Ich bin meine eigene Frau

Buch von Charlotte von Mahlsdorf

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ich bin meine eigene Frau

Das Leben der Charlotte von Mahlsdorf, 1928 in Berlin geboren, war ein ungewöhnliches: Die trans Frau wuchs unter einem tyrannischen Vater im nationalsozialistischen Deutschland auf und eröffnete 1960 mit ihrer Sammlung, die sie unter widrigsten Umständen zusammengetragenen hatte, das Gründerzeitmuseum im Gutshaus Mahlsdorf. Die schwule und couragierte Aktivistin, die sich auch gegen das SED-System behauptete, emigrierte 1997 aufgrund neonazistischer Angriffe nach Schweden und starb 2002. Ihre spannende Autobiografie, die 1992 zum ersten Mal erschien, ist aufwühlend, witzig, frivol – und auch nach 30 Jahren noch aktuell. Mit der Neuauflage kehrt „Ich bin meine eigene Frau“ endlich wieder zurück in den Buchhandel.
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Bewertungen

Ich bin meine eigene Frau wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ich bin meine eigene Frau

    Das Buch: Der SS-Mann hatte meine Bewacher etwas gefragt, was ich vor Aufregung nicht verstand, doch einer von ihnen antwortete: "Das Früchtchen ohne Waffe ist unser, das machen wir gleich im nächsten Hof ab." Wollte er mich auch erschießen? Da fragte der Offizier, wie alt ich denn sei, und ich sagte "sechzehn". Daß ich seit dem 18. März siebzehn war, hatte ich völlig vergessen. Das rettete mir das Leben. Denn der Offizier brüllte daraufhin die Streife an: "Wat, soweit sind wer noch nich, daß wer schon die Schulkinder erschießen, Schweinerei, verdammte."
    Die Autorin: Charlotte von Mahlsdorf, 1928 als Lothar Berfelde in dem Berliner Vorort Mahlsdorf geboren, ist eine faszinierende Persönlichkeit, eine couragierte Außenseiterin und Zeitzeugin, wie man nur noch wenige trifft. Unter einem tyrannischen Vater, der den mädchenhaften Knaben zu einem "echten" Soldaten machen wollte, wächst sie im Deutschland der Nazis auf. Auch die SED-Bürokratie, die ihr das private Gründerzeit-Museum wegnehmen wollte und sie zur "unerwünschten Person" machte, übersteht Charlotte in Faltenrock und Kittelschürze. Als schwuler Transvestit ist sie eine Minderheit innerhalb einer Minderheit. Daß sie heute schon wieder Übergriffen von Neo-Nazis ausgesetzt ist, macht sie ratlos.
    Charlotte von Mahlsdorf kann man in diesem Buch als eine sehr liebenswerte und toughe Person kennen lernen, die schon frühzeitig erkennen musste, dass sie im falschen Körper steckte. Sie wird in eine freisinnige Familie hineingeboren, die jedoch von einem jähzornigen Vater dominiert wird. Mutter und Tanten akzeptieren den spleenigen Jungen mit Interesse für Kunst und Möbel, der am liebsten Staub wischt, so wie er ist. Nun - nach mehreren Gesellschaftssystemen und stürmischen, wie ruhigen Zeiten - blickt Charlotte von Mahlsdorf auf ihr Leben zurück: die Kindheit und Jugend, die schwere NS-Zeit, Anfeindungen und Unverständnis ihrer Homosexualität, die Schwierigkeiten in der DDR. 1992 wurde sie dann für die Erhaltung von Kulturgütern mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Charlotte von Mahlsdorf verstarb 2002 in Berlin. Wer sich für diese schillernde Persönlichkeit interessiert, findet in diesem Buch einen kurzweiligen Begleiter. Auch nach mehrmaligen Lesen bin ich immer wieder begeistert und erschüttert, zutiefst berührt und gefangen in der Geschichte.
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Ausgaben von Ich bin meine eigene Frau

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

Besitzer des Buches 3

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