Das Bildnis des Grafen

Buch von Christine Wirth

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Bildnis des Grafen

England, Winter 1917 Der französische Psychologe Gaspard Renoir wird zu dem verschrobenen Earl of Whitehurst geschickt, um dessen von Arras heimgekehrten Neffen Valentine von seiner Kriegsneurose zu heilen. Renoir, selbst vom Kriegsdienst traumatisiert und frisch aus dem Sanatorium entlassen, übernimmt diese Aufgabe nur widerwillig, zumal ihn der Earl auf Schritt und Tritt beobachtet. Bei einem Spaziergang lernt Renoir den Gärtner des Herrenhauses kennen, Mallord Grimby, einen hilfsbereiten, etwas merkwürdig anmutenden jungen Mann, der ihm vorschlägt, für die Dauer der Therapie auf Escaray Hall zu logieren, ein seit zwei Jahren leerstehendes Nachbarschloss, zu dem Grimby als Freund des ehemaligen Besitzers die Schlüssel verwaltet. Dankbar nimmt Renoir das Angebot an. Doch über Escaray Hall liegt eine gespenstische Atmosphäre, für die beide Besucher auf unterschiedliche Art empfänglich sind: Obwohl er es besser weiß, vermutet Renoir Leben in dem Porträt des auf mysteriöse Weise verschollenen Schlossherrn, während Valentine ihn sogar persönlich sehen kann und sich mit dieser Hilfe - dem Drängen Carricks, sich Renoir anzuvertrauen - dem Arzt nach und nach öffnet. Dinge kommen ans Licht, die Valentine scheinbar vergessen hat und die nichts mit dem zu tun haben, was ihm auf den Schlachtfeldern Frankreichs widerfuhr. Der wahre Grund für Valentines psychische Veränderung übersteigt jede Ahnung Renoirs ...
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Bewertungen

Das Bildnis des Grafen wurde insgesamt 18 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Bildnis des Grafen

    Ein Psychologen-Krimi. Ein historisches Familiendrama. Eine Geistergeschichte.
    Was genau es ist, kann ich am Ende immer noch nicht sagen, aber vermutlich ist es auch egal, denn ich bin ein bisschen verliebt…
    Zusammen mit Renoir bin ich ein wenig verunsichert, wohin diese Reise gehen soll, zu den Whitehursts gestolpert, wurde überrumpelt und dann mitgerissen. Vor allem, wenn ich das so sagen darf, von Mitleid/Mitgefühl für Valentine, denn eigentlich ist recht schnell klar, dass bei ihm mehr im Argen liegt, als eine „Kriegsneurose“.
    Hier entfaltet sich eine Geschichte wie eine Blume, Blütenblatt für Blütenblatt, nicht nur die von Valentine, sondern auch die von Gaspard Renoir, den Whitehursts und natürlich von Carrick Escaray, dessen geisterhafte Anwesenheit durchaus zu verwirren weiß.
    Die Zahl der handelnden Personen ist angenehm überschaubar, man hat Zeit und Ruhe, Sympathien zu entwickeln (oder eben auch nicht). Besagte Ruhe plätschert dabei aber nicht eintönig dahin, keinesfalls. Dennoch geht es vor allem um die zwischenmenschlichen Dinge, im Großen wie im Kleinen, um die menschliche Natur…
    Fazit: Liebevoll gestaltete Charaktere, glaubwürdige (Kriegs)Trauma-Darstellung, ungewöhnliche Motive… Die Geschichte hat mich wahrlich mitgenommen, hineingesogen, ich habe gerätselt und mich gesorgt. So soll eine Geschichte sein.
    4,5 von 5 Sternen
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  • Rezension zu Das Bildnis des Grafen

