Fall der ermordeten Prostituierten Aleesha Monroe zu helfen. Als sie und Trent das erste Mal in Gegenwart von Ormewood zusammentreffen, gibt es keinerlei Anzeichen, dass sie sich bereits kennen.
    John Shelley wurde vor 20 Jahren für den Mord an der damals gleichaltrigen Mary Alice Finney verurteilt. Er wurde vor kurzer Zeit aus dem Gefängnis entlassen und arbeitet seit 2 Monaten sehr fleißig in einer Autowaschanlage. Er möchte sich einen eigenen Fernseher kaufen und hat tierische Angst vor einer Ablehnung seines Kreditantrages. Doch welch Wunder, nach Erhalt der Kreditauskunft wandelt sich das Verhalten des Verkäufers zu einer ungewöhnlichen Höflichkeit. Ihm wird sogar der teuerste Apparat angeboten. John ist so verunsichert, dass er von einem Kauf erst einmal ganz Abstand nimmt. Da ihm die ganze Angelegenheit jedoch keine Ruhe lässt, besorgt er sich die Kreditauskunft und stellt fest, dass jemand anders mit seiner Identität arbeitet. Kurze Zeit später entdeckt er auch wer.
    Damals und heute
    Die Autorin bedient sich in ihrer flüssig zu lesenden, haarsträubenden Geschichte, nicht nur verschiedener Handlungsstränge, sondern auch verschiedener Zeiten.
    So beginnt das Buch z. B. mit einem Zeitungsartikel aus dem Jahre 1985. Die fünfzehnjährige Mary Alice Finney aus Decatur wurde von ihrer Mutter, die sie zum Kirchgang wecken wollte, brutal ermordet und verstümmelt aufgefunden. Danach springt die Autorin in die Jetztzeit - 21 Jahre danach - wo Detective Michael Ormewood zum Mordschauplatz von Aleesha Monroe gerufen wird. Später lässt sie immer wieder Zeitungsartikel des damaligen Falles oder andere Rückblenden in das Geschehen einfließen.
    Anfangs waren die Zeitungsartikel und Rückblicke für mich sehr irritierend, da ich zu dem eigentlichen Geschehen noch keinerlei Zusammenhang entdecken konnte. Doch irgendetwas musste sich Karin Slaugther ja dabei gedacht haben, so nahm ich es erst einmal hin und las mich doch in relativ kurzer Zeit in das Buch ein.
    Schnell faszinierte mich dann, wie die Autorin nicht nur mit den Zeiten – Gegenwart und Erinnerungen der Hauptpersonen – spielte, sondern auch mit mir als Leser. So lenkte sie gekonnt meine Sympathien und Antipathien. Sie spielte mir auch den einen oder anderen Streich bei Geschehnissen, in dem sie wichtige Kleinigkeiten im Vorfeld weg ließ und diese dann später dort offenbarte, wo sie mich echt verblüfften und alles in einem anderen Licht erscheinen ließen.
    Die Hauptfiguren tragen alle ein mehr oder weniger großes Päckchen mit sich herum. Die Schicksale der einzelnen Charaktere sind teilweise so heftig, dass es erst einmal gar nicht so ins Auge fällt, dass die preisgegebenen Informationen nur von der einen Person noch nicht so lange zurückliegen. Als dann auch schon in der Mitte des Buches klar wird, wer das wirkliche Monster ist, will man es lange Zeit einfach nicht glauben.
    Der Spannungsbogen wird davon jedoch in keiner Weise beeinträchtigt. Im Gegenteil, je mehr sich bei mir als Leser der Verdacht auf die bestimmte Person erhärtete, desto begieriger wollte ich dann auch wissen, wieso, weshalb, warum! Damit ist der Autorin meiner Meinung nach eine wirkliche Gratwanderung gelungen, denn andere Bücher mit der Bezeichnung Thriller habe ich allein aus diesem Grund als unspektakulär zur Seite gelegt. Hier musste ich einfach weiter lesen.
    „Verstummt“ ist ein durch und durch spannender Thriller, der diesen Namen wirklich verdient. Er beleuchtet Abgründe der menschlichen Seele, die hinter biederen Fassaden verborgen sind und bringt Sympathien für Menschen hervor, die die meisten Leute zum Abschaum der Gesellschaft zählen würden. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt. Ein grandioser Mix aus Spannung, Manipulation, Menschlichkeit und Unmenschlichkeit. Es gibt sehr brutale Stellen, teilweise wird von der Autorin auch die Fäkalsprache als Ausdrucksmittel verwendet. Dies schockiert zwar hin und wieder, ist aber an den Stellen durchaus passend.
    Wer sehr zart besaitet ist, dem rate ich also die Finger davon zu lassen. Allen Thrillerfreunden jedoch spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus.
    527 Seiten
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  • Rezension zu Verstummt

