Das Lied von Bernadette

Buch von Franz Werfel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Lied von Bernadette

Das Wunder von Lourdes – die bekannteste Heiligenlegende des 20. Jahrhunderts Bernadette Soubrious lebt mit ihren Eltern und ihrer Schwester in großer Armut in dem französischen Dörfchen Lourdes. Eines Nachmittags erscheint dem Mädchen beim Holzsuchen eine weißgekleidete „Dame“, die es auffordert, weitere fünfzehn Mal zur selben Stelle zurückzukehren. Es tut wie geheißen. Bei einer dieser Erscheinungen führt die „Dame“ Bernadette zu einer Quelle, deren Wasser heilbringende Wirkung hat. Schon bald strömen Gläubige von nah und fern herbei, alle wollen dem Wunder von Lourdes beiwohnen. Doch die Kirche hegt schwere Zweifel – ausgerechnet einem einfachen Bauernmädchen soll die Heilige Mutter Gottes erschienen sein? Bernadette lässt sich in ihrem Glauben nicht beirren und gerät in einen Zwist mit der Obrigkeit …
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Bewertungen

Das Lied von Bernadette wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Lied von Bernadette

    Inhalt (kopiert bei Wikipedia):
    Bernadette Soubirous ist das älteste Kind der Eheleute Soubirous, die nach dem Verlust ihrer Mühle in großer finanzieller Not im ehemaligen Gefängnis des Ortes Unterkunft gefunden haben. Bernadette leidet an Asthma und fehlt deshalb oft im Schulunterricht. Als sie mit ihrer jüngeren Schwester und einer Schulfreundin zum Holzsuchen außerhalb des Ortes sind, bleibt Bernadette in der Nähe des Flusses Gave allein zurück. Die Stelle wird als eine Art Deponie des Ortes genutzt und heißt Massabielle. Hier erscheint ihr plötzlich und unerwartet in einer Nische der Grotte eine "Dame", die wie eine vornehme Braut gekleidet ist. Sie trägt ein schneeweißes Kleid mit einem breiten blauen Gürtelband und einen Schleiermantel. Sie ist barfüßig und hat an jedem Fuß eine goldene Rose. Bernadette verharrt regungslos vor dieser schönen "Dame" und beginnt dann mit ihr auf verschiedenen Wegen zu kommunizieren.
    Als Bernadette die "Dame" am nächsten Tage "wiedersieht" wünscht diese, das sie die nächsten fünfzehn Tage wiederkommen möge.
    Franz Werfel beschreibt nun, wie der ganze Ort in Aufruhr gerät und in Gegner und Befürworter der Erscheinungen zu Massabielle zerfällt. Bernadette bleibt dabei gegenüber Lob oder 'Tadel gleichmütig, allein ihr Wunsch die "Dame" wieder zu sehen bliebt übermächtig. So mächtig, dass sie zu sterben droht, als ihr die Besuche verwehrt werden.
    Bei einem der Erscheinungen gibt die "Dame" Bernadette den Auftrag, nach einer Quelle in Massabielle zu graben. Und tatsächlich findet sich Wasser, das eine heilbringende, ja wunderbare Wirkung hat.
    Der Autor beschreibt in seinem Roman, wie die Wissenschaftler des Ortes versuchen das Rätsel um Bernadette zu erklären und gleichzeitig die Obrigkeit des Dorfes bemüht ist - um nicht als ungebildet und provinziell zu gelten - die Prozessionen zur Grotte zu unterbinden.
    Durch eine Fernseh-Reportage, die sich mit den unterschiedlichen Ansichten der Schriftsteller Franz Werfel und Kurt Tucholsky (In den Einzeltexten von Ein Pyrenäenbuch) zu Lourdes beschäftigte, kam ich auf die Idee, das Buch aus seinem ca. 20jährigen SUB-Schlaf zu erlösen.
    Meine Erwartung war eher gering und ging in Richtung "Heiligenlegende" und manipulative Schilderung der Ereignisse im Februar 1858 in Lourdes. Aber ich wurde überrascht. Positiv überrascht.
    Lourdes als Wallfahrtsort ist gleichbedeutend mit Marienerscheinungen. Im Jahr 1858 soll dem Bauernmädchen Bernadette Soubirous die Gottesmutter erschienen sein, die ihm mehrere Aufgaben übertrug, u.a. nach einer Quelle zu graben, der bis heute wundersame Heilungen nachgesagt werden, zur Buße aufzurufen und Prozessionen zur Grotte Massabielle ins Leben zu rufen.
    Nach Werfels Schilderung ist der eher einfältigen Bernadette eine "Dame" erschienen, die nicht immer leicht zu verstehen war und die für das Mädchen "die Liebe" verkörperte. Bernadette hat niemals diese Dame mit Maria, der Mutter Jesu, in Verbindung gebracht. Und bis zu ihrem Tod blieb die Erscheinung für Bernadette immer nur die "Dame". Auch die bis heute millionenfach hergestellte (angeblich von Bernadette so beschriebene) Madonnenstatue von Lourdes hatte mit dem Aussehen der Erscheinung weniger zu tun als mit der damaligen Vorstellung von einer Hl. Maria. Nach allem, was ich während der Lektüre des Buches über das Phänomen Lourdes nachgeforscht habe, entspricht Werfels Darstellung genau den geschichtlichen Tatsachen.
    Werfel lässt mit seiner Erzählung Raum. Er schildert, wie die Nachricht von einer Erscheinung von Mund zu Mund fliegt und zu den ersten Massenhysterien führt. Er zeigt, wie die nicht näher identifizierbare Dame zur Heiligen und Wundertätigen gemacht wird. Und nicht zuletzt zeichnet er ein Bild der Kirche und der staatlichen Behörden, die aus politischem, religiösem oder Machtkalkül die merkwürdigen Ereignisse für ihre Zwecke gebrauchen.
    Für die verschiedenen, sehr differenziert dargestellten Meinungen zum Thema "Erscheinung" führt er eigene Protagonisten ein, ein Großteil davon tatsächlich historisch, aber vermutlich der Handlung des Romans angepasst.
    So wie Werfel Bernadette charakterisiert, findet ein Skeptiker durchaus Argumente, die dafür sprechen, dass das Mädchen irgendwelche Erscheinungen oder Visionen hatte, die aus seinem psychischen Zustand und seiner Sehnsucht nach Liebe und Akzeptanz herrühren; andererseits tritt er keine religiösen Gefühle von jemandem, der an Marienerscheinungen glaubt, mit Füßen.
    Insofern habe ich das Buch als spannenden Roman lesen können, dessen Sprache sich erheblich einfacher liest als Werfels "Eine blassblaue Frauenschrift".
    Nur leider leider hat der Autor diese Ausgewogenheit nicht beibehalten. Das letzte Drittel, in dem es um Bernadettes Leben als Nonne im Kloster von Nevers geht, wo sie im Jahr 1879 an Tuberkulose stirbt, wird zur Heiligenlegende. Die Tatsachen - ihre aufopferungsvolle Arbeit als Krankenschwester im Kriegslazarett, ihre lange schmerzhafte Krankheit und ihr Tod - sind historisch belegt und stimmen, doch der salbungsvolle Ton dieses Teils, die Darstellung als religiöses Vorbild wirkt nun doch manipulativ und tendenziös.
    Marie
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Ausgaben von Das Lied von Bernadette

Hardcover

Seitenzahl: 552

Taschenbuch

Seitenzahl: 581

E-Book

Seitenzahl: 434

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