Gottes Kinder: Die Fortsetzung von Sperling

Buch von Mary D. Russell

Zusammenfassung

Serieninfos zu Gottes Kinder: Die Fortsetzung von Sperling

Gottes Kinder: Die Fortsetzung von Sperling ist der 2. Band der Rakhat Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 1996. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 1997.

Bewertungen

Gottes Kinder: Die Fortsetzung von Sperling wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gottes Kinder: Die Fortsetzung von Sperling

    Ganz langsam kehrt im Leben von Emilio Sandoz wieder so etwas wie Normalität ein. Monatelang war der Jesuitenpater und Linguist abgeschirmt von der Öffentlichkeit im Vatikan untergebracht, um sich von den schweren körperlichen und seelischen Schäden zu erholen, die er auf dem Planeten Rakhat davongetragen hatte, als die so hoffnungsfroh begonnene Erkundungsmission ein böses Ende genommen hat. Als einzigen Überlebenden plagen ihn immer noch Alpträume und Kopfschmerzattacken, ganz zu schweigen von den Folgen seiner schweren Verletzungen, doch allmählich ist wieder ein selbständiges Leben vorstellbar, und der erste Schritt besteht darin, dass man ihn aus Rom in ein abgelegenes Anwesen bei Neapel bringt, wo er wieder alleine zu leben lernen soll.
    Mit Hilfe einiger neu gewonnener Freunde funktioniert das auch leidlich gut, bis der Vorsteher des Jesuitenordens, der schon die erste Rakhat-Mission unterstützt hat, überraschend verkündet, erneut ein Team dorthin entsenden zu wollen - und zwar mit Emilio Sandoz an Bord, der als einziger den Planeten kennt, die Sprache der beiden dort beheimateten Völker spricht und der neuen Mannschaft vor allem helfen soll, die folgenschweren Fehler von damals zu vermeiden.
    Emilio ist davon überhaupt nicht begeistert und weigert sich beharrlich, doch ein Nein wird nicht akzeptiert, und mit nicht ganz so astreinen Methoden bringt man ihn am Ende doch an Bord des neuen Raumschiffs "Giordano Bruno".
    Auf Rakhat hat sich enorm viel verändert, die komplette Gesellschaftsstruktur ist zusammengebrochen, und die einst so friedlichen Runa haben sich gegen die einstige Herrscherrasse der Jana'ata aufgelehnt, was ungeahnte Folgen hat.
    Die Fortsetzung von "Sperling", einem der besten Science-fiction-Romane, die ich je gelesen habe, hat mich genauso beeindruckt wie der erste Teil. Das liegt zum einen an Emilio Sandoz selbst, der ein ungemein faszinierender Protagonist ist. Er ist durch die Hölle gegangen und daran beinahe zerbrochen, hat in vielen quälenden schlaflosen Nächten an seinem Glauben und seiner Berufung gezweifelt und mit seinem Gott gehadert, dann aber doch noch die Kraft gefunden, weiterzuleben und sogar wieder ein wenig an das Gute und Schöne zu glauben und ein neues Kapitel in seinem Leben zu beginnen - bis er erneut völlig aus dem Gleichgewicht gebracht wird, sich wieder zwangsweise mit seinem Schicksal arrangieren muss.
    Zum anderen hat mich diese Rückkehr nach Rakhat, wo nicht nur bildlich gesprochen kein Stein mehr auf dem anderen ist, einfach gefesselt. Die Crew der "Giordano Bruno" ist nicht so eine verschworene, idealistische Truppe von engen Freunden wie bei der ersten Mission, sondern eine Handvoll Männer, die auf engstem Raum zusammengeworfen sind und irgendwie miteinander klarkommen müssen, was natürlich ordentlich zwischenmenschlichen Zündstoff birgt. Und nicht alle von ihnen haben lautere Motive für ihre Teilnahme.
    Die Zustände auf Rakhat haben mich ganz schön entsetzt (und ein wenig an die französische Revolution erinnert, wo die Rebellion gegen Thron und Oberschichten in ein Terrorregime umgeschlagen ist). So viel Fanatismus und Härte hätte ich den immer so nett und sanft wirkenden Runa gar nicht zugetraut! Aber Mary Doria Russell macht nicht den Fehler, sich auf eine Seite zu schlagen, sondern sie zeigt, dass es auf beiden Seiten Gut und Böse gibt und die Welt nicht einfach nur schwarzweiß ist.
    Ein bisschen kompliziert fand ich manche politischen Zusammenhänge und deren Erläuterungen, aber da das notwendig für das weitere Verständnis des Buches war, konnte ich damit leben. Ansonsten ist dieser zweite Teil genauso lesenswert und mitreißend wie der erste, mit wunderbar ausgearbeiteten Figuren und zahlreichen überraschenden Wendungen, die ich niemals hätte kommen sehen. Auch stilistisch ist das Buch ein Genuss (im Original zumindest), und trotz der vielen ernsten Themen, die angeschnitten werden, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Einige Wortgefechte sind wirklich göttlich.
    Kurzum, erneut eine ganz dicke Empfehlung!
    (Das deutsche Cover ist allerdings grauenvoll )
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Ausgaben von Gottes Kinder: Die Fortsetzung von Sperling

Taschenbuch

Seitenzahl: 685

Besitzer des Buches 4

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