    Meine Rezi:
    Das Buch ist in drei Teile aufgegliedert.
    Der erste Teil handelt von dem brutalen Tod einer Prostituierten. Michael Ormewood ist der leitende Ermittler, aus dessen Sicht im 1. Abschnitt größtenteils erzählt wird. Kaum haben die Ermittlungen begonnen, erscheint ein Agent vom GBI (Georgia Bureau of Investigation) dazu um als Berater zu agieren.
    Zwischendurch sind im ersten und zweiten Teil vor manchen Kapiteln Zeitungsartikel eingestreut die bildlich, wie echte Artikel, dargestellt sind. Sie berichten von einem Mord, der vor 20 Jahre begangen wurde.
    Dieser erste Teil endet mit einer kleinen Überraschung!
    Der zweite Teil handelt von der Lebensgeschichte des vermeintlichen Mörders John, der wegen dem Mord vor 20 Jahren ins Gefängnis kam. Diese Geschichte ging mir sehr nahe und ich fand John nach wenigen Sätzen sympathisch. Es wird ausschließlich aus seiner Sicht berichtet, die durch und durch graumsam beschrieben wurde.
    Darunter waren auch immer wieder vereinzelte Rückblicke, kapitelweise, die die Jugendzeit des Täters zeigen, in der es um das damalige Opfer ging.
    In diesen Abschnitt kam ich anfangs sehr schwer rein, da es so ganz anders beschrieben wird, als der 1. teil.So war die Aufmachung des zweiten Teils anfangs etwas verwirrend für mich.
    In den kurzen Rückblicken von Johns Vergangenheit, taucht auch ein Cousin von ihm auf, der nur unter dem Namen Woody vorgestellt wird.
    Als ich am Schluss des Abschnittes von Woodys wahrer Identität erfuhr, bekam ich auf diesen Typ eine richtige Wut. Denn dieser scheint an der Tat von vor 20 Jahren nicht ganz unschuldig gewesen zu sein. Und so birgt dieser Teil auch eine unerwartete und unvorstellbare Überraschung, die für mich wie eine Bombe einschlug!
    Im dritten und letzten Teil, der auch am längsten ist, tritt Agent Trent vom GBI jetzt selbst in Aktion. Er macht sich nun ebenfalls auf die Suche nach dem Mörder der Prostituierten. Hilfe bekommt er von seiner Freundin, die bei der örtlichen Polizei arbeitet.
    In diesem Abschnitt wird abwechseln das Wichtigste aus verschiedenen Blickwinkeln gezeigt, so dass ich mit im Geschehen war.
    Die Autorin hat die Verbindungen und Verstrebungen in diesem Buch, meiner Meinung nach, richtig gut dargelegt.
    Die Geschehnisse werden nacheinander aufgeklärt und jedes Ergebnis platzt wie eine kleine Bombe. Mir persönlich hat dies sehr gut gefallen.
    Ich konnte das Buch zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen.
    Von der ersten bis zur letzten Seite war dieser Thriller Spannung pur, auch wenn es zwischendurch für mich einen kleinen Einbruch gab. Aber diese Störung war zum glück nur kurz.
    Die Kapitel sind unterschiedlich lang und sehr selten kommt es vor, dass ein Kapitel Abschnitte aufweist.
    Dieser Thriller liest sich ganz anders, als die Grand-County-Bücher. Es lässt sich damit auch überhaupt nicht vergleichen, ist aber genau so super!
    Was ich zu bemängeln habe, sind die Anführungszeichen, die am Ende der gesprochenen Sätze häufig vergessen wurden. So musste ich manche Dialoge zweimal lesen, um den Sinn des Gespräches zu verstehen.
    Und was das Cover mit der Handlung zu tun hatte, ist mir schleierhaft. Der Hintergrund ist in weißgrauen Tönen gehalten und im Vordergrund ist ein Draht ineinander als Y dargestellt, der mit blutdurchdrängte Nägel festgehalten wird. Unter diesem geprägten Draht ist in Großbuchstaben und quer aufgedruckt, der Titel des Buches aufgedruckt. Unten rechts steht in roter Schrift "Thriller" und am oberen Coverrand steht mittig der Name der Autorin. Titel wie Autorenname sind ebenfalls leicht geprägt.
    Fazit:
    Das Buch ist durchtränkt von Grausamkeit und für mich war der Thriller teilweise sehr brutal. Für hartgesottene Thrillerfans sehr zu empfehlen!
    Ich werde Agent Trent auch weiterhin begleiten.
    4 von 5 Sterne
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  • Rezension zu Verstummt

    amazon-Kurzbeschreibung:
    Bestseller-Autorin Karin Slaughter verlässt das von ihr erschaffene Grant County mit diesem Stand-alone Thriller.
    Als der Police Detective Michael Ormwood zu einem Mordschauplatz in einen verrufenen Stadtteil Atlantas gerufen wird, wird er mit einem der brutalsten Morde seiner Karriere konfrontiert: Aleesha Monroe wird ermordet auf dem Treppenabsatz vor ihrer Wohnung gefunden, ihr Körper fürchterlich zugerichtet.
    Als Einzeltat schon schockierend genug, sieht es bald wie die jüngste Tat eines Serientäters aus. Die Bundespolizei wird hinzugerufen und Michael Ormewood muss mit Special Agent Will Trent zusammenarbeiten, einem Mann, dem er instinktiv misstraut.
    Nur 24 Stunden später eskaliert die ihm ständig umgebende Gewalt in seinem eigenen Garten. Und es scheint, als käme mit diesem weiteren Mord eine Vergangenheit ans Licht, die dicht mit Monroe's Tot verknüpft ist ...
    Publishers Weekly
    Bestseller Slaughter departs from her Grant County crime series (Faithless, etc.) with a stand-alone thriller notable mainly for a jolting mid-book twist similar to one Ira Levin used with more subtlety in A Kiss Before Dying. The case of a prostitute's brutal murder provides a welcome break for Michael Ormewood, a cynical, world-weary Atlanta cop weighed down by dealing with the city's underclass and the heartbreak of a mentally impaired son. Since the victim's tongue was severed, linking the crime to several other recent outrages, the Georgia Bureau of Investigation intervenes. Suspicions focus on a recently paroled sex offender, John Shelley, who viciously butchered a neighbor more than a decade earlier. Slaughter unexpectedly switches the narrative's perspective, but the shock value garnered by the plot twist isn't matched by the predictable denouement.
    Die Autorin:
    Karin Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia, wo sie bis heute lebt. Innerhalb weniger Jahre wurde sie zum weltweit gefeierten Shootingstar des Thrillers: Schon mit ihrem ersten Roman ("Belladonna" dt. 2003) stürmte sie die Bestsellerlisten und sicherte sich auf Anhieb einen Platz unter den wichtigsten internationalen Thrillerautoren. Inzwischen werden Karin Slaughters Bücher in 24 Sprachen übersetzt und stehen weltweit an Spitzenplätzen der jeweiligen Bestsellerlisten. Ihre Gesamtauflage liegt derzeit bei über 13 Millionen verkauften Büchern! (Blanvalet)
    Meine Meinung:
    Wer die Grant-County Thriller von Karin Slaughter liest und liebt, der wird hier ganz unwillkürlich nach Verbindungen und Querverweisen suchen, denn Heartsdale soll ja nicht so weit weg sein von Atlanta, dem Handlungsort dieses Buches. Doch ich bin nicht fündig geworden. Das mag man jetzt bedauern oder auch nicht, nötig hat es dieses Buch ganz gewiss nicht.
    In einem der am heruntergekommensten Stadtteile von Atlanta wird der grausam zugerichtete Leichnam einer Frau gefunden. Weil die Tat stark nach einem Wiederholungstäter aussieht, bekommt der einfache Police Officer Michael Ormwood einen Kollegen von der Bundespolizei zur Seite gestellt. Dieses ungleiche Paar soll den Fall gemeinsam lösen.
