Die Fürstin
Buch von Anton P. Tschechow, Vera Bischitzky, Kay Borowsky, Barbara Conrad, Weitere s. u.
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Buchdetails
Titel: Die Fürstin
Anton P. Tschechow (Autor) , Vera Bischitzky (Übersetzer) , Kay Borowsky (Übersetzer) , Barbara Conrad (Übersetzer) , Ulrike Lange (Übersetzer) , Barbara Schaefer (Übersetzer) , Marianne Wiebe (Übersetzer)
Verlag: dtv
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 496
ISBN: 9783423138321
Termin: Dezember 2009
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Die Fürstin
»Ich empfehle von Herzen, Tschechows Werke so oft wie möglich zur Hand zu nehmen und durch sie hindurchzuträumen.« Vladimir Nabokov Bereits mit 28 Jahren zählte Tschechow zu den anerkannten Größen der russischen Literatur. Diese 14 Erzählungen sind Musterstücke seiner Sozial- und Verhaltensstudien.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Die Fürstin
- Isabella1978
In diesem Band befinden sich 14 Kurzgeschichten aus der mittleren Schaffensperiode von Tschechow, wobei die letzte vom Umfang her schon als kurzer Roman durchgehen könnte.Weiterlesen
Die Erzählungen wurden in ihrer Zeit durchweg in Zeitungen veröffentlicht.
Ich möchte sie kurz umreißen:
WOLODJA
Ein 17-jähriger Gymnasiast verguckt sich in eine ältere, verheiratete Frau.
DAS GLÜCK
Im Morgengrauen in der ukrainischen Steppe unterhalten sich zwei Schafshirten und ein Aufseher über angeblich vergrabene Schätze.
DER VATER
Ein alkoholsüchtiger Vater wirkt wie eine Karikatur seiner selbst auf dem Hintergrund des Schweigens seiners Sohnes.
KASCHTANKA
Die Hündin Kaschtanka läuft einem Zirkusartisten zu.
SCHLAFEN, NUR SCHLAFEN!
Ziemlich makabre Geschichte über ein übermüdetes Dienstmädchen.
DIE SCHÖNEN
Melancholische Geschichte über die Vergänglichkeit von Schönheit.
DER NAMENSTAG
Spannungen in einer Ehe während eines fröhlichen Festes auf einem Landgut.
DER ANFALL
Ein Abend im Rotlichtmilieu verursacht bei einem Studenten einen nervlichen Zusammenbruch.
DIE FÜRSTIN
Eine Geschichte über eine von sich selbst eingenommene Person.
EINE LANGWEILIGE GESCHICHTE
Ein gefeierter Professor blickt im Angesicht seines nahenden Todes auf sein Leben zurück.
DIEBE
Ein von Dieben beraubter Arztgehilfe stellt sich existenzielle Fragen.
GUSSEW
Der Soldat Gussew fährt auf einem Lazarettschiff zurück nach Russland und träumt von zu Hause.
WEIBER
Ein Reisender, der bei Ihnen übernachtet, bringt mit einer Geschichte zwei Schwägerinnen auf die Idee, wie sich sich im Leben befreien könnten.
DAS DUELL
Kurzroman über einen jungen Mann, der aus seiner Beziehung flüchten will.
Meine Meinung zum Buch
Dies ist das erste Buch von Tschechow, das ich gelesen habe und ich bin begeistert.
Tschechow gibt uns Einblicke in die russische Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts und schreibt sozialkritisch, die Themen Armut und Ausweglosigkeit kommen oft vor.
Die Geschichten haben durchweg ein offenes Ende und bieten keine Lösungen, enden oft abrupt und lassen den Leser mit vielen Fragezeichen zurück. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Zum Beispiel: in der Geschichte "Die Fürstin" wird eine Fürstin heftig von einem Arzt kritisiert (Ärzte kommen in sehr vielen der Geschichten vor, irgendwie hatte Tschechow ein Faible für Ärzte), dieser beschuldigt sie, daß sie so viel Geld hätte und nichts unternehmen würde, um das Leben der Menschen, die auf ihren Gütern leben, zu verbessern. Wenn überhaupt, dann benutze sie diese Menschen nur, um sich selbst gut zu fühlen, sie müssen wie Marionetten nach ihrer Pfeife tanzen. Ihre Wohltaten seien also im Grunde eigennützig und egoistisch, die Menschen sollen ihr dankbar sein und sie lieben, während die Wohltaten ihnen mehr schaden als nutzen.
Der Arzt schreit die Fürstin in einem seitenlangen Monolog an, worauf sie anfängt zu weinen, nach Hause geht, ausschläft und am nächsten Morgen, wenn die Sonne sie weckt, wieder bester Laune ist, Ende der Geschichte.
Und der Leser denkt: und jetzt? Aber Tschechow sagt: nichts. Das war's.
Und so sind die meisten der Geschichten gestrickt. Ich denke, der Autor wollte uns vor allem nur bestimmte Situationen aufzeigen, ohne sie rund zu machen.
Ich muß sagen, daß mir gerade dies sehr gefallen hat. Dazu kommt noch eine Schwermut, Hoffnungslosigkeit und ein Gefühl der totalen Sinnlosigkeit des Lebens, das viele Figuren überfällt.
Diese meine erste Begegnung mit Tschechow wird sicher nicht die letzte sein.
Ich empfehle dieses Buch, die Kurzgeschichten lassen sich schnell lesen, die Sprache ist nicht schwer, man sollte einige Morbidität mögen.
Von mir erhält dieser Band 5 .
Ausgaben von Die Fürstin
Besitzer des Buches 4
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