Amerikanisches Idyll
Buch von Philip Roth, Werner Schmitz
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Buchdetails
Titel: Amerikanisches Idyll
Philip Roth (Autor) , Werner Schmitz (Übersetzer)
Band 7 der Nathan Zuckerman-Reihe
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 576
ISBN: 9783499224331
Termin: September 2000
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Amerikanisches Idyll
Für «Amerikanisches Idyll» erhielt Philip Roth den Pulitzer-Preis. Philip Roth legt hier einen unvergleichlichen Roman vor, eine Klage über die in diesem Jahrhundert gegebenen und gebrochenen Versprechen von Wohlstand, öffentlicher Ordnung und häuslichem Glück. Die Hauptfigur ist Swede Levov, ein legendärer Sportler an der Highschool in Newark, der in den boomenden Nachkriegsjahren aufwächst, eine ehemalige Miss New Jersey heiratet, die Handschuhfabrik seines Vaters erbt und in ein Haus im idyllischen Dörfchen Old Rimrock zieht. Und dann verlässt ihn eines Tages im Jahr 1968 sein amerikanisches Glück. Über Nacht wird Swede aus dem ersehnten Idyll gerissen und in eine uramerikanische Raserei geworfen. «Ein Meisterwerk: der psychologisch grandios ausgefeilte Roman von Philip Roth – ein Buch, das nach der Lektüre noch lange nachbebt.» BRIGITTE
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Serieninfos zu Amerikanisches Idyll
Amerikanisches Idyll ist der 7. Band der Nathan Zuckerman Reihe. Diese umfasst 10 Teile und startete im Jahr 1974. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2007.
Bewertungen
Amerikanisches Idyll wurde insgesamt 15 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Amerikanisches Idyll
- Nungesser
Autor: Philip RothWeiterlesen
Titel: Amerikanisches Idyll
Originaltitel: American Pastoral
Seiten: 463
Verlag: Hanser
ISBN: 9783446195011
Der Autor:
Philip Milton Roth, 1933 in New Jersey geboren, ist ein amerikanischer Schriftsteller, dessen Werke vielfach ausgezeichnet wurden (bspw. erhielt er für "Amerikanisches Idyll" 1998 den Pulitzerpreis), und der häufig auch als Kandidat für den Nobelpreis der Literatur gehandelt wurde. In seinen Büchern tritt diverse Male sein Alter Ego Nathan Zuckerman auf - so wird auch bei Amerikanisches Idyll die Rahmenhandlung aus Sicht des jüdischen Schriftstellers Zuckerman geschildert. Im Oktober 2012 verlautbarte Roth, dass er keine weiteren Werke mehr veröffentlichen wolle.
Inhalt (Klappentext):
Das Amerikanische Idyll, das ist Newark in New Jersey. Dort lebt Seymour Levov, den alle wegen seiner blonden Haare und blauen Augen den "Schweden" nennen, mit seiner Frau Dawn, der Schönheitskönigin von 1949, und seiner Tochter Merry. Er leitet erfolgreich den Familienbetrieb, eine weltberühmte Handschuhfabrik, die seine vor drei Generationen eingewanderten jüdische Vorfahren aufgebaut haben. Doch dieser amerikanische Traum vom erfolgreichen, glücklichen Leben, wird jäh zum Albtraum einer chaotischen feindlichen Wirklichkeit, als seine verwöhnte Tochter in den Jahren des Vietnamkrieges in den Untergrund gerät und sich an einem Bombenanschlag beteiligt, bei dem ein Mensch getötet wird. Als der Vater sie nach fünf Jahren verzweifelten Suchens - Jahren der Selbstvorwürfe, Jahren, in denen seine Ehe zerbricht und das friedliche Newark in Elend und Kriminalität versinkt - wiederfindet, ist sie zum Skelett abgemagert, zerlumpt und feindselig und rechtfertigt ihre Morde mit der irren Logik einer Sekte.
Eigene Meinung:
Die Geschichte wird aus Sicht Nathan Zuckermans erzählt, dem jüdischen Schriftsteller, der bereits in diversen anderen Romanen als Alter Ego von Philip Roth auftritt. Allerdings muss man die Reihe nicht nacheinander lesen; für mich war es der erste Roman von Philip Roth.
Die Rahmenhandlung startet mit einem Treffen zwischen Seymour Levov und dem Schriftsteller. In einem ersten Rückblick erfahren wir von der Begeisterung, die Roth dem „Schweden“ gegenüber empfindet und weshalb er die Einladung zu einem Essen nach 50 Jahren ohne Kontakt mit grosser Erwartung annimmt. Rasch ist er aber von dessen scheinbar perfektem Leben gelangweilt.
Ein perfektes Leben und daher denkbar ungeeignet für einen Roman. Durch ein zufälliges Treffen mit Seymours Bruder erhält er aber Einblicke hinter die Fassade des perfekten Lebens und beginnt, einzelne Elemente aus Seymours Leben zu recherchieren. In immer neuen Rückblenden werden einzelne Kapitel aus Levovs Leben beschrieben, und das ziemlich detailliert. Vordergründig geht es um die Herstellung von Handschuhen (Stichwort: Schichtel und Piquéstich), den Turbulenzen der 68er Jahre (Vietnamkrieg, Angela Davis), dem Jainismus (indische Religion), sowie vielen weitere Themen – aber eigentlich ist jeder Rückblick ein Puzzleteil, um das Leben der Familie Levov besser zu verstehen. Dabei wird chronologisch hin- und hergesprungen, jedes Puzzleteil wird sorgsam eingeordnet, manche Themen werden mehrmals angesprochen, anderes betrachtet und es entsteht nach und nach ein besseres Bild. Dennoch – auch nach Beenden des Buches werden die Teile kein klares Bild ergeben. Das heisst, der Leser wird genauso wie Seymour Levov keine Erklärung finden, weshalb die Tochter zur Terroristen wird, weshalb das scheinbar perfekte, amerikanische Leben einfach so zusammenbricht. Das ist aber keineswegs enttäuschend, sondern meines Erachtens nur konsequent. Die Verzweiflung der Familie, das langsame Abdriften der Tochter in radikale Kreise, der Verfall von Newark, und viele andere Motive werden beschrieben, und der Leser leidet mit Seymour Levov mit.
Teilweise hatte das Buch ein paar Längen, wenn ein einige Bereiche allzu detailliert beschrieben wurden (möglicherweise kann ich nun selbst Handschuhfabrikant werden), dafür fand ich andere Themen recht spannend und war froh, dass sie so genau behandelt wurden (Angela Davis war mir vorher kein Begriff).
Jedenfalls lohnt sich die Lektüre und meine beiden anderen Bücher von Philip Roth (Der menschliche Makel und Portnoys Beschwerden) werden wohl nicht mehr allzu lange auf dem SUB bleiben.
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Besitzer des Buches 38
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