    Gleichzeitig erlebt man einen aus der Haft entlassenen, verurteilten Mörder, der sich nach langen Jahren und schrecklichen Erlebnissen im Knast in einer reichlich veränderten Welt zurechtfinden muss, die ihn nicht will und die nicht viel Gutes für ihn bereit hält. Trotz all dieser Widrigkeiten versucht er herauszufinden, wieso er damals verknackt wurde. Denn an den Zeitpunkt der Tat hat er keinerlei Erinnerungen mehr.
    Wie auch schon in den Büchern um Sara Linton und Jeffrey Tolliver verwebt Karin Slaughter hier geschickt mehrere Handlungsstränge und Personen eng miteinander und lässt sie zusammen eine schreckliche Geschichte durchleben. Wie schon aus den anderen Büchern gewohnt, erspart uns die Autorin keine Grausamkeit oder sexuelle Gewalt. Diese Direktheit mag den einen oder anderen Leser stark verstören und geradezu anwidern, doch es macht auf plastische Deutlichkeit klar, dass das Leben eben schlecht und grausam sein kann. Ein Grossteil der Handlung spielt in den Slums und Ghettos von Atlanta. Dem entsprechend ist auch die Sprache, sehr direkt und derb, gespickt mit harten Ausdrücken. Leider geht in der deutschen Übersetzung vieles von dem Südstaaten- und Ghetto-Slang verloren. Das aufwühlende Thema um den scheinbar zu Unrecht Verurteilten wird so mit all seinen Facetten stimmig durchleuchtet, der Leser kann sich sehr gut selber sein Bild machen.
    Genauso atmosphärisch dicht und spannend wie die Story sind auch die Charaktere wiedergegeben, seien es nun die Opfer, die Täter oder die Cops. Alle haben sie ganz real ihre guten und schlechten Seiten, die hier auch schön und ausführlich beschrieben werden. Man kann fast an jeder Figur liebens- und hassenswerte Züge finden. Doch gerade diese Ambivalenz verhilft dem Roman zu seiner Spannung. Bis zum Schluss kann man nur erahnen, wer denn jetzt der Gute und wer der Böse ist, man wird immer wieder auf falsche Fährten geführt.
    Das Ende des Buches lässt eine Fortsetzung mit dem Ermittlergespann zu, was ich auch sehr begrüsse, denn ich hatte meine helle Freude an dieser Lektüre. Ein richtig spannender Page-Turner.
    Wer nicht auf die deutsche Übersetzung warten mag, dem sei die englische Orignalfassung dringend ans Herz gelegt. Das Englisch bedient sich einer klaren, schnörkellosen Sprache, die mit guten Schulkenntnissen auch ohne Wörterbuch spielend gemeistert werden kann. Lediglich der farbige Südstaaten-Slang Georgias der Dialoge mag für anfängliches Stirnrunzeln sorgen!
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Ausgaben von Verstummt

Taschenbuch

Seitenzahl: 528

Hardcover

Seitenzahl: 512

E-Book

Seitenzahl: 509

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:00h

Verstummt in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 368

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