Das Buch der verbrannten Bücher

Buch von Volker Weidermann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Buch der verbrannten Bücher

„Ein Buch über Bücher, Schicksale und ein Land, in dem zuerst Bücher verbrannt wurden und dann Menschen.“ ZDF Ein Buch wider das Vergessen. Volker Weidermann blickt auf den Tag, als in Deutschland die Bücher brannten. Die Verbrennung wurde angekündigt als „Aktion wider den undeutschen Geist“: Die akribische landesweite Vorbereitung gipfelte am 10. Mai 1933 in der Errichtung von Scheiterhaufen in vielen deutschen Städten, auf die dann Studenten, Bibliothekare, Professoren und SA-Leute in einer gespenstischen Feierstunde die Bücher warfen, die nicht mit ihrer menschenverachtenden Ideologie vereinbar waren.
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Bewertungen

Das Buch der verbrannten Bücher wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Buch der verbrannten Bücher

    Leider sah ich mich gestern Nacht nicht mehr in der Lage, etwas dazu zu schreiben aber nun habe auch ich es ausgelesen.
    Weidemann zeigt mit diesem Buch, wie es den Nazis gelang, in einer einzigen Nacht beträchtliches Kulturgut zu zerstören und damit das Leben der Autoren gleich mit, die symbolisch mit ihren Büchern verbrannt wurden. Freilich, für einen Erich Kästner, Kurt Tucholsky oder Klaus und Thomas Mann waren es zwar einschneidende aber im Großen und Ganzen nur ärgerliche Wendepunkte. Doch, eine Vielzahl von Autoren zerbrach daran und konnte nie wieder an die Erfolge ihrer Bücher anknüpfen. Nicht im Exil, dessen Sprache sie oft nicht verstanden, nicht nach dem Krieg als die Deutschen die Mehrheit der Verbrannten längst vergessen und überdies andere Sorgen hatte. Das ist spannend und so tat Weidemann Recht daran, die Autoren aus dem Vergessen hervorzuholen und in kurzen Abschnitten von ihnen zu erzählen. Man erfährt, was sie geschrieben und warum ihre Bücher verbrannt wurden, dass Erich Kästner die Verbrennung seiner Bücher live miterleben musste und in der Menge erkannt wurde und vieles andere mehr.
    Einziges Manko, die Kapitel sind, obgleich des Themas, mit keiner Spur emotional erzählt. Allerhöchstens im Nachwort kommt so etwas wie Gefühl auf. Ansonsten liest es sich, was ein spannendes und lehrreiches Stück Geschichte ist, trocken und gefühlslos. Beinahe eine wissenschaftliche Abhandlung. Man merkt, Weidemann ist Germanist. Ihm gebührt das Lob, die Autoren vom Staub des Vergessens befreit zu haben aber dieser trockene Schreibstil läd nicht dazu ein, sich mit einem Kapitel länger als nötig aufzuhalten, obwohl es sich bei vielen Autoren, die da aufgezählt werden, sicher lohnen würde. Daher ein Punkt Abzug.
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  • Rezension zu Das Buch der verbrannten Bücher

    Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933: Wie es dazu kam, was genau geschah und welche Bücher es waren, die den Flammen übergeben wurden. Nach dem überwältigenden Erfolg der »Lichtjahre«, seiner kurzen Geschichte der deutschen Literatur nach 1945, wendet Volker Weidermann den Blick zurück auf den Tag, an dem in Deutschland die Bücher brannten. Seine Mission: diese Bücher, diese Autoren dem Vergessen entreißen! Es wurde angekündigt als »Aktion wider den undeutschen Geist«: Die akribische landesweite Vorbereitung gipfelte am 10. Mai 1933 in der Errichtung von Scheiterhaufen in vielen deutschen Städten, auf die dann Studenten, Bibliothekare, Professoren und SA-Leute in einer gespenstischen Feierstunde die Bücher warfen, die nicht mit ihrer menschenverachtenden Ideologie vereinbar waren. Unvergessen die Tonbandmitschnitte, die dokumentieren, wie Joseph Goebbels auf dem Platz neben der Berliner Staatsoper mit den Worten »Und wir übergeben den Flammen die Werke von ...« die Autoren aufrief, von denen einige sogar anwesend waren. Volker Weidermann erzählt, wie dieser Tag verlief, an dem es trotzig regnete, er erzählt von dem Bibliothekar Bermann, der die Urliste aller Listen erstellte, nach denen dann Bücher aus den Regalen entfernt wurden, und er erzählt von den Werken und ihren Autoren und davon, wie willfährige Buchhändler und Bibliothekare ihre Bibliotheken und Buchhandlungen säuberten, so gründlich, dass viele Werke und Autoren danach nicht wieder zum Vorschein kamen. Das Ergebnis sind 124 Lebens- und Werkgeschichten von Schriftstellern, darunter neben Klassikern wie Kästner, Tucholsky, Zweig, Brecht und Remarque auch völlig vergessene wie Rudolf Braune, ausländische Autoren wie Jack London, und sehr viele, wie z. B. Hermann Essig, die unbedingt wiedergelesen werden sollten. Ein Buch über Bücher, Schicksale und ein Land, in dem zuerst Bücher verbrannt wurden und dann Menschen.
    Kurzbeschreibung bei amazon kopiert.
    Autor: Volker Weidermann, geboren 1969 in Darmstadt, studierte Politikwissenschaft und Germanistik in Heidelberg und Berlin. Er ist Literaturredakteur und Feuilletonchef der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und lebt in Berlin. Mit "Lichtjahre. Eine Kurze Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis heute" feierte er im Frühjahr 2006 einen phänomenalen Erfolg beim Publikum und löste eine leidenschaftliche Debatte im Feuilleton aus.
    Dies ist wahrscheinlich mein "Buch des Jahres". Es ist eigenartig, aber ich habe für diese 240 Seiten über eine Woche gebraucht. Nicht weil es mir nicht gefiel, sondern weil ich immer nur ein kleines Stück lesen konnte und dann sehr unkonzentriert wurde und mich gedanklich immer noch mit dem eben Gelesenen beschäftigte. Der Autor hat es geschafft mir eine Ahnung davon zu geben, was die Autoren fühlen mussten, welche ins Exil gezwungen wurden. Und das hat er auf eine sehr amüsante aber auch sehr eindringliche Art gemacht. Was mir weiterhin sehr gut gefiel, er behandelte alle Autoren mit Respekt. Ob sie erfolgreich, seiner Meinung nach gut geschrieben haben oder mehr Schrott produzierten, ich meinte den Respekt hinter den Worten zu spüren. Mir ist bis jetzt nie so klar geworden, was es hiess für einen Autor sein Publikum und seine Muttersprache zu verlieren. Er hat alle Autoren, welche auf der Liste des Wolfgang Herrmann erschienen, porträtiert, oft nur sehr kurz, aber bei jedem bekam ich das Gefühl des "Erkennens". Natürlich bekommt man beim Lesen dieses Buches große Lust alle angesprochenen Bücher selbst zu lesen, auch wenn das (hoffentlich) wieder verfliegt. Aber für diese eine Woche steckte ich in dieser Zeit und habe mitgelitten. Denn was man über viele Autoren zu lesen kriegt ist nur zum Mitleiden. Am schlimmsten und Beeindruckendsten war eigentlich, dass die wenigsten nach ihrem Exil wieder auf die Beine kamen in Deutschland und das diese zwölf Jahre ein Band, welches zwischen Leser und Autor besteht, unwiederbringlich zerstört hatten.
    Also für mich ganz klar eine Empfehlung.
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Ausgaben von Das Buch der verbrannten Bücher

Hardcover

Seitenzahl: 255

Taschenbuch

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 257

Besitzer des Buches 27

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