Kälteschlaf

Buch von Arnaldur Indriðason, Coletta Bürling

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Kälteschlaf

An einem kalten Herbstabend wird an Islands geschichtsträchtigem See von Þingvellir die Leiche einer jungen Frau gefunden. Auf den ersten Blick ein Selbstmord, doch Kommissar Erlendur wird misstrauisch, als ihm der Mitschnitt einer Séance zugespielt wird: Kurz vor ihrem Tod hatte sich die Frau an ein Medium gewandt. Trotz seiner tiefen Skepsis gegenüber spiritistischen Praktiken geht Erlendur den Hinweisen nach und rührt dabei an ein gut gehütetes Familiengeheimnis, das die Jugend dieser Frau überschattet hat - Ausgezeichnet mit dem Blóðdropinn, dem Isländischen Krimipreis
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Serieninfos zu Kälteschlaf

Kälteschlaf ist der 8. Band der Mordkommission Reykjavík Reihe. Diese umfasst 14 Teile und startete im Jahr 1997. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2014.

Über Arnaldur Indriðason

Arnaldur Indriðason wurde 1961 in Reykjavik geboren. Das Talent zum Schreiben wurde ihm vom Vater vererbt, denn auch der war ein bekannter isländischer Autor. Mehr zu Arnaldur Indriðason

Bewertungen

Kälteschlaf wurde insgesamt 47 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kälteschlaf

    Der vorliegende Roman „Kälteschlaf“ ist der achte Band einer ganz erstaunlichen Krimireihe aus Island. Sein Autor, Arnaldur Indridason, gilt mittlerweile als der wichtigste einer ganzen Reihe von bemerkenswerten und erfolgreichen isländischen Kriminalschriftstellern, dessen Bücher mittlerweile in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt worden sind.
    Der Protagonist dieser Reihe ist ein Kriminalkommissar namens Erlendur, Mitte fünfzig, im Team arbeitend mit einer Kollegin und einem Kollegen und mit einer besonderen Vorliebe für Fälle ausgestattet, die ungelöst geblieben sind. Seine unerschütterliche Hartnäckigkeit geht den Kollegen zeitweise arg auf die Nerven, doch Erlendur verfolgt, vom Alltagsgeschäft relativ unbehelligt, seine privaten Recherchen.
    In „Kälteschlaf“ sind es zwei ganz alte Fälle, die er wieder hervorholt und ein aktueller Selbstmord, der ihn stutzig macht. Die alten und der neue Fall haben nicht direkt miteinander zu tun, und doch befördern die durch Zufall ( über den in diesem Buch oft philosophisch nachgedacht wird) erlangten Erkenntnisse im einen den Ermittlungsfortschritt in anderen Fall.
    Erlendur brütet über jahrzehntelang geöffneten Akten von zwei verschwundenen Menschen, ein junger Mann namens David und ein Mädchen namens Gudrun. Der Vater von David hat es sich fast 30 Jahre lang zur Übung gemacht, in zuletzt länger werdenden Abständen beim damals ermittelnden Erlendur im Kommissariat vorbei zu schauen, um zu fragen, ob es Neuigkeiten bei der Suche nach seinem verschwundenen Sohn gibt. Nun liegt der alte Vater im Altenheim im Sterben und Erlendur möchte ihm so gerne vor seinem Tod die Nachricht bringen, dass David, der lebensfrohe Junge, sich nicht ungebracht hat damals. Als er nach langen Recherchen die Ursachen des Unfalltodes von David und Gudrun, in die er frisch verliebt war, herausfindet, ist unklar, ob ihn der Vater noch hören kann...
    Anders ist es mit dem aktuellen Fall, der ihm an einem kalten Herbsttag auf den Schreibtisch flattert. Am See von Pingvellir wird die Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Augenscheinlich hat sie Selbstmord begangen. Eine Freundin von Maria, die Erlendur befragt, kann sich das überhaupt nicht vorstellen. Immer weiter dringt Erlendur in die Lebensgeschichte von Maria ein, die in den letzten Jahren ein zunehmendes Interesse am Leben nach dem Tod entwickelt hat. Ihr Ehemann Baldvin, ein Arzt mit einer sich im Verlauf des Buches entblätternden mysteriösen Vergangenheit, tut unschuldig und reagiert auf Erlendurs immer hartnäckiger werdende Besuche gereizt.
    Dann erhält der Kommissar von einer Freundin von Maria den Mitschnitt der Seance zugespielt, an der Maria teilgenommen hat, weil sie mit ihrer Mutter in Kontakt treten wollte, die ihr kurz vor ihrem frühen Tod versprochen hatte, ihr aus dem Jenseits eine Botschaft zu schicken.
    Erlendur ist skeptisch gegenüber solchen spiritistischen Praktiken, doch er lässt sich darauf ein. Indridason beschreibt die Überlegungen seiner Personen und ihre Spekulationen über Jenseits und Leben nach dem Tod ohne Wertung, wenn er auch wohl mit seinem Kommissar eine eher nüchterne Sicht der Dinge teilt.
    Erlendur gräbt immer tiefer, indem er immer mehr Menschen, auf die er im Rahmen seiner Ermittlungen stößt, befragt und das Puzzle langsam vervollständigt. Und ein lange verborgenes Geheimnis um Marias Familie beginnt sich zu lüften ...
    Auch seiner eigenen Kindheit kommt Erlendur in diesem achten Band der Reihe näher. Der Geschichte mit seinem verschollenen Bruder, der von einer gemeinsam mit ihm und dem Vater unternommen Wanderung, die in einem Schneesturm endete, nicht zurückgekommen ist. Man beginnt langsam zu verstehen, warum sich Erlendur von seiner Frau vor langer Zeit schon getrennt hat; man bekommt einen Eindruck davon, warum seine beiden Kinder so große Problem in der Vergangenheit hatten.
    Obwohl „Kälteschlaf“ meine erste Begegnung mit der Erlendur-Reihe war, ist ihre Hauptfigur mir gleich eigentümlich nahe gewesen. Arnaldur Indridason zeichnet seinen Kommissar als einen nachdenklichen Menschen mit einer nach wie vor unbearbeiteten eigenen Geschichte, der nicht zuletzt deshalb so sensibel und feinfühlig, aber auch so verbissen und nachhaltig sich in die Probleme anderer Menschen hineinversetzen kann, denen er bei seiner Arbeit begegnet.
    Es wird sich lohnen, diese Reihe weiter zu verfolgen.
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  • Rezension zu Kälteschlaf

    Mit euren unterschiedlichen Meinungen habt ihr mich sehr neugierig gemacht! Ich bin noch nicht sehr weit gekommen (allerdings waren Sindri und Eva Lind schon zu Besuch und Erlendur hört das Band zum 2. Mal).
    Ich habe bisher 3 Erlendur-Romane gelesen, die mir alle gut gefielen. Mich faszinieren in jedem Roman von Arnaldur Indriðason die Beschreibungen der Charaktere. Irgendwie versuche ich wohl, mit jedem Buch herauszufinden, was die Isländer zu so besonderen Menschen macht. Erlendur selber macht mich auch jedes Mal neugierig, er scheint immer so eine Mischung von Einsamkeit, Winter und Genügsamkeit auszustrahlen....? Ich glaube, den Mann versuche ich immer, "irgendwie" zu ergründen. Ich hasche nach jedem persönlichen Detail von ihm und kriege doch kein vollständiges Bild....
    Ich finde diese Krimi-Serie auch "sehr ruhig" (wie @Suspiria) und brauche immer ein bisschen länger, um mich zu einem weiteren Band durchzuringen, dabei habe ich die bisher gelesenen alle mit bewertet. Auf einen groß aufgebauten Spannungsbogen von Arnaldur Indriðason braucht man bei Erlendur wirklich nicht zu hoffen, aber bisher hat mich noch jede Story irgendwann gepackt und fasziniert. Im Moment warte ich aber noch auf diesen Zeitpunkt.... (S. 75 von 380, kann ja noch kommen )
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  • Rezension zu Kälteschlaf

    Inhalt:
    Karen, eine junge, gestresste Frau, freut sich auf ein Wochenende im Ferienhaus ihrer Freundin am wunderschönen Pingvellir-See. Als sie dort ankommt, findet sie die Freundin - erhängt im Wohnzimmer. Kommissar Erlendur wird nur in den Fall involviert, weil er dem Ehemann die Nachricht des Todes seiner Frau überbringen soll. Auch er geht von einem Selbstmord aus. Maria, die Tote, war seit dem Tod des Mutter depressiv und hatte auch noch mit den Geistern aus der Jugend zu kämpfen: der Vater ertrank in dem bewußten Pingvellir-See. Doch dann übergibt ihm Karen eine Bandaufnahme einer Seance. Maria hatte den Versuch unternommen, Kontakt zu ihrer verstorbenen Mutter aufzunehmen. Rein intuitiv fühlt Elendur, dass mit der Geschichte des Selbstmordes etwas nicht stimmt und verbeißt sich in diese Geschichte. Und er findet die Wahrheit heraus und nicht nur das: auch ein 20 Jahre alter Vermisstenfall, der ihn über die gesamte Zeit beschäftigt hat, findet sein Ende.
    Meinung:
    Ich bin ein Fan von Arnaldur Indridason und dieser Fall von Erlendur gefällt mir besonders gut. Von der ersten Seite an hat er mich gefesselt und ich habe ihn in einem Rutsch durchgelesen. Vielleicht braucht man wirklich eine offene Einstellung zu mystischen Erlebnissen, um dieses Buch schätzen zu können, aber ich finde, allein die Art und Weise, wie sich Erlendur in diesen Fall verbeißt und seiner Intuition folgt, macht das Buch äußerst lesenswert. Auch die Vermisstengeschichte, der zweite Erzählstrang, passt hervorragend dazu und verbindet die Handlung mit Erlendurs eigener Vergangenheit. Wissen wollen, was passiert ist, steht an erster Stelle und das kann man als Leser nachempfinden. Die (mit unterschiedlichem Schriftbild hervorgehobenen) Erlebnisse der toten Maria, zeigen eine Frau, die verzweifelt Antworten und Möglichkeiten sucht, mit dem Tod und der Vergangenheit klar zu kommen und das ist ausgezeichnet in den Krimiplot eingewoben. Dass die Geschichte ein ganz anderes Ende hat, führt wieder in die "Realität" zurück.
    Deshalb von mir .
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Ausgaben von Kälteschlaf

Taschenbuch

Seitenzahl: 384

Hardcover

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 385

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:07h

Kälteschlaf in anderen Sprachen

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