    Die Buchrückseite:
    England, Winter 1917.
    Der französische Psychologe Gaspard Renoir wird vom Earl of Whitehurst nach Yorkshire beordert, um dessen kriegsgeschädigten Neffen Valentine zu kurieren.
    Im Park des Herrenhauses trifft der Arzt Mallord Grimby, der Renoir und seinem Patienten den Aufenthalt in einem verwaisten Schloss anbietet, in dem Mallord früher beschäftigt war. Der Schlossherr Carrick Escaray verschwand auf rätselhafte Weise. Genauso rätselhaft erscheinen das Schloss selbst, Mallord und seine Umwelt. Als Renoir beginnt, über Escaray Hall und seine früheren Bewohner Nachforschungen anzustellen, stößt er im Dorf auf heftige Ablehnung und Unverständnis.
    Ein Geheimnis umweht die Escarays, das offenbar eines bleiben soll. Auch der Landarzt Elwyn Hazelgrove – einst Ziehvater des jungen Carrick – scheint mehr zu wissen, als er preisgibt.
    Nach und nach entwirrt Renoir mit Hilfe seines jungen Patienten das Geflecht zwischen den beiden seit Generationen verfeindeten Familien Whitehurst und Escaray.
    Der erste Satz:
    Als Dr. Gaspard Renoir den schwarzen Vauxhall vor dem imposanten Landsitz des Earl of Whitehurst parkte, war bereits die Dunkelheit hereingebrochen.
    Meine Meinung:
    Anspruchsvoller historischer Krimi für daueraufmerksame Leser
    Wie sehr habe ich mich auf diesen historischen Krimi von der deutschen Autorin gefreut, ich bin ja bekanntermaßen eine richtige Liebhaberin dieses Genres. Leider fällt mein Endurteil nicht komplett positiv aus, aber dafür kann, die Geschichte an sich, nichts.
    Ich habe sehr lange (gut zwei Wochen) an dem Buch gelesen und verstehe leider nicht so wirklich, warum. Das Buch ist zwar ziemlich schwer und deswegen recht unhandlich, hat jedoch "nur" 500 Seiten. Der Schreibstil ist sehr anspruchsvoll und fremdwortgeschwängert, was ein immer konzentriertes Lesen erforderte. Und genau das war bei das Problem. Ich war nicht immer ganz bei der Sache, weil es eben zeitgemäß geschrieben ist, mitunter lange, verschachtelte und komplizierte Sätze enthält und so einige Fremdwörter vorkamen, die mir nichts gesagt haben. (Und ich wollte besagte Wörter auch nicht so oft nachschlagen.) Dementsprechend lange habe ich also auch für eine Buchseite gebraucht, was meine insgesamt doch recht lange Lesedauer erklärt.
    Aber ansonsten enthält der historische Krimi eine wirklich gelungene Geschichte.
    Der Psychologe Renoir versucht ja den jungen Valentine Whitehurst zu therapieren, weil bei diesem eine Art Geisteskrankheit vermutet wird. Er spricht nicht, ist total verängstigt und labil. Schön langsam dringt der Psychologe aber zu dem Jungen vor, er erkennt gewisse Parallelen, die ihn an sein eigenes Leben erinnern, ganz besonders an seine Zeit im Krieg. Mit Valentine gemeinsam, unter anderem auch mit Hypnose, und mit Aussagen von ein paar wirklich interessant beschriebenen Protagonisten gelangt Valentine bald wieder in die Realität und beginnt sich zu erinnern, was ihn in diesen bedauernswerten Zustand gebracht hat. Es entpuppt sich so einiges, wirklich Unvorhersehbares. Und wenn man meinte: DAS ist des Rätsels Lösung, dann kam schon bald wieder etwas Neues ans Licht und die damit verbundene Wendung trat ein.
    Also fast ganz bis zum Schluss bin ich im Dunkeln getappt, was denn nun wirklich in Valentines Leben Schreckliches passiert und was wahr und was falsch ist. Erst das Ende bringt das lang ersehnte Licht ins Dunkel.
    Und durchs ganze Buch, bzw. durch die ganze Geschichte zieht sich das Bildnis des geheimnisvollen Grafen, das von den meisten Leuten als recht unheimlich empfunden wurde, weil man das Gefühl hatte, als würde man von Carrick Escaray auf dem Porträt beobachtet werden. - Besonders, wenn es um dieses Bildnis ging, hat mich das ein bisschen an "Das Bildnis des Dorian Gray" erinnert. ;-)
    Mit der einfallsreichen, unvorhersehbaren Geschichte war ich sehr zufrieden. Leider war beim Lesen oftmals höchste Konzentration gefragt, um immer alles voll und ganz mitzubekommen. Ich hatte schon bei einem nur kurzen Abschweifen das Gefühl, dass ich etwas Wichtiges verpasst habe. Und auch die Größe und das Gewicht des Buches waren manchmal störend.
    Deshalb gelange ich zu folgender Bewertung:
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  • Rezension zu Das Bildnis des Grafen

