Der Zorn der Wölfe

Buch von Jiang Rong, Karin Hasselblatt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Zorn der Wölfe

Das große Abenteuer-Epos aus China Der Student Chen Zhan wird während der Kulturrevolution in den 60er Jahren in die Innere Mongolei geschickt, um dort das Leben der Viehzüchter kennenzulernen. An der Seite seines Lehrers Bilgees trotzt er den Witterungen, und er erhält Einblick in die Mythen und Traditionen des mongolischen Volks. Vor allem aber macht er Bekanntschaft mit den Wölfen, deren Klugheit und Mut die Mongolen immer fasziniert haben – und bald verbindet ihn eine tiefe Liebe zu einem Wolfsjungen. Doch Unheil kündigt sich an, als die Chinesen das wirtschaftliche Potenzial der Steppe wittern: Profitgier droht das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu zerstören ...
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Bewertungen

Der Zorn der Wölfe wurde insgesamt 14 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Meinungen

  • Abgebrochen, einfach nicht mein Buch.

    Farast

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Zorn der Wölfe

    Hallo allerseits, ich habe gerade das Buch beendet und möchte nun auch meinen Senf dazugeben. Vielleicht ist es insoweit interessant, als mir beim Lesen Aspekte aufgefallen sind, die hier noch nicht so angesprochen wurden.
    Also Chen Zen ist ein junger Intellektueller, der aus China freiwillig in die Mongolei gegangen ist. Er hat sich mit dem alten Bilgee angefreundet und führt in der Mongolei ein Leben, geprägt vom Respekt vor der Natur und das Gleichgewicht der einzelnen Arten wahrend. Ich habe es so empfunden, dass ihn das sehr beeindruckt hat. Ich fand auch den Aspekt des Buches, dass die Wölfe quasi die Regulierer des biologischen Gleichgewichts sind, sehr interessant. Gazellen, Murmeltiere und Mäuse zerstören das Grasland, die Wölfe fressen sie und stellen damit sicher, dass die Gegend in ihrer Struktur erhalten bleibt. Diese Dinge erlebt der Schüler und das gibt ihm Gelegenheit, insofern zugleich die eigene Art seiner Kultur zu hinterfragen. Die Han- Chinesen als Ackerbauern, die an der Scholle haften und auf Sicherheit bedacht sind, werden als krasser Gegensatz zu den mobilen und sehr agilen Mongolen dargestellt. Das Buch schildert, wie Chen Zen das begreift. Und wie er immer tiefer eintaucht, in die Welt der Wölfe, die die Totemtiere der Mongolen sind. Seine Rolle als ehrfürchtiger Beobachter wandelt sich, als er einen jungen Wolf fängt, den er um jeden Preis halten und zähmen will, um noch mehr über diese Tiere zu lernen. HIer beginnt er, selbst einzugreifen und zu maßregeln. Der Freiheitsdrang ist dem Tier nicht abzuerziehen und um den Wolf weiter halten zu können, bricht er ihm die Zähne ab, wodurch er in der Wildnis nicht mehr überlebensfähig ist. Parallel dazu entwickelt sich die Handlung weiter, indem das Grasland immer weiter ausgebeutet wird. Immer mehr Chinesen kommen und betreiben einen brutalen Raubbau an der wunderschönen und unversehrten Natur. Sie töten Schwäne, Enten, vernichten den gesamten Bestand an Murmeltieren und rotten die Wölfe aus.
    Chen Zen hat eine Doppelrolle. Einerseits erfüllen ihn diese Taten mit Grauen, andererseits verhält er sich seinem Wolf gegenüber auch nicht anders. Denn indem er dem Wolf die Möglichkeit genommen hat, wieder frei zu leben, musste er ihn weiter als Gefangenen halten. Für mich ist das auch so ein Bild der Unentrinnbarkeit, wenn man erst einmal begonnen hat, sich in bestimmter Weise zu verhalten.
    Seine Popularität hat das Buch sicher daher, dass es eine scharfe Kritik an China übt, indem es den Raubbau darstellt, der in der inneren Mongolei betrieben wurde. Die Darstellung der Versammlungen und Führungskonflikte in ihrer Schizophrenie schildert meiner Meinung nach das klassische Problem dieser Diktatur. Ich denke, diese Dinge wollte der Autor thematisieren. Darüber hinaus wird er von den Wölfen sehr fasziniert gewesen sein und wollte ihnen und der Natur und dieser Gesamtverbundenheit, die er erlebt hatte, mit dem Buch ein Denkmal setzen.
    Für mich war das Lesen bis auf einige langatmige Stellen sehr spannend, insbesondere auch, was die Verhaltensweisen der Wölfe angeht. Und ich denke, in einer Diktatur sind derartig kritische Darstellungen schon geeignet, ein Buch zum Renner zu machen.
    Ich würde fünf Sterne vergeben .
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  • Rezension zu Der Zorn der Wölfe