    Nachdem mir „Der Ernst des Lebens“ von Christine Wirth so sehr gefallen hatte, war ich gespannt auf diesen Roman. Eine Geschichte über einen Psychologen der einen jungen Mann heilen soll. Ihre Geschichte, während sie in einem alten Schloss wohnen, birgt viele Rätsel und unheimliche Begegnungen .
    Den Leser erwartet ein kriminal-historischer Roman, in dem es um zwischenmenschliche Gefühle, religiösen Glauben und Freundschaft geht und der leichte mystische Elemente beherbergt.
    Die Geschichte richtet sich an Leser die gerne ruhige, intensive Geschichten lesen, in denen die Charaktere und die Story lebendig, überzeugend und mit viel Tiefe gezeichnet sind und sich so gut entwickeln, dass einige Figuren einem ans Herz wachsen. Die Charaktere sind wunderbar authentisch gestaltet und man möchte schnell mehr über sie und ihre Erlebnisse erfahren, die eine Figur besticht durch Sympathie, die andere durch eine außergewöhnliche Art und andere einfach durch ihre harmonisch runde Zeichnung. Die Handlung um 1917 wurde sehr gut recherchiert und überzeugt mit alter Sprache und Namen, die sich an der Zeit des Geschehens orientieren , an die man sich aber erst gewöhnen muss, denn viele Wörter sind einem nicht geläufig, aber wenn man erst einmal eingetaucht ist, genießt man den Stil sehr, denn der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen auch wenn man sich sehr konzentrieren muss um alle Informationen aufzunehmen. Somit ist dies kein Buch für zwischendurch, sondern für ruhige Stunden, denn alles in dieser Geschichte ist dicht gewebt und nie oberflächlich.
    Im Mittelteil wird es etwas zu ruhig, die Beschreibungen sehr genau und detailliert , was zum einem dem Leser ein gutes Bild beim lesen gibt aber auch etwas vom Lesefluss nimmt. Auch die Perspektiven wechseln häufiger , was mir nicht immer sofort auffiel und ich somit den Abschnitt noch mal beginnen musste. Die langen Kapitel, insgesamt 16 , sind etwas ungünstig gewählt, kurze Kapitel helfen eher bei ruhigen Teilen im Fluss zu bleiben.
    Insgesamt wirkt das 500 Seiten starke Buch sehr rund, stimmig und gehaltvoll, nur im Mittelteil war es etwas zu ruhig. Die Atmosphäre besticht durch ihre Dichte und wechselt zwischen leichtem Gruselgefühl des Übernatürlichen ,welches aber leicht und vorsichtig dosiert wurde, kriminalistischen Szenen und freundschaftlichen ruhigen Gefühlsmomenten. Somit hat Christine Wirth fast alles richtig gemacht und bekommt von mir Sterne.
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  • Rezension zu Das Bildnis des Grafen

    Der französische Psychologe Gaspard Renoir reist 1917 auf Bitte des Earls of Whitehurst nach England um dem kriegsgeschädigten Neffen des Earls bei der Bewältigung seines Traumas zu helfen. Renoir, der selbst erst vor kurzer Zeit von einem Kriegstrauma geheilt wurde, zieht mit Valentine in ein verlassenes Schloss, um den jungen Mann außerhalb der Reichweite seines dominanten Onkels von seinem Trauma befreien zu können.
    Der ursprüngliche Besitzer des Schlosses verschwand auf geheimnisvolle Weise.
    Stück für Stück taucht Renoir tiefer in die Geheimnisse der Familien Whitehurst und Escaray.
    Gleich vorneweg möchte ich erwähnen, dass diese Geschichte nichts ist, was man mal so eben nebenbei liest.
    Ich finde sie schon etwas anspruchsvoller.
    Man muss Zeit und Konzentration mitbringen, viele lose Fäden führen erst im Laufe der Handlung zusammen.
    Manches, was man nicht gleich versteht, macht erst später einen Sinn.
    Aber lasst euch davon nicht abschrecken, denn genau das macht diese Geschichte zu etwas Besonderem.
    Gleichzeitig wird man mit einer unglaublichen Atmosphäre, toll beschriebenen Charakteren und einer spannenden Geschichte, die zum miträtseln einlädt, belohnt.
    Die übersinnlichen Momente sind ebenfalls sehr gut gelungen und sorgten bei mir manches mal für Gänsehaut. Doch auch, wer mit übersinnlichen Elementen nicht viel anfangen kann, kommt auf seine Kosten. Denn diese Momente sind nicht vorherrschend und passen wunderbar in die Geschichte.
    Etwas gestört haben mich die französischen Sätze. Da ich leider kein Französisch spreche, musste ich „bing“ zur Hilfe nehmen. Dort kamen leider nicht immer ganz treffende Übersetzungen zustande. Das hat meinen Lesefluss anfangs etwas gebremst.
    Allerdings gibt es diese Sätze nur sehr vereinzelt und oft werden sie im Laufe der nächsten Sätze geklärt.
    Sehr beeindruckt haben mich viele Kleinigkeiten, die die ganze Geschichte richtig schön abrunden.
    Welche Kleinigkeiten das sind, kann ich hier leider nicht verraten, um nicht zu viel vorweg zu nehmen.
    Fazit:
    „Das Bildnis des Grafen“ ist ein Roman, für den man Zeit braucht, aber dafür wird man auch reichlich belohnt.
    Sehr empfehlenswert!
    Ich vergebe fünf Sterne.
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  • Rezension zu Das Bildnis des Grafen

    So, endlich komme ich dazu meine Meinung über diesen Roman zu posten!
    Strandläuferin hat ja schon gut zusammengefaßt, um was es geht, darum von mir jetzt "nur" meine persönliche Meinung zum Buch:
    Gut gefallen haben mir die lebendigen und realistischen Charaktere, die stimmungsvollen Beschreibungen der Örtlichkeiten und die gruselige Atmosphäre. Die Geschichte ist interessant, nimmt einen gefangen, ist nicht vorhersehbar und hält interessante Wendungen parat.
    Etwas verwirrt hat mich die immer wieder wechselnde Perspektive, aus der der Roman erzählt wird. Die Autorin hat versucht, möglichst viele Informationen zu vermitteln, indem sie aus den Sichten vieler verschiedener Personen erzählt hat. Mich persönlich hat das aber eher durcheinander gebracht. Ich habe dadurch die Handlung im Mittelteil des Buches auch als etwas langatmig empfunden.
    Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und gebe dem Roman gute .
    Vielen Dank auch nochmal an die Autorin Christine Wirth (Yael ), die mir ein Exemplar signiert hat.
    Ich hoffe, sie wird wieder einmal einen historischen Roman schreiben, den ich dann auf jeden Fall lesen werde!
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  • Rezension zu Das Bildnis des Grafen

    So, ich habe das Buch beendet und möchte hier meinen abschließenden Kommentar loswerden.
    Ich gebe dem Roman vier Sterne
    Gut gefallen haben mir neben der toll durchdachten Geschichte, die bis zum Ende immer wieder unerwartete Wendungen mit sich bringt, vor allem die Figuren. Gerade Renoir und Valentine, mit denen man in dem Roman nun mal die meiste Zeit verbringt, werden einem immer mehr wert, man hat wirklich das Gefühl beim Lesen, dass man sie immer besser kennen lernt und immer wieder Neues an ihnen entdeckt. Dabei war mir Valentine nicht immer sympathisch, aber Renoir mochte ich immer. Ich würde auch gern wissen, wie es mit ihm weitergeht und könnte mir bei dem Ende des Romans durchaus einen weiteren mit Renoir gut vorstellen...
    Sehr atmosphärisch sind auch die Schauplätze des Romans, seien dies dunkle Wälder, das Anwesen der Escarays, Pubs oder der Laden, in dem Renoir etwas über eine Waffe, zu der ich jetzt weiter nichts verraten werde, herausfinden möchte. Jeder dieser Orte ist so beschrieben, dass man ihn in seinem Kopfkino deutlich vor sich sieht und das finde ich besonders gut. Schnell hatte ich beim Lesen auch so eine Art "Romanlandkarte" im Kopf, die mir unverändert Wege zu bestimmten Schauplätzen anzeigte.
    Das einzige, was ich an diesem Roman zu bemängeln habe, ist etwas, das nicht in der Verantwortung der Autorin, sondern beim Verlag liegt. Yael schrieb ja irgendwo schon, dass sie eine kleine Schrift gewählt habe, da BoD das Buch sonst noch teurer gemacht hätte, obwohl es ja ohnehin für ein Taschenbuch wirklich nicht günstig ist. Das erschwert das Lesen doch, denn die Zeilen sind lang durch das Format des Buches und es ist einfach immer unheimlich viel Text auf einer Seite... klingt vielleicht erstmal schwer nachvollziehbar, aber selbst für eine Vielleserin wie mich war das wirklich etwas, das mir viel Konzentration abverlangt hat. Kein Buch für die Straßenbahn.
    Aber wie gesagt, das hat ja nichts mit dem Inhalt zu tun. ;) (Und wenn Christines Bücher erstmal in den großen Verlagen erscheinen, ändert sich das dann ja auch. ;))
    Ich warte also nun auf den zweiten Roman ;) und empfehle dieses Buch ruhigen Gewissens an diejenigen, die gern historische Romane und Geistergeschichten lesen...
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Ausgaben von Das Bildnis des Grafen

Taschenbuch

Seitenzahl: 509

E-Book

Seitenzahl: 511

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