    Klappentext:
    Der chinesische Student Chen Zhen reist während der Kulturrevolution in den 60er Jahren von Peking in die Innere Mongolei, um dort das Leben der nomadisierenden Viehzüchter kennenzulernen. Sofort ist er völlig in den Bann gezogen von dieser ihm gänzlich unbekannten und archaischen Welt. An der Seite Bilgees, seines alten mongolischen Lehrers, trotzt er Schneestürmen und sengender Hitze, und er erhält Einblick in die alten Mythen und Traditionen des mongolischen Volkes. Vor allem aber macht Chen Zhen die Bekanntschaft mit den Wölfen, deren Klugheit und Mut die Mongolen von jeher fasziniert haben - und bald verbindet ihn eine tiefe Liebe zu einem Wolfsjungen, das er aufzieht. Dach dann kündigt sich Unheil an, denn als die Chinesen das wirtschaftliche Potenzial der mongolischen Steppe wittern, drohen Profitgier und blinder Fortschrittsglaube das Jahrhunderte währende Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu zerstören ...
    Der Autor:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Wolf_TotemJiang Rong wurde 1946 in der südchinesischen Provinz Jiangsu geboren. 1967 meldete er sich freiwillig zum Arbeitseinsatz in der Mongolei, wo er elf Jahre verbrachte. Nach seineer Rückkehr absolvierte Jiang Rong die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften in Peking, an der er bis 2006 einen Lehrauftrag hatte. "Der Zorn der Wölfe", an dem er sechs Jahre lang schrieb, sorgte auf Anhieb international für Furore, wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet und mittlerweile in zwanzig Länder verkauft.
    Eigene Beurteilung:
    Jiang Rong ist ein Pseudonym von Lu Jiamin, der den Arbeitseinsatz in der Mongolei wählte, bevor man ihn als unliebsamen Dissidenten irgendwo anders einteilte, wo er besser überwacht würde. Dieses Buch ist zum Teil Erzählung und zum Teil Autobiographie, weswegen ich es hier eingeordnet habe.
    In seiner anfänglichen Ablehnung der neuen Kultur der Han-Chinesen im Zuge der Kulturrevolution stürzt sich der junge Chen Zhen ziemlich kritiklos in die mongolische Kultur und versucht sich dieser so stark wie möglich anzupassen. Er sucht hier eine Wahrhaftigkeit und Stärke, die er bei den "zivilisierten" Han nicht sieht. Sobald er sein Interesse für die Wölfe entdeckt, wird das Buch ganz extrem auf diese als Grundleger mongolischer Kultur abgestimmt und die Wölfe der Mongolen stehen dabei im krassen Gegensatz zu den schafsgleichen Han.
    In vielerlei Hinsicht erinnert das Buch an die Werke des häufig erwähnten Jack Londons - und das nicht nur von der Grundthematik her. Dabei ist der "Rassenvergleich", der das Buch durchzieht stark an vergleichbare Aussagen in der Literatur des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert orientiert, was in den extremsten Momenten stark an den "Stürmer" erinnert.
    Ab der Mitte des Buches - wenn Chen Zhen "seinen" Wolf bekommt und immer mehr Han in die Gegend kommen - erinnert das Buch auch an "Der stumme Frühling". Und ab diesem Moment fällt einem das Lesen wesentlich leichter. Insgesamt würde ich dem Buch dreieinhalb Sterne geben.
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Ausgaben von Der Zorn der Wölfe

Hardcover

Seitenzahl: 704

Taschenbuch

Seitenzahl: 704

E-Book

Seitenzahl: 705

Hörbuch

Laufzeit: 00:09:10h

Besitzer des Buches 43